Allg. Junganwälte/Kandidaten größtenteils unbrauchbar?

Tacitus

Schreiber
Als nunmehr langjähriger Patentanwalt und Leser des Kandidatentreff möchte ich einige provozierende Thesen zur Diskussion stellen, die sich bei mir und zahlreichenden befreundeten Patentanwaltskollegen in der Erfahrung mit dem Nachwuchs herauskristallisiert haben:

a) Viele Patentanwaltskandidaten sind der deutschen Sprache nicht in ausreichendem Maße mächtig und haben diesbezüglich auch keine Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung. Schriftsätze sind oft unschlüssig und für einen neutralen Leser nicht nachvollziehbar und Patentansprüche sind unverständlich.

b) Bei jungen Patentanwaltskollegen ist eine Hybris zu beobachten, d.h. sie wollen sofort "wichtig" sein, Mandantenkontakt haben, viel Geld bekommen und schnell Partner werden. Die abrechenbare Arbeitsleistung beträgt dagegen oftmals nur einen Bruchteil der Werte von älteren Patentanwaltskollegen und eine wirklich selbständige Aktenbearbeitung ist nicht möglich.

c) Die Aufnahme eines jungen Patentanwaltskollegen als Partner ist in der Regel ein gewagtes Geschäft, da die abrechenbare Arbeitsleistung während der ersten Jahre unzureichend ist. Konkret meine ich damit junge Patentanwaltskollegen, die für die Ausarbeitung einer Patentanmeldung mehr als eine Woche und für eine Bescheidserwiderung typischerweise eine Woche brauchen.

d) Die Beruf des Patentanwalts wird heute vorwiegend aus pekuniären Motiven angestrebt und weniger wegen der persönlichen Eignung.

Ich würde mich über Stellungnahmen auch von jüngeren Kollegn freuen.
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Mach ich doch gerne, bin aber auch schon ein paar Jahre als Anwalt im Geschäft.

a) Das Phänomen ist bekannt und ärgerlich (und nicht auf die Junganwälte begrenzt).

b) Richtig. Ich selbst bin in diese Hybris hinein gelaufen und lebe jetzt ohne wesentlich besser. Meine Beobachtung ist, dass diese Hybris vor allem junge Kollegen aus Kanzleien mit ausgeprägt steilen Hierarchien befällt. Bei "modern" geführten Kanzleien ist das kaum Thema.

c) Das Thema Arbeitsleistung ist schwierig, es hängt halt auch davon ab, was für Akten auf den Tisch kommen. Persönlich hatte ich aber mit "billable hours" nie Probleme. Drei bis fünf Jahre nach der Zulassung braucht man wohl schon, um auf Betriebstemperatur zu kommen. 40h (nicht abgerechnete) für einen Bescheid oder eine Neuanmeldung sind auf jeden Fall stattlich und eher einem Kandidaten angemessen. Ich habe aber auch schon gehört, dass mancher ältere Kollege über neu eingeführte erfasste Stunden erstaunt war.

d) Ja. Man muss sich nur hier einmal umsehen. Ob das früher anders war, weiß ich nicht.
 

MPS

GOLD - Mitglied
Dass die Jugend faul ist und zu nichts mehr taugt und dass das Niveau ständig sinkt, das wird doch schon seit vor-antiken Zeiten regelmässig festgestellt.
Wenn das wirklich stimmte, müssen die ja damals ein unheimlich hohes Niveau gehabt haben, wenn es seitdem immer nur bergab gegangen ist.
Solche Aussagen sind einfach ein Generationsproblem und sagen mehr über die aus, die sie äussern als über die, von denen sie handeln.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Tacitus schrieb:
a) Viele Patentanwaltskandidaten sind der deutschen Sprache nicht in ausreichendem Maße mächtig und haben diesbezüglich auch keine Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung. Schriftsätze sind oft unschlüssig und für einen neutralen Leser nicht nachvollziehbar und Patentansprüche sind unverständlich.
Tacitus schrieb:
d) Die Beruf des Patentanwalts wird heute vorwiegend aus pekuniären Motiven angestrebt und weniger wegen der persönlichen Eignung.
Hmm, mal sehen: Das mit den unzureichenden Sprachkenntnissen scheint jedenfalls zu stimmen. Und vermutlich auch, dass die Beruf wegen des Geldes ergriffen wird...


