Berufliche Praxis Einkommen der Patentanwälte

E

Ein Gast

Guest
Zeppo schrieb:
Die niedrigen Einnahmen können natürlich verschiedene Ursachen haben, darüber kann man spekulieren.
Mal ganz spekulativ: Vielleicht gibts Patentanwälte, die ein Hobby, einen gutverdienenden Ehepartner oder sogar Kinder haben, um die sie sich auch noch kümmern, und die deshalb nicht den ganzen Tag nur arbeiten?
 
P

P. Hartz

Guest
Mal ganz spekulativ: Vielleicht gibts Patentanwälte, die ein Hobby, einen gutverdienenden Ehepartner oder sogar Kinder haben, um die sie sich auch noch kümmern, und die deshalb nicht den ganzen Tag nur arbeiten?
Und deshalb haben sie ein Einkommen von 1000 Euro pro Jahr? Schon klar. Was machen dann die Kinder? Kinderarbeit?

Hier war nicht von etwas unterdurchschnittlichen Einkommen die Rede sondern von extrem niedrigen Einkommen zwischen 1000 und 10000 Euro pro Jahr.
 
Z

Zeppo

Guest
Wenn man die zweite Graphik berücksichtigt, also nur die mit den positiven Einkünften, liegen die niedrigsten Einkommen bei etwa 24 TEUR/a. Für die ersten Jahre nach einer Kanzleigründung ist das realistisch, woher soll der Umsatz denn kommen ohne Mandanten?

In der anderen Studie der Volksbank steht auch, das sich PAs in der Gründungsphase mit Nebenjobs über Wasser halten müssen.
 
E

Ein Gast

Guest
P. Hartz schrieb:
Mal ganz spekulativ: Vielleicht gibts Patentanwälte, die ein Hobby, einen gutverdienenden Ehepartner oder sogar Kinder haben, um die sie sich auch noch kümmern, und die deshalb nicht den ganzen Tag nur arbeiten?
Und deshalb haben sie ein Einkommen von 1000 Euro pro Jahr? Schon klar. Was machen dann die Kinder? Kinderarbeit?

Hier war nicht von etwas unterdurchschnittlichen Einkommen die Rede sondern von extrem niedrigen Einkommen zwischen 1000 und 10000 Euro pro Jahr.
Ich habe mich mit meinem Beitrag auf die "erschreckend niedrigen" Einkommen von weniger als 50 000 Euro p.a. in Zeppos Beitrag von der ersten Seite bezogen. Einkommen von 10 000 bis 50 000 Euro kann man mit der Teilzeithypothese bequem erklären, denke ich. AUch ganz ohne Kinderarbeit (die Bemerkung habe ich übrigens nicht verstanden).

Die paar Prozent, die richtig wenig verdienen, sind mir persönlich ehrlich gesagt egal. Aber da gibts doch auch genug Senioren, die neben ihrem Ruhestand alle Jubeljahre mal ein Gutachten schreiben.
 
H

hir

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Als erstes möchte ich vorwegschicken, dass es wirklich keinen Sinn macht, ein Berufsziel nach dem Einkommen zu wählen.

Zwar mag manche Information über Einkünfte von PA verlockend sein - ist es aber nicht wirklich.

Ein vergleich zwischen Entwicklern in einigermaßen renomierten Untenehmen (man beachte die aus dem Arbeitnehmererfindergesetz nicht unerheblichen "Nebeneinkünfte") und von diesen beschäftigten "Patentanwälten" oder "Patentingenieuren" ergibt für die gewöhnliche Laufbahn eines Patentanwalts keinen Unterschied.

Ein hoher Verdienst eines PA "Geld" ist dadurch gekennzeichnet, dass

  • eine vergleichsweise lange Durststrecke mit niedrigem Einkommen überwunden wird, wobei damit in keinster Weise das körperliche Verlangen nach "Flüssigkeit " gemeint ist.
  • eine nicht unerhebliche Anzahl an Eigenmandaten aquiriert wird.
  • Eine mit irdischen Mitteln finanzierbare Beteiligung an einer, wie auch immer bezeichneten, "Kanzlei" erworben wird.
  • Bei dem Streben nach Geld und Ruhm das "liebste" (Klammern sind zwar nicht gut aber manchmal erforderlich; Liebstes=Frau, Kind, Hund .... ) nicht im Sand versinkt.
  • Dass die Ziele nach Ziff. 1 bis 4 vor dem 65 Lebensjahr erreicht werden.
Zusammenfassung:

