Praxis Einkommen Raum Frankfurt

zukunft

Schreiber
Hallo,
ich weiß, dass es hier schon einen Thread gibt. Aber ich bin ernsthaft am überlegen, die Ausbildung zum Anwalt zu machen, allerdings schreckt mich die Streuung des Gehalts und die Angaben über die Massen an Anwärtern ab.
Richtige Gehaltsstudien existieren ja keine,die aussagekräftig sind.

Aber vll. hat jemand einen Erfahrungswert: Was verdient man zum Einstieg als Patentanwalt (evtl. auch während der Ausbildung) im Raum Frankfurt?

Vielen Dank für eure Antworten
 

Blood für PMZ

*** KT-HERO ***
Raum Frankfurt

Hallo Zukunft,

vor ziemlich genau einem Jahr beginnend am 26.12.2011 ging es in einem anderen Thread schon einmal um Frankfurt. Die Antworten, die die damalige "potentielle Kandidatin chrono" von verschiedenen Seiten bekommen hat, sind imho heute genauso richtig wie vor einem Jahr. Es wäre schon interessant, aus heutiger Sicht mal ein Feedback der damaligen Fragestellerin zu bekommen, vielleicht meldet sie sich auf Deine Frage hin, vielleicht hat sie aber nach dem ersten Hineinschnuppern in unsere Branche auch das kalte Grauen gepackt, so dass wir nie mehr etwas von ihr hören werden.

In Frankfurt gibt es knapp 50 Patentanwälte. Das bedeutet umgerechnet, dass jedes Jahr insgesamt etwa zwei Kandidaten in einer der Frankfurter Patentanwaltskanzleien mit der Ausbildung beginnen. Ein kurzer Blick in den Stellenmarkt hier auf der Seite zeigt, dass derzeit keine einzige Kandidatenstelle von deutschlandweit insgesamt 32 für Frankfurt angeboten wird. Das passt auch plausibel zu dem o. a. Schnitt. Die Herausforderung für Dich wird sein, einen dieser beiden Frankfurter Ausbildungsplätze 2013 zu bekommen, vielleicht sind es ja auch drei oder vier mit Kassel, Hanau, Wiesbaden und Darmstadt etc. Ob da noch Raum für Diskussionen um die Ausbildungsvergütung ist, musst Du entscheiden. Vermutlich wird für diese Einzelfälle genau das gezahlt, was befreundete Kollegen des potentiellen Ausbilders andernorts auch zahlen. Oder man bildet eben nicht aus, es zwingt einen ja niemand. Schließlich geht das komplette Bruttogehalt des Kandidaten von den eigenen Einnahmen weg.

In Städten wie Frankfurt (oder Hannover oder Hamburg oder Nürnberg oder Dortmund oder oder) geht man nach der Ausbildung mehr noch als etwa in München davon aus, das die Tätigkeit als freier Beruf ausgeübt wird, also in Einzelkanzleien oder kleineren oder mittleren Sozietäten. Falls Dich "die Streuung des Gehalts" tatsächlich abschreckt: Gehalt gibts da weniger oder nur als eine Art anders bezeichneten Vorschuss beim Eintritt in eine bestehende Kanzlei, von der Du dann einen Teil übernehmen (und abarbeiten) sollst. Dein Einkommen hängt also weitgehend davon ab, wieviele Mandanten Du begeistern kannst, Dich zu beauftragen und dann auch Deine Rechnungen zu bezahlen. Das streut natürlich von Null bis irgendwohin. Aber wie Du aus den o. a. Zahlen im Umkehrschluss auch entnehmen kannst, ist in Frankfurt auch die Zahl der Konkurrenten für Dich niedriger als sie es in München wäre.

Frohes Schaffen

Blood für PMZ
 

EK

*** KT-HERO ***
Hallo,
ich weiß, dass es hier schon einen Thread gibt. Aber ich bin ernsthaft am überlegen, die Ausbildung zum Anwalt zu machen, allerdings schreckt mich die Streuung des Gehalts und die Angaben über die Massen an Anwärtern ab.
Richtige Gehaltsstudien existieren ja keine,die aussagekräftig sind.

