Sonstiges Perspektive Patentanwalt

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Gonzo

*** KT-HERO ***
Ich will eigentlich in einem Unternehmen arbeiten. Bilden denn nicht Unternehmen aus??? Kandidatenstellen finde ich nur bei Kanzleien.

Hi,

"Unternehmen" (Kanzleien sind eigentlich auch Unternehmen), bilden schon aus. Allerdings meist "nur" zum europäischen Patentvertreter. Manche bilden auch gar nicht aus und man arbeitet dann ohne eine Prüfung absolviert zu haben.

Über Vor- und Nachteile von Industriepatentabteilungen und Kanzleien gibt es aber bereits etliche Beiträge hier im Forum. Das kannst Du sicher über die Suchfunktion finden.

Wenn Du in die Industrie willst, dann bewirb Dich einfach.
Allerdings vorab: Die von Dir genannten Einkommensgrenzen werden dort nur selten erreicht. Dafür müsstest Du schon Abteilungsleiter werden. Der hat aber i.A. "beide" Qualifikationen (sprich: eine PA-Ausbildung gemacht). Zumindest stellt sich mir das so dar.
Wenn Du "einfacher Mitarbeiter" bleibst, dann verdienst Du sicher weniger. Aber nochmals: Du bist dann Angestellter und das Einkommen lässt sich nur schwer mit dem eines freiberuflich arbeitenden Anwalts vergleichen.

Als Angestellter zahlt Dein Arbeitgeber für Dich Sozialversicherungsbeiträge, Dein Vorsorgeaufwand ist geringer, Du hast bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Du musst Dich nur selten selbst um Arbeit bemühen (die wird Dir schon gegeben) etc.
Als Freiberufler hast Du normalerweise ein höheres Brutto-Einkommen, musst davon aber etliche Posten bestreiten (Vorsorgeaufwendungen, KV, Büromiete, Gehälter für Mitarbeiter) und Du musst Dir (wenn Du viel verdienen willst) die Arbeit schon "besorgen", sprich: Deine Dienstleistung verkaufen.

Das wäre - wenn überhaupt - ein Thema für eine eigene Diskussion.


G.
 

Rex

*** KT-HERO ***
Klar: Zukunkt ist nicht vohersehbar. Es sei denn man hat einen Fluxkondesator. (Wäre sicherlich patentierbar.)

Ein flux capacitor (deutscher Fachbegriff dennoch: Fluxkompensator, nicht Fluxkondensator) umfasst laut Wikipedia einen grauen, rechteckigen Kasten mit drei länglichen, blinkenden Glasröhrchen, die hinter einer Glasscheibe eben im 120°-Winkel zueinander angeordnet sind. Der Fluxkompensator ist an der Rückwand zwischen den beiden Sitzen im Fahrzeuginneren angebracht.

Damit ist der Fluxkompensator neuheitsschädlich offenbart und nicht mehr patentierbar.

Im Maschinenbau sind die Chancen deutlich schlechter als prognostiziert. Stellenausschreibungen gibt es zwar viele. Den Stellenmarkt analysierend musste ich feststellen, dass ein Großteil von Zeitarbeitsfirmen stammt.

Da siehst Du mal, wie gelogen wird. Überall ist in den Medien von einem riesigen Fachräfte- und insbesondere Ingenieurmangel die Rede. Außerdem wird zum Studium geraten und den Absolventen eine goldene Zukunft versprochen.
 

DaPa

SILBER - Mitglied
Bei Industriepatentabteilungen kommt es gar nicht darauf an, ob man nun formal ausgebildet wird oder nicht. Man arbeitet einfach als Patentingenieur. Sofern ein Chef zugelassener Vertreter ist, kann man nach zwei Jahren die Vorprüfung zur EQE und nach drei (bei Bestehen) die Hauptprüfung schreiben. Nach 8 (oder 10 ohne EQE) Jahren kann man die deutsche Prüfung schreiben.

Es sei angemerkt, dass viele Unternehmen es durchaus noch unterstützen, wenn jemand die EQE schreiben will. Wenn aber jemand die deutsche Prüfung machen will, sehen das viele nicht mehr gerne. Das habe ich zumindest schon von einigen Leuten gehört.