Und jetzt sagt alle mit mir: "Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls! Don´t feed the trolls!
 

Paternoster

SILBER - Mitglied
Tacitus,

an Deinen Thesen ist sicher etwas dran. Eine solche Aufzählung kann jedoch nur dann vollständig sein, wenn man beide Seiten betrachtet.

Und dazu gehört eben auch das Verhalten vieler Kanzleien. Viele Stellenanzeigen beschwören die ach so traumhaften Zukunftsperspektiven dieses Berufs. Unrealistische Berichte über Karrieremöglichkeiten und Einkommen locken diejenigen, die nur das Geld sehen, gezielt an. Alles nur, weil einige Kanzleien ihren kontinuierlichen Zustrom an billigem Frischfleisch sichern wollen. Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn sich genau solche Leute bewerben, nach denen man das Netz ausgeworfen hat.

Außerdem gehört zu jedem schlechten Kandidaten ein schlechter Ausbilder. Ein guter Ausbilder erkennt nämlich einen schlechten Kandidaten und bildet ihn erst gar nicht aus. Das wird aber häufig nicht so gehandhabt, da die billige Arbeitskraft auch bei schlechten Kandidaten immer noch profitabel einzusetzen ist und es dem Ausbilder völlig gleichgültig ist, was mit dem Kandidaten nach der Ausbildung passiert.

Meine Thesen dazu:
  • Die Kanzleien müssten aufhören, Kandidaten als billige Arbeitskräfte zu betrachten. Hier müsste auch die Kammer eingreifen, da in vielen Fällen systematisch und vorsätzlich gegen § 6(2) PatAnwAPO verstoßen wird.
  • Die Kanzleien müssten aufhören, unrealistische Vorstellungen von den Karriere- und Einkommensaussichten zu erwecken. Dann würden die Bewerber mit ausschließlich pekuniären Motiven erst gar nicht angelockt.
  • Die Kanzleien müssten ein schärferes Regime bei der Personalauswahl von Kandidaten anlegen. Sprachliche Fähigkeiten und Charakter, allgemein die zweifellos erforderliche persönliche Eignung, von Bewerbern kann man testen, auch wenn das vielleicht etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Damit würde es zwar insgesamt sicher weniger, aber dafür bessere Kandidaten geben. Das wäre für den Beruf nur gesund.
 

KaNu

Schreiber
Grüß Gott!

zu a)
Stimme zu. Ich lerne derzeit auch die Deutsche Sprache (und die Englische). Man kann alles in beliebiger Komplexität lernen. Wichtig finde ich es schon. Irgendwann übertreibt man aber.

zu b)
Vielleicht erklärt mal endlich jemand, wie es für nach der Kandidatenzeit weitergehen kann oder soll. Welche Alternativen oder Geschäftsmodelle gibt es. Wie funktioniert ein Gesellschaftsvertrag. Welche Optionen hat man. Bisher bin ich viel zu sehr mit meiner Ausbildung beschäftigt, als dass ich mir Gedanken über die langfristige Planung mache.

zu c)
Wie sofort ersichtlich, habe auch ich als Kandidat nicht den Durchsatz, den mein Ausbilder macht. Wie denn auch, bin ja noch "Lehrling". In zwei Jahren allerdings einen Prüfungsbescheid an einem Tag zu beantworten oder eine Anmeldung in zwei Tagen auszuarbeiten ist jetzt nichts weltüberragendes. Das traue ich JEDEM Kandidaten bzw. Junganwalt zu. Wer es bis in die Ausbildung geschafft hat, wird eine Fähigkeiten oder Fertigkeiten besitzen, die ihn dazu befähigen oben genannte Tätigkeiten in einem angemessenen Zeitrahmen durchzuführen.

zu d) pekuniär = Geld ???
Natürlich!! Was denn sonst.
Es wäre durchaus dumm, seinen Beruf als Ingenieur aufzugeben UND weniger Geld zu verdienen.
 

