Arbeitsmarkt und Einkommen

G

gast

Guest
Einkommen normalerweise unter 2.500 Euro.

Die Aussichten sind auch eher gedämpft. Die Kandidatenzahlen sind in den letzten Jahren explodiert. Beim Einkommen darf hier nicht von dem eines Seniorpartners ausgegangen werden. Die haben sicher ausgesorgt, verschenken werden Sie aber nichts. Würden wir ja auch nicht - oder?

Zunächst gehaltliche Durststrecke während der Kandidatenzeit. dann vielleicht der Einstieg in eine Kanzlei, entweder über Gehaltsverzicht oder hohe Einstiegssummen. Guter Verdienst ist aus heutiger Sicht erst nach ca. 10 bis 15 Jahren zu erwarten. vorausgesetzt die Auftragslage bleibt zumindest so gut wie heute.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass rund 12% der Kandidaten ihre Ausbildung abbrechen. Warum wohl.

Was ich damit sagen will ist, dass man von der goldenen Vergangenhaiet der PA nicht auf ein gute Zukunft schließen kann.
 
V

VorDerArbeitReiter

Guest
Interessante Information; wo kommt diese Zahl 12% her? Gibt es eine offizielle Statistik?
 
G

gast

Guest
keine offizielle Statistik, sondern ein Prozentsatz aus meinem Jahrgang, soweit ich es nachgerechnet habe
 
V

VorDerArbeitReiter

Guest
Sozusagen aus dem Hagen-Kurs oder Deinem "Mikrokosmos" Kanzleiumfeld (München?) hochgerechnet?

Was waren deren Gründe, sofern sich dabei Häufungen ergeben?

Ich kenne einen Abbrecher, der die Arbeit im Nachhinein als "Korinthenkackerei" bezeichnet hat.
 
P

Patenter Anwalt

Guest
VorDerArbeitReiter schrieb:
Ich kenne einen Abbrecher, der die Arbeit im Nachhinein als "Korinthenkackerei" bezeichnet hat.
Sehen Sie, solchen Leuten muss man eine solche Fehlorientierung ersparen. Ich glaube, so etwas kann man durch sorgfältige Gespräche herausbekommen. (Wenn diese "Korinthenkackerei" nicht nur eine Trotzreaktion auf Misserfolg war, sondern wirklich von Herzen kam. Länger als ein Jahr kann sich keiner verstellen ...)
 
J

Jeck

Guest
*jooohl*

Wir sind alle kleine Haarspalter! Juchuh! - Zumindest die von uns, die länger als ein Jahr dabei sind.
 
S

schorschi

Guest
Mir scheint auch dieser Thread in Richtung "Psychologische Beratung für Kandidaten" abzuwandern. Schade, dass es im Kandidatentreff noch keinen psychologischen Berater gibt.

Insbesondere die letzten Beiträge sind ein schönes psychologisches Lehrstück für die "deutsche Weinerlichkeit". Wenn ich vorher weiß, was auf mich zukommt, kann ich mich doch nicht hinterher wundern und darüber aufregen, dass es auch tatsächlich so kommt.

Psychologischer Rat bezüglich Patentanwalt und Millionärgarantie: wer immer nur dem Trend hinterherläuft...
 
G

Gast (PA)

Guest
Vorsicht, das stimmt nur zum Teil. Ich weiss, dass viele Kanzleien ihre Kandidaten nur sehr oberflächlich auswählen, um sie während der Ausbildung zu evaluieren (und ihnen dann gegebenenfalls nach absolvierter Ausbildung - wenn sie denn solange durchhalten - keine Stelle anbieten). So kann man mit Klempnerlehrlingen umspringen, aber nicht mit Akademikern, die sich da mit Ende 20 noch auf eine mehrjährige Spezialausbildung einlassen.

Sicher, wer sich auf eine berufliche Bahn begibt, ist selber schuld, wenn er dann entweder keine Stelle findet oder nicht die Befriedigung, die er erwartet hat, oder krass scheitert. Aber, um auf die "Korintenkacker" , "Haarspalter" und "Rechtsverdreher" zurückzukommen : wer seinen zukünftigen Beruf, ohne es schon zu wissen, im Grunde verachtet, der sollte sich wirklich nicht auf solch ein Projekt einlassen. Und ich bin nicht sicher, ob die Kandidaten oder solche, die es werden wollen, davon immer eine richtige Vorstellung haben. (Ich las hier im Forum irgendwo, dass jemand als Motivation für diesen Beruf das "Reisen" und "mögliche Auslandstätigkeit angab). Es ist ganz klar Sache der Ausbilder, die Leute im Vorfeld auf solche irrigen Vorstellungen hin abzuklopfen, ihre Kernbegabungen zu evaluieren, und ihnen zu denken zu geben. Sonst braucht man tatsächlich dann hinterher eine psychologische Beratungsstelle für unglückliche PA-Kandidaten.
 