Vorteil gegenüber einer Kandidatenstelle in einer Kanzlei ist jedenfalls dass man ein normales Einkommen als Ingenieur bei normaler Arbeitszeit hat. Außerdem entfällt die Sollbruchstelle Amtsjahr und man ist in einer sichereren Struktur.

Abzuraten ist jedenfalls von den vereinzelt vorzufindenden "Patentingenieur"-Stellen von Kanzleien. In der letzten Krise waren das die ersten die rausgeflogen sind, und in der nächsten wird es wieder so sein.

@Karl: Kaum jemand von denen, die heute noch versuchen eine eigene Kanzlei aufzubauen, dürfte realistischerweise davon träumen irgendwann einmal so dazustehen wie die Seniorpartner der berühmten Kanzleien von heute. Ich sehe nicht woher das dafür notwendige Wachstum kommen soll. Sie arbeiten um zu überleben und irgendwann ein halbwegs normales Leben führen zu können.
 

pa-tent

*** KT-HERO ***
Hallo Maschinenbauingenieur (als Thread-Ersteller),

nochmal kurz zurück zu Deiner Frage nach dem Buch bzw. der Werbebroschüre
"Perspektive Patentanwalt".

Dieses "Buch" wurde unter Mitwirkung mehrerer größerer Kanzleien herausgegeben.
Ich habe meine Ausbildung selbst in einer dieser Kanzleien gemacht und kenne auch
einige der Autoren (diese waren zum Teil damals selbst noch Kandidat(in)nen, die heute
dort überwiegend nicht mehr beschäftigt sind, wie ich auch). Der Anlass für das Herausbringen
eines derartigen "Buches" war der Umstand, dass die größeren Kanzleien vor einigen
Jahren (so ca. 2005-2007) ziemliche Probleme hatten, neue und (!) geeignete
(geeignet (nicht nur) aus der Sicht einer ausgewachsenen Kanzlei heißt:
eigenen Popo aufreißen wollen, viel Geld verdienen wollen, wichtige/große Fälle bearbeiten wollen,
international mitmischen wollen; Partner mit riesigem Einkommen werden wollen, und dafür einen ziemlichen Leidensweg auf sich nehmen wollen, zunehmend ergänzt mit einem
krassen Unwahrscheinlichkeitsfaktor für die Realisierung der "Wollen"-Aufzählung, mit Ausnahme
des "Ipse-Popo-Aufreißen-Wollen") Patentanwaltskandidaten
zu finden. Die Überlegung war nun, dass man durch ein derartiges "Buch" den Beruf
auch bei den sog. High Potentials außerhalb von München bekannt(er) macht, die sonst
sofort zu den (damals noch attraktiven) Unternehmensberatungen oder erstmal in die
Universitätsmühlen zum Anfertigen einer Dissertation abwandern, um dann entweder nicht
Patentanwalt werden zu wollen oder zu viele "Lebensringe" für eine
lange Ausbeutungs- äh Lebens(zu)arbeitzeit angesammelt zu haben.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe (ich kann das aber auch durchaus mit einem
Zeitungsartikel ähnlicher Intention verwechseln, der in ähnlicher Form wiederholt
veröffentlicht wurde), dann sollten auch mehr Frauen in das Patentanwalts(kandidaten)geschäft
gezogen werden. In der Regel fallen Frauen später nach einigen Jahren Tätigkeit
als Patentanwältin durch das Kinder-Kriegen aus dem Rund-um-die-Uhr-im-Einsatz-Business
raus, und damit verschwindet auch die "Bedrohung" in Form der Forderung nach
Aufnahme als vollwertiger Gesellschafter, bleiben aber andererseits als zuverlässige
Patentanwältin ohne große Abwanderungs- und Mandantenmitnahmetendenzen der
Kanzlei erhalten (bei relativ gutem Einkommen für (aus der Sicht der Seniorpartner)
Teilzeitkräfte) .

