Informatik und Patentanwalt

D

Dr. No

Guest
@Unschluessiger

Besser geeignet wäre wohl der Name Unverbesserlicher.

Es ist schon interessant, wie Du den Beruf des Patentanwalts scheinbar schon besser zu kennen scheinst (oder zu kennen glaubst), als die Kandidaten, die schon 2 Jahre oder länger in diesem Bereich tätig sind.

UND: gerade solche Physiker und E-Techniker (tut mir jetzt echt leid Jungs) sind nicht in der Lage, VERNÜNFTIGEN Quellcode zu erzeugen.
Diese Einschätzung mag richtig sein, jedoch ist die Fähigkeit vernünftigen Quellcode zu erzeugen für den Beruf des Patentanwalts VÖLLIG ohne Belang.

Bei (patentfähigen) Datenkompressionsverfahren wie z.B. mp3 bin ich der Meinung, Informatiker wären an dieser Stelle besser geeignet, als Physiker oder E-Techniker. Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt. Und Programmierer können das nun mal wesentlich besser. So und wenn die Idee nun entwas größer ist als bei mp3, dann steht der ein oder andere schon mal im Wald.
Auch hier ist das Verständis des Quellcodes völlig ohne Belang, sondern das Verstehen des Konzepts des Verfahrens. Weißt Du denn wer die "Erfinder" des mp3-Verfahrens waren? Gewiss keine Informatiker, sondern 3 Ingenieure der Elektrotechnik.


http://www.iis.fraunhofer.de/zukunftspreis/index_d.html


Aber nach Deiner Argumentationskette verstehen die Erfinder selbst ihr Verfahren nicht, da sie ja nichtmal vernünftigen Quellcode erzeugen können.

Nahezu alle Datenkompressionsverfahren beruhen hauptsächlich auf geschickter Digitaler Signalverarbeitung. Bislang habe ich von keinem Informatikstudenten erfahren, dass er besonders weitgehende Kenntnisse in digitaler Signalverarbeitung an der Uni erlernt hätte. In der Elektrotechnik ist die digitale Signalverarbeitung normalerweise eines der Hauptfächer.

Was die Richtlinie für die Patentierung von Software angeht, so glaube ich, dass sie in naher Zukunft durchgehen wird.
Dann glaube das weiter. Es wird jedoch nichts an der Realität ändern, außer Du programmierst sie um. Das sollte für Dich doch kein Problem sein?

Es werden Informatiker als PAs benötigt, weil ich nicht glaube, dass ein E-Technicker oder Physiker in der Lage ist, Quellcode dieser Größenordnungen und das dazugehörige Entwurfsmaterial zu verstehen.
Zum hoffentlich letzten Mal:

Quellcode und Patente haben nichts, aber auch gar nichts gemein!

Und es ist, entgegen Deinem Glauben nicht absehbar, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas ändern wird. Oder was ist für Dich nahe Zukunft?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Unschluessiger schrieb:
So und wenn wir schon über Technik reden. Bei (patentfähigen) Datenkompressionsverfahren wie z.B. mp3 bin ich der Meinung, Informatiker wären an dieser Stelle besser geeignet, als Physiker oder E-Techniker. Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt. Und Programmierer können das nun mal wesentlich besser. So und wenn die Idee nun entwas größer ist als bei mp3, dann steht der ein oder andere schon mal im Wald. Kenn ich selber.
Oha! Ganz offensichtlich scheinst Du doch noch vielen falschen Vorstellungen anzuhängen. Wo kämen wir denn hin, wenn sich ein beliebiger Patent Professional irgendwelchen Quellkode durchlesen müßte, um eine Erfindung herauszuschälen?!? Diese Fähigkeit ist eher etwas für Patentverletzungsspezialisten. Und das ist nun wirklich kein großer Markt.

Zudem bei MP3 der "durchschnittliche" Informatiker den notwendigen theoretischen Background vermissen lassen dürfte. Da ist ein E- und Nachrichtentechniker wesentlich mehr vorbelastet. Offensichtlich bist Du Dir über diese komplexe Materie nicht im klaren!