Aber vll. hat jemand einen Erfahrungswert: Was verdient man zum Einstieg als Patentanwalt (evtl. auch während der Ausbildung) im Raum Frankfurt?

Vielen Dank für eure Antworten

Ein ehrlicher Rat: Wenn Du immer so mit der deutschen Sprache umgehst, wie in Deinem Posting, brauchst Du nicht "ernsthaft zu überlegen". Der Beruf ist dann nicht der richtige für Dich.
 

philkopter

GOLD - Mitglied
Es ist auch nicht ganz unerheblich in welchem Bereich du eine Kandidatenstelle suchst. Die meißten gehen hier immer vom technischen Bereich aus. Falls du aber Chemiker oder Biologe bzw. irgendwas dazwischen bist, wird das mit der Stellensuche nicht einfach in Frankfurt.

Grundsätzlich vermute ich aber, dass das Gehalt in etwa im gleichen Bereich liegt wie anderswo. Bewirb dich doch einfach und sammel deine eigenen Erfahrungswerte. Ob du die Stelle dann antrittst oder nicht ist immer noch deine eigene Entscheidung und wenn du ohnehin Absagen sammelst braucht dich die Frage nicht mehr zu kümmern.
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Hallo Zukunft,

ich überlege - wie du - mich bald auf Kandidatenstellen zu bewerben. Trotz des Risikos eines Nischenberufs und der Rekordzahl bei den Kandidaten, kann der Beruf Patentanwalt aufgrund der Verbindung zwischen Recht und Technik sehr interessant sein.
Wie es beim Einkommen speziell in Frankfurt aussieht, weiß ich nicht. Allerdings versuche ich gerade den Widerspruch aufzudecken, warum die Gehaltsangaben oftmals stark divergieren (hierzu kannst du im folgenden Thread einiges lesen: http://h1838009.stratoserver.net/ka...ehalt-nach-der-Ausbildung-Sammelthread/page23)

Wenn dich der Beruf wirklich interessiert, entscheid dich ruhig für die Patentanwaltskarriere bzw. -beruf. Ich werd es wohl auch tun.

Allerdings sollten wir berücksichtigen, dass einige Entwicklungen sich auf das Gehalt möglicherweise nicht positiv auswirken werden:
- Kandidatenschwemme (jedes Fach hat einen starken Zuwachs auch Ingenieure. Dies lässt sich anhand des Patentanwaltsregisters prüfen, indem man auch den akademischen Grad (z.B. Dipl.-Ing.) und Zulassungsjahr sehen kann: http://www.patentanwaltsregister.com/Default.aspx?AspxAutoDetectCookieSupport=1
- Konkurrenz durch Rechtsanwälte (Stichwort "Patenteroberer")
- Änderung von Gesetzen (Stichwort "Einheitspatent für EU")
- Änderung der Ausbildungregeln: Desöfteren wird diskutiert, den FH-Abschluss oder den Bachelor als ausreichende Qualifikation für die Ausbildung festzulegen.
- Konjunktur??
 

pa-tent

*** KT-HERO ***
Ein ehrlicher Rat: Wenn Du immer so mit der deutschen Sprache umgehst, wie in Deinem Posting, brauchst Du nicht "ernsthaft zu überlegen". Der Beruf ist dann nicht der richtige für Dich.

@zukunft:
Bitte darüber ausführlich(st) nachdenken! Du kannst in dem Beruf sonst nicht glücklich
werden. Wenn Du die Äußerung von EK nicht nachvollziehen kannst, solltest Du Dir
und potentiellen Ausbildern den Zustand des "ernsthaft am überlegen"-Seins nicht weiter zumuten.



Zum Thema der KANDIDATENSCHWEMME ein paar Zahlen aus dem letzten Kammerrundschreiben
des Jahres 2012 (6/12), in dem das Protokoll der letzten Kammerversammlung aufführt:
"Im weiteren begrüßt B. die anwesenden neu zugelassenen Kollegen. Sie berichtet, dass
seit der letzten Kammerversammlung 111 Kollegen neu zugelassen wurden."

