Allg. 'Kandidatenschwemme'

arcd007

*** KT-HERO ***
Noch-Kandidat schrieb:
Nachdem unsere Ausbildungszeit nun zu Ende ist, gibt es etliche Kandidaten, die nicht mehr mit ihrer bisherigen Kanzlei weiter zusammenarbeiten können, also quasi "nicht übernommen werden"[...] Bei anderen wurden tatsächlich Kandidaten lediglich als billioge Arbeitskräfte angeworben.
Ja, kann ich mittlerweile auch bestätigen, zwar nur indirekt über die Kandidaten-AGs, aber das reicht schon um sich ein Bild von der Lage zu machen...
 
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grond

Guest
NixMuc schrieb:
Das Problem ließe sich auch lösen, indem die Patentämter in die Stadt verlegt würden, in der sie ursprünglich vor dem zweiten Weltkrieg waren bzw. in die sie gehören, nämlich in die Hauptstadt!
Und bei der Gelegenheit nehmen wir auch gleich die ganze Industrie mit, die sich nach dem 2. WK von Berlin nach München verdünnisiert hat. Z.B. Siemens, Knorr-Bremse und noch ein paar Läden der Art...

Dann ziehen wir die Vertriebenenrenten, Zonenrandausgleichszahlungen, Agrarsubventionen und den bis 1990 an Bayern gezahlten Länderfinanzausgleich mit Zins und Zineszins wieder ein und machen die Grenzen Bayerns von außen dicht, um uns die verelendeten Wirtschaftsflüchtlinge von dort vom Hals zu halten. Vielleicht machen wir die Grenzen ja wieder auf, wenn man in Bayern schlüssige Konzepte vorlegen kann, wie die Lasten der deutschen Geschichte auf andere Weise von den Schultern Berlins und der neuen Bundesländer genommen werden kann...
 
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corvinus

Guest
auch wenn sich das herzlos anhören mag: ihr wollt zum Großteil in einen freien Beruf; das ist zum einen verbunden mit netten Dingen, wie Rechnungen schreiben (manche träumen sogar von Mega-Mörderrechnungen) und wie viele glauben Geld abzerren , weil PAs immer noch gut verdienen sollen, andererseits gibt es das Risiko als Freiberufler mit nix dazustehen (Mandant wird insolvent, aufgekauft etc). So is dat halt; rein persönlich ist das "Nicht-Übernommen-Werden" (was immer das auch heißen soll, heißt es, es gibt weiter ein Gehalt, heißt es , dass man als freier Mitarbeiter arbeiten darf/muß/soll?) sicher sehr bedauerlich und schlimm; aber glaubt mir, in München gibt es genug Kanzleien, die freie Mitarbeit bieten, einfach zum Telefon greifen und telefonieren war meiner erfahrung nach das effektivste; und, man lernt andere Kanzleikonzepte kennen als die der Ausbildungskanzlei; kurz, man hat weniger Sicherheit, dafür mehr interessante Erfahrungen und Geld (ich hatte damals 2 Kinder und zwei Wohnsitze zu finanzieren, da meine Frau gerade einen (schlecht bezahlten) Job gefunden hatte und fand das alles in allem spannend, für mehrere Kanzleien arbeiten zu dürfen)

@grond

na dann machen wir in Bayern das, was die Schlacht von Königgrätz verhinderte: den Donaubund mit den Ösis und evtl den Schwaben.... Dann gibts wenigstens im Alpinskisport wieder Erfolgserlebnisse....
 
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grond

Guest
corvinus schrieb:
na dann machen wir in Bayern das, was die Schlacht von Königgrätz verhinderte: den Donaubund mit den Ösis und evtl den Schwaben.... Dann gibts wenigstens im Alpinskisport wieder Erfolgserlebnisse....
Uiuiui, wenn ein Bayer vorschlägt, mit Österreichern gemeinsame Sache zu machen, muss ja die kalte Angst regieren... :)
 
N

Noch Kandidat

Guest
corvinus schrieb:
"Nicht-Übernommen-Werden" (was immer das auch heißen soll, heißt es, es gibt weiter ein Gehalt, heißt es , dass man als freier Mitarbeiter arbeiten darf/muß/soll?)
Hatte geschrieben:
"nicht übernommen werden" (Ausdruck passt nicht ganz, da ein Angestelltenverhältnis sowieso i.d.R. nicht folgt)."

sorry dass ich damals keine ausführlichere Definition geliefert habe (dachte das war klar):

also nochmals :

  • Angestelltenverhältnis sowieso nicht (s.o., gibt es ohne Anstellung Gehalt? - ich glaube eher nicht)
  • freie Mitarbeit auch nicht
Folge für die Betroffenen: keine weitere Zusammenarbeit
 
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gast2000

Guest
corvinus schrieb:
kurz, man hat weniger Sicherheit, dafür mehr interessante Erfahrungen und Geld (ich hatte damals 2 Kinder und zwei Wohnsitze zu finanzieren, da meine Frau gerade einen (schlecht bezahlten) Job gefunden hatte und fand das alles in allem spannend, für mehrere Kanzleien arbeiten zu dürfen)
Hm , ist eigentlich nicht wichtig; aber findest Du nicht, dass Du Deine Aussagen ziemlich widersprüchlich sind?

