Informatik und Patentanwalt

A

AnnaNym

Guest
grond schrieb:
Faszinierend, wie willkürlich das Amt bei der Zulassung verfährt: mir wurde gesagt, meine vier Jahre als Mikrochipentwickler würden nicht als praktisch-technische Tätigkeit gelten, denn da habe ich ja "nur am Computer gesessen". Was soll ein Informatiker als andere Tätigkeit vorweisen? Zumal er dabei ja nicht einmal anfassbare Hardware entwickelt hat...
Ich glaube die Frage, die unser unentschlossener Informatiker hatte, bezog sich NICHT auf das praktisch-technische Jahr, da vergleichst Du, mit Verlaub, Äpfel mit Birnen. An die P-T-Tätigkeit werden an sich andere Anforderungen gestellt als an den Studiengang, ein Studium ist an sich ja schon etwas theorielastiges, egal ob Informatik oder Physik, und wenn man den Vorrednern glaubt, wird also der Dipl.Inf. (im Gegensatz zum Dr. med z.B.) vom DPMA als Vorraussetzung anerkannt. Ein Jahr Tätigkeit als Softwareentwickler wird aber vom DPMA, wenn sie bei ihren Grundsätzen bleiben, nicht als praktisch-technische Tätigkeit anerkannt werden.

Abgesehen davon: wieso soll es bitte sinnvoll sein, 2 Jahre praktsche Tätigkeit als fertiger Ingenieur/NatWi zu verlangen? Sind die meisten von uns nicht schon alt genug, wenn sie die Ausbildung beginnen? Ich fände das völlig unnötig und habe auch nicht den Eindruck gewinnen können, dass Leute, die mehrjährige "echte" INdustrieerfahrung vorweisen können, bessere PAs wären als Leute, die "nur" promoviert oder gar nur diverse Praktika gemacht haben - spielt i.m.h.o. alles keine Rolle.
 
G

grond

Guest
AnnaNym schrieb:
Ich glaube die Frage, die unser unentschlossener Informatiker hatte, bezog sich NICHT auf das praktisch-technische Jahr, da vergleichst Du, mit Verlaub, Äpfel mit Birnen. An die P-T-Tätigkeit werden an sich andere Anforderungen gestellt als an den Studiengang
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren. Wenn ein Informatiker also in seinem Studium technisches Wissen anhäuft, dann ist das Programmieren auch eine praktische technische Tätigkeit. Genauso wie ein Elektrotechniker sein theoretisches Wissen z.B. bei der Schaltungsentwicklung am Computer anwendet, nicht beim Löten.


Abgesehen davon: wieso soll es bitte sinnvoll sein, 2 Jahre praktsche Tätigkeit als fertiger Ingenieur/NatWi zu verlangen? Ich fände das völlig unnötig und habe auch nicht den Eindruck gewinnen können, dass Leute, die mehrjährige "echte" Industrieerfahrung vorweisen können, bessere PAs wären als Leute, die "nur" promoviert oder gar nur diverse Praktika gemacht haben - spielt i.m.h.o. alles keine Rolle.
Wenn es keine Rolle spielt: komplett abschaffen!

Wenn man der Idee hinter dieser Regel, dass das technische Wissen durch Anwendung im Beruf vertieft worden sein sollte, folgt, dann sollten auch nicht irgendwelche lächerlichen Praktika etc. akzeptiert werden ("Betreiben und Warten der Rasenbewässerungsanlage im Tennisclub, 6 Wochen Sommerferien 1991").

Ich denke übrigens schon, dass jemand, der mehrere Jahre Industrieerfahrung vorweisen kann, ein besserer Techniker ist. Das kann ihn zu einem besseren PA machen.

Zudem gibt es übrigens auch Leute, die mehrere Jahre Industrieerfahrung haben, promoviert haben und trotzdem bei Ausbildungsbeginn die 30 noch nicht erreicht hatten...
 
G

grond

Guest
AnnaNym schrieb:
Ich glaube die Frage, die unser unentschlossener Informatiker hatte, bezog sich NICHT auf das praktisch-technische Jahr, da vergleichst Du, mit Verlaub, Äpfel mit Birnen. An die P-T-Tätigkeit werden an sich andere Anforderungen gestellt als an den Studiengang
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren. Wenn ein Informatiker also in seinem Studium technisches Wissen anhäuft, dann ist das Programmieren auch eine praktische technische Tätigkeit. Genauso wie ein Elektrotechniker sein theoretisches Wissen z.B. bei der Schaltungsentwicklung am Computer anwendet, nicht beim Löten.