Zum besseren Verständnis: Die Kammerversammlung findet im 6-Monats-Zyklus statt.

Einige Absätze darüber "bittet B. die Anwesenden, sich zum Gedenken der seit der
letzten Kammerversammlung verstorbenen Kollegen zu erheben. Es handelt sich dabei
um" insgesamt sechs Kollegen. Zwei dieser Kollegen haben den 50. Geburtstag
bedauerlicherweise nicht erlebt. Die andereren vier Kollegen waren jenseits der 70.

Im Abschnitt "Personalien" jenseits des o.g. Protokolls sind die Neuzulassungen und
Löschungen seit dem vorherigen Kammerrundschreiben (Zyklus: alle 2 Monate) aufgeführt.
Anzahl der neu zugelassenen Patentanwalte: 22
Löschungen (= freiwillige Rückgabe der Zulassung, häufig altersbedingt
durch Ausscheiden aus der Sozietät): 3


Da ich gerade unliebsame Arbeit vor mir herschiebe, habe ich ein wenig Zeit
verplempert und durch Abruf des Registers die Anzahl der zugelassenen Patentanwälte
aufaddiert. An einer Stelle musste ich eine Näherung von geschätzten +-50 PAs
vornehmen. Ansonsten handelt es sich bei der folgenden Zahl um die Anzahl der
in DE zugelassenen deutschen Patentanwälte (ohne die Patentassessoren, deren
Arbeitgeber eine Zulassung als Patentanwalt nicht gestattet), auf Hunderter gerundet.
Hier die unglaubliche Anzahl:
3500

Als ich vor ca. 8-9 Jahren mit der Ausbildung begann, waren ca. 2100 PAs zugelassen.

Wer angesichts einer Quasi-Verdopplung der PA-Anzahl im Zeitraum der letzten 12 Jahre
die Kandidatenschwemme (passender: PA-Schwemme) als Fantastereien von
Besitzstandswahrern und frustrierten Dauernörglern abtut, glaubt wahrscheinlich
auch noch daran, dass der Weihnachtsmann einmal jährlich die
Geschenke durch den Schornstein herablässt...
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Hi pa-tent,

Du arbeitest eindeutig zuviel und/oder zu spät. Im Ernst: 01:30h ein posting im Kandidatentreff?

Aber danke für den Beitrag. Die Zahlen sind in der Tat besorgniserregend und sollten von "Maschinenbauingenieur" und "Zukunft" nicht ausser Acht gelassen werden.

Du hast nicht zufällig auch verlässliche Informationen zum Arbeitsaufkommen bzw. zur Entwicklung der Anmelde-, Beschwerde-, Einspruchs-, Nichtigkeits-, Verletzungs-, etc-zahlen?

Es wäre ja eigentlich interessant, eine Korrelation der Arbeitsaufkommenentwicklung und der Entwicklung der PA-Zahlen einzusehen.

Grüsse,

G
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Wer angesichts einer Quasi-Verdopplung der PA-Anzahl im Zeitraum der letzten 12 Jahre
die Kandidatenschwemme (passender: PA-Schwemme) als Fantastereien von
Besitzstandswahrern und frustrierten Dauernörglern abtut, glaubt wahrscheinlich
auch noch daran, dass der Weihnachtsmann einmal jährlich die
Geschenke durch den Schornstein herablässt...

Hi pa-tent,

es stimmt. Die Anzahl der Patentanwälte ist in den letzten Jahren erschreckend stark angestiegen. Ich habe es selbst im Patentanwaltsregister prüfen können.

Allerdings sind auch die Anmeldezahlen in den letzten Jahren gestiegen und somit das Arbeitsaufkommen der Anwälte. Wenn dieser Trend anhält, dürften die Patentanwälte (auch wenn es immer mehr gibt) von ihrer Arbeit zumindest einigermaßen gut leben können. In Gefahr würde ich den Berufsstand der Patentanwälte erst dann sehen, wenn die Anmeldezahlen stark einbrechen.

