Eignung zum Patentanwalt

P

Premiumligapatentanwalt

Guest
Premiumligapatentanwalt schrieb:
Gast schrieb:
Wie gesagt, nach der Ausbildung dürfen Fehler einfach nicht mehr passieren. Wer noch nicht sattelfest ist, sollte seinen Ausbilder bitten, noch ein paar Monate dranzuhängen.
Fehler dürfen einfach nicht mehr passieren? In welcher Welt Sie denn eigentlich?
Sorry, es sollte natürlich heissen: In welcher Welt leben Sie denn eigentlich?
 
P

Premiumligapatentanwalt

Guest
Glücksrad schrieb:
Premiumligapatentanwalt schrieb:
Gast schrieb:
Wie gesagt, nach der Ausbildung dürfen Fehler einfach nicht mehr passieren. Wer noch nicht sattelfest ist, sollte seinen Ausbilder bitten, noch ein paar Monate dranzuhängen.
Fehler dürfen einfach nicht mehr passieren? In welcher Welt Sie denn eigentlich?
*hüstel* Ich kauf ein "leben" und möchte lösen!
Seh'n Se? So schnell kann's nämlich geh'n... ;-)
 
P

Premiumligapatentanwalt

Guest
Glücksrad schrieb:
Premiumligapatentanwalt schrieb:
Gast schrieb:
Wie gesagt, nach der Ausbildung dürfen Fehler einfach nicht mehr passieren. Wer noch nicht sattelfest ist, sollte seinen Ausbilder bitten, noch ein paar Monate dranzuhängen.
Fehler dürfen einfach nicht mehr passieren? In welcher Welt Sie denn eigentlich?
*hüstel* Ich kauf ein "leben" und möchte lösen!
Seh'n Se? So schnell kann's nämlich geh'n... ;-)
 
K

katinka

Guest
Gast schrieb:
Diese fachlichen Voraussetzungen alleine reichen jedoch nicht. Ferner sind soziale Kompetenzen wichtig, wie:
  • Teamfähigkeit, insb. die Bereitschaft einem Partner mit allen Kräften zu helfen, wenn er darum bittet, insb. auch die eigenen Akten zurückzustellen
  • Akquisitionsgeschick, d.h. die Fähigkeit größere Mandanten zu gewinnen, auch wenn diese von einem befreundeten Kollegen vertreten werden
  • Konfliktfähigkeit, d.h. die Bereitschaft Konflikte ggf. auch mit den eigenen Kollegen auszutragen, wenn ein Partner darum bittet
...

Ganz allgemein: Fähigkeit und Bereitschaft die eigenen Interessen gegenüber den Kanzleiinteressen zurückzustellen. Diese Softskills sollte man mitbringen, wenn man den Beruf in einer Partnerschaft ausüben möchte, was von der überwiegenden Mehrheit gemacht wird. Die o.g. fachlichen Voraussetzungen sind natürlich ebenfalls wichtig.
Wow, das ist ja mal wieder ein Hammer.

Also übersetzt:

Ein Partner hat zuviel Arbeit und delegiert diese an einen Jung-PA. Dieser lässt alles stehen und liegen. Das ist keine Teamarbeit.

Aggressive Akquise auch bei Mandanten, die von einem befreundeten PA vertreten werden. Das erinnert mich an die Drückerkolonnen der 80er Jahre. Das ist keine Teamarbeit.

Ein Partner legt sich mit Kollegen an. Dann hat er keine Lust zum streiten und überlässt es einem Jung-PA die Interessen des Partners durchzuboxen. Das ist keine Teamarbeit.

Ich denke, man kann hier getrost eher von asozialer Kompetenz reden und von rough skills anstelle von sozialer Kompetenz.
 
S

Schmunzler

Guest
Huch! Ich hatte das versehentlich (?) wieder für Sarkasmus oder eine schräge Art von Humor gehalten....
 
G

gast2000

Guest
Vorsicht, das wird wieder ein witziger Thread!

Irgendjemand hier sprach von "Partnerschaftskriterien". Aber gefragt war doch nach Kriterien für den Beruf des Patentanwalts im allgemeinen.

