Hat sich einer von Euch eigentlich mal mit dem Thema Versorgungswerk ernsthaft beschäftigt??? Ich hab das mal anhand der Baden-Württembergischen Kammersatzung getan.
1. Rendite: wenn ich mich nicht verrechnet habe (kann durchaus vorkommen) gibts dort lebenslang 94,irgendwas Prozent der durchschnittlich Eingezahlten Beiträge.
Wer von 25 Rentenjahren ausgeht, der muß denselben Einzahlungsbetrag zu 5% jährlich über seine gesamte "Einzahldauer" verzinsen. Wer das findet sage mir bitte bescheid.
2. Nachversicherung: Wer bisher in die BfA eingezahlt hat kann sich zumindestens din BW nachversichern lassen, dh. die BfA Beiträge werden ins Versorgungswerk überführt und erhöhen die dortigen Anwartschaften. Außerdem erlischt sofort die Beitragspflicht in der BfA.
3. Private Vorsorge: Auch wer sich heute privat Versichern will, muß meines Erachtens für eine halsbwegs gesicherte Rente wenigstens den Mindestsatz in Höhe der Freiwilligenbeiträge in der BfA, also die 19,5% auf die Bemessungsgrenze, zur Seite legen. Und das zu obigem Zinssatz.
Also ist da wirklich nicht davon zu sprechen, daß einem da zuviel Geld abgenommen wird!!!
4. Solidarität: macht einfach stark, auch wenn dieser Auspruch wohl gerade nicht sehr populär ist. Im Versorgungswerk ist das eine wirtschaftliche Solidarität, die einem eine enorme Sicherheit für die spätere Alterssicherung bietet. Und selbst wenn dabei nur das rauskommt, was man tatsächlich eingezahlt hat, ist das mehr als die gesetzliche bietet und sicherer als eine rein private Vorsorge.
5. Berufsrisiko: Die dort befindlichen Beiträge sind absolut Pfändungssicher. Denkt einfach mal an eine rein private Vorsorge, gut gemixt aus Renten und Aktien und eine Lebensversicherung, vielleicht noch ein Häuschen. Und dann kommt der berufliche Haftungsfall oder im privaten Bereich eine wie auch immer geartete Überschuldung zB durch zeitweise Berufsunfähigkeit. Die private Vorsorge ist zum größten Teil weg.
6. Zwangsmitgliedschaft: Die kann man zwar angreifen, mir passt so was auch nie. Aber in diesem Fall denkt bitte mal an die auf ihr Versorgungswerk stolzen Anwälte und Steuerberater. Glaubt ihr wirklich, die lassen zu, daß aus unsere Berufsgruppe nur die Problemfälle beitreten, die für sich die Vorteile erkannt haben und auf jedem Fall mit Plus rauskommen. Da würde ich auch sagen: Liebe PA, gerne nehmen wir Euch auf, aber dann wollen wir auch die Risikoverteilung innerhalb Eurer Berufsgruppe.
Also, informiert Euch mal, bevor ihr da nur auf den möglichen Zwang abstellt und die Vorteile überseht.