Re: My Home is my castle
Hach Leute,
löst Euch doch einmal von der Vorstellung, dass die rein formale Stellung eines germanischen Heldenanwalts (meinetwegen angereichert durch den weniger schicken Titel eines zugelassenen Vertreters vor dem EPA) automatisch zu einem überdurchschnittlichen Einkommen führen muß.
Wir erleben doch gerade, wie unser protoindustriell strukturiertes Gewerbe eine Industrialisierung und Standardisierung durchläuft (insbesondere bei mittleren bis großen Mandaten) und eine austauschbare Dienstleistung ist/wird. Dies führt bedauerlicherweise dazu, dass die Mehrzahl der PAs ein gutes, aber kein überdurchschnittliches Einkommen in Zukunft erzielen wird, mit Ausnahme derjenigen Kollegen, die die Arbeit industriell organisieren können.
Bei Betrachtung der durchschnittlichen Gehälter von sogenannten "Patentreferenten"in der Chemie und Pharmaindustrie stellt sich langsam sowieso die Frage, warum man außer aufgrund der höheren persönlichen Freiheit als Freiberufler arbeitet, wenn man nicht gerade Partner einer gut gehenden und organisierten Kanzlei ist. (Zahlen habe ich dazu, will (und darf) ich hier allerdings nicht posten)
Als reiner Kollegenarbeiter wird man dorthin nie kommen.
Was ich damit sagen will? Unser Beruf wird mittelfristig ein ganz "normaler" Beruf mit akademischer Vorbildung werden, in dem die Mehrzahl gut, aber nicht übermäßig verdient und einige wenige sehr viel verdienen.
Derjenige, der das nicht erträgt hat mE nur wenige Möglichkeiten, zb in der "Provinz" (auch die hat ihren Charme, siehe die Äußerungen von Majestix in diversen Asterix Abenteueren), wo der Strukturwandel etwas langsamer verläuft, sich in einer großen Bude mit ausgefahrenen Ellenbogen schnellstmöglich nach oben dienen, oder eine eigene Bude aufmachen und hoffen, dass es gut geht und irgendwann das Potential der eigenen Bude realisieren können (was nicht zwangsläufig eintreten muß)
Trotzdem viel Freude und Spaß in dem immer noch interessanten Beruf.