Abgesehen davon: wieso soll es bitte sinnvoll sein, 2 Jahre praktsche Tätigkeit als fertiger Ingenieur/NatWi zu verlangen? Ich fände das völlig unnötig und habe auch nicht den Eindruck gewinnen können, dass Leute, die mehrjährige "echte" Industrieerfahrung vorweisen können, bessere PAs wären als Leute, die "nur" promoviert oder gar nur diverse Praktika gemacht haben - spielt i.m.h.o. alles keine Rolle.
Wenn es keine Rolle spielt: komplett abschaffen!

Wenn man der Idee hinter dieser Regel, dass das technische Wissen durch Anwendung im Beruf vertieft worden sein sollte, folgt, dann sollten auch nicht irgendwelche lächerlichen Praktika etc. akzeptiert werden ("Betreiben und Warten der Rasenbewässerungsanlage im Tennisclub, 6 Wochen Sommerferien 1991").

Ich denke übrigens schon, dass jemand, der mehrere Jahre Industrieerfahrung vorweisen kann, ein besserer Techniker ist. Das kann ihn zu einem besseren PA machen.

Zudem gibt es übrigens auch Leute, die mehrere Jahre Industrieerfahrung haben, promoviert haben und trotzdem bei Ausbildungsbeginn die 30 noch nicht erreicht hatten...
 
M

Murks

Guest
grond schrieb:
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren.
Soll sie eben nicht. Das hast Du falsch interpretiert. Die ptT soll als Bedingung lediglich bewirken, dass man ansatzweise ein Gefühl für technische Dinge und Begriffe entwickelt hat. Simpel gesprochen: Dass man schon mal ein paar Schrauben und Schraubenschlüssel in der Hand gehabt hat.

Deswegen kann dieses Jahr auch ohne Probleme vor dem ach-so-technischen Studium liegen.

Man kann so ein Technikgefühl ähnlich einem Sprachgefühl entwickeln. Ob dafür ein Jahr ausreicht, darüber kann man vortrefflich streiten. Aber für einen Ansatz reicht es.
 
M

Murks

Guest
grond schrieb:
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren.
Soll sie eben nicht. Das hast Du falsch interpretiert. Die ptT soll als Bedingung lediglich bewirken, dass man ansatzweise ein Gefühl für technische Dinge und Begriffe entwickelt hat. Simpel gesprochen: Dass man schon mal ein paar Schrauben und Schraubenschlüssel in der Hand gehabt hat.

Deswegen kann dieses Jahr auch ohne Probleme vor dem ach-so-technischen Studium liegen.

Man kann so ein Technikgefühl ähnlich einem Sprachgefühl entwickeln. Ob dafür ein Jahr ausreicht, darüber kann man vortrefflich streiten. Aber für einen Ansatz reicht es.
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Unschluessiger schrieb:
Pat-Ente schrieb:
Schließlich hat schon das Bundespatentgericht den Satz "ein Informatiker ist kein Techniker" fallengelassen.
Also, dazu fällt mir ehrlich gesagt nichts ein. Doch, halt soviel dazu: Informatik wird zu den Ingenieurwissenschaften gezählt. Wenn ich einen Doktor mach in Informatik, dann bin ich Dr. ing. und nicht Dr. rer. nat. Ich möchte an dieser Stelle arg bezweifeln, dass das BPatG dies objektiv betrachten kann. Solche Äusserungen sind schlicht weg unfug.
Mag sein, aber lustig ist die Aussage schon ;-)

An den Unis, die ich kenne (z.B. RWTH Aachen) gehört die Informatik allerdings üblicherweise zu den Naturwissenschaften - was nicht ausschließt, dass ein Informatiker beispielsweise in der Elektrotechnik promoviert und dann Dr.-Ing. wird. Macht aber ohnehin nix, Naturwissenschaft gilt ja auch. Ich hatte auch eher bedenken wegen der praktischen technischen Tätigkeit, da sieht das DPMA ja wie schon erwähnt gerne schrauben & löten.
 