Was in dem "Buch" über das reale Leben als Patentanwaltskandidat bis hin zum Nicht-Seniorpartner
nicht steht, ist der Umstand, dass der Bedarf (immer noch?) nach derartigen Arbeitskräften
vorwiegend dem Umstand geschuldet ist, dass die für diese bereitstehende
Arbeit keiner der erfahreneren Anwälte erledigen will - entweder, weil sie
mit wichtigeren Sachen überladen sind (gerne die Selbstdarstellung) und/oder sich
für ein Geschäft, in dem man im Rahmen intensiver Hirnmarterung einen effektiven
Brutto-Stundenlohn von ca. 30 Euro als Selbst-ständiger erwirtschaften
kann, zu schade sind - zumindest solange wie sie einen Zuarbeiter finden und beschäftigen können,
bei dem sie - basierend auf dessen Hirnleistung - etwas abgreifen können.
Und von derartigen Zuarbeitern stehen schon seit mehreren Jahren
ca. 200 neue Lemminge pro Jahr bereit...
 
Zuletzt bearbeitet:

DaPa

SILBER - Mitglied
@pa-tent: Eine sehr treffende Beschreibung des aktuellen Zustands der Branche.

Ich war auch in so einer Kandidatenmühle, wo mir natürlich erstmal im Vorstellungsgespräch versprochen wurde, man bilde nur für den eigenen Bedarf aus. Was das bedeutet wurde mir dann schon klar. Natürlich besteht Bedarf an billigen Arbeitsbienen wenn die Partner überwiegend damit beschäftigt sind sich wichtig vorzukommen und ihre 100-Mann-Klitsche zu führen wie einen Dax30-Konzern. Übernommen werden aber wenn überhaupt nur die Kandidaten die ausreichend fernsteuerbar sind und sich in der klassischen Arbeitnehmereigenschaft wohlfühlen. Leute mit Karriereambitionen oder eigener Meinung können die nicht brauchen. Wofür auch. Trotz massiver Kandidatenbestände wächst die Kanzlei unter dem Strich seit Jahren nicht mehr. Ausgeglichen werden ggf. nur die mittelalten Anwälte, die gehen weil sie irgendwann doch zu der Erkenntnis gelangen, dass das Gerede von "auch bei uns kann man noch Partner werden" nicht wahr ist.

Das zeigt auch die große Diskrepanz zu den hier streitgegenständlichen Büchern, die natürlich nur das beste versprechen und versuchen den Beruf als geeignete Karriereperspektive für Hochqualifizierte darzustellen, ohne natürlich darauf einzugehen dass die Auftraggeber nur an den jeweils ersten Jahren eines Neueinsteigers Interesse haben.
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Verdammte Wikipedia-Jungs:mad: Kann jetzt theoretisch jeder den Fluxkompensator nutzen, nur weil die Erfindung vor der Anmeldung veröffentlicht wurde?
Hätte Wikipedia lieber etwas zu Siri schreiben sollen, dann hätte ich nicht 629 Euro zahlen müssen.

Perspektive Patentanwalt = Werbung???
Ihr seid doch alle Juristen/Anwälte: Kann man die Autoren nicht am Arsch kriegen, wenn die so eine Schleichwerbung machen? Vielleicht kann man denen die Veröffentlichung nur unter Auflagen genehmigen.

Ich könnte mir vorstellen, die Ausbildung in einer Kanzlei zu machen. Danach will ich aber ins Unternehmen. Mir würde da schon ein Gehalt von 70k reichen.
Der Anwaltsberuf hat schon was Anziehendes. Vor allem lernt man, sich in harten Auseinandersetzungen zu behaupten. Man wird bestimmt stark für alle Lebenssituationen. Und Frauen finden den Anwaltsberuf sicherlich aufregender als den eines Technikers/Ingenieurs:D

Aber Freizeit und Urlaub müssen schon sein. Es gibt auch wichtigere Sachen als den Job, oder?
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Schreiben Kanzleien i.d.R. Kandidatenstellen aus oder ist es auch üblich sich initiativ zu bewerben?
Würdet ihr mir zur Initiativbewerbung raten oder soll ich mir die Zeit lieber sparen?
 