KaNu

Schreiber
So'n Schmarn.

Weiß jemand, wie man seine Beiträge editieren kann?
Kann ja nicht angehen; die vielen Fehler.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Paternoster schrieb:
- Die Kanzleien müssten ein schärferes Regime bei der Personalauswahl von Kandidaten anlegen. Sprachliche Fähigkeiten und Charakter, allgemein die zweifellos erforderliche persönliche Eignung, von Bewerbern kann man testen, auch wenn das vielleicht etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Damit würde es zwar insgesamt sicher weniger, aber dafür bessere Kandidaten geben. Das wäre für den Beruf nur gesund.
Und wie testet man den "Charakter"? Und was soll denn das überhaupt heissen? Sollten nur besonders moralische Menschen PA werden? Oder konservative? Oder gerade nicht? Was für ein "Charakter" macht einen "guten" PA aus? Und wie steht diese Grösse in Bezug zur von Ticatus geäusserten Kritik (i.e. mangelnde Sprachkenntnisse, zu niedriger Aktendurchsatz und überzogene Karriereerwartungen)?

1. Also mir sind die von Ticatus geäusserten Kritikpunkte selber nicht geläufig und ich kenne sie auch von Kollegen kaum.
Abgesehen davon macht es keinen Sinn hier davon zu sprechen, dass evtl. bei Junganwälten in Ticatusses Kanzlei eine "schlechte" Qualität produziert wird und diese auf mangelnde Sprachkenntnisse rückführbar ist. Wer weiss denn überhaupt, was Ticatus hier unter Qualität versteht?
Ohne Beispiele für die von ihm/ihr angeführten, unverständlichen Schriftsätze und unverständlichen Ansprüche ist es unmöglich zu beurteilen, ob er/sie hier einen berechtigten, objektiven Punkt posted oder eine sehr subjektive Meinung.

2. Sollte es nun tatsächlich so sein, dass in Ticatusses Kanzlei bei nachrückenden Mitarbeitern eine objektiv schlechte Qualität, eine überzogene Karriereerwartung und zu ein zu niedriger Aktendurchsatz nachzuweisen ist, dann liegt es sicherlich (auch) an Ticatus und seinen/ihren Partnern, die für die Einstellung und Ausbildung des Personals verantwortlich sind.

Das muss nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass Ticatus nur Geld sparen will und es daher mit der Personalauswahl nicht so genau nimmt (was ich erfahrungsgemäss meistens rächt), sondern kann seine Begründung durchaus auch in seiner/ihrer Unfähigkeit bei Personalführungsaufgaben haben.

Der klassische Werdegang eines PA ist ja ein technisches/naturwissenschaftliches Hochschulstudium, optional eine postdoc-Tätigkeit und die anschliessende Kandidatenzeit.
Zu keiner Zeit in diesem Werdegang kann ein künftiger PA also Personalführung erlernen. Wenn er/sie dann Kleinunternehmer wird (manchmal auch Mittelständler), dann ist er/sie halt überfordert mit der Selektion und Einstellung geeigneter Mitarbeiter, deren Aus- und Weiterbildung sowie deren Motivation.
Daraus resultiert dann Frustration für beide Seiten und irgendwann wird ein Thread gestartet in dem behauptet wird, der Nachwuchs sei zu gierig und zu dumm.

Ich möchte hier anmerken, dass Führungspersonal in industriell organisierten Strukturen erstens nach Eignung ausgewählt wird (und nicht nach "Charakter", was immer dieser schwammige Begriff aussagen soll) und zweitens auf die etwaige Führungsaufgabe in Seminaren und Kursen vorbereitet wird. Wenn man dann mit dem Mikromanagement loslegt, ist meist noch ein Coach dabei, der die erste Zeit als Sparringspartner und Mentor zur Verfügung steht.
Diesen professionellen Aufbau zur Führungskraft gibt es in Kanzleien nicht und das macht sich nun einmal bemerkbar.