Ich vermisse hier unseren Freund corvinus und seine ziemlich ehrlichen Kommentare zum Thema "Partnerschaftsgedöns"... Aber in seiner Abwesenheit versuche ich das mal:

Die bereits in der ersten Antwort des "weiteren Patentanwalts" genannten vier Punkte sind die wesentlichen für einen Anfänger. Der Rest ergibt sich von selbst. (Die ganze Partnerschaftsdiskussion sollte man von der Ausgangsfrage fein säuberlich trennen.)
 
G

GAST_DELETE

Guest
katinka schrieb:
Gast schrieb:
Diese fachlichen Voraussetzungen alleine reichen jedoch nicht. Ferner sind soziale Kompetenzen wichtig, wie:
  • Teamfähigkeit, insb. die Bereitschaft einem Partner mit allen Kräften zu helfen, wenn er darum bittet, insb. auch die eigenen Akten zurückzustellen
  • Akquisitionsgeschick, d.h. die Fähigkeit größere Mandanten zu gewinnen, auch wenn diese von einem befreundeten Kollegen vertreten werden
  • Konfliktfähigkeit, d.h. die Bereitschaft Konflikte ggf. auch mit den eigenen Kollegen auszutragen, wenn ein Partner darum bittet
...

Ganz allgemein: Fähigkeit und Bereitschaft die eigenen Interessen gegenüber den Kanzleiinteressen zurückzustellen. Diese Softskills sollte man mitbringen, wenn man den Beruf in einer Partnerschaft ausüben möchte, was von der überwiegenden Mehrheit gemacht wird. Die o.g. fachlichen Voraussetzungen sind natürlich ebenfalls wichtig.
Wow, das ist ja mal wieder ein Hammer.

Also übersetzt:

Ein Partner hat zuviel Arbeit und delegiert diese an einen Jung-PA. Dieser lässt alles stehen und liegen. Das ist keine Teamarbeit.

Aggressive Akquise auch bei Mandanten, die von einem befreundeten PA vertreten werden. Das erinnert mich an die Drückerkolonnen der 80er Jahre. Das ist keine Teamarbeit.

Ein Partner legt sich mit Kollegen an. Dann hat er keine Lust zum streiten und überlässt es einem Jung-PA die Interessen des Partners durchzuboxen. Das ist keine Teamarbeit.

Ich denke, man kann hier getrost eher von asozialer Kompetenz reden und von rough skills anstelle von sozialer Kompetenz.
Ich glaube fast, dass ich hier absichtlich falsch verstanden werde. Eine Partnerschaft ist ein Team, wie eine Fußballmannschaft (Fußball kann auch von Frauen gespielt werden, liebe Katinka).

Da gibt es einen Kapitän, den den Spielern sagt, was sie auf dem Spielfeld zu tun haben. Auch einen Trainer, der ebenfalls führt und einen Manager usw. Alle zusammen bilden ein Team. Wenn alle sich in Ihre Position einfügen, funktioniert das Team. Wenn aber jeder meint, er könne machen, was er wolle, verliert die ganze Mannschaft.

Im Prinzip läuft das genauso in einer Kanzlei. Da kann nicht jeder machen, was er will. Da muss sich jeder fügen, sonst läuft der Laden nicht. Das gilt insbesondere für die Jüngeren der "großen Anwälte". Die müssen auch mal nachfragen, wie sie den Altgedienten helfen können. Wer sich nur seine Akten aus seinem Fach holt, ohne sich für die Partnerschaft zu interessieren, ist nicht teamfähig. Teamgeist bedeutet nicht, dass jeder Kapitän oder Partner ist. Es gibt vielmehr Partner und Nichtpartner. Die Partner übernehmen dabei die Führungsrolle für die Nichtpartner. Dazu gehört es auch nunmal, die Partnern zu unterstützen; sonst bräuchte man ja keine Nichtpartner.