Erst: mehr interessante Erfahrungen;

dann: alles andere als spannend???

JA WAS DENN NUN???
 
C

corvinus

Guest
@gast 2000


ich hatte "alles in allem" geschrieben, nicht "alles andere als"...

Erlauben Sie mir die kleine Spitze, dass man Texte erst einmal vollständig lesen und nicht einen der eigenen Auffassung entsprechenden Bedeutungsinhalt hineininterpretieren sollte....
 
S

Schmunzler

Guest
Erlauben Sie mir die kleine Spitze, dass man Texte erst einmal vollständig lesen und nicht einen der eigenen Auffassung entsprechenden Bedeutungsinhalt hineininterpretieren sollte....
Verzeihen Sie mir auch die Spitze, aber ist das nicht unser Job, so etwas zu tun? Da wird es schwer, im Forum plötzlich davon abzuweichen....
 
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gast2000

Guest
@corvinus:

jaja, genehmigt. (Wäre aber ein schönes Beispiel für einen Freud'schen Vertipper!)
 
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GAST_DELETE

Guest
Wenn man sich die im Jahresbericht des DPMA (www.dpma.de) veröffentlichten Kandidatenzahlen bzw. Absolventenzahlen ansieht (wird jedes Jahr veröffentlicht), sieht man sofort eine Verdoppelung der Absolventen innerhalb weniger Jahre. Dort sieht man auch den Zuwachs der PAe. Die Anmeldezahlen kommen da m.E. schon lange nicht mehr mit. Im Ergebnis gibt es daher eine Kandidatenschwemme. Hart wird das aber nur für diejenigen, die als freie Mitarbeiter oder Angestellte als "Satelliten" als erste abgesprengt ("entlassen") werden, wenn die Auftragszahlen zurückgehen. Den Partnern wird es wohl gefallen, wenn sie ein bischen weniger arbeiten können.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Dieser Thread hat ja rekordverdächtig viele Leser. Bis heute mehr als 4200 Leser. Das sind mehr als PAe und Kandidaten zusammengerechnet.

Wer - außer Kandidaten und PAe - liest denn hier offensichtlich mit?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Gast schrieb:
Dieser Thread hat ja rekordverdächtig viele Leser. Bis heute mehr als 4200 Leser. Das sind mehr als PAe und Kandidaten zusammengerechnet.
Das ist eine Milchmädchenrechnung. Ich habe keine Lust die Zählweise zu analysieren, aber Fakt ist, dass viele mehrfach in den Thread geschaut haben und dass dies (meistens) jedesmal gezählt wurde.
 
G

Gast2006

Guest
Edmund schrieb:
Mein Eindruck ist auch, dass die Anzahl der Kandidaten erheblich zugenommen hat.

Da viele Kanzleien über Bedarf ausbilden bzw. Kandidaten als billige Übersetzer oder Patentingenieure mißbrauchen, gilt auch die Aussage, dass die Anwaltschaft die Überschwemmung schon eindämme, wenn es zu schlimm wird, so nicht uneingeschränkt.
Ich habe kürzlich wieder ein Kammerrundschreiben in der Hand gehabt. Die Zahl der Neuzulassungen war gewaltig - sicher weit über 50. Dagegen die Zahl der Löschung minimal - nicht mal eine Handvoll.
Auch in PMZ werden die Neuzulassungen veröffentlicht. Da sieht man auch die Junganwaltschwemme. Zwar sind das die Kandidaten, die vor mehr als drei Jahren begonnen haben. Ich sehe aber nicht, dass sich deshalb die vielen arbeitslosen Chemiker, Biologen, Physiker,... von einer Aubildung zum PA abschrecken lassen würden.
Bei Elektrotechnikern und Maschinenbauern scheint das anders zu sein. Die werden offenbar noch gesucht.
 