Wer die Berufswahl am potentiell möglichen Einkommen ausrichtet hat selber Schuld (das kingt zwar etwas seltsam - ist aber so), denn Quantität hat nichts mit Qualität zu tun. Es gibt eine Menge Menschen, welche es (ohne Lotto) mit einfachen Mitteln und harter Geschätstaktik zum Millionär geschafft haben, ohne Martyrium Hagen, Amtsjahr ...

Wer viel verdienen möchte sollte sich einen 400 Euro Job zulegen und das Geld in Lottoscheine investieren.

Wer träumt, der sollte sich mal auf die Zunge beißen, und dann prüfen, ob ein 14h Dasein in einem 2X3 Quadratmeter großem Raum das Non-Plus-Ultra ist.

Bedenken, dass durch das "London Agreement" in naher Zukunft eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl Halbtags arbeiten wird.

Die steigenden Anmeldezahlen irgendwann stagnieren werden - und wer dann nicht schon 65 ist, und noch kein "Polster" beiseite hat (oder eine Frau als Ernährer) , Probleme haben wird.

und so könnte man noch mehr schreiben, geht aber nicht, da ich sonst die 14h im 2x2 Raum nicht schaffe ...
 
G

GAST_DELETE

Guest
hir schrieb:
Wer träumt, der sollte sich mal auf die Zunge beißen, und dann prüfen, ob ein 14h Dasein in einem 2X3 Quadratmeter großem Raum das Non-Plus-Ultra ist.

Bedenken, dass durch das "London Agreement" in naher Zukunft eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl Halbtags arbeiten wird.

Die steigenden Anmeldezahlen irgendwann stagnieren werden - und wer dann nicht schon 65 ist, und noch kein "Polster" beiseite hat (oder eine Frau als Ernährer) , Probleme haben wird.

und so könnte man noch mehr schreiben, geht aber nicht, da ich sonst die 14h im 2x2 Raum nicht schaffe ...
Klingt nach einer Menge Frustration ...
 
K

Kandidatenschwamm

Guest
@hir:

hir schrieb:
Als erstes möchte ich vorwegschicken, dass es wirklich keinen Sinn macht, ein Berufsziel nach dem Einkommen zu wählen.
Warum nicht?

hir schrieb:
Es gibt eine Menge Menschen, welche es (ohne Lotto) mit einfachen Mitteln und harter Geschätstaktik zum Millionär geschafft haben, ohne Martyrium Hagen, Amtsjahr ...
Könnten Sie das näher erläutern?

hir schrieb:
Wer viel verdienen möchte sollte sich einen 400 Euro Job zulegen und das Geld in Lottoscheine investieren.
Ist das die oben erwähnte, "harte Geschäftstaktik"?
 
K

Kandidatenschwämme

Guest
hir schrieb:
Bedenken, dass durch das "London Agreement" in naher Zukunft eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl Halbtags arbeiten wird.
Wenn ich Sarkozy sehe, und höre wie er "Vive la France" sagt, dann weiss ich, das Übersetzungserfordernis bleibt.
Und, dass eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl noch eine ganze Weile ganztags arbeiten wird
 
J

JungPA

Guest
Herrlich, endlich tendiert die Diskussion wieder in eine meiner Lieblingsrichtungen (neben der FH/Uni-Diskussion), nämlich in Richtung Kandidatenschwemme.

Meines Wissens sinkt momentan die Zahl der Kandidaten und sie wird mE auch weiter sinken. In einer Zeit, in der die Wirtschaft händeringend Ingenieure sucht und Ingenieure von der Uni weg mit guten Gehältern und guten Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen geködert werden, werden sich nur wenige für die PA-Ausbildung entscheiden.
 
G

GAST_DELETE

Guest
JungPA schrieb:
Herrlich, endlich tendiert die Diskussion wieder in eine meiner Lieblingsrichtungen (neben der FH/Uni-Diskussion), nämlich in Richtung Kandidatenschwemme.