Unschluessiger schrieb:
Was die Richtlinie für die Patentierung von Software angeht, so glaube ich, dass sie in naher Zukunft durchgehen wird. Das sie vor knapp 2 Wochen zum 2. mal abgelehnt wurde, weiß und wusste ich. Aber die Softwarebranche benötigt nunmal ein vernünftiges technisches Schutzrecht. Die Regelungen heutzutage sind meines Erachtens nicht dafür geeignet. Deshalb denke ich, es wird, und nun auf meine Wortwahl achten, in NAHER Zukunft eine Richtlinie für die Patentierung von Software geben. Warum: Die Umsatzzahlen in der Softwarebranche machen dies deutlich.
Wie schon bereits mehrfach an dieser Stelle erwähnt, hätte die Richtlinie in der Ratsversion nichts an den Möglichkeiten zur Patentierung computer-implementierter Erfindungen geändert! Das ist und bleibt gängige Praxis. Die Hausaufgabe, dies zu verstehen, solltest Du m.E. aber unbedingt noch machen, bevor Du mit der Ausarbeitung Deiner Diplomarbeit anfängst.
 
N

NochEinGast

Guest
Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt. Und Programmierer können das nun mal wesentlich besser.
Meiner Ansicht nach kommt erst die Idee (basierend auf der Theorie), dann die Idee zur Umsetzung und letztendlich die Umsetzung selbst (also z.B. das Programmieren). Die Idee aus der erst zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführten Umsetzung abzuleiten, erscheint mir nur sehr schwer möglich.

Du willst nun hinten beginnen und anhand des Quellcodes die Idee verstehen?

Kein Entwickler wird Dir bei der Besprechung einer Patentanmeldung Quellcode vorlegen, da die wenigsten ihre Idee bereits umgesetzt haben werden, sondern Dir werden die Grundidee der Erfindung und mögliche Umsetzungsmöglichkeiten geschildert werden. Du solltest dann mit Deinem Grundlagenwissen und technischen Verständnis die Idee abstrahieren und zu Papier bringen, in Worten nicht in Quellcode versteht sich.

Wo an dieser Stelle Dein übermäßiges Verständnis für Quellcodes jeglicher Art zum Tragen kommt erschließt sich mir hierbei nicht.

So und wenn die Idee nun entwas größer ist als bei mp3, dann steht der ein oder andere schon mal im Wald.
Dir scheint ebenfalls nicht bewusst zu sein, wie groß mp3 tatsächlich ist!
 
M

Murks

Guest
Unschluessiger schrieb:
Bei (patentfähigen) Datenkompressionsverfahren wie z.B. mp3 bin ich der Meinung, Informatiker wären an dieser Stelle besser geeignet, als Physiker oder E-Techniker. Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt.
Für das Verständnis der Idee kann eine Darstellung in Pseudocode durchaus hilfreich sein, da gebe ich Dir recht. Nur, ob Du den jemals in Deinem potentiellen Leben als PA zu sehen bekommst, wage ich zu bezweifeln (siehe anderer Beitrag).

Wenn Du schon abwägst, wer (extrem komplexe) Algorithmen am besten verstehen kann, dann werfe ich hier einfach mal die Mathematiker in die Runde. Die müssten das meiste davon aus dem Handgelenk schütteln können. Allerdings werden die auch nicht so ohne weiteres (wenn überhaupt?) als PA zugelassen.

Ist auch verständlich ;-), die von denen abgefassten Patentschriften wären zwar vollkommen exakt, aber es könnte kein Techniker etwas damit anfangen :).

Unschluessiger schrieb:
Und Programmierer können das nun mal wesentlich besser.
Siehste, da simmer uns ja doch einig. Lasst die Informatiker im Elfenbeinturm. Die Programmierer können's besser.

Denn merke ein für allemal: Programmierer!=Informatiker.

Unschluessiger schrieb:
könnten, dann können wir doch einfach alle Physik studieren und könnten alles. Na das wäre ja supie.
Vielleicht nicht alles auf Anhieb. Aber dann könnten alle fast alles wesentlich schneller erfassen, verstehen und verallgemeinern. Ist doch alles klar. Oder?
 