H

Hansi

Guest
gast schrieb:
Die Aussichten sind auch eher gedämpft. Die Kandidatenzahlen sind in den letzten Jahren explodiert. Beim Einkommen darf hier nicht von dem eines Seniorpartners ausgegangen werden. Die haben sicher ausgesorgt, verschenken werden Sie aber nichts. Würden wir ja auch nicht - oder?

Guter Verdienst ist aus heutiger Sicht erst nach ca. 10 bis 15 Jahren zu erwarten. vorausgesetzt die Auftragslage bleibt zumindest so gut wie heute.

Was ich damit sagen will ist, dass man von der goldenen Vergangenhaiet der PA nicht auf ein gute Zukunft schließen kann.
Das sehe ich auch so. Bei uns in der Kanzlei (Grosskanzlei) wird zwr eingestellt um Altersabgänge auszugleichen, aber zu deutlich niedrigeren Eingangsgehältern, und die Stimmung ist flau. Ich hörte neulich bei einem Pausengespräch im DPAM zu, drei gesetzte Herren in Massanzügen sprachen über die junge Generation, so nach dem Motto : die armen Schweine, wenn die wüssten, was da auf sie zu kommt, zum Glück habe ich einen guten Vertrag mit denen ausgehandelt, das waren noch goldene Zeiten, als der A in E [Namen absichtlich zensiert) seine Marmorhalle gebaut hat....
 
G

Gestresster

Guest
Also ich kann mich der Einschätzung meines Vorredners nicht anschließen. In unserer Kanzlei (mittelgroß) steht jedem Anwalt und Kandidaten das Wasser bis zum Hals. Wir kommen kaum hinterher mit der ganzen Arbeit. Wir könnten Kandidaten noch und nöcher einstellen, so viel ist zu tun.

Deswegen kann ich nicht ganz verstehen, wieso die junge Generation so schlecht dastehen sollte. Hören urplötzlich alle Mandanten auf anzumelden?
 
G

Gast 2

Guest
Ich empfehle mehr Gelassenheit:

Die gebratenen Tauben fliegen einem zweifelsfrei nicht mehr in den Mund. Dies gilt aber generell in Deutschland quer durch alle Branchen und Berufe.

Dennoch können auch wir (Industriepatentabteilung) uns vor Arbeit nicht retten. IP ist nach wie vor in und hat Zukunft!

Wenn ich manche Diskussionsbeiträge lese, habe ich eher den Eindruck, dass für mache Kandidaten die Berufswahl nur eine Verlegenheitslösung war.

Auch für Patentanwälte gilt: Man muss es wirklich wollen, und man muss Spaß an Patentarbeit haben.

Falls nicht: Besser heute als erst morgen bleiben lassen.
 
I

inprop.services

Guest
Dennoch können auch wir (Industriepatentabteilung) uns vor Arbeit nicht retten.
Wenn gewünscht, lässt sich dem gerne abhelfen. Bei sporadischem oder wiederkehrendem Bedarf für Anmeldungsunterlagen incl. Fig., die auch hohen und höchsten Anforderungen gerecht werden, im Komplettpaket, bitte ich, uns unter Angabe der Branche hier zu kontaktieren:

inprop.services[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]@[img]http://files.carookee.com/img/clear.gif[/img]online[img]http://files.carookee.com/img/maildot.gif[/img]de

Mit freundlichen Grüßen - inprop.services.
 
P

Plempi

Guest
ich kenne besagte services nicht, aber ich denke, dass das eine unzulässige art von werbung darstellt. ich bitte zu bedenken, dass in diesem fall eine entsprechende summe dem betreiber dieser seiten zufliessen sollte, sonst könnte jeder in diversen postings werbung für igendetwas machen, ohne dafür adäquat aufzukommen.

"Auch für Patentanwälte gilt: Man muss es wirklich wollen, und man muss Spaß an Patentarbeit haben.