U

Unschluessiger

Guest
Hallo,

Na das waren ja mal konstruktive Beiträge (meine ich völlig ernst). Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben.

Ich denke schon, dass SWT einen technischen Charakter hat. Man denke da z.B. nur mal an Netzwerke und deren Kommunikation. Oder Client Server Architekturen. Das man als Informatiker keinen Schraubenzieher in der Hand hat, ist klar (ausser man baut in seinen Rechner gerade die neuste Grafikkarte ein).

Ob das DPMA meine 6 jährige Berufserfahrung als Softwareentwickler (Programmieren und Produktmanagement) anerkennt, weiß ich nicht. Nach den postings hier möchte ich das aber arg bezweifeln. Das wäre eigentlich Schade, da mich das Themenfeld des PAs sehr interessiert.

Schlussbemerkung: Ich denke, ich bin in der Lage, über den Tellerrand zu schauen. Aber es gibt ein Sprichwort: Schuster bleib bei deinen Leisten. So sollte ein Informatiker als PA doch ehr Software-Patente betreuen und nicht hochkomplexe technische Apperaturen und ein E-Techniker sollte keine Software betreuen. Weil es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mal ein kleines C Programm geschrieben habe oder Software mit mehr als 200.000 Zeilen Programmcode.

Gruß
Sebastian
 
D

Dr. No

Guest
Aber es gibt ein Sprichwort: Schuster bleib bei deinen Leisten. So sollte ein Informatiker als PA doch ehr Software-Patente betreuen und nicht hochkomplexe technische Apperaturen und ein E-Techniker sollte keine Software betreuen. Weil es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mal ein kleines C Programm geschrieben habe oder Software mit mehr als 200.000 Zeilen Programmcode.
Du solltest vielleicht zuvor definieren (musst Du in einem Programm ja auch, bevor Du eine neue Variable verwendest ;) ), was Du unter Software-Patenten verstehst und wie Du den Begriff hier verwendest!

Wenn Du mit Software-Patenten Patente auf Programm-Code meinst, dann mag zwar Deine Aussage was Informatiker und E-Techniker betrifft stimmen, solche Patente gibt es jedoch grundsätzlich nicht beim europäischen Patentamt und es ist auch nicht erkennbar, dass in naher Zukunft Software als solche patentfähig werden sollte.

Die Software-Patente, die in der Regel als computerimplementierte Erfindungen erteilt werden, sind zumeist Patente auf Erfindungen, die einen technischen Charakter aufweisen und z.B. genauso in Hardware realisiert werden könnten. Darunter fallen z.B. Algorithmen für Regelungen, Datenkompression, Informationsübertragung und und und, alles schöne Dinge, die man in dem wunderschönen Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik erlernt. Und in diesen Gebieten halte ich, mit Verlaub, einen durchschnittlichen E-Techniker für qualifizierter als einen durchschnittlichen Informatiker.

Selbiges trifft in Bezug auf Informationstechnik häufig auch auf unsere allwissenden Physiker zu. Ich hatte vor wenigen Wochen eine Diskussion mit einem Physiker-PA über ein Datenkompressionsverfahren, in der ich ihm einige Bereiche der Signalverarbeitung, Entropie-Kodierung u.ä. näherbringen wollte. Als er dann bereits bei einer Unterabtastung nicht wusste von was ich rede, hielt ich es für angebracht, das Gespräch zu beenden ;)
 
M

Murks

Guest
Unschluessiger schrieb:
Weil es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mal ein kleines C Programm geschrieben habe oder Software mit mehr als 200.000 Zeilen Programmcode.
Dazu fällt mir zuallererst ein, dass Programmcode (da Computerprogramm als solches) nicht patentfähig ist. Soweit solltest Du schon gekommen sein mit Deiner Arbeit.

Solange es nicht gerade um Compilertechnik geht (und selbst dann meistens), interessiert mich überhaupt nicht, wie lange ein Programm ist und was genau da drin steht. Es geht um die Idee, die dahintersteckt. Und genau dafür braucht man allgemeines technisches Verständnis. Selbstverständlich hilft Erfahrung dabei, die Idee zu verstehen.

