Allg. 'Kandidatenschwemme'

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GAST_DELETE

Guest
Als interessierter Leser dieses Forums stellt sich mir als Noch-Student (Maschinenbau) und vielleicht bald Kandidat die Frage, ob es nicht sowieso immer etwa nur so viele Kandidaten gibt, wie gebraucht werden, denn der "Zugang" zu dem Beruf des Patentanwalts ist ja nur möglich, wenn man einen Ausbildungsplatz als Kandidat bekommt. Und da denke ich doch mal, dass nur dann Kanditaten eingestellt werden, wenn es in der Kanzlei genug zu tun gibt. Zudem ist ja in anderen Threads von allgemein recht hoher Arbeitsbelastung zu lesen.
Falls insgesamt in der Branche weniger "zu tun" ist, werden doch wahrscheinlich auch sofort weniger Kandidaten eingestellt, oder nicht?
Zu einer extremen "Schwemme" kann es daher doch eigentlich kaum kommen, da der Zugang zu diesem Beruf ja in oben beschriebener Weise "reguliert" ist.
Oder werden zur Zeit deutlich mehr Kandidaten ausgebildet, als übernommen werden? Und wenn ja, wenn alle Patentanwälte angeblich so viel zu tun haben, sollte ja auch für die noch etwas "vom Kuchen übrig" bleiben.
Würde mich über eure Meinungen freuen, da ich (bis jetzt) den Anschein habe, dass hier auf hohem Niveau geklagt wird, wenn ich an Berufe denke, in denen es tatsächliche Schwemmen gibt, zumal gewisse Schwankungen von Angebot/Nachfrage in fast allen Berufen vorzufinden sind.

Jan
 
G

GAST_DELETE

Guest
Nun ja, Arbeit für billige Kandidaten gibt es sicher genug, da der auszubildende Patentanwalt davon Gewinn ausschöpfen kann. Zu bedenken ist aber auch die Zeit nach der Kandidatenzeit, wenn der ehemalige Kandidat plötzliche einen erheblich höheren Stundensatz verlangt.

Klar, dass die Luft da oben dann dünner wird.
 
A

anonym

Guest
Hallo Gast,

geklagt wir in der Tat, aber nicht auf hohem Niveau.

Der "Clou" der Kandidatenausbildung ist, dass die Kandidaten nur 26 Monate in der Kanzlei sind. Was danach mit den Kandidaten geschieht, ist so manchem Ausbilder ziemlich egal.

Obendrein ist Kandidatenarbeit billiger als ein reguläres Ingenieursgehalt.

Viele Grüße

Anonym
 
P

Plempi

Guest
"Der "Clou" der Kandidatenausbildung ist, dass..."

es gar keine Ausbildung ist. Man bekommt lediglich die Möglichkeit unter dem "Deckmantel" eines sog. Ausbilders zur DPMA- oder EPA-Prüfung zugelassen zu werden. Wie man sich das Wissen erwirbt, bleibt oft einem selbst überlassen, da es schon während dieser "Ausbildung" dem Ausbilder egal ist, was mit dem Kandidaten passiert, und nicht erst danach. Viele Ausbilder haben erst gar nicht die Zeit zum Ausbilden, da sie aufgrund des gesättigten freien Marktes selbst unter Druck stehen. In solchen Fällen ist beim Kandidaten einfach nur Arbeiten gefragt, und zwar zu schlecht bezahlten pauschalen Konditionen mit Begründungen, wie "Sie sind noch in der Ausbildung", "wenn Sie mehr können, bekommen Sie auch mehr". Sicherlich gibt es auch andere Fälle.
 
N

neuer gast

Guest
Na, da kommen wieder alle Frustrationen hoch. Schade, daß es schlechte Ausbilder gibt, es gibt aber auch andere, die Ausbildung noch ernst nehmen. Dann ist auch das Gehalt gar nicht so abwegig niedrig, wenn man für Hagen keinen Urlaub nehmen muss, alle Mittel bezahlt bekommt etc.