Meines Wissens sinkt momentan die Zahl der Kandidaten und sie wird mE auch weiter sinken. In einer Zeit, in der die Wirtschaft händeringend Ingenieure sucht und Ingenieure von der Uni weg mit guten Gehältern und guten Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen geködert werden, werden sich nur wenige für die PA-Ausbildung entscheiden.
Dann sollte man ja eigentlich jetzt bald antizyklisch handeln (Stichwort: Schweinezyklus) und als Ingenieur auf den Zug aufspringen.
 
H

Hansi

Guest
Kandidatenschwämme schrieb:
hir schrieb:
Bedenken, dass durch das "London Agreement" in naher Zukunft eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl Halbtags arbeiten wird.
Wenn ich Sarkozy sehe, und höre wie er "Vive la France" sagt, dann weiss ich, das Übersetzungserfordernis bleibt.
Und, dass eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl noch eine ganze Weile ganztags arbeiten wird
Wenn ich bei Sakozy genau hinhöre, halte ich ihn eher für den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes. Und die wollen Geld sparen, vive la France ou non.
 
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Egomanes

Guest
Hansi schrieb:
Kandidatenschwämme schrieb:
Wenn ich Sarkozy sehe, und höre wie er "Vive la France" sagt, dann weiss ich, das Übersetzungserfordernis bleibt.
Und, dass eine nicht unerhebliche Kandidatenzahl noch eine ganze Weile ganztags arbeiten wird
Wenn ich bei Sakozy genau hinhöre, halte ich ihn eher für den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes. Und die wollen Geld sparen, vive la France ou non.
Das hat jetzt nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun (neuer Thread?), aber trotzdem:
  • Weiß irgendjemand, wie im Hinblick auf Übersetzungserfordernis u.s.w. die gegenwärtige Lage ist? Okay, nichts Genaues weiß man nicht, aber vielleicht kann ja irgendwer mal so ein Stimmungsbild geben, wer sich in letzter Zeit wofür ausgesprochen hat...
  • Das gleiche gilt für EPÜ2000. Tick, tick, tick, bis wann müssen DE und FR ratifiziert haben, um nicht rauszufliegen? Und wie ist da so die Stimmung?
Vielleicht bin ich ja der einzige, der von seinem Massa solche Informationen nicht weitergereicht bekommt?
 
K

Kandidatenschwämme

Guest
Egomanes schrieb:
Das gleiche gilt für EPÜ2000. Tick, tick, tick, bis wann müssen DE und FR ratifiziert haben, um nicht rauszufliegen? Und wie ist da so die Stimmung?

Vielleicht bin ich ja der einzige, der von seinem Massa solche Informationen nicht weitergereicht bekommt?
Das Gesetz zur Ratifizierung des EPÜ 2000 ist auf den Weg gebracht.
Gerüchte aus gewöhnlich gut informierten Kreisen (=aus dem EPA selbst) besagen, dass vereinbart wurde, dass Deutschland erst kurz vor knapp ratifiziert, damit das EPÜ nicht versehentlich früher als am 13. Dezember in Kraft tritt.
Die Zeit bis dahin braucht das EPA nämlich selbst zur Vorbereitung.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Sind das die gleichen gut informierten Kreise, nach denen Frankreich das London Agreement vor den Präsidentschaftswahlen im Mai ratifiziert haben sollte?
 
K

Kandidatenschwämme

Guest
Gast schrieb:
Sind das die gleichen gut informierten Kreise, nach denen Frankreich das London Agreement vor den Präsidentschaftswahlen im Mai ratifiziert haben sollte?
Nein.
 
P

pattex

Guest
Gast schrieb:
Sind das die gleichen gut informierten Kreise, nach denen Frankreich das London Agreement vor den Präsidentschaftswahlen im Mai ratifiziert haben sollte?
Wieso "vor" ?

ich dachte, das soll jetzt irgendwann nach der Wahl passieren, wo der frzs. Übersetzerverband nicht mehr so viel Druck aufbauen kann.
 
G

gast_oo7

Guest
Re: Einkommen der Patentanwälte - zurück zum Thema

Ich meine, die Tabelle sagt Folgendes:

Z.B. Lfd. Nr. 1:

22 Patentanwälte haben zusammen durch ihre freiberufliche Tätigkeit 27.000,- € Gewinn erzielt, jeder im Schnitt also 1.227,27 €.