@zukunft: Was die Zukunft bringt, kann uns niemand genau sagen. Ich würde mich nicht verunsichern lassen. Aber einen Tipp musst du unbedingt berücksichtigen: Entkoppel deine Motivation von deinen (möglicherweise hohen) Einkommensvorstellungen. Denn schon in der Ausbildung wird man wohl mit einer 50h-Woche rechnen, da man neben der Ausbildung (+Überstunden) auch für Hagen lernen muss. Wenn du dann nach deiner Ausbildung und den ganzen Prüfungen mit z. B. 41.000 € einsteigst und 60 Stunden die Woche arbeitest, ist eine satte Enttäuschung programmiert und du bereust den langen und schwierigen Ausbildungsweg, weil du mit dem Aufwand in der Industrie sowie Forschung und Entwicklung deutlich mehr verdienst und keine finanziellen Einbusen hinnehmen musst (Stichwort Amtsjahr). Zudem steckst du dann in der Sackgasse fest, da eine Rückkehr in den Ingenieurberuf oder in die Forschung und Entwicklung sehr schwierig sein dürfte (siehe MINT-Studenten- und Absolventenzahlen, Stichwort doppelter Abijahrgang und Wegfall der Wehrpflicht, starke Geburtenjahrgänge an den Unis).
 
Zuletzt bearbeitet:

Student

GOLD - Mitglied
Diese immergleiche Schwarzmalerei. Es ist sooooo öde!

Wenn sich - aus welchen Gründen auch immer - stetig mehr Absolventen für die Ausbildung zum PA entscheiden und sich infolgedessen die Anzahl zugelassener PA stetig erhöht, dann steht es einem jeden frei, zu gegebener Zeit, nämlich sowie er/sie feststellt, nicht mehr das zu verdienen, was er/sie zu verdienen glaubt, einen Wechsel des Berufes vorzunehmen.

Also Leute: Wenn ihr meint, zu viele PAs drängen auf den Markt. Wenn ihr meint, der monatliche Überweisungsbetrag auf das Gehaltskonto rechtfertigt die Mühen nicht mehr. -- Dann gebt eure Zulassung zurück! Und nehmt euch einen entspannten Nine-To-Five-Job.

Das macht gleichzeitig auch Platz für die aufstrebende junge Patentanwalts-Elite in spe! *Har har*
 

pak

*** KT-HERO ***
Hallo Student,

Diese immergleiche Schwarzmalerei. Es ist sooooo öde!

entsprechend öde sind Schönfärbereien ;-). Nicht jeder Einwand, der nicht in das Wunschbild des Lesers fällt, ist Schwarzmalerei.

..., dann steht es einem jeden frei, zu gegebener Zeit, nämlich sowie er/sie feststellt, nicht mehr das zu verdienen, was er/sie zu verdienen glaubt, einen Wechsel des Berufes vorzunehmen.

Dieses Bild zu vermitteln, halte ich für eine der erwähnten Schönfärbereien. Ein Patentanwalt, sei es ein Chemiker, Ingenieur, Physiker o. ä., wird es nach Jahren der Praxis als Patentanwalt sehr schwer haben, einfach mal eben auf den ursprünglichen oder einen anderen Beruf umzusteigen. Mit dem Berufg des Patentanwalts ist man nicht nur stark festgelegt, auch die Aufstiegschancen (hier schon öfter diskutiert) im Rahmen des Berufs sind überschaubar.

Das macht gleichzeitig auch Platz für die aufstrebende junge Patentanwalts-Elite in spe! *Har har*

Das fände ich allerdings auch prima ;-)

Gruß

pak
 

Student

GOLD - Mitglied
entsprechend öde sind Schönfärbereien ;-). Nicht jeder Einwand, der nicht in das Wunschbild des Lesers fällt, ist Schwarzmalerei.