Ist übrigens auch nicht so, daß der Ausbilder zwangsläufig so extrem viel besser verdient.
 
P

ppa

Guest
Immer dieses Gejammere!

Was wäre denn die Alternative zu dem derzeitigen Ausbildungssystem?
Wahrscheinlich wohl ein Zusatzstudium, etwa wie zum Wirtschaftsingenieur. Dann würden alle Dämme brechen und wir hätten bald Verhältnisse wie bei den Juristen. Oder Ärzten, Apothekern und was sonst noch so an Freiberuflern "unten durch gefallen ist".

Im übrigen bleibt es wirklich jedem überlassen, sich selbst durch Akten seiner Kanzlei weiterzubilden.

Der Ausbilder sollte seinen Kandidaten insb. Neuanmeldungen und Bescheidserwiderungen machen lassen; das juristische Gerüst mit prozessrechtlichen Fragen etc. lernt man auch im Amtsjahr. Aber vielleicht gibt es in manchen Münchner Kanzleien nicht genug Neuanmeldungen von deutschen Mandanten.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Immer wieder interessant ist der unterschiedliche Blickwinkel der Kandidaten, die aus München kommen und derer, die aus dem Rest Deutschlands kommen. Es gibt haufenweise Arbeit außerhalb Münchens. Da gibt es Regionen, in denen Patentanwälte weniger Jung-PAs finden, als sie gerne hätten.

Die Kandidatenschwemme zur Zeit ist auch normal und die wird, sofern sich die Konjunktur irgendwann mal wieder erholt, auch wieder abebben. Viele machen diese Ausbildung aus der Not heraus und nicht, weil sie unbedingt PA werden wollten. Der Markt regelt sich auch hier selbst. Wenn es für die PAs nicht mehr lukrativ ist, Kandidaten einzustellen, weil sie eine Auslastung < 100% haben, werden sie das auch nicht mehr tun.

Außerdem sollte man auch nach Fachbereichen differenzieren.
 
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gast2000

Guest
Gast schrieb:
Immer wieder interessant ist der unterschiedliche Blickwinkel der Kandidaten, die aus München kommen und derer, die aus dem Rest Deutschlands kommen. Es gibt haufenweise Arbeit außerhalb Münchens. Da gibt es Regionen, in denen Patentanwälte weniger Jung-PAs finden, als sie gerne hätten.

Außerdem sollte man auch nach Fachbereichen differenzieren.
Die Dinge, die Du hier ansprichst, halte ich für sehr interessant. Kannst Du vielleicht spezifizieren, in welchen Regionen die PAs keine Jung-PAs finden? Und: Bezieht sich das tatsächlich mehr oder weniger auf alle Fachbereiche, oder sind nur die aktuell hochbegehrten Physiker/Maschinenbauer/E-Techniker gesucht?

Ich meine diese Fragen nicht ironisch, möchte aber folgendes dagegenhalten: Die normale Art und Weise, nach Mitarbeitern zu suchen, ist ein Inserat (entweder ganz altmodisch in der Zeitung oder - moderner - im Internet, beispielsweise im Kandidatentreff). Und da tauchen zwar ab und an Angebote für junge PAs auf - aber insgesamt sind die doch eher mager (auch wenn man berücksichtigt, dass es sooo viele Kanzleien dann doch nicht gibt). Also: für konkrete Informationen wäre ich dankbar.
 
C

corvinus

Guest
zu meinen vorrednern: es stimmt, dass es in Regionen außerhalb Münchens nicht immer genug PAs gibt. Ich habe selbst die Ausbildung "extra muros" machen dürfen und bin damit sehr gut gefahren.

Der Grund, warum letztendlich dann doch viele in München landen ist banal gesagt die Lebensqualität. Der oft geringere Verdienst geht einher mit Angeboten, die Regionen wie S, K/DÜ, Ffm etc einfach nicht bieten können.