grond

*** KT-HERO ***
Der Anwaltsberuf hat schon was Anziehendes. Vor allem lernt man, sich in harten Auseinandersetzungen zu behaupten. Man wird bestimmt stark für alle Lebenssituationen. Und Frauen finden den Anwaltsberuf sicherlich aufregender als den eines Technikers/Ingenieurs:D

Karohemd und Samenstau, ich studier' Maschinenbau... ;)

Welche "harten Auseinandersetzungen" erwartest Du Dir denn vom Anwaltsdasein? Das Verhältnis zu den Prüfern bei den Patentämtern ist weitestgehend kollegial. Gerichtsauftritte hatte ich in sechs Jahren Patentanwaltstum, Achtung, Tusch, gleich kommt's:
.
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.
...wait for it...
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.
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3.

Bei ein paar Einsprüchen waren die Gegner Stinkstiebel, das war aber auch nicht etwas, wo man lernen könnte, sich hart auseinanderzusetzen. Das sollte man entweder vorher schon können oder man lernt es nie mehr.


Aber Freizeit und Urlaub müssen schon sein. Es gibt auch wichtigere Sachen als den Job, oder?
Echt? Schlussfolgerung: eindeutig ungeeignet für den Beruf.
 

DaPa

SILBER - Mitglied
Die Leute von e-fellows sind echt hervorragende Psychologen. Da liest jemand ein kleines, billiges Büchlein mit vielen tollen Versprechungen, schöpft Verdacht, frägt nach, kriegt mannigfache eindeutige Antworten, und bleibt trotzdem weitgehend auf Kurs. Respekt!

Lieber Maschinenbauingenieur, Du solltest Deine Ziele noch ein wenig reflektieren. Du hast Dich offenbar von Einkommensaussichten locken lassen und hast jetzt erfahren, dass die nicht der Realität entsprechen. Jetzt versuchst Du ad hoc eine Ersatzbegründung zu finden. Geh mal ein wenig in Dich und überlege Dir, ob Du nicht im Innersten doch eher denkst: Das wird schon nicht so schlimm sein, mich wird es schon nicht treffen, die Träume werden in Erfüllung gehen, ich finde schon einen Weg. Dazu sei Dir gesagt: So haben schon viele gedacht.

Mit Deiner aus der Ersatzbegründung herauszulesenden Einstellung wirst Du auch nicht weit kommen. In Kanzleien nicht, weil sie Dich nur als billige Arbeitskraft brauchen und der Partner, dem Du zuarbeiten wirst, zum Gerichtstermin schon noch selbst fahren wird (da könnte ja der Mandant mitkommen). In Industriepatentabteilungen nicht, weil Du ein kollegiales Verhältnis zu den Erfindern im Unternehmen aufbauen musst, sonst lassen die Dich mit Deinen Akten zappeln und Du bekommst nicht die Infos, die Du brauchst.

Und gegenüber wem willst Du Dich behaupten lernen? Gegenüber dem Mathelehrer der Deinem Sohn eine 5 gegeben hat? Gegenüber dem Nachbar der morgens um 6 sein Auto im Stand warmlaufen lässt? Es kann doch nicht Dein Ernst sein, damit Deine Berufswahl zu begründen.

Und zu den Frauen: Wenn Du eine Ehe/Beziehung über die Kandidatenzeit und das Amtsjahr rettest, hast Du etwas geschafft, was bei weitem nicht jedem gelingt. Partner, die nicht mehr mitspielen wenn der Kandidat nur noch mit seinen Fernlehrbriefen, Einsendeaufgaben und Prüfungen beschäftigt ist, haben schon so manchen Kandidaten zum Aufgeben gebracht. Von der finanziellen Seite mal ganz abgesehen.
 
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Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Und zu den Frauen: Wenn Du eine Ehe/Beziehung über die Kandidatenzeit und das Amtsjahr rettest, hast Du etwas geschafft, was bei weitem nicht jedem gelingt. Partner, die nicht mehr mitspielen wenn der Kandidat nur noch mit seinen Fernlehrbriefen, Einsendeaufgaben und Prüfungen beschäftigt ist, haben schon so manchen Kandidaten zum Aufgeben gebracht. Von der finanziellen Seite mal ganz abgesehen.