Ich möchte hinzufügen, dass der Threadstarter auch zu den internen Strukturen seiner Kanzlei keinerlei Angaben gemacht hat. Wie sieht es denn bei Ticatus aus:
  • Wird der Nachwuchs verpartnert? Generell oder nach "Charakter"? Wie lange dauert es im Durchschnitt?
  • Welche Akten bekommen denn diejenigen Mitarbeiter, die angeblich unterdurchschnittlich produktiv sind? Eventuell nur hoch komplexe mit kurzfristigem limit-date?
  • Wie hält Ticatus es mit der Motivation des Nachwuchses: Gibt es Perspektiven? Weiterbildung? Boni? Mandantenkontakt?
Letzteres ist hier ein interessanter Punkt, weil unterstellt worden ist, dass der Nachwuchs "wichtig sein" will und die Forderung nach Mandantenkontakt unter diesem Punkt subsummiert worden ist.

Es dürfte doch ausser Frage stehen, dass gerade der Kontakt zum Mandanten eine erhebliche Motivation darstellt und einer der interessantesten Teile des PA-Berufs ist. Warum wird das mit dem Hinweis kommentiert, der Nachwuchs wolle ja nur "wichtig sein"?
Da hat man nun also ein Motivationsintrument in der Hand und nutzt es nicht?
Das schreit geradezu danach, dass es sich hier zum grossen Teil um hausgemachte Probleme handelt.

MfG,

G.
 

eqe-berlin

SILBER - Mitglied
Tacitus schrieb:
Als nunmehr langjähriger Patentanwalt und Leser des Kandidatentreff möchte ich einige provozierende Thesen zur Diskussion stellen, die sich bei mir und zahlreichenden befreundeten Patentanwaltskollegen in der Erfahrung mit dem Nachwuchs herauskristallisiert haben
Ist die zeitliche Nähe zu Diskussionen über eine Interessenvertretung von Junganwälten nur Zufall?


a) Viele Patentanwaltskandidaten sind der deutschen Sprache nicht in ausreichendem Maße mächtig und haben diesbezüglich auch keine Fähigkeit zur selbstkritischen Betrachtung. Schriftsätze sind oft unschlüssig und für einen neutralen Leser nicht nachvollziehbar und Patentansprüche sind unverständlich.
Stimmt zweifellos. Auch bei vielen älteren Patentanwälten ist das zu beobachten. Die interessante Frage, die hier niemand beantworten können wird, ist aber, ob der Anteil zunimmt oder nicht.


b) Bei jungen Patentanwaltskollegen ist eine Hybris zu beobachten, d.h. sie wollen sofort "wichtig" sein, Mandantenkontakt haben, viel Geld bekommen und schnell Partner werden.
Was hat das mit "Hybris" zu tun? Die meisten jungen Patentanwaltskollegen ernähren üblicherweise eine Familie, haben glänzende und gutbezahlte akademische Karrieren hinter sich, sind zu weiten Teilen promoviert und verfügen über durchschnittlich ein Jahr Auslandserfahrung. Sie haben schlicht keine Lust, sich so behandeln zu lassen, wie man früher, als noch alles besser war, meinte, Auszubildende behandeln zu dürfen. Sie haben auch keinen Grund, ein geringeres Einkommen für mindestens dieselbe Arbeitsmenge wie in ihrem technischen Beruf hinzunehmen. Sie müssen auch nicht dankbar für das sein, was ihnen hingeworfen wird, sie können sich gewöhnlich noch recht leicht ein lohnenderes und angenehmeres Arbeitsumfeld suchen.

