"Also vielleicht mal entscheiden: Entweder hier gibt es einen freien Markt - dann kann jeder PA werden und hinterher machen die guten/fleissigen eben mehr Umsatz als diejenigen, die "ohnehin schon aus anderen Gründen etwas bemerkenswert anmuten", oder der Markt ist eben nicht frei. Beides geht nicht."
Also wenn die Diskussion in die Richtung geht, dann würde ich erst mal abklären, wieso ein unpromovierter Chemiker wegen dem fehlenden Augenhöhe-blabla weit verbreitet nicht als Kandidat akzeptiert wird. Es gibt sicherlich diplomierte Chemiker, die mehr Ahnung haben als promovierte. Dennoch läßt man sie nicht in die Ausbildung, weil man sich verständlicherweise Schranken aufzieht, einerseits zum Selbstschutz vor Konkurrenz, andererseits um den Markt nicht zu verwässern. Wenn das so weitergeht, dann herrscht bei den PAs die gleiche Problematik vor, wie bei den RAs, bei denen jeder, der über die Prüfungshürde stolpert auf den Markt gelassen wird und die Kundschaft hat das Nachsehen und die Mühen, sich von schlechten RAs vertreten zu lassen. Die Gilde der PAs kann und darf sich das nicht erlauben, schon deshalb weil die RAs die gleichen Befugnisse aber ohne entsprechende Nachweise haben. Die einzige Möglichkeit, sich von diesen PA-Markt-verwässernden RAs und auch mittelmäßigen PAs zu unterscheiden und zu schützen besteht in entsprechend angelegten Prüfungen. Das Zetifikat einer Prüfung, die nicht einer Gauss-Verteilung unterliegt, d.h. z.B. die besagte Bestnote 3, ist ebenso mittelmäßig. Ferner ist es die Pflicht der Kammer und des DPMA dafür zu sorgen, dass nicht nur die fähigen Anwälte vor unfähigen Konkurrenten geschützt werden, sondern auch die Mandanten vor unfähigen Anwälten geschützt werden. Man kann und darf es einem Mandanten nicht zumuten, selbst herausfinden zu müssen, ob er von einem fähigen Anwalt vertreten wird. Eine Gilde, egal welche Freiheiten ein Mitglied nach seiner Aufnahme darin in seinem Beruf hat, darf aber bei den Aufnahmekriterien seiner Mitglieder nicht freizügig sein. Das schadet allen beteiligten Personen, dem Ruf, Berufsstand, etc. Das ist nicht satirisch oder sonstwie, sondern ernst gemeint.