G

grond

Guest
Unschluessiger schrieb:
huhu, da haben mich wohl einige falsch verstanden (ich hoffe, das war ausdruckstechnisch korrekt für die doch ehr sehr empfindlichen Ohren in diesem Forum.)
Die Besserwisserei in diesem Forum mag Dir als Indikator dafür dienen, mit wem Du es später zu tun bekommst. PAs sind allesamt Besserwisser und deshalb auch kaum fähig, im Team zu arbeiten.

Mit der Berufserfahrung kommt dann übrigens noch irgendwann das "Supermann-Syndrom" hinzu, dass einem PA suggeriert, er könne beliebige Mengen von Arbeit erledigen und dieselbe Eigenschaft auch von anderen erwarten. Näheres entnimmst Du der Diskussion "Psychologische Betreuung für Kandidaten"...



Also, ich kenne den Unterschied zwischen Software Patenten, Software als solcher (wenn man überhaupt wissen kann, was damit gemeint ist) und computerimplementierten Erfindungen.
Echt jetzt? Ich hatte immer den Eindruck, dass das keiner mehr so genau weiß und insbesondere "Softwarepatent" und "computerimplementierte Erfindung" zwei von den unterschiedlichen Lagern jeweils bevorzugte Namen für dasselbe sind.


Ich habe in meinem Beruf als Programmierer und Softwareentwickler schon eine Menge gesehen. UND: gerade solche Physiker und E-Techniker (tut mir jetzt echt leid Jungs) sind nicht in der Lage, VERNÜNFTIGEN Quellcode zu erzeugen.
Mit Verallgemeinerungen kommen wir nicht weit. Der Hinweis auf die Erfinder von mp3 wurde schon gemacht. Signalverarbeitung ist zentrales Thema der Elektrotechnik. Übrigens habe ich auch Themen wie Compilerbau im Rahmen meines E-Technikstudiums gehabt. Samt all der schönen Grammatiken, LL-Parser, LR-Parser usw. Kennst Du ja auch alles im Detail.


So und wenn wir schon über Technik reden. Bei (patentfähigen) Datenkompressionsverfahren wie z.B. mp3 bin ich der Meinung, Informatiker wären an dieser Stelle besser geeignet, als Physiker oder E-Techniker. Weil doch wohl für das Verständnis der Idee der Quellcode offensichtlich eine große Hilfe darstellt.
Du bist also wirklich der Meinung, dass man den Linux-Kernelquellcode lesen können muss, um das Round Robin Verfahren für das Task-Scheduling zu verstehen?


Was die Richtlinie für die Patentierung von Software angeht, so glaube ich, dass sie in naher Zukunft durchgehen wird. Das sie vor knapp 2 Wochen zum 2. mal abgelehnt wurde, weiß und wusste ich. Aber die Softwarebranche benötigt nunmal ein vernünftiges technisches Schutzrecht.
Hat sie ja, nur sollte die gegenwärtige Rechtsprechung in Gesetze gefasst werden. Das ist das klitzekleine Detail, das den Softwarepatentgegnern entgangen ist: die Richtlinie hätte am Status-Quo nichts geändert, ihn lediglich in Gesetzen festgeschrieben. Frag hier mal herum, viele werden schon Softwarepatente angemeldet haben, so auch ich.


Die Regelungen heutzutage sind meines Erachtens nicht dafür geeignet.
Nicht? 1986 wurde ein Patent für ein Bildbearbeitungsverfahren beantragt und nach längerem Streit dann auch irgendwann erteilt. Seitdem kann man Patente auf Software bekommen.


Es werden Informatiker als PAs benötigt,
Das will ich nicht bezweifeln.


Wenn das alles so einfach wäre und Physiker alles verstehen könnten, dann können wir doch einfach alle Physik studieren und könnten alles.
Nein, nur Physiker konnten Physik studieren. Alle anderen waren zu dumm dazu. Glauben zumindest die meisten Physiker... :)
 
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dnorg

Guest
@grond:

Gerade die Pflichtpraktika werden doch ohne Probleme anerkannt, Industriezeit oder Promotionszeit mit "reiner Kopfarbeit" jedoch nicht.

Ist die Willkür tatsächlich so groß?
 
G

grond

Guest
dnorg schrieb:
@grond:

Gerade die Pflichtpraktika werden doch ohne Probleme anerkannt, Industriezeit oder Promotionszeit mit "reiner Kopfarbeit" jedoch nicht.