Wenn dann das Einkommen halbwegs stimmt, dann stehen einfach andere Faktoren im Vordergrund (Berge, Seen, relativ einfache Integration als Zugezogener usw.). Natürlich ist das eine ausschließlich persönliche Wahl und das muß jeder für sich selbst entscheiden.

Rein betriebswirtschaftlich gesehen ist München die schlechteste Wahl, ausser man ist Schwiegersohn/tochter des Kanzleiseniors. Man kann das sogar anhand öffentlich zugänglicher Rechnungen/Kostennoten von Kollegen aus dem Rhein/Ruhrgebiet sehr schön belegen. Interessant vor allem, in welchen Hotels die in MUC absteigen... (Tip: es gibt Kostenentscheidungen in EPA Einspruchs/Beschwerdeverfahren, wo die Rechnungen zur elektronisch einsehbaren Akte gegeben werden..., wir hatten zufällig ein Gutachten zu so etwas zu verfassen und da bleibt dann kein Auge trocken, wenn der Kollege auch noch Hotelvideos abrechnet..).

Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass S Ffm und Rhein/ruhr finanziell am attraktivsten sind und wer dort herkommt bleibt dort sicher auch gerne. Ebenso interessant ist der local player auf dem Land, aber da bekommt man dann auch kaum jemanden hin, der nicht von dort ist.
 
G

Gast (der von oben und der von damals)

Guest
@corvinus:

Genau das meinte ich.

Gerade in diesen Regionen finden sich sehr viele sehr aktive mittelständische Unternehmen.

Den Flughafen FFM in der Nähe zu haben gleicht München (fast) schon wieder aus (wobei der Flughafen München/Riem mittlerweile groß im Kommen ist, trotz der schlechten Anbindung an die Stadt) und kulturell braucht sich FFM oder das Ruhrgebiet auch nicht zu verstecken. Da ich noch nicht im Amtsjahr bin, kann ich in Bezug auf Münga allerdings noch nicht wirklich mitreden.

Bei der durchschnittlichen Anzahl von notwendigen Münchenbesuchen pro Anwalt hält sich der Reiseaufwand sicher auch in Grenzen.
 
N

nochmal Gast (der von oben und der von damals)

Guest
Ach, vergessen:

Habe ich mal kurz überschlagen: Es gibt Regionen mit einem Patentanwalt auf etwa 100.000 - 150.000 Einwohner, wobei diese Regionen durchschnittlich industrialisiert sind (im Schnitt etwa 80 Mio. / 2500 PAs = 32.000 EW/PA ).
 
P

Plempi

Guest
"Viele machen diese Ausbildung aus der Not heraus und nicht, weil sie unbedingt PA werden wollten."

Genauso wie ich. Und wer ist daran schuld? Alle diese Zugroasten. Sie kommen in unsere schöne Stadt, sprechen kaum unsere Sprache, behandeln uns, wie wenn wir nicht hierher gehörten und nach der Ausbildung bleiben die auch noch hier und nehmen uns unsere schönen Arbeitsplätze weg. Ich will, dass das Stadtrecht wieder eingeführt wird. Auri sacra fames.
 
N

NixMuc

Guest
Das Problem ließe sich auch lösen, indem die Patentämter in die Stadt verlegt würden, in der sie ursprünglich vor dem zweiten Weltkrieg waren bzw. in die sie gehören, nämlich in die Hauptstadt!

Dann wäre München nicht mehr übervölkert von Patentanwälten, Kandidaten und Prüfern.

Und, keine Angst, Plempi, ich bin nach dem Amtsjahr so schnell wie möglich wieder weg aus Deiner "schönen Stadt".
 
P

Plemplem

Guest
Auch ich bin zugereist, um den Laden hier in München am Laufen zu halten.

Wie heißt es so schön:

Ihr seids die Lederhosn und wir der Laptop.

Frei nach Stoiber!!
 