Allein Ihre Formulierung "wollen sofort Mandantenkontakt haben" ist in meinen Augen ein Brüller und überaus entlarvend. Einen Junganwalt oder gar Kandidaten kann man also nicht auf Mandanten loslassen? Muss der noch lernen, beim Abendessen eine Gabel zu halten? Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass viele Kandidaten und Junganwälte in ihren technischen Berufen Kundenbetreuung neben der Entwicklung gemacht haben oder auf internationalen Fachtagungen aufgetreten sind?

Dass man vielleicht den Junganwalt beim Treff mit dem allerobersten Chef eines wichtigen und langjährigen Mandanten eher zuhause lässt, weil dieser alleroberste Chef ruhig das Gefühl haben darf, vom Senior persönlich betreut zu werden, ist verständlich. Ansonsten ist es bei uns eine Selbstverständlichkeit, dass Kandidaten auch Mandantenkontakt haben und dem Mandanten auch gesagt wird, dass der Kandidat bereits über profundes technisches Wissen im betreffenden Gebiet verfügt, die Patentanwaltsarbeit aber natürlich unter Führung und Anleitung des ausbildenden Anwaltes ausführen wird. Aber eben, dass der Kandidat diese Arbeit ausführen wird. Das hat noch nie zu irgendwelchen Problemen mit den Mandanten geführt.


Die abrechenbare Arbeitsleistung beträgt dagegen oftmals nur einen Bruchteil der Werte von älteren Patentanwaltskollegen
Ja, ich war einmal in einer solchen Kanzlei. Da wurden den jungen Anwälten grundsätzlich nur die besonders unbeliebten Akten überlassen, während die Altvorderen die attraktiven Akten erledigt haben, von denen sich fünf Bescheide am Tag kommentieren lassen und bei denen der Mandant nicht wirklich auf die Rechnungshöhe achtet.


und eine wirklich selbständige Aktenbearbeitung ist nicht möglich.
Dann war die Ausbildung wohl nicht gut genug. Oder muss bei Ihnen die Ausbildung auch wirklich selbständig erfolgen?


c) Die Aufnahme eines jungen Patentanwaltskollegen als Partner ist in der Regel ein gewagtes Geschäft
Im Vergleich zu einem Scheinselbständigentum, das sich jederzeit beenden lässt und bei dem der Kanzleigewinn in jedem Fall gesichert ist? Zweifellos.


da die abrechenbare Arbeitsleistung während der ersten Jahre unzureichend ist.
Es soll die Möglichkeit geben, Gewinnbeteiligungen nach Umsatz auszuschütten. Allerdings bleibt dann natürlich immer noch die Gefahr, dass die Jungpartner sich unbotmäßig aufführen und sich gar erfrechen, eigene Standpunkte zu vertreten.


Konkret meine ich damit junge Patentanwaltskollegen, die für die Ausarbeitung einer Patentanmeldung mehr als eine Woche und für eine Bescheidserwiderung typischerweise eine Woche brauchen.
Ach die. Wo wird denn darüber nachgedacht, solche Kaliber zu Partnern zu machen? Sind die Produkte Ihrer Ausbildungsversuche wirklich so? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche Konstante da bei Ihnen den Fehler in das System bringen könnte?


d) Die Beruf des Patentanwalts wird heute vorwiegend aus pekuniären Motiven angestrebt und weniger wegen der persönlichen Eignung.
Das übersetze ich mit "die jungen Leute sollten aus Idealismus arbeiten, nicht für teures Geld, das wir ihnen dafür geben sollen".


Ich würde mich über Stellungnahmen auch von jüngeren Kollegn freuen.
War der Tag wirklich so langweilig? Meiner heute ja...

Noch ganz allgemein: gutes Personal war schon immer rar. Und da Sie es ja offenbar mit den Klassikern haben: hoi pleistoi kakoi.
 

patposter

Vielschreiber
Früher war alles besser,
früher war alles gut.
Da hielten alle noch zusammen,
die Bewegung hatte noch Wut.

Früher, hör auf mit früher,
ich will es nicht mehr hör'n.
Damals war es auch nicht anders,
mich kann das alles nicht stör'n.