Ist die Willkür tatsächlich so groß?
Vielleicht auch nur die Unkenntnis. Ich erinnere mich, dass mir gesagt wurde, die Praktika zählten nicht.
 
G

grond

Guest
dnorg schrieb:
@grond:

Gerade die Pflichtpraktika werden doch ohne Probleme anerkannt, Industriezeit oder Promotionszeit mit "reiner Kopfarbeit" jedoch nicht.

Ist die Willkür tatsächlich so groß?
Vielleicht auch nur die Unkenntnis. Ich erinnere mich, dass mir gesagt wurde, die Praktika zählten nicht.
 
G

Gast999

Guest
Ich habe in meinem Beruf als Programmierer und Softwareentwickler schon eine Menge gesehen. UND: gerade solche Physiker und E-Techniker (tut mir jetzt echt leid Jungs) sind nicht in der Lage, VERNÜNFTIGEN Quellcode zu erzeugen.
Also in den über 10 Jahren Berufserfahrung als Pat.-Ing. habe ich schon so viele (auch komplexe) Softwarepatentanmeldungen gemacht und mußte NOCH NIE Quellcode erzeugen. SInd die alle Müll, da ich E-Techniker bin?

Im übrigen ist ein erheblich wichtigerer Faktor bei diesen Anmeldungen, die Rechtsprechung zu kennen und vor allem zu verstehen. Da hapert es aber bei vielen (auch bei etlichen PAs, die eben keine oder wenige Softwareanmeldungen ausarbeiten (das ist mein persönlicher Eindruck). Die meisten Chemiker dürfte das sowieso nicht besonders interessieren.

Obgleich Du erwähnt hast, Du würdest den Unterschied zwischen Programm und computer-implementierter Erfindung kennen, kann ich das aus Deinen Postings nicht ganz nachvollziehen. "Damals", als ich begann, mich mit dem Thema zu befassen habe ich mir allein für das EP-Verfahren einen Stapel von ca. 1 bis 1,5 m Höhe an Entscheidungen reingezogen, die von 1978 an chronoloisch sortiert waren, um den roten Faden durch die Entscheidungen zu verstehen (nach Ausmustern von 2 oder 3 Ausrutschern) und vor allem um zu verstehen, wie die Ansprüche und die Beschreibung formuliert werden sollten. Letzteres habe ich dann aber eigentlich erst aus der Praxis gelernt. Auch wenn Du meinst, Du würdest das durch Lehrbücher o.ä. Quellen verstehen, kann ich Dir sagen, richtig begreifen tut man das Ganze erst, wenn man sich das durch Entscheidungsanalysen und praktische Erfahrung beigebracht hat. Das ganze Blabla in vielen Büchern und anderen Quellen ist häufig lediglich theoretischer "Müll"und keiner sagt, worauf es wirklich ankommt.

ABER: Ganz klar, Informatiker haben als PA NATÜRLICH eine Daseinsberechtigung. Also mach's, wenn Du willst. Derartige Vorstellungen, wie oben zitiert, kannst Du aber vorab gepflegt in die Tonne treten.

BTW: Das oben erwähnte Blabla, das auch bei vielen Softwaregegnern verwendet wird, ist meines Erachtens noch schlimmer, da es zumeist auch noch falsch oder emotional interpretiert ist. Falls Deine Wissensquellen aus dieser Ecke stammen, solltest Du sehr vorsichtig damit umgehen.
 
G

Gast999

Guest
Ich habe in meinem Beruf als Programmierer und Softwareentwickler schon eine Menge gesehen. UND: gerade solche Physiker und E-Techniker (tut mir jetzt echt leid Jungs) sind nicht in der Lage, VERNÜNFTIGEN Quellcode zu erzeugen.
Also in den über 10 Jahren Berufserfahrung als Pat.-Ing. habe ich schon so viele (auch komplexe) Softwarepatentanmeldungen gemacht und mußte NOCH NIE Quellcode erzeugen. SInd die alle Müll, da ich E-Techniker bin?