Es sind nicht die vernünftigen Einwände, die zu verurteilen sind, die aber im Zusammenhang mit der Gehalts- und Ausbildungssituation grundsätzlich ausbleiben. Hingegen sind es aber solche "Einwände", die hier von protektionistisch veranlagten Teilnehmern immer und immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragen werden.



Ein Patentanwalt [...] wird es nach Jahren der Praxis als Patentanwalt sehr schwer haben, einfach mal eben auf den ursprünglichen oder einen anderen Beruf umzusteigen. Mit dem Berufg des Patentanwalts ist man nicht nur stark festgelegt, auch die Aufstiegschancen (hier schon öfter diskutiert) im Rahmen des Berufs sind überschaubar.


Wer nach "Jahren der Praxis als Patentanwalt" tatsächlich nicht fest im Sattel sitzt und Angst vor neuen Kandidaten / PAs hat. OH WEH! Der sollte ERST RECHT froh sein, nicht bei einem Bosch, Siemens oder sonstigem Unternehmen zu sein, bei dem der oben erwähnte Ansturm an MINT-Absolventen (aus dessen Sicht: ) zu beklagen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

philkopter

GOLD - Mitglied
ich stimme "Student" da 100% zu! Das ewige Genörgel, welches hier gerne als gutgemeinte Darstellung der Realität deklariert wird, nervt gehörig. Wir alle, bzw die meißten, haben uns für diesen Beruf entschieden weil er Spaß macht und das sollte meiner Meinung nach auch jeder Neuling so tun. Das ist mir doch total egal wieviele andere auf die gleiche Idee kommen. Mein Anspruchsdenken an mich selbst ist dadurch geprägt, dass ich primär etwas tun will was mir Spaß macht (ist der Fall) und außerdem dabei noch gerne Geld verdienen würde (ist auch der Fall). Wieviel Geld das ist ist erstmal nachrangig, jedoch gehe ich davon aus, dass wenn ich etwas mach was mir Spaß macht ich automatisch dermaßen motiviert, strebsam und gut bin, dass sich das mit dem Einkommen ohnehin von selbst klärt.

Ganz abgesehen davon was, denke ich, für jeden die Motivation sein sollte, sehe ich das mit der "Kandidatenschwemme" und den anderen Themen völlig anders.

Es gibt für PAs jede Menge Alternativen nach der Ausbildung. Aus meiner Ausbildungskanzlei sind allein in den vergangenen 2 Jahren 4 Kandidaten (sogar noch knapp vor EQE) in Patentabteilungen großer Firmen gewechselt. Der Job dort ist grundsätzlich verschieden, da dort gar nicht direkt mit Ämtern kommuniziert wird. Vielmehr ist der Job ausgerichtet auf Strategie und Wirtschaftlichkeit. Ein weiterer Anwalt arbeitet jetzt in der Erfinderberatung eines großen Wissenschaftsbetriebs. Da geht es im Wesentlichen um Bewusstseinsschärfung von Wissenschaftlern für das Thema IP, auch ein völlig anderer Beruf.

Und sollte euch das Einkommen zu gering werden da die Anzahl der Anmeldungen stagniert aber diese auf immer mehr Köpfe verteilt werden müssen, dann geht doch auf die Suche nach alternativen Möglichkeiten Einkommen zu generieren. Da gibt es genug Möglichkeiten, die Herren Rechtsanwälte haben es ja vorgemacht seitdem es davon viel zu viele gibt und mit Innovationen habt ihr doch tagtäglich zu tun ;)
 

Rex

*** KT-HERO ***
Wer nach "Jahren der Praxis als Patentanwalt" tatsächlich nicht fest im Sattel sitzt und Angst vor neuen Kandidaten / PAs hat. OH WEH! Der sollte ERST RECHT froh sein, nicht bei einem Bosch, Siemens oder sonstigem Unternehmen zu sein, bei dem der oben erwähnte Ansturm an MINT-Absolventen (aus dessen Sicht: ) zu beklagen ist.

Das muss man differenziert sehen: Wer bei Bosch, Siemens oder einem sonstigem Unternehmen erst einmal eine feste Stelle gefunden hat, braucht den Ansturm an MINT-Absolventen ja nicht zu fürchten.