Ich bin noch keine sechzig
und ich bin auch nicht nah dran.
Und erst dann möchte ich erzählen,
was früher einmal war.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
eqe-berlin schrieb:
Noch ganz allgemein: gutes Personal war schon immer rar. Und da Sie es ja offenbar mit den Klassikern haben: hoi pleistoi kakoi.
Richtig. Und in Bezug auf die Arroganz der Altvorderen die sich mit dem euphemistischen Begriffs der "Elite" beweihräuchert: Metron ariston!
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Gonzo schrieb:
eqe-berlin schrieb:
Noch ganz allgemein: gutes Personal war schon immer rar. Und da Sie es ja offenbar mit den Klassikern haben: hoi pleistoi kakoi.
Richtig. Und in Bezug auf die Arroganz der Altvorderen die sich mit dem euphemistischen Begriffs der "Elite" beweihräuchert: Metron ariston!
Und wo wir schon mal dabei sind: Gnothi seauton! Abgesehen davon: oida ouden eidos.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Pat-Ente schrieb:
Gonzo schrieb:
eqe-berlin schrieb:
Noch ganz allgemein: gutes Personal war schon immer rar. Und da Sie es ja offenbar mit den Klassikern haben: hoi pleistoi kakoi.
Richtig. Und in Bezug auf die Arroganz der Altvorderen die sich mit dem euphemistischen Begriffs der "Elite" beweihräuchert: Metron ariston!
Und wo wir schon mal dabei sind: Gnothi seauton! Abgesehen davon: oida ouden eidos.
Ergois philous gignoske, ma monon logois.

LOL :°-)
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Hilfe ich bin ein schlechter Anwalt!
Nicht nur, dass ich des Deutschen nicht mächtig bin, nein, ich kann auch andere Sprachen nicht! Wie soll ich da den Fachmann verstehen, welcher ja bekanntlich alle Sprachen spricht.

Ahhh, um es mit den Worten des kleinen Arschloches (von Moers und keine Beleidigung) zu sagen:

Suizid ist eine Lösung!

Alex
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Kein Grund für Sarkasmus. Die Griechisch-Posterei sollte keine Selbstbeweihräucherung sein.

Ich kann aber verstehen, wenn der Verdacht aufkommt.

Wenn man sich den Threadstart nochmals zu Gemüte führt und auf die gestelzte Sprache und den arroganten Unterton achtet dann kann man vielleicht besser verstehen, dass Ausländisch auch nur eine Spielerei mit dem vom Threadstarter gewählten Ton darstellen sollte.

Nix für Ungut,


G.
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Hatte ich nicht so verstanden. Mein Ton war mehr gegen unseren Seniorpatentanwalt zu Beginn des Threads (ich muss hier wohl zur Sprachkonformität "Faden" sagen) gerichtet.

Kurz aber was Substantielles zu dem Thema.

Wie überall gibt es gute und schlechte Berufsangehörige. Dies wurde ja schon mehrfach betont und spiegelt meine Erfahrung für die Patentanwälte wider. Die Qualität ist keine Frage des Alters oder der eigenen Erfahrung (man muss ggf. jemanden fragen, der sich damit auskennt). Es ist vielmehr so, dass Seniorpatentanwälte die fachliche Diskussion scheuen und - statt Argumente zu liefern - auf ihre Seniorität pochen.

Im Prinzip steht und fällt die Qualität mit der Ausbildung. Es ist doch klar, dass Schriftstücke, in die man sich eingedacht hat, von einem selbst verstanden werden. Und es ist gerade die Kunst, dies für andere verständlich zu formulieren. Gerade ein guter Ausbilder achtet darauf.
Seien wir doch mal ehrlich, Schriftstücke von Seniorpatentanwälten sind manchmal eben auch Schrott!
Tendenziell denke ich, dass eine Ausbildung die meisten Schwächen gut ausbügeln kann. Auch Sprachliches kann hier korrigiert werden.