P

Plempi

Guest
Ich wäre dafür, dass Bayern aus allem austritt, aus der EU aus DE. Ich will mein Königreich wieder und meinen Schatz die "Sissi", den uns diese tückischen (oder warens türkischen?) K&K-Tschuschn gestohlen haben. Dann haben sie uns assimiliert und in eine Katastrophe geführt mit diesem Schicklgruber Sohn. Und nun labt sich die ganze Welt an unserem schönen Bier, von unseren schönen Frauen ganz zu schweigen. Und DE zeigt auf uns und tituliert uns mit "die Lederhosen". Schöne Aussichten.
 
C

corvinus

Guest
Ich find Lederhosen gut. Den laptop läßt man dann von Kandidaten aus dem Ausland bedienen, man muß ja nun nicht wirklich alles können.... Grade die aus der Hauptstadt, wo in grauer Vorzeit das Reichspatentamt war....

Und wem es in München nicht gefällt, mei dann soll er halt dorthin wo es ihm gefällt...

@plempi: wäre Braunau 1716 nicht an das Erzbistum Salzburg gefallen, wäre ein Vorfahr vom Schicklgruber vielleicht mit dem Rest der bayrischen Armee auf Napoleons Rußlandfeldzug verreckt und wir hätten noch eine bayrische Armee und eigene Briefmarken..
 
N

NixMuc

Guest
]Ich wäre dafür, dass Bayern aus allem austritt, aus der EU aus DE. Ich will mein Königreich wieder und meinen Schatz die "Sissi", den uns diese tückischen (oder warens türkischen?) K&K-Tschuschn gestohlen haben. Dann haben sie uns assimiliert und in eine Katastrophe geführt mit diesem Schicklgruber Sohn.
Das lernt man also in Altbayern im Geschichtsunterricht? In Franken lernt man das so:

Es war die große Zeit der Franzosen unter Napoleon. Er war die Macht, der Grenzverläufe in Mitteleuropa bestimmen konnte.
In Deutschland, besser gesagt innerhalb des Sammelsuriums aus Herzogtümern grob auf dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches, war man davon verständlicherweise nicht begeistert. Napoleon konnte sich dennoch alles bequem einverleiben, weil Deutschland eben nicht einig war und vor allem weil sich die Bayern von ihm kaufen ließen. Bayern stimmte nicht in den deutschen Widerstand gegen Napoleons Gelüste mit ein, da der ihnen die Einverleibung Frankens als Gegenleistung versprach.

Daher ist Franken jetzt ein Teil Bayerns. Die Bayern haben die Franken damals an Napoleon verraten.

Also, wenn Bayern aus allem austritt, dann bitte ohne Franken.

Und nun labt sich die ganze Welt an unserem schönen Bier,
Hierzu empfehle ich Dir die Lektüre folgender Webseiten:

http://www.br-online.de/land-und-leute/artikel/0403/05-bierstreit/index.xml?theme=print

http://www.bierland-oberfranken.de/deutsch/bier_in_oberfranken/bier_weltmeister_9.html

Ergo: Von euerem oberbayerischen Industriebier möchte ich keinen Milliliter.


Jetzt aber wieder an die Arbeit.
 
A

Auswärtiger

Guest
Gast (der von oben und der von damals) schrieb:
(wobei der Flughafen München/Riem mittlerweile groß im Kommen ist, trotz der schlechten Anbindung an die Stadt)
Jo mei, hab ich was verpasst? Ich dachte, Riem ist dicht - allenfalls gäbe es da noch 'ne Disko? Heißt das Ding nicht jetzt FJS - frei nach JFK?
 
G

Gast (d.v.o.)

Guest
Auswärtiger schrieb:
Gast (der von oben und der von damals) schrieb:
(wobei der Flughafen München/Riem mittlerweile groß im Kommen ist, trotz der schlechten Anbindung an die Stadt)
Jo mei, hab ich was verpasst? Ich dachte, Riem ist dicht - allenfalls gäbe es da noch 'ne Disko? Heißt das Ding nicht jetzt FJS - frei nach JFK?
Ups, sorry! Ich meinte natürlich den neuen Flughafen und dachte, das sei der in Riem.
 
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