Eine ausbildende Großkanzlei braucht viele MINT-Absolventen und die PA-Schwemme ebenfalls nicht zu fürchten, sondern profitiert von der Fülle der potentiellen Kandidaten.

Aber die kleinen Kanzleien, insbesondere Einzelkanzleien, konkurrieren direkt mit den zahlreichen neuen PAs, die auf den Markt drängen. Dies gilt umso mehr für Gründer einer neuen Kanzlei, die es schon immer schwer hatten.

Hohn und Spott sind da unangemessen.
 
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pa-tent

*** KT-HERO ***
@Gonzo:

Konkrete, allgemein gültige Zahlen zu der Entwicklung des Patentgeschäfts kann ich nicht bieten.
Hinzu kommt, dass eine sinnvolle Analyse auch das jeweilige technische Gebiet
berücksichtigen müsste.

Folgende Trends dürften unter Patentanwälten bekannt sein:
1) Die Anzahl der neu eingereichten Anmeldungen steigt leider nicht proportional mit
der Anzahl der Patentanwälte.
2) Der durch jede Anmeldung generierbare Umsatz sinkt beständig.
3) Die "Verarztung" einer Patentanmeldung erfolgt zunehmend im Rahmen von
Komplettpaketen bzw. Kontigentvereinbarungen im Sinne von "100 Anmeldungen
für insgesamt x Euro". Das Kostenproblem wird somit vom Auftraggeber (EU-Industrie,
ausländisches Großmandat) über die beauftragte Kanzlei an die Junganwälte
weitergereicht. Der Junganwalt badet die daraus resultierenden Probleme dann
an jeder einzelnen Akte bzw. Rechnung aus: Die dort aufgeführte Stundenanzahl
hat nur noch wenig mit der tatsächlich aufgewendeten Stundenanzahl gemeinsam.
Die mit derartigen Kontigentvereinbarungen arbeitenden Kanzleien haben hingegen
das Problem, dass sie vom jeweiligen Großauftraggeber abhängig werden und
auf längere Sicht hinsichtlich der Honorarvereinbarungen erpressbar werden.
4) Das Nebengeschäft (Jahresgebühren, Übersetzungen) hat sich dramatisch verändert.

@Student, Maschinenbauingenieur und philkopter:

Ich glaube, Ihr (insbesondere Student) fasst die Äußerungen mancher PAs hier im
Forum falsch auf. Eure (Student, philkopter) Statements lassen ein wenig
die beleidigte Leberwurst erkennen, der man gerade die als so wunderbar
entdeckten Berufsaussichten geraubt hat bzw. rauben will. Mir persönlich
ist es ziemlich egal, ob Ihr irgendwann in den nächsten Jahren, also mehr
als ein Jahrzehnt nach mir, eine PA-Zulassung erhalten werdet. Dank dieses
Forums habt Ihr ausreichend Informationen für eine Entscheidung pro/contro PA-Ausbildung.
Zu meiner Zeit war das noch ganz anders.

Mir geht es vielmehr um eine Entwicklung des Patentgeschäfts, die
ich insgesamt als ungesund bzw. unangenehm empfinde.
Hoffentlich bleiben uns die Verhältnisse, die bei den Rechtsanwälten herrschen,
dauerhaft erspart. Leider erkennen kritische Geister bereits erste
Tendenzen, die von den besonders gierigen Vertretern unserer Zunft
ohne Rücksicht auf nachfolgende Generationen emsig vorangetrieben werden.
 

Student

GOLD - Mitglied
@Gonzo:

Konkrete, allgemein gültige Zahlen zu der Entwicklung des Patentgeschäfts kann ich nicht bieten.
Hinzu kommt, dass eine sinnvolle Analyse auch das jeweilige technische Gebiet
berücksichtigen müsste.


