In gewisser Weise sind Patentanwälte prädestiniert für Meditation. Ist es nicht eine unserer wesentlichen Aufgaben, das zu hinterfragen, was uns oberflächlich – von den Mandanten – präsentiert wird? Und sind wir nicht ständig damit beschäftigt, herauszufinden, worum es – bei den vermeintlichen Erfindungen – wirklich geht?
Diese Suche nach dem Kern, der Essenz, eint Meditation und patentanwaltliche Tätigkeit. Das Instrument ist freilich unterschiedlich: So sind wir in unserem Beruf ständig mit scharfem Verstand unterwegs, wogegen die Suche in der Meditation mehr ein Erspüren ist. Wer in die Stille geht, wechselt die Ebenen vom Verstand ins Herz, von der intellektuellen Analyse zum intuitiven Erfassen. Gerade deshalb bietet die Meditation einen idealen Ausgleich für unser oft von Fakten und Daten überreiztes Gehirn.
Wir reden hier auch nicht gleich von Erleuchtung. Ganz handfest und konkret kann Meditation helfen, uns selbst im oft so hektischen Berufsalltag nicht zu verlieren. Leistungsdruck, Überstunden, Lernstress – die Mehrfachbelastung der Kandidaten-Zeit hat es in sich. Sie führt nicht selten zum Verlust an Leistungsfähigkeit und zu Frust bei der Arbeit. In der Meditation lassen sich Antworten auf wesentliche Fragen des (Berufs-)Lebens finden:
- Wie bleibe ich im Stress gelassen?
- Wie entdecke ich meine inneren Ressourcen (wieder)?
- Wie behalte ich Freude an der Arbeit?
Wer sich für einige Zeit auf eine halbwegs regelmäßige Praxis einlässt (Tipp: Am besten gleich am Morgen vor der Arbeit!), wird sehr bald Veränderung bemerken. Die Resilienz steigt, sodass uns auch herausfordernde Situationen weniger zusetzen. Wir bleiben klarer im Kopf und können leichter Prioritäten und Grenzen setzen. Und nicht zuletzt zeigen sich im Innehalten oft individuelle kreative Lösungen – für die Mandanten und vor allem auch für uns selbst.
So lässt Meditation auch uns zu Erfindern werden: Zu Erfindern dessen, was für uns stärkend ist, um im Beruf erfolgreich zu sein und dabei nicht auszubrennen. Und zu Erfindern dessen, was das Leben sonst noch sinnvoll und schön macht. Letztlich bietet Meditation die Chance, nicht nur nach dem Stand der Technik zu leben, sondern die eigene Essenz zu entfalten. Das wäre doch was?