K

Kandidatenschwämme

Guest
Gast2006 schrieb:
Ich habe kürzlich wieder ein Kammerrundschreiben in der Hand gehabt. Die Zahl der Neuzulassungen war gewaltig - sicher weit über 50. Dagegen die Zahl der Löschung minimal - nicht mal eine Handvoll.
Auch in PMZ werden die Neuzulassungen veröffentlicht. Da sieht man auch die Junganwaltschwemme. Zwar sind das die Kandidaten, die vor mehr als drei Jahren begonnen haben. Ich sehe aber nicht, dass sich deshalb die vielen arbeitslosen Chemiker, Biologen, Physiker,... von einer Aubildung zum PA abschrecken lassen würden.
Bei Elektrotechnikern und Maschinenbauern scheint das anders zu sein. Die werden offenbar noch gesucht.
Seltsam. Ich arbeite in einem grossen deutschen Chemieunternehmen und es werden einerseits Patentreferenten gesucht, wobei es nicht einfach ist jemanden zu bekommen, andererseits wandert durchaus auch eine ansehnliche Anzahl ab. Also scheint durchaus auch bei Chemikern und Biologen ein Bedarf auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen, sonst könnten entweder keine abwandern, oder man würde einfacher Leute bekommen, oder beides.
Zu den Neuzulassungen: Es kommt auch in der Industrie mehr und mehr in Mode, auch die deutsche Zulassung zu erwerben, dennoch ändert sich an der Arbeit der frischgebackenen PA´s nichts (ausser einer kleinen Gehaltsaufbesserung). Diese PA´s treten dann effektiv nicht in Wettbewerb mit den selbständigen PA´s.
Gibt es eine Statistik darüber, wie viele das sind ?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Kandidatenschwämme schrieb:
Zu den Neuzulassungen: Es kommt auch in der Industrie mehr und mehr in Mode, auch die deutsche Zulassung zu erwerben, dennoch ändert sich an der Arbeit der frischgebackenen PA´s nichts (ausser einer kleinen Gehaltsaufbesserung). Diese PA´s treten dann effektiv nicht in Wettbewerb mit den selbständigen PA´s.
Gibt es eine Statistik darüber, wie viele das sind ?
Also nach den mir bekannten Zahlen von Ende 2004 arbeiten mehr als doppelt so viele mit entweder/und/oder EP/DE-Zulassung in Kanzleien gegenüber der Industrie. Im Falle von beiden Zulassungen arbeiten fast 5 mal so viele in Kanzleien gegenüber der Industrie.
 
R

Robby

Guest
Wenn man die Leute über 172 unberücksichtigt lässt (hier führt sicher auch das Versorgungswerk zu einem Einmaleffekt), kommt man aus den Zahlen der BPatG-Kurse auf ziemlich genau 150 Neuzulassungen pro Jahr.
 
H

Harz-4

Guest
Natürlich gibt es eine Kandidatenschwemme.

Und dass darauf eine PA-Schwemme folgt, dürfte sicher sein. Die Entwicklung dürfte dann ähnlich verlaufen wie in anderen Bereichen. Es wird eine kleinere Anzahl gutverdienender Großkanzleien geben und eine größere Schicht eines Patentanwaltsprekariats, das sich so gerade über Wasser hält.

Aber was ist dabei das Problem? Ich habe schon Taxifahrer getroffen, die eigentlich Philosophen waren, oder auch Fachärzte. Taxifahren steht Patentanwälten doch auch offen, wenn sich die Lage weiter verschlechtert.

Oder glaubt ihr im Ernst, ihr seid was Besseres?
 
P

Peter Hartz

Guest
Natürlich gibt es eine Kandidatenschwemme.

Und dass darauf eine PA-Schwemme folgt, dürfte sicher sein. Die Entwicklung dürfte dann ähnlich verlaufen wie in anderen Bereichen. Es wird eine kleinere Anzahl gutverdienender Großkanzleien geben und eine größere Schicht eines Patentanwaltsprekariats, das sich so gerade über Wasser hält.

Aber was ist dabei das Problem? Ich habe schon Taxifahrer getroffen, die eigentlich Philosophen waren, oder auch Fachärzte. Taxifahren steht Patentanwälten doch auch offen, wenn sich die Lage weiter verschlechtert.

Oder glaubt ihr im Ernst, ihr seid was Besseres?
Welch ein geistreicher Kommentar...
 
L

Liberaler

Guest
Das Thema Kandidatenschwemme scheint ja wirklich für jeden interessant zu sein, weil er oder sie sich um das eigenen Einkommen sorgt.

Aber ich denk mal, man wird sich da nicht soviel Sorgen machen müssen. In NRW ist die Zahl der Kandidaten im letzten Jahr schon stark zurückgegangen, was einfach daran liegt, dass es für Ingenieure und Naturwissenschaftler mittlerweile genügend Stellen gibt und damit auch "einfachere" Wege, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
 
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