@Student, Maschinenbauingenieur und philkopter:

Ich glaube, Ihr (insbesondere Student) fasst die Äußerungen mancher PAs hier im
Forum falsch auf. Eure (Student, philkopter) Statements lassen ein wenig
die beleidigte Leberwurst erkennen, der man gerade die als so wunderbar
entdeckten Berufsaussichten geraubt hat bzw. rauben will. Mir persönlich
ist es ziemlich egal, ob Ihr irgendwann in den nächsten Jahren, also mehr
als ein Jahrzehnt nach mir, eine PA-Zulassung erhalten werdet. Dank dieses
Forums habt Ihr ausreichend Informationen für eine Entscheidung pro/contro PA-Ausbildung.
Zu meiner Zeit war das noch ganz anders.

Mir geht es vielmehr um eine Entwicklung des Patentgeschäfts, die
ich insgesamt als ungesund bzw. unangenehm empfinde.
Hoffentlich bleiben uns die Verhältnisse, die bei den Rechtsanwälten herrschen,
dauerhaft erspart. Leider erkennen kritische Geister bereits erste
Tendenzen, die von den besonders gierigen Vertretern unserer Zunft
ohne Rücksicht auf nachfolgende Generationen emsig vorangetrieben werden.


@pa-tent: Du schreibst Eingangs, dass du "Konkrete, allgemein gültige Zahlen [...] ich nicht bieten" kannst, aber es folgen eiserne Wahrheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung im Patentgeschäft?

Eben! Das ist es doch, was hier und in diesem Zusammenhang Standard ist.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass bei der nochmaligen Lektüre meines Beitrages jeder wird feststellen können: Es wird dort nicht angeprangert, DASS und WIE eine vermeintliche Situation dargestellt wird. Ergo kann auch nichts "falsch aufgefasst werden". Geschweige denn ich aufgrund dessen ent-täuscht sein. Sondern es wird gerügt, dass jeder Gehalts-Thread immer in der gleichen Chose mündet, und stets die vermeintlich düsteren Zeiten vorhergesagt werden. Letzteres krankt dann eben nur gewaltig daran, dass die Vorhersagen wie oben exemplarisch dargestellt schlicht weg unbelastbar sind für einen definitiven Blick in die Zukunft.

Und ich bleibe nach wie vor der Auffassung, dass es jedem frei steht, den IP-Zweig bei gänzlicher Resignation ob der herrschenden Situation zu verlassen. Oder wie von philkopter oben aufgezeigt wurde, einfach innerhalb des breiten Gebietes neue Schwerpunkte zu setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:

pa-tent

*** KT-HERO ***
@pa-tent: Du schreibst Eingangs, dass du "Konkrete, allgemein gültige Zahlen [...] ich nicht bieten" kannst, aber es folgen eiserne Wahrheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung im Patentgeschäft?

Ich schrieb von ZAHLEN in konkreter, allgemein gültiger Form, die ich NICHT liefern kann.

Ich schrieb von unter PAs bekannten TRENDS des AKTUELLEN Patentgeschäfts.

Ein Anmaßung, "eiserne Wahrheiten hinsichtlich der ZUKÜNFTIGEN Entwicklung im
Patentgeschäft" zu verbreiten, kann ich in meinen Äußerungen - bei strenger
Auslegung abgesehen von der erwähnten, schon aktuell existierenden
Erpressbarkeit - beim besten Willen nicht entdecken.
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Ich bitte alle Teilnehmer sachlich zu bleiben und die eigenen Thesen zu begründen bzw. mit Quellen zu belegen. Zu viele ungeprüfte Informationen können uns Interessenten doch verwirren.
- Die Kandidatenschwemme bzw. Anwaltsschwemme ist durch das Patentanwaltsregister nachzuprüfen.
- Die Anmeldezahlen sind in den letzten Jahren fast immer gestiegen, was sich auf dpma.de prüfen lässt
- Zum Einkommen gibt es unterschiedliche Quellen ("Handelsblatt", "WirtschaftsWoche" vs. Perspektive Patentanwalt; siehe hierzu http://h1838009.stratoserver.net/ka...ehalt-nach-der-Ausbildung-Sammelthread/page23)