Im übrigen ist ein erheblich wichtigerer Faktor bei diesen Anmeldungen, die Rechtsprechung zu kennen und vor allem zu verstehen. Da hapert es aber bei vielen (auch bei etlichen PAs, die eben keine oder wenige Softwareanmeldungen ausarbeiten (das ist mein persönlicher Eindruck). Die meisten Chemiker dürfte das sowieso nicht besonders interessieren.

Obgleich Du erwähnt hast, Du würdest den Unterschied zwischen Programm und computer-implementierter Erfindung kennen, kann ich das aus Deinen Postings nicht ganz nachvollziehen. "Damals", als ich begann, mich mit dem Thema zu befassen habe ich mir allein für das EP-Verfahren einen Stapel von ca. 1 bis 1,5 m Höhe an Entscheidungen reingezogen, die von 1978 an chronoloisch sortiert waren, um den roten Faden durch die Entscheidungen zu verstehen (nach Ausmustern von 2 oder 3 Ausrutschern) und vor allem um zu verstehen, wie die Ansprüche und die Beschreibung formuliert werden sollten. Letzteres habe ich dann aber eigentlich erst aus der Praxis gelernt. Auch wenn Du meinst, Du würdest das durch Lehrbücher o.ä. Quellen verstehen, kann ich Dir sagen, richtig begreifen tut man das Ganze erst, wenn man sich das durch Entscheidungsanalysen und praktische Erfahrung beigebracht hat. Das ganze Blabla in vielen Büchern und anderen Quellen ist häufig lediglich theoretischer "Müll"und keiner sagt, worauf es wirklich ankommt.

ABER: Ganz klar, Informatiker haben als PA NATÜRLICH eine Daseinsberechtigung. Also mach's, wenn Du willst. Derartige Vorstellungen, wie oben zitiert, kannst Du aber vorab gepflegt in die Tonne treten.

BTW: Das oben erwähnte Blabla, das auch bei vielen Softwaregegnern verwendet wird, ist meines Erachtens noch schlimmer, da es zumeist auch noch falsch oder emotional interpretiert ist. Falls Deine Wissensquellen aus dieser Ecke stammen, solltest Du sehr vorsichtig damit umgehen.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Murks schrieb:
Wenn Du schon abwägst, wer (extrem komplexe) Algorithmen am besten verstehen kann, dann werfe ich hier einfach mal die Mathematiker in die Runde. Die müssten das meiste davon aus dem Handgelenk schütteln können. Allerdings werden die auch nicht so ohne weiteres (wenn überhaupt?) als PA zugelassen.

Ist auch verständlich ;-), die von denen abgefassten Patentschriften wären zwar vollkommen exakt, aber es könnte kein Techniker etwas damit anfangen :).
Das folgende nur der Vollständigkeit halber :)

Beim EPA wird Mathematik als Studium problemlos anerkannt.

Mathematiker müssen sich in die verschiedensten Gebiete der Technik einarbeiten können. Dafür gibt es in der Geschichte genug herausragende Beispiele.

Das Mathematik-Studium dient im Prinzip nur dazu, sich diese Lern- und Analysefähigkeit anzutrainieren. Den Stoff beherrscht man nach einigen Jahren sowieso nicht mehr. Aber das habe ich auch schon von genügend RAs und PAs gehört, dass die nach ein paar Jahren Ihren gelernten Stoff nicht mehr kennen, es sei denn, sie haben in der Praxis gelegentlich damit zu tun.
 
G

Gast999

Guest
Die Broschüre ist genau so ein Blabla, wie ich es vorher gemeint habe. Ein Außenstehender versteht sie nicht und ein Insider braucht sie nicht.
 
G

grond

Guest
Gast schrieb:
@Unschluessiger

Als Hilfestellung zum Einstieg in die Problematik computer-implementierter Erfindungen für die anstehende Dipomarbeit solltest Du unbedingt das hier lesen:
Er sollte sich vor allem mal einen Kommentar zum EPÜ nehmen und alles zu Art. 52(3) durchlesen. Auch das weiße Buch zur Rechtsprechung hat viele aufschlussreiche Erklärungen zum Thema.