Falls nicht: Besser heute als erst morgen bleiben lassen."

welchem psychopaten macht es bitte spass, 14 stunden am tag mit mehr oder weniger voller konzentration zu arbeiten? oder werden diesbezügliche präparate inkorporiert?

"Sicher, wer sich auf eine berufliche Bahn begibt, ist selber schuld,"

was für eine bahn sollte man sollt einschlagen? lebenskünstler und doktor mit, oder wie?

"wer seinen zukünftigen Beruf, ohne es schon zu wissen, im Grunde verachtet, der sollte sich wirklich nicht auf solch ein Projekt einlassen. Und ich bin nicht sicher, ob die Kandidaten oder solche, die es werden wollen, davon immer eine richtige Vorstellung haben"

ich würde nicht sagen, dass ich es verachte, aber sehr angetan bin ich davon auch nicht. nicht die tatsache, sondern das, was daraus gemacht wird. allerdings bin ich mir noch nicht darüber sicher, ob das ein verschulden der ämter, der pas, der industrie, der mandanten oder der sich ändernden zeiten und/oder eine mischung davon.
 
D

Dr. Who

Guest
Wie stellt sich denn der Markt für Patentanwälte derzeit dar?
Besteht hier noch Wachstumspotential oder ist de Markt weitgehend gesättigt
ähnlich der Situation bei "normalen" Anwälten?
Ich habe mich nach der PA-Prüfung vor circa zwei Jahren mit eigener Kanzlei selbständig gemacht und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Situation schwierig ist. Mein Einkommen liegt deutlich unter dem Kandidatengehalt (<2000 EUR pm), aber man kann davon leben, wenn man sparsam ist. Außerdem macht die Arbeit Spass und ich bin der Auffassung, dass man heutzutage, auch bei formal hoher Qualifikation, froh sein kann, wenn man überhaupt Arbeit hat.
 
S

Skeptiker

Guest
kann ich mir nicht vorstellen. Wieviel Stunden arbeitetst Du dann? Kann man nicht mehr Kollegenarbeit bekommen?
 

EK

*** KT-HERO ***
Dr. Who schrieb:
Ich habe mich nach der PA-Prüfung vor circa zwei Jahren mit eigener Kanzlei selbständig gemacht .... Mein Einkommen liegt deutlich unter dem Kandidatengehalt (<2000 EUR pm) ....
Wieviel Stunden arbeitest Du im Monat? Zehn??? Im Ernst: Wenn es Dein Ziel ist, mehr zu verdienen, dann machst Du definitiv was falsch. Aber man kann ja auch mit wenig Geld glücklich sein!
 
D

Dr. Who

Guest
Die Angaben stimmen. Es wäre natürlich möglich, mehr "Kollegenarbeit" zu bekommen, aber in der Regel werden einem nur Übersetzungen angeboten, keine Anmeldungen, Bescheidserwiderungen etc. Zum Übersetzen braucht man allerdings keine Ausbildung als PA, im Grunde genommen nicht mal ein Studium, so dass man es nur als Notlösung betrachten sollte. Neue Mandanten zu gewinnen, ist eben extrem schwierig; sich in eine Alt-Kanzlei mit Mandanten einzukaufen, extrem teuer.
 
G

gast2000

Guest
Stimme Dr. Who zu: Kollegenarbeit bringt keine eigenen Mandate... (Und eigene Mandate zu gewinnen ist essentiell für eine neugegründete Kanzlei.)
 
G

Gaschd

Guest
Wäre es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht schlauer, sich in eine bestehende Kanzlei einzukaufen? Noch dazu, wo später die Möglichkeit besteht, die Investition beim Einkauf neuer Partner teilweise zurückzubekommen.

Lieber verdiene ich anfangs "nur" z.B. 4000 Euro und drücke die Hälfte meiner Einnahmen an die bestehenden Partner ab als 2000 auf der freien Wiese.
 
D

Dr. Who

Guest
Wäre es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht schlauer, sich in eine bestehende Kanzlei einzukaufen?
Das ist fraglich. Wenn man die Summe nicht bar hat, muss man sich über Jahrzente mit mehren hunderttausend EUR verschulden. Außerdem trägt man für die Summe das volle unternehmerische Risiko, und zwar auch für Handlungen der Mitinhaber. Läuft die Kanzlei in Zukunft schlecht, verringert sich der tatsächliche Wert des Anteils entsprechend. Auf der grünen Wiese hat man dagegen die Chance, einen Goodwill aus dem Nichts zu generieren.
 
Oben