Zum Thema der Produtivität. Ich denke, dass viele - eigentlich alle- komplizierte Themen/ wirtschaftlich unsichere Mandanten lieber an einen Kandidaten/Junganwalt abgetreten werden, damit der eigene Umsatz optimiert wird. Das ist menschlich verständlich. Man sollte sich dessen bewusst sein und dies bei seiner Beurteilung beachten.
Ich hatte auch schon Anmeldungen, welche nicht an einem oder innerhalb von zwei Tagen zu bearbeiten waren, da die Unterlagen äußerst schlecht und kompliziert waren. (ich bin kritikfähig und bin auch gerne bereit zu akzeptieren, dass es sicherlich an mir lag). Auf der anderen Seite hatte ich auch schon Anmeldungen, welche - mit guten Unterlagen- sogar in 4-6 Stunden zu erstellen waren (Das lag auch an mir).

Zudem gehöre ich wohl auch zu den besagten Anwälten, die den vollen Stundensatz haben wollen und natürlich die zügige/unmittelbare Partnerschaft anstreben. Und das mit vollem Recht. Weil fachlich ist es meist so, dass gerade die älteren Kollegen in strittigen Fällen zu einem kommen und danach fragen, wie den derzeit das eine oder andere, bspw. im EP-Recht, nun denn gehandhabt wird.
Und wenn die Altvorderen nicht kapieren, dass man Junganwälte möglichst früh partizipieren lassen sollte, werden diese Altvorderen feststellen, dass die Jungen bald die Sprache der neuen Manager sprechen und Ihnen das eine oder andere Mandat abjagen oder der Verkaufspreis der Kanzlei mit jedem Tag sinkt, mit dem der Seniorpatentanwalt zu lange in der Kanzlei ist.

Ich freue mich auf den Wettbewerb und gratuliere allen Junganwälten dazu, dass sie so selbstbewust sind und sich nicht alles gefallen lassen.

Und zu guter Letzt noch. Manche Alte sind gut und waren das schon als Junganwälte und viele waren schon immer schlecht.

Gruß
Alex
 

Fragezeichen

Vielschreiber
andra moi ennepe mousa ...

Darf ich jetzt am Stammtisch mitmachen?? Das ist doch ein Fake hier - die Diskussionen
a) Humoristen sind die besseren Menschen gegenüber denen deren Eltern ein normale Gymnasium für ihre Zöglinge bevorzugt haben
b) "Ich mache alles besser als meine Eltern aber füher war trotzdem alles besser" und
c) Neine, meinen Kandidaten ess' ich nicht (man lese bitte den Struwwelpeter!)
sind doch unter denkfähigen Menschen wohl out und geklärt?

Nix für ungut - Danke jedenfalls für die endlich mal wieder erfrischende Diskussion jenseits von Gehaltsvorstellungen die meinem durchaus verkorkstem Freitag doch noch den einen oder anderen Schmunzler geliefert hat!

Sollte das kein Fake sein: Gratulation Tacitus, zur Ankunft in der Wirklichkeit! Die Menschen werden mehr, dümmer und fauler - das ist aber auch schon immer so gewesen und beschränkt sich nicht auf Patentanwaltskandidaten.

?
 

Fragezeichen

Vielschreiber
... ok. ich gebe zu, dass ich die Threads immer von oben nach unten lese und bin erst nach meinem post auf den Beitrag zur Interessenvereinigung gestossen ...
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der IQ der Bevölkerung über die letzten Jahrzehnte stark gestiegen ist. Warum sollten junge Patentanwälte eine Ausnahme bilden?

Wenn ich die wissenschaftlichen Statistik recht in Erinnerung habe und verstanden habe, müsste statistisch gesehen der IQ-Unterschied zwischen einem jungen Patentanwalt und einem alten Patentanwalt 30 Punkte auf der IQ-Skala betragen, was ein gewaltiger Unterschied ist. Vielleicht sind viele alte Patentanwälte aufgrund ihrer veralteten Intelligenz einfach zu dumm, um zu bemerken, dass sie mit den jungen Patentanwälten hinsichtlich der Intelligenz nicht mithalten können.
 
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