@Unschluessiger:

Da Du ja der Meinung bist, nur Informatiker würden guten Code schreiben, müsstest Du eigentlich auch einsehen, dass die Gefahr, dass ein Informatiker in einer Arbeit zum Patentrecht und zur herrschenden Rechtsprechung viel Unsinn verzapft, sehr groß ist. Tatsächlich habe ich da eigentlich immer nur herzhaft lachen können, wenn Laien sich in schwergewichtig daherkommenden Artikeln mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Es ist halt doch ziemlich komplex, was nicht heißen soll, dass es grundsätzlich zu schwierig sei. Lernen kann es jeder, aber ob die Beschäftigung im Rahmen einer Diplomarbeit ausreicht? Ich glaube nicht. Ich hätte mir an Deiner Stelle lieber ein technisches Thema gesucht.
 
G

Gast999

Guest
grond: Das sehe ich so wie Du.

unschluessiger: Kannst Du vielleicht mal den genauen Titel Deiner Arbeit angeben. Eine "Arbeit über Softwarepatente" ist doch sehr allgemein gehalten. Auf diesem Gebiet haben Experten schon zig-tausende kluge Aufsätze, Bücher usw. verfasst.
 
P

paule

Guest
wegen der Gehaltsfrage: Ich glaube nicht, dass sich das Gehalt eines Informatiker-Patentanwalts groß von dem eines Maschinenbauers oder Physikers unterscheidet.

Ich denke, dass man als PA bezüglich des Gehalts etwa genauso viel erwarten kann wie in jedem anderen Job auch: Während der Ausbildung verdient man weniger, dafür danach einen Tick mehr. Wie es auf lange Sicht aussieht, hängt von einem selbst ab.

Was das Einstiegsgehalt angeht, gibt es da ja auch noch die Sache mit Angebot und Nachfrage: ich für meinen Teil habe noch keine Stellenanzeige gesehen, in der ein Informatiker als PA gesucht wurde. Vielleicht liegt das daran, dass es so wenige gibt, dass man gar nicht auf die Idee kommt, so was zu suchen. Vielleicht gibt es aber auch keinen Bedarf... Wenn das so ist, kannst Du höchstens hoffen, dass du den Job genauso gut kannst wie ein E-Techniker, Physiker o.ä. und demnach auch genauso viel verdienst. Mehr wird es aber auf keinen Fall.

Ob die Bezahlung im Bereich Bio/Chemie besser oder schlechter ist, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.
 
D

Dr. No

Guest
Ob die Bezahlung im Bereich Bio/Chemie besser oder schlechter ist, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.
Mich würde schon interessieren, ob es je nach Fachrichtung Unterschiede im Gehalt gibt.

Allerdings vermute ich, dass die Unterschiede eher durch die Kanzlei hervorgerufen werden, für die man arbeitet. Es scheinen teilweise sehr hohe Unterschiede bei den Stundensätzen in verschiedenen Kanzleien zu existieren. Dies hat natürlich auch einen Einfluss darauf, wieviel man als Freiberufler der jeweiligen Kanzlei in Rechnung stellen kann.
 
U

Unschluessiger

Guest
Puh...

nun haben sich doch viele an meinem letzten (doch sehr emotionalen) posting festgebissen. Kann ich irgendwie ja auch verstehen.

Dr. No schrieb:
Es ist schon interessant, wie Du den Beruf des Patentanwalts scheinbar schon besser zu kennen scheinst (oder zu kennen glaubst), als die Kandidaten, die schon 2 Jahre oder länger in diesem Bereich tätig sind.
Bestimmt nicht, sonst würde ich nicht versuchen, mir ein Bild von der Lage zu machen und hier zu diskutieren.

Mich störte aber nur einfach, dass hier ein Neuer versucht, etwas über den Beruf des PA herauszufinden und (fast) alle (weil wahrscheinlich Physiker :) ) drauf los hauten und mir erklären wollten, Informatiker sein a) untechnisch und b) eigentlich sowieso zu dämlich für diesen Job. Ich habe einfach nur versucht, meinen Beruf nicht ganz so schlecht dastehen zu lassen. Man möge mir diese Loyalität verzeihen. Punkt.