Darfst nicht alles toternst nehmen.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Ich könnte mir vorstellen, die Ausbildung in einer Kanzlei zu machen. Danach will ich aber ins Unternehmen. Mir würde da schon ein Gehalt von 70k reichen.

Dann geh´lieber gleich in eine Industriepatentabteilung, denn da verdienst Du von vornherein ganz ordentlich und musst nicht 3 Jahre bei wenig Brot malochen.
Es macht überhaupt keinen Sinn eine Kandiatenzeit zu absolvieren, wenn Du vorab schon weisst, dass es Dich nicht in die Freiberuflichkeit zieht.

Der Anwaltsberuf hat schon was Anziehendes. Vor allem lernt man, sich in harten Auseinandersetzungen zu behaupten. Man wird bestimmt stark für alle Lebenssituationen. Und Frauen finden den Anwaltsberuf sicherlich aufregender als den eines Technikers/Ingenieurs:D

De Patentanwaltsberuf hat nichts mit US-Amerikanischen Anwaltsserien zu tun und ist ganz gewiss nicht aufregend. Du wirst hauptsächlich Akten bearbeiten, wenn Du diese Wahl triffst - allein, in Deinem stillen Kämmerlein.

Selbstverständlich hängt es natürlich davon ab, was Du so als aufregend empfindest....

Allerdings kann ich nicht umhin, eine gewisse Ausdauer bei Dir festzustellen, an Deinen einmal generierten Überzeugungen festzuhalten. Jede Menge Kollegen, die schon länger "im Geschäft" sind, haben Dir jetzt unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass die "PA-Schiene" vielleicht nicht so dolle ist, wie Du Dir das vorstellst - dennoch bleibst Du dabei. Respekt. Wenn Du so vor den Patentämtern/Gerichten auch auftreten kannst, dann hast Du bereits ein schönes Stück PA-Charakter, dass Du einfach so mitbringst.

Schönes Wochenende,

G.

PS heute ist Samstag und ich arbeite. Frag´ Dich mal selber, ob Du das immer noch so anziehend findest....
 
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pak

*** KT-HERO ***
Der Patentanwaltsberuf hat nichts mit US-Amerikanischen Anwaltsserien zu tun und ist ganz gewiss nicht aufregend. Du wirst hauptsächlich Akten bearbeiten, wenn Du diese Wahl triffst - allein, in Deinem stillen Kämmerlein.

Danke, lag mir auch gerade auf der Zunge. Vielleicht weniger AllyMcBeal & Co. schauen ;)

Heute ist Samstag und ich arbeite. Frag´ Dich mal selber, ob Du das immer noch so anziehend findest....

Dito.

pak
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Danke, lag mir auch gerade auf der Zunge. Vielleicht weniger AllyMcBeal & Co. schauen ;)



Dito.

pak

Ehrlich gesagt habe ich an Keanu Reeves in "Im Auftrag des Teufels" gedacht;)

Nein, eure Kritik ist schon berechtigt. Ich schaue wirklich aufs Geld und Image und danach auf die Tätigkeit, die mich aufgrund der Nähe zur F&E interessiert.
Andererseits interessiert mich die Tätigkeit des PAs mehr als die des Maschinenbauingenieurs (egal ob Entwicklung, Forschung, Controlling, Qualität). Ich meine jetzt die Tätigkeit und nicht das Gehalt / Image.
Zudem würde ich, wenn ich den Arsch aufreise, als Maschbauer nicht viel weniger in 3 Jahren verdienen als als PA in einer Industrieabteilung.

@Gonzo: Na die Industrieabteilungen bilden nicht so häufig aus wie Kanzleien. Wenn ich was bei einer Frima fände, heureka;)
 

pa-tent

*** KT-HERO ***
@Maschinenbauingenieur:

Der Beruf des Patentanwalts hat natürlich ein um Welten besseres Image als der
eines Ingenieurs. Der Patentanwalt läuft mitunter schon als Kandidat ständig
im Anzug mit Krawatte durch die Gegend und macht gegenüber den
Sekretärinnen einen auf wichtig....

