Arbeitsmarkt und Einkommen

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gast2000

Guest
Aha, die "Süddeutsche" nimmt also bei PAs die Stelle der Bibel ein: Was da drin steht, stimmt...;-)
 
G

Guesterix

Guest
Na ja... ich finde die Werte an sich nicht so schlecht - es werden zwar eher die Anfangswerte dargestellt und die Daten sind oft nicht allzu repräsentativ, aber immerhin...

Zumindest wird ein klarer Wert als Basis genannt, was hier im Forum (außer mit den Worten "es hängt davon ab") meist nicht der Fall ist ;-)... Der angegebene Wert ist meines Wissens auch als freier Mitarbeiter mit etwas Engagement ohne weiteres zu erreichen!

Viele Grüße
 
F

FAZ Leser

Guest
Wenn man den SZ-Artikel genau liest, stolpert man darüber, dass dies eine tarifliche Vergütung ist.

Was soll das für ein Tarif sein?? Öffentlicher Dienst? ;-)

Welcher angestellte Patentanwalt wird zu einem bestimmten Tarif eingestellt? In der Industrie wird man doch wohl - allein wegen der Überstunden - eher außertariflich eingestellt werden?
 

dea888

Vielschreiber
Dr. Who schrieb:
Wie stellt sich denn der Markt für Patentanwälte derzeit dar?
Besteht hier noch Wachstumspotential oder ist de Markt weitgehend gesättigt
ähnlich der Situation bei "normalen" Anwälten?
Ich habe mich nach der PA-Prüfung vor circa zwei Jahren mit eigener Kanzlei selbständig gemacht und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Situation schwierig ist. Mein Einkommen liegt deutlich unter dem Kandidatengehalt (<2000 EUR pm), aber man kann davon leben, wenn man sparsam ist. Außerdem macht die Arbeit Spass und ich bin der Auffassung, dass man heutzutage, auch bei formal hoher Qualifikation, froh sein kann, wenn man überhaupt Arbeit hat.
 

dea888

Vielschreiber
Dr. Who schrieb:
Wie stellt sich denn der Markt für Patentanwälte derzeit dar?
Besteht hier noch Wachstumspotential oder ist de Markt weitgehend gesättigt
ähnlich der Situation bei "normalen" Anwälten?
Ich habe mich nach der PA-Prüfung vor circa zwei Jahren mit eigener Kanzlei selbständig gemacht und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Situation schwierig ist. Mein Einkommen liegt deutlich unter dem Kandidatengehalt (<2000 EUR pm), aber man kann davon leben, wenn man sparsam ist. Außerdem macht die Arbeit Spass und ich bin der Auffassung, dass man heutzutage, auch bei formal hoher Qualifikation, froh sein kann, wenn man überhaupt Arbeit hat.
 
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Pessi

Guest
Robby schrieb:
Freunde, Freunde, hier gehts ja zu....

Ich kann nur sagen: Der Einstieg ist in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden. Nur ein paar Stichworte: "Zwischenebene" (man verdient am Kanzlei-Gesamtumsatz ein bischen mit, kann aber nicht mitreden), "Partnerschaft muss man auch selbst ausfüllen" (Sie werden Partner, aber wenn sie voll abrechnen wollen, müssen das Ihre eigenen Mandate sein, sonst gibts halt weiter den Kollegenarbeitssatz), "Wir möchten Sie unbedingt halten" (Partner werden Sie nicht, sagen Sie uns, wieviel wir zahlen müssen, damit Sie weiter ohne Selbstbestimmung arbeiten) usw. usw.

Man kann das den Alten auch nicht übelnehmen, viele Kanzleien haben mittlerweile über 10 oder 15 Partner, da funktioniert ein Weiterwachsen der Partneranzahl mit einfachen Strukturen nicht mehr, sonst fliegt der Laden auseinander.
That's it!
Mit dem Einkaufen läuft's so:
Erst kaufst Du dich über 10-12 Jahre ein: Das macht etwa 3-4 volle Jahresgewinnanteile, d.h. Du arbeitest 3-4 Jahre ausschließlich für die anderen Jungs.
Dann steigen die Älteren wieder aus und lassen sich großzügig abfinden, etwa in der Höhe von 2-2,5 Jahresgewinnanteilen pro Ausscheidendem.