Aber sich sage hier ganz deutlich, dass ich, wie der Gesetzgeber, an dieser Stelle die Erfahrung eines Programmierers meine, der Bits und Bytes zu schieben gelernt hat, nicht eines hochtrabenden Softwarearchitekten. Das ist das Analogon zum Schrauben und Schweißen anstelle von Managen und dem Berechnen von theoretischer Kernchemie.

Bau-Architekten werden nämlich genau deswegen auch nicht als PA-Kandidaten zugelassen. Sie haben keine Ahnung von "materiellen Dingen".

Und selbst Schrauben und Schweißen hilft einem beim Verfassen von Software-Patentanmeldungen wahrscheinlich mehr als sämtliche Rechnerarchitektur- und Informatik I,II,II- Vorlesungen zusammen. Es soll Informatiker geben, die noch nicht eine Zeile programmiert haben.
 
A

AnnaNym

Guest
Unschluessiger schrieb:
Weil es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich mal ein kleines C Programm geschrieben habe oder Software mit mehr als 200.000 Zeilen Programmcode.
Bei dieser Ohrenschmerzen erzeugenden Grammatik fällt mir doch noch ein, dass auch ein gewisses Sprachgefühl, eine Fähigkeit korrekt, treffend, eingängig und elegant zu formulieren (und Freude an selbigem) Vorraussetzungen für den Patentanwaltsberuf sind.

Im übrigen denke ich, dass es beim Verfassen eines Softwarepatentes nicht darauf ankommt, ob jemand schon Millionen von Zeilen Programmcode verfasst hat, sondern entscheidend sind Abstraktionsfähigkeit und das Verständnis für Algorithmen und ihre Implementierung "im Groben", aber nicht im Detail. Das hat vielleicht ein erfahrener Programmierer eher, aber meiner Ansicht nach ist Programmiererfahrung im großen Stil keine Vorraussetzung, um sich mit Softwarepatenten zu befassen - das kann auch ein E-Techniker, oder die allseits gelobten multitalentierten Phyisiker ;-)
 
D

Dr. No

Guest
Nicht, dass ein falcher Eindruck entsteht. Ich halte dafür in anderen Bereichen wiederum Physiker für diejenigen, die ein größeres Grundlagenwissen mitbringen.

Ich möchte unseren Physikern z.B. nicht ihre schönen Laser abspenstig machen, nur weil ich einmal eine Photonik-Vorlesung gehört habe ;)
 
G

Gert

Guest
Könnte mal mit dieser Sprachbesserwisserei aufgehört werden? Da schießen ja doch nur Einäugige auf Blinde.
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Gert schrieb:
Könnte mal mit dieser Sprachbesserwisserei aufgehört werden? Da schießen ja doch nur Einäugige auf Blinde.
Beim Schießen kneift man doch ohnehin meist das Auge, das zum Zielen nicht benötigt wird, zu. Insofern ist hier Einäugigkeit kein Nachteil ;-)
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Gert schrieb:
Könnte mal mit dieser Sprachbesserwisserei aufgehört werden? Da schießen ja doch nur Einäugige auf Blinde.
Beim Schießen kneift man doch ohnehin meist das Auge, das zum Zielen nicht benötigt wird, zu. Insofern ist hier Einäugigkeit kein Nachteil ;-)
 
G

grond

Guest
Murks schrieb:
grond schrieb:
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren.
Soll sie eben nicht. Das hast Du falsch interpretiert. Die ptT soll als Bedingung lediglich bewirken, dass man ansatzweise ein Gefühl für technische Dinge und Begriffe entwickelt hat. Simpel gesprochen: Dass man schon mal ein paar Schrauben und Schraubenschlüssel in der Hand gehabt hat.
Was für ein Schwachsinn! (Die Regelung, nicht Deine Erläuterung)

Aus welchem Grund werden dann eigentlich die Pflichtpraktika im Ingenieursstudium, die dasselbe Ziel haben, nicht für das praktische Jahr anerkannt? Immerhin muss der Elektrotechniker im Grundstuidum, auch wenn er sich später mal auf Mikroelektronik spezialisieren will, drei Monate lang feilen, schleifen, sägen, schweißen und löten, als wenn er Elektriker werden wollte...

Wie gesagt: abschaffen den Schwachsinn! Ganz offensichtlich handelt es sich allein um ein Mittel zur willkürlichen Zugangskontrolle zum PA-Beruf.
 