Aber was hat man davon? Bei der zurückhaltend und leicht vernuschelt geäußerten Nennung
meines Berufes erlebe ich grundsätzlich drei alternative Reaktionen:
a) Eine Handbewegung, bei der der Daumen an den restlichen Fingern derselben Hand
vorbeigestrichen wird, im Sinne von "Kohle pur". (hat früher vielleicht mal gestimmt,
umso frustrierender für mich heute)
b) "Ah, das ist da beim Europäischen Patentamt, wo man mit einem lauen Job die
große Kohle verdient" (Achtung: Hier liegt eine Verwechselung mit den EPA-Prüfern vor)
c) "Igitt, ein Rechtsverdreher".

Womit kann ich nun am besten leben? Klare Antwort: mit c), auch wenn es mit
dem eigentlichen Tagesgeschäft (hier zählen vorwiegend technisches Verständnis
plus strukturiertes Denken, angereichert durch Argumentieren zugunsten
des jeweiligen Auftraggebers) nichts zu tun hat.

Und: Im Gegensatz zu der Leistung von Seniorpartnern, die einfach zur richtigen
Zeit (also vor ca. 30 Jahren) die richtige Entscheidung getroffen haben
(u.a. auch, weil sie für einen F&E-Job nicht gut genug waren), schätze ich inzwischen die
Leistung von Firmengründern, die als Ing. oder sogar Nicht-Studierter eine mittelständische Firma
in gutem Fahrwasser betreiben, mit Hochachtung.

Was mir bei Deinen bisherigen Überlegungen völlig fehlt, ist folgender, äußerst wichtiger
Unterschied im Vergleich zu anderen möglichen Tätigkeitsgebieten eines Masch.ings:
Wenn Du als Patentanwalt gerade mal nicht denken kannst oder willst (was für die
klassische Aktenarbeit leider unabdingbar ist), dann verdienst Du auch nichts.
Im Laufe einer durchzechten Nacht weiß ich schon, was ich am nächsten Tag verdienen
werden: Null Euro. Im Klartext: Für das Einkommen eines Patentanwalts ist nicht
dessen persönliche Anwesenheit bei irgendwelchen Besprechungen sondern
vorwiegend die Anzahl der von ihm ge/verkloppten Akten relevant. Und Aktenkloppen
mit begrenztem Zeitkontigent ist nicht spassig, auch wenn man dabei im Anzug
am Schreibtisch sitzt.

Noch was: Wenn für Dich Freizeit wichtig ist, dann liebäugelst Du definitiv mit
dem falschen Beruf. In meinem Umfeld kenne ich keinen Anwalt aus einer
gut laufenden Kanzlei mit Partnerschaftsambitionen oder als Partner, der in den letzten
drei bis fünf Jahren mehr als 2 Wochen pro Jahr im Urlaub war. Einige Anwälte haben sogar
trotz Aussichten auf zukünftiges Gesellschafterdasein die Kanzlei gewechselt, da
sie nach 3 Jahren Aktenklopperei endlich mal wieder ein freies Wochenende
haben wollten (ja, bei manchen Kanzleien wundert man sich, dass es dort
nicht zum Kollektiv-Karoshi kommt).

Bewirb Dich doch mal beim EPA! Da kannst Du nach 4 Jahren auch die
Prüfung zum European Patent Attorney machen (und nach weiteren 2 Jahren
mit dieser Bezeichnung in einer Kanzlei auftreten). Und: Das Image bei
den Frauen in München und Umgebung ist blendend.

Industriekandidatenstellen fallen mir spontan einige ein, z.B. Siemens, BMW,
Audi, VW. Aus den beiden erstgenannten Firmen sind mir einige
Eigengewächse bekannt. Alle sind nach bestandener Prüfung immer noch
dort tätig, kann also nicht so schlecht sein (auch wenn es in der Regel länger
dauert).
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
@pa-tent: Danke für deinen Beitrag.