Computerimplementierte Erfindungen und Software Patente. Der Unterschied besteht meines Erachtens darin, dass computerimplementierte Erfindungen patentfähig sind und Software Patente nicht. Denn Computerprogramme und Software Produkte sind zwei verschiedene Sachen. Das erste ist lediglich der lauffähige Binärcode plus vielleicht noch dem Quellcode. Das zweite umfasst das gesamte Software Produkt mit Binärcode, Quellcode, Handbuch, Entwurfsmaterial (Anforderungsanalyse, DV Konzept, Entwurf, Spezifikationen, Entwicklerdoku, u.s.w.) sowie Insallationsroutinen und Demoversionen. Dies ist aber, nach meinem Wissensstand, nicht patentierbar, sondern kann lediglich dem Urheberrecht zugeordnet werden.

In wieweit die Richtline das Patentieren von einem gesamten Software Produkt zulässt, weiß ich nicht. Bin aber der Meinung, dass es notwending ist, auch für Software, die als untechnisch gilt.

Warum?: Software ist ein Zwitter. Auf der einen Seite technisch, weil einen Computer benutzend und der technisch ist, auf der anderen Seite untechnisch, weil häufig einfach nur datenverarbeitend.

Also, was macht euch da so sicher, dass es nie zu einem Wegfall der Klausel "Computerprogramme als solche" kommt. Und was macht euch so sicher, dass Software Produkte insgesamt nicht eines Tages patentfähig sind?

Würde mich wirklich interessieren.

Gruß
Sebastian
 
G

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Guest
Unschluessiger schrieb:
Mich störte aber nur einfach, dass hier ein Neuer versucht, etwas über den Beruf des PA herauszufinden und (fast) alle (weil wahrscheinlich Physiker :) ) drauf los hauten und mir erklären wollten, Informatiker sein a) untechnisch und b) eigentlich sowieso zu dämlich für diesen Job.
Nun, ich habe u.a. auch Informatik studiert und trotzdem "drauf los gehauen". Du solltest genauer lesen lernen, weil nämlich niemand das obige behauptet hat. Das genaue lesen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf.

Unschluessiger schrieb:
Computerimplementierte Erfindungen und Software Patente. Der Unterschied besteht meines Erachtens darin, dass computerimplementierte Erfindungen patentfähig sind und Software Patente nicht.
Was bitte ist ein Software Patent? Und warum sollte man ein Software Patent patentieren lassen? Genaue Ausdrucksweise ist eine weitere der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf.

Unschluessiger schrieb:
In wieweit die Richtline das Patentieren von einem gesamten Software Produkt zulässt, weiß ich nicht. Bin aber der Meinung, dass es notwending ist, auch für Software, die als untechnisch gilt.
Keine einzige der vielen Richtlinienvorschläge hätte Software als solche patentierbar gemacht. Warum auch? Dafür gibt es keine Notwendigkeit. Es gibt doch heute schon die Beauregard-Claims, in Europa eher als Computerprogrammproduktansprüche bekannt. Mit denen kann ein computer-implementiertes Verfahren in seiner Ausprägung als Software geschützt werden. Dafür wurde längst das eigenständige Rechtsschutzbedürfnis anerkannt. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied zu einem Patent für eine Software. Die gibt es nicht mal in den USA.

Unschluessiger schrieb:
Also, was macht euch da so sicher, dass es nie zu einem Wegfall der Klausel "Computerprogramme als solche" kommt. Und was macht euch so sicher, dass Software Produkte insgesamt nicht eines Tages patentfähig sind?
Weil es ein Patent nur für eine Erfindung gibt, die eine technische Lehre darstellt. Wenn eine Software ein Verfahren enthält, das eine Erfindung ist, so kann man heute schon das Verfahren patentieren lassen. Es gibt einfach kein Rechtsschutzbedürfnis für ein Patent auf das Programm. Um das zu verstehen, mußt Du erst einmal das Patentwesen als solches verstehen. Genau daran hat es auch den sogenannten Softwarepatentgegnern gehapert. Also bitte, stell Dir die Fragen, was ist ein Patent, wofür wird es erteilt, und was kann man damit machen. Selbst wenn man ein Patent für ein computer-implementiertes Verfahren hat, ist die Frage, was macht man, um daraus Gewinn zu schlagen? Auch hieran hat es den Gegnern ganz deutlich an Verständnis der Materie gefehlt. Die Antwort darauf ist nämlich sehr problematisch.