Interessant wären es auch hier einige ehrliche Angaben - ich gehe davon aus, dass jeder Forumsteilnehmer ehrlich ist - zum Gehalt und zur Wochenarbeitszeit der Anwälte hier zu erfahren. Auch die Berufsjahre wären interessant zu wissen. Vielleicht könnte man einige konkrete Zahlen sammeln und uns alle dadurch ein besseres Bild machen anstatt uns in einem Spekulationskrieg zwischen Schönfärbern und Schwarzmalern zu verirren. Schließlich hat keiner von uns eine Glaskugel.
 

pa-tent

*** KT-HERO ***
I
- Zum Einkommen gibt es unterschiedliche Quellen ("Handelsblatt", "WirtschaftsWoche" vs. Perspektive Patentanwalt;

Interessant wären es auch hier einige ehrliche Angaben ... zum Gehalt und zur Wochenarbeitszeit der Anwälte hier zu erfahren. ... Schließlich hat keiner von uns eine Glaskugel.

@Maschinenbauingenieur: Schlägst Du Dich immer noch mit diesen
Zahlenwerken herum? Das führt zu nichts (Stichwort: die von Dir
selbst angeführte Glaskugel).

Angestellte Anwälte erhalten ein Gehalt. Freiberufliche Anwälte erhalten kein Gehalt
sondern erzielen Einkünfte aus selbst-ständiger Tätigkeit. Daran dürften
auch schon die ganzen von Dir zitierten Umfragen im Ansatz scheitern.

Ich werde in diesem öffentlichen Forum keinerlei Einkommenszahlen nennen.
Das mache ich allerhöchstens beim Bierchen im engeren Kollegenkreis.
Selbst viele meiner früheren Amtsjahresbrüder und -schwestern hüllen sich
bei einer derartigen untereinander gestellten Frage in Schweigen.

Zu meiner Kandidatenzeit haben meine Ausbilder und ihre Kollegen
zu irgendwelchen Einkommensfragen grundsätzlich geschwiegen.
Ich setze diese Tradition gerne fort.

Zwei Dinge kann ich Dir verraten:
1) Mein Einkommen war früher schonmal höher, und mein Stundenlohn war früher deutlich höher.
2) Zur Wochenarbeitszeit: Ein freier Tag pro Woche sollte sein. 12 lockere Stunden pro Tag
im Büro inkl. Mittagspause mit Kollegengesprächen sind normal. Wenn es pressiert, dann
geht es auch mal bis spät in die (Mitter)nacht hinein. Bei dringenden/wichtigen Sachen geht
oft das ganze Wochenende drauf, was ich dann mit einem freien Tag in der Woche
kompensiere. Zwei Wochen Urlaub am Stück hatte ich zuletzt als Kandidat.
Pro Jahr gönne ich mir im Schnitt insgesamt zwei Wochen Urlaub.
So und ähnlich machen das viele mir bekannte PAs unterhalb der 45-50 Jahre. Die Junganwälte
im Verpartnerungsstress bei gut laufenden Kanzleien müssen da häufig nochmal einen drauflegen.
In manchen Kanzleien wird der gegen 17 Uhr nach Hause entweichende PA mit
einem "na, heute nur ein halber Arbeitstag!?" verabschiedet.

Na, habe ich nun alle gefühlten "High Potentials" angelockt? :rolleyes:
 

Maschinenbauingenieur

SILBER - Mitglied
Hi pa-tent,

danke für die Informationen. Aber warum musst du dich bezüglich des Einkommens in Schweigen hüllen? Schließlich trittst du hier nicht unter deinem Namen auf.

Du arbeitest sehr viel und hast sehr wenig Urlaub. Das ist sehr vorbildlich. Ich bräuchte dafür schon eine gehörige Portion Motivation. Woher nimmst du Sie? Bereitet dir die Arbeit viel Freude, ist es das (zwar geringere immer noch hohe) Einkommen? Bist du selbst-ständig?

Ich würde mich freuen, wenn auch anderen Anwälte über ihre Einkommensverhältnisse, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen berichten könnten.
 
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