Ich recherchiere schon das ganze Wochenende und lese über den Beruf viel. Also eine emotionale Entscheidung werde ich nicht treffen. Erst brauch ich aber die Informationen und bin euch auch dankbar für eure Sichtweisen.

Naja: Konkret bei Siemens habe ich schon seit Monaten nix gefunden (Kannst ruhig selber nachsehen). Von Audi und andere hochnäsige Auto-Arbeitgeber besuche ich prinzipiell nicht mehr die Internetseiten. Deren Forderungen kann ich nicht erfüllen.

Aktuell gibt es Stellen bei einigen Unternehmen. Kandidatenstellen habe ich aber keine gefunden. Eher Patentingenieur - da kommt es vereinzelt vor, dass die dich ausbilden. Allerdings meist über den 10-Jahre-Weg. Muss ich mir halt überlegen.
 

grond

*** KT-HERO ***
Von Audi und andere hochnäsige Auto-Arbeitgeber besuche ich prinzipiell nicht mehr die Internetseiten. Deren Forderungen kann ich nicht erfüllen.

Keine hochnäsigen Arbeitgeber? Glaube mir, der PA-Beruf ist nichts für Dich. Und welche Forderungen kannst Du nicht erfüllen? Bedenke, bei PA-Kandidaten wird nur bei Ingenieuren ausnahmsweise davon abgesehen, einen Doktortitel als Einstellungsvoraussetzung anzusehen. Oder dann, wenn man wenigstens einen schicken Adelstitel hat. Nun bist Du immerhin Ingenieur, aber hohe Forderungen wird man dennoch an Dich stellen.
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Abgesehen von den deutlich schlechter werdenden Berufschancen und Gehälter bei Patentanwälten.

Konntet Ihr euch in dem Beruf verwirklichen. Habt Ihr ein Lebenswerk geschaffen oder arbeitet Ihr daran? Zum Beispiel wie Michelangelo mit seinem Deckenfresko "Die Erschaffung Adams";) Also volle Leidenschaft, Aufopferung und Unermüdlichkeit wegen der Liebe zur Arbeit.

Was motiviert euch persönlich außer das Geld, der Ruhm und das Image? Oder habt Ihr gar eine Fehlentscheidung getroffen??
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Vielleicht solltest Du mal in Erwägung ziehen, ein Praktikum bei einem Patentanwalt zu machen. Und vielleicht solltest Du auch mal zu einer Karriere- oder Berufsberatungsstelle gehen.

Eben noch meintest Du, Geld und Image seien die für Dich relevantesten Kriterien bei der Überlegung PA zu werden, jetzt geht es Dir um die "Liebe zur Arbeit", um das Aufbauen eines Lebenswerks und um Aufopferung.
Das klingt schon ziemlich orientierungslos.

Im Übrigen wird es überhaupt kein Problem für Dich sein, einen Arbeitgeber zu finden, bei dem Du die Arbeit lieben und Dich nach allen Regeln der Kunst aufopfern kannst...
 

Patentrezept

BRONZE - Mitglied
Vielleicht solltest Du mal in Erwägung ziehen, ein Praktikum bei einem Patentanwalt zu machen.

Vor einem Praktikum bei einem Patentanwalt kann ich nur abraten - stink langweilig! ;)

Im Ernst: Meiner Meinung nach ist ein ein- oder zweiwöchiges Praktikum einfach zu kurz, um einen solchen Einblick in die Arbeit des Patentanwalts zu erhalten, auf dessen Grundlage eine vernünftige Entscheidung für oder gegen die Ausbildung getroffen werden kann. Das muss zwangsläufig oberflächlich und langweilig bleiben, da die Zeit nicht ausreicht, um die möglicherweise interessanten Aspekte des Berufs kennenzulernen und zu erkennen, dass diese Aspekete interessant sind.

Mein Vorschlag wäre stattdessen gleich einen Ausbildungsvertrag ggf. mit kurzen Kündigungsfristen zu schließen und wenn es nichts war einfach wieder aufzuhören. Da hat mE zumindest der Kandidat mehr von!

Patentrezept
 
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