Diese 22 Patentanwälte hatten allerdings auch noch Gewinne und Verluste aus anderen Einkunftsarten. 5 der 22 Patentanwälte haben insgesamt Verluste gemacht (i. H. v. zusammen 34.000,- €), jedoch haben die 22 über alle Einkunftsarten unterm Strich zusammen 703.000,- € Gewinn gemacht, jeder im Schnitt also 31.954,55 €.

Jeder der unter Nr. 1 gelisteten Patentanwälte hat demnach im Schnitt 31.954,55 € (zu versteuernden) Gewinn gemacht, davon 1.227,27 € aus seiner freiberufliche Tätigkeit als Patentanwalt.

U.s.w. für Lfd. Nr. 2-18.

Die Bedauernswertesten sind folglich die Patentwälte aus Nr. 3, die jeweils zwar 6.076,92 € aus ihre freiberufliche Tätigkeit gewinnen, jedoch mit einem Gewinn von 20.461,54 € über alle Einkunftsarten auskommen müssen.

Interessant ist, dass die Mammutverdiener der Nr. 18 ihre Einkünfte doch ganz überwiegend aus ihrer freiberufliche Tätigkeit erzielen (und nicht etwa aus Kapitalvermögen oder Vermietung).
 
G

GAST_DELETE

Guest
Re: Einkommen der Crême der Gesellschaft

Blood für PMZ schrieb:
Reptil schrieb:
Wäre ich auf "Spaß" aus gewesen, wäre ich Künstler geworden. Eine gewisse Bedeutung würde ich der Fragestellung deswegen schon zumessen. Davon abgesehen leben wir nun mal in einer Zeit, in der der Wert eines Menschen sich nach seinem Einkommen bemißt und Zuhälter daher zur Crême der Gesellschaft gehören...
(und das nicht deswegen, weil ihnen die Arbeit Spaß macht)
Mit der Begründung hättest Du aber logischerweise Zuhälter werden müssen. Dann würdest Du also heute zur Crême der Gesellschaft gehören. - Da scheint nichts draus geworden zu sein. Die Crême war wohl Essig. So ein Mist aber auch.
Geld verdient man in vielen größeren Kanzleien jedenfalls nicht als freier Mitarbeiter. Dort bekommt man die Akten, die die Shareholder nicht bearbeiten wollen (da unlukrativ). Die Beteiligungsquote (im Schnitt ca. 40% vom Bearbeitungshonorar, d.h. ohne Grund- Formal -Taxhonorare) ist logischerweise an den lukrativen Akten bemessen. Wer da 60 kEUR mitnimmt kann sich schon glücklich schätzen und hat bestimmt keine 40 Stundenwoche und bestimmt auch keine fünf Wochen Urlaub gemacht. In den ersten zwei Jahren ist das jedenfalls den wenigsten vergönnt.

Klar die Senioren zocken schon deutlich mehr bei deutlich weniger anstrengender Arbeit ab.

PS: Was ist der Unterschied zwischen einem Zuhälter und einem Senior?
(Der Zuhälter trägt keine Krawatte.)
 
G

GAST_DELETE

Guest
Re: Einkommen der Crême der Gesellschaft

Gast schrieb:
(Der Zuhälter trägt keine Krawatte.)
Der Frustrationsgrad in diesem Forum ist einfach nur köstlich.

Seid froh, dass Ihr überhaupt noch Arbeit habt. Andere sitzen auf der Straße. Meiner Meinung nach träumt ihr alle viel zu viel. Investiert lieber mehr Energie in Eure Arbeit anstatt Euch wegen der paar Euronen den Kopf zu zerbrechen. In der Zeit hättet ihr locker noch zwei Akten weggearbeitet.
 

EK

*** KT-HERO ***
Re: Einkommen der Crême der Gesellschaft

Gast schrieb:
Seid froh, dass Ihr überhaupt noch Arbeit habt. Andere sitzen auf der Straße. Meiner Meinung nach träumt ihr alle viel zu viel. Investiert lieber mehr Energie in Eure Arbeit anstatt Euch wegen der paar Euronen den Kopf zu zerbrechen. In der Zeit hättet ihr locker noch zwei Akten weggearbeitet.
Völlig richtig!
 
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