Wenn auf einen neuen PA einer ausscheiden würde, würde man also ca. 6 Jahre für nix arbeiten.

Da aber im Moment auf einen Ausscheidenden 2-3 neue PAe kommen, die Gesamtbevölkerung jedoch in den nächsten Jahren abnehmen wird, wird/muss sich dieses Verhältnis umdrehen. D.h. ein ca 20 Jahren kommen auf 2-3 ausscheidende nur noch 1 Neuer (wenn der dann noch einsteigen will).

Wenn dann so ein schickes Ausstiegsmodell vereinbart worden ist, beissen den letzten die Hunde :-((
 
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007

Guest
Pessi schrieb:
Mit dem Einkaufen läuft's so:
Erst kaufst Du Dich über 10-12 Jahre ein: Das macht etwa 3-4 volle Jahresgewinnanteile, d.h. Du arbeitest 3-4 Jahre ausschließlich für die anderen Jungs.
Dann steigen die Älteren wieder aus und lassen sich großzügig abfinden, etwa in der Höhe von 2-2,5 Jahresgewinnanteilen pro Ausscheidendem.

Wenn auf einen neuen PA einer ausscheiden würde, würde man also ca. 6 Jahre für nix arbeiten.

Da aber im Moment auf einen Ausscheidenden 2-3 neue PAe kommen, die Gesamtbevölkerung jedoch in den nächsten Jahren abnehmen wird, wird/muss sich dieses Verhältnis umdrehen. D.h. in ca 20 Jahren kommt auf 2-3 Ausscheidende nur noch 1 Neuer (wenn der dann noch einsteigen will).
Ein Treppenwitz, sozusagen! Hihihi...
 
G

gast

Guest
Leute!

Rumgejammert wird hier, das kann man sich ja nicht mehr anhören!

Niemand hat Euch gezwungen, diese Ausbildung zu gehen - anders als bei Juristen habt ihr alle einen "richtigen" anderen Job... und z.B. Ingenieure werden händeringend gesucht.

Als Patentanwalt ist man auch "Unternehmer", ob man das will oder nicht.

Immerhin haben wir noch die Alternative, auch in die Industrie gehen zu können.

Ich bin sicher, 99% aller Juristen würden liebend gerne und sofort mit jedem von Euch tauschen!
 
G

GAST_DELETE

Guest
und z.B. Ingenieure werden händeringend gesucht
Das ist so pauschal völliger Unsinn!
Bei den Bau- und Agraringenieuren herrscht z.B. hohe Arbeitslosigkeit. Ebenso bei Biologen, da liegt die Arbeitslosenquote bei über 10%. Andererseits gibt es 6000 arbeitslose Chemiker.
Ältere Ingenieure jeder Fachrichtung haben, so ab 45, bei einer Entlassung große Schwierigkeiten, wieder einen Job zu finden.
Darum werden viele Patentanwalt, weil sie sonst auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen mehr haben.
 

Patentix

SILBER - Mitglied
Gast schrieb:
und z.B. Ingenieure werden händeringend gesucht
Das ist so pauschal völliger Unsinn!
Bei den Bau- und Agraringenieuren herrscht z.B. hohe Arbeitslosigkeit. Ebenso bei Biologen, da liegt die Arbeitslosenquote bei über 10%. Andererseits gibt es 6000 arbeitslose Chemiker.
Ältere Ingenieure jeder Fachrichtung haben, so ab 45, bei einer Entlassung große Schwierigkeiten, wieder einen Job zu finden.
Darum werden viele Patentanwalt, weil sie sonst auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen mehr haben.
...wobei hier das Problem darin besteht, dass die Industrie heutzutage häufig nur noch Ingenieure sucht, welche extrem spezialisert sind, da nur sehr wenig bis gar nicht mehr ausgebildet wird. ("Sollen doch die anderen machen!") Das geht auf Dauer nicht gut....
 