G

grond

Guest
Murks schrieb:
grond schrieb:
Wenn an die P-T-Tätigkeit nicht dieselben Anforderungen gestellt werden wie an die fachliche Qualifikation, dann ist sie sinnlos und pure Gängelei. Schließlich soll sie ja gerade die praktische Anwendung des theoretischen technischen Wissens garantieren.
Soll sie eben nicht. Das hast Du falsch interpretiert. Die ptT soll als Bedingung lediglich bewirken, dass man ansatzweise ein Gefühl für technische Dinge und Begriffe entwickelt hat. Simpel gesprochen: Dass man schon mal ein paar Schrauben und Schraubenschlüssel in der Hand gehabt hat.
Was für ein Schwachsinn! (Die Regelung, nicht Deine Erläuterung)

Aus welchem Grund werden dann eigentlich die Pflichtpraktika im Ingenieursstudium, die dasselbe Ziel haben, nicht für das praktische Jahr anerkannt? Immerhin muss der Elektrotechniker im Grundstuidum, auch wenn er sich später mal auf Mikroelektronik spezialisieren will, drei Monate lang feilen, schleifen, sägen, schweißen und löten, als wenn er Elektriker werden wollte...

Wie gesagt: abschaffen den Schwachsinn! Ganz offensichtlich handelt es sich allein um ein Mittel zur willkürlichen Zugangskontrolle zum PA-Beruf.
 
M

Murks

Guest
Bestimmt war das "schon immer" so mit dem ptT-Jahr. Da wird sich nicht viel machen lassen, schätze ich.

Wahrscheinlich dient dieser Gummiparagraph nur dazu, dass man als Möchtegern-Kandidat schon mal in innigen Kontakt mit dem DPMA kommt.
 
U

Unschluessiger

Guest
huhu, da haben mich wohl einige falsch verstanden (ich hoffe, das war ausdruckstechnisch korrekt für die doch ehr sehr empfindlichen Ohren in diesem Forum.)

Also, ich kenne den Unterschied zwischen Software Patenten, Software als solcher (wenn man überhaupt wissen kann, was damit gemeint ist) und computerimplementierten Erfindungen. So viel dazu. Bitte keine (besserwisserischen; man, was fürn Ausdruck) postings mehr über derlei Begriffsunstimmigkeiten.

Ich habe in meinem Beruf als Programmierer und Softwareentwickler schon eine Menge gesehen. UND: gerade solche Physiker und E-Techniker (tut mir jetzt echt leid Jungs) sind nicht in der Lage, VERNÜNFTIGEN Quellcode zu erzeugen.

So und wenn wir schon über Technik reden. Bei (patentfähigen) Datenkompressionsverfahren wie z.B. mp3 bin ich der Meinung, Informatiker wären an dieser Stelle besser geeignet, als Physiker oder E-Techniker. Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt. Und Programmierer können das nun mal wesentlich besser. So und wenn die Idee nun entwas größer ist als bei mp3, dann steht der ein oder andere schon mal im Wald. Kenn ich selber.

Was die Richtlinie für die Patentierung von Software angeht, so glaube ich, dass sie in naher Zukunft durchgehen wird. Das sie vor knapp 2 Wochen zum 2. mal abgelehnt wurde, weiß und wusste ich. Aber die Softwarebranche benötigt nunmal ein vernünftiges technisches Schutzrecht. Die Regelungen heutzutage sind meines Erachtens nicht dafür geeignet. Deshalb denke ich, es wird, und nun auf meine Wortwahl achten, in NAHER Zukunft eine Richtlinie für die Patentierung von Software geben. Warum: Die Umsatzzahlen in der Softwarebranche machen dies deutlich.

Ergo: Es werden Informatiker als PAs benötigt, weil ich nicht glaube, dass ein E-Technicker oder Physiker in der Lage ist, Quellcode dieser Größenordnungen und das dazugehörige Entwurfsmaterial zu verstehen. (Dafür könnt ihr andere Sachen) Nicht um sonst muss man dafür ein spezielles Fach studieren. Wenn das alles so einfach wäre und Physiker alles verstehen könnten, dann können wir doch einfach alle Physik studieren und könnten alles. Na das wäre ja supie.

Gruß
Sebastian
 
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