Der wesentliche Unterschied zu Europa einerseits und den USA/Japan andererseits ist, das in Europa ein Verfahren nicht schon dadurch technisch wird, dass ein Computer darin oder für es verwendet wird. Genau an diesem Punkt hätte auch die Richtlinie in der Ratsversion nichts geändert. Dadurch fallen viele Verfahren durch, die z.B. nicht über eine bloße Informationsdarstellung hinausgehen.

Noch einmal auch von mir die Frage: Was ist das genaue Thema Deiner Diplomarbeit? Mir scheint, Du brauchst noch gewaltig viele Hilfestellungen.
 
G

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Guest
Unschluessiger schrieb:
Mich störte aber nur einfach, dass hier ein Neuer versucht, etwas über den Beruf des PA herauszufinden und (fast) alle (weil wahrscheinlich Physiker :) ) drauf los hauten und mir erklären wollten, Informatiker sein a) untechnisch und b) eigentlich sowieso zu dämlich für diesen Job.
Nun, ich habe u.a. auch Informatik studiert und trotzdem "drauf los gehauen". Du solltest genauer lesen lernen, weil nämlich niemand das obige behauptet hat. Das genaue lesen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf.

Unschluessiger schrieb:
Computerimplementierte Erfindungen und Software Patente. Der Unterschied besteht meines Erachtens darin, dass computerimplementierte Erfindungen patentfähig sind und Software Patente nicht.
Was bitte ist ein Software Patent? Und warum sollte man ein Software Patent patentieren lassen? Genaue Ausdrucksweise ist eine weitere der wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf.

Unschluessiger schrieb:
In wieweit die Richtline das Patentieren von einem gesamten Software Produkt zulässt, weiß ich nicht. Bin aber der Meinung, dass es notwending ist, auch für Software, die als untechnisch gilt.
Keine einzige der vielen Richtlinienvorschläge hätte Software als solche patentierbar gemacht. Warum auch? Dafür gibt es keine Notwendigkeit. Es gibt doch heute schon die Beauregard-Claims, in Europa eher als Computerprogrammproduktansprüche bekannt. Mit denen kann ein computer-implementiertes Verfahren in seiner Ausprägung als Software geschützt werden. Dafür wurde längst das eigenständige Rechtsschutzbedürfnis anerkannt. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied zu einem Patent für eine Software. Die gibt es nicht mal in den USA.

Unschluessiger schrieb:
Also, was macht euch da so sicher, dass es nie zu einem Wegfall der Klausel "Computerprogramme als solche" kommt. Und was macht euch so sicher, dass Software Produkte insgesamt nicht eines Tages patentfähig sind?
Weil es ein Patent nur für eine Erfindung gibt, die eine technische Lehre darstellt. Wenn eine Software ein Verfahren enthält, das eine Erfindung ist, so kann man heute schon das Verfahren patentieren lassen. Es gibt einfach kein Rechtsschutzbedürfnis für ein Patent auf das Programm. Um das zu verstehen, mußt Du erst einmal das Patentwesen als solches verstehen. Genau daran hat es auch den sogenannten Softwarepatentgegnern gehapert. Also bitte, stell Dir die Fragen, was ist ein Patent, wofür wird es erteilt, und was kann man damit machen. Selbst wenn man ein Patent für ein computer-implementiertes Verfahren hat, ist die Frage, was macht man, um daraus Gewinn zu schlagen? Auch hieran hat es den Gegnern ganz deutlich an Verständnis der Materie gefehlt. Die Antwort darauf ist nämlich sehr problematisch.

Der wesentliche Unterschied zu Europa einerseits und den USA/Japan andererseits ist, das in Europa ein Verfahren nicht schon dadurch technisch wird, dass ein Computer darin oder für es verwendet wird. Genau an diesem Punkt hätte auch die Richtlinie in der Ratsversion nichts geändert. Dadurch fallen viele Verfahren durch, die z.B. nicht über eine bloße Informationsdarstellung hinausgehen.

Noch einmal auch von mir die Frage: Was ist das genaue Thema Deiner Diplomarbeit? Mir scheint, Du brauchst noch gewaltig viele Hilfestellungen.
 
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