G

GAST_DELETE

Guest
Patentix schrieb:
...wobei hier das Problem darin besteht, dass die Industrie heutzutage häufig nur noch Ingenieure sucht, welche extrem spezialisert sind, da nur sehr wenig bis gar nicht mehr ausgebildet wird. ("Sollen doch die anderen machen!") Das geht auf Dauer nicht gut....
In Indien und zunehmend auch in China werden Ingenieure gesucht. Dort ist die Auftragslage noch recht gut. Ggfs. kann man sich auch doch bewerben. (Es soll dort sehr schöne Regionen geben. Die Vergütung ist dort jedoch niedriger als in Deutschland.)
 
P

PI-ler

Guest
Oh mein Gott!
jetzt bin ich total verwirrt!
Ich studiere Pateningenieurwesen an der FH-Amberg, und dachte eigentlich bis heute, dass die Arbeitslage und die Verdienstmöglichkeiten für Patentingenieure recht gut aussehen.
Aber was musste ich heute lesen? Mein Bild von der Patentwellt ist jetzt völlig verzerrt!
Mein Studium ist wirklich sehr interessant, 60%-Maschinenbau und 40% Patentwesen mit BWL.
Ich weiss nur noch nicht wohin ich nach dem Studium gehen soll, lieber zum Patentanwalt oder doch eher in ein Unternehmen?
Aber nach all der negativen Kritik, was ich heute gelesen habe bin ich wirklich entsetzt wie es wirklich da draußen zugeht.
Hilfe!
 
S

sichfragender

Guest
@PI-ler

War das ironisch gemeint?

Wenn nicht, dann sei dazu von mir Folgendes angemerkt:

Die tendenziell negative Grundstimmung in diesem Forum kann nicht ohne weiteres auf die "echte Patentwelt" übertragen werden.

Also keine Sorge!
 
G

GAST_DELETE

Guest
Man muss den Arbeitsmarkt differenziert betrachten. Pauschale Aussagen über die Situation von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sind wertlos. Vielmehr muss man immer Parameter wie Ausbildungsweg, Fachrichtung, berufliche Erfahrungen, Alter usw. berücksichtigen.

Im Fall von "PI-ler" sind die Chancen natürlich als überdurchschnittlich gut einzuschätzen, da er jung ist (gehe mal davon aus, dass er nicht mit 60 angefangen hat, zu studieren), die Fachrichtung Maschinenbau gefragt ist und darüber hinaus das Studium Patentwesen und BWL beinhaltet. Es liegt also zusätzlich eine Qualifikation für den kaufmännischen bzw. Management-Bereich vor.

Diese besonders gute Ausgangslage steht nicht im Widerspruch zu dem ansonsten oben Gesagten.
 
G

GAST_DELETE

Guest
PI-ler schrieb:
Aber nach all der negativen Kritik, was ich heute gelesen habe bin ich wirklich entsetzt wie es wirklich da draußen zugeht.
Ich weiß nicht, welche negative Kritik Du meinst. Hier wird doch (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) konstrucktiv diskutiert (auch wenn ein paar Dummies gelegentlich die Kandidatenwelt als blöd darstellen).
Alles in allem ist der Beruf des Patentanwalts immer noch ein eliterer Beruf. Allerdings wird wegen des zunehmenden Wettbewerbs sich künftig mehr die Spreu von Weitzen trennen.
 
G

gast2000

Guest
Gast schrieb:
Alles in allem ist der Beruf des Patentanwalts immer noch ein eliterer Beruf. Allerdings wird wegen des zunehmenden Wettbewerbs sich künftig mehr die Spreu von Weitzen trennen.
Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen!
 
P

pat-elite

Guest
Gast schrieb:
Alles in allem ist der Beruf des Patentanwalts immer noch ein eliterer Beruf. Allerdings wird wegen des zunehmenden Wettbewerbs sich künftig mehr die Spreu von Weitzen trennen.
vielleicht ist "eliter" ja neudeutsch; ich hatte auch noch "äliter" gelernt.

Frage ist halt, wer die Spräu und wer der Weitzen sein wird.
Wahrscheinlich sitzt die Spräu in München (braut man nicht Bier aus der Spräu ?) und der Weitzen außerhalb, z.B. in Essen, Stuttgart oder Bremen.
 
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