Natürlich gibt es auch unter den Partnern - wie immer im Leben - stärkere und schwächere. Das zeigt sich von ganz von selbst (z.B. am jeweiligen Umsatz, Aktendurchsatz, Akquisitionsvermögen etc.). Wie immer im Leben, geben natürlich die stärkeren dabei den Takt vor. Oder hat schon einmal jemand gesehen, wie eine Ameise einen Elefanten führt? Wohl kaum.

Soziale Kompetenz bedeutet, obiges zu erkennen, ohne es erst 5-mal vorgekaut bekommen zu müssen. Und natürlich gehen die Partnerschaftsinteressen den Individualinteressen vor. Wenn man da auf jede persönliche externe (oder auch interne) Beziehung Rücksicht nehmen würde, kann man gleich den Laden zu machen. Schließlich ist der zu verteilende Kuchen nicht beliebig vermehrbar. Wachstum geht daher meistens auf Kosten anderer. Da muss man durch. Da dürfen keine Rücksichten genommen werden. Da gilt der Grundsatz der Trennung zwischen beruflichen und privaten Dingen - auch wenn das manchmal dem einen oder anderen wehtut. Das ist dann p.P.

Denkt mal darüber nach. Es kann nur so und nicht anders sein.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Gast2000 schrieb:
Die bereits in der ersten Antwort des "weiteren Patentanwalts" genannten vier Punkte sind die wesentlichen für einen Anfänger. Der Rest ergibt sich von selbst.
Das sich die Sekundärkriterien, soziale Kompetenz, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit usw. von selbst ergeben, möchte ich aus langjähriger Erfahrung bezweifeln.
 
W

Weiterer Patentanwalt

Guest
@ visitor

Nicht nur du bewirbst dich bei einer Kanzlei, die Kanzlei bewirbt sich auch bei dir.

Achte daher auf die Nuancen im Vorstellungsgespräch und äußere
deine Ideen, Wünsche und Vorstellungen.

Viele Grüße

Weiterer Patentanwalt
 
G

GAST_DELETE

Guest
goertz schrieb:
neben den Dingen, die bereits aufgezählt wurden, würde ich noch ad hoc hinzufügen:
- Genauigkeit (manche nennen es auch Pingeligkeit)
Gerade die jüngeren Kollegen neigen dazu, es mit der Pingeligkeit zu übertreiben und halten sich dann zu lange mit einer Akte auf. Die Intensität der Bearbeitung geht dann oft über das wirtschaftlich vertretbare Maß hin. Es muss aber immer die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten werden. Der Mandant erkennt meist ohnehin nicht wie viel Arbeit in einem Schriftsatz steckt. Die Qualität zeigt sich - falls überhaupt - erst nach Jahren (z.B. im Einspruchs-. Nichtigkeits-, Verletzungs-Verfahren). Dann kann man immer noch genauer werden. Am Anfang einer Akte muss es aber erst einmal schnell gehen. Schnelligkeit schätzen die Mandaten nämlich mehr als Pingeligkeit. Letztere wird nicht bezahlt. Für Schnelligkeit sind die Mandaten aber gerne bereit auch höhere Preise zu bezahlen.

Also: Genauigkeit: Bitte nur in Maßen. Pingeligkeit besser garnicht.
 
N

Nick

Guest
Gast schrieb:
Die Intensität der Bearbeitung geht dann oft über das wirtschaftlich vertretbare Maß hin.
Salve, Klausi. Morituri te salutant!

Dass Du bei der Rechtschreibung nicht besonders pingelig bist, merkt man ja in jedem Beitrag.
 
N

Nick

Guest
Gast schrieb:
Die Intensität der Bearbeitung geht dann oft über das wirtschaftlich vertretbare Maß hin.
Salve, Klausi. Morituri te salutant!

Dass Du bei der Rechtschreibung nicht besonders pingelig bist, merkt man ja in jedem Beitrag.
 
K

katinka

Guest
Gast schrieb:
Es gibt vielmehr Partner und Nichtpartner. Die Partner übernehmen dabei die Führungsrolle für die Nichtpartner. Dazu gehört es auch nunmal, die Partnern zu unterstützen; sonst bräuchte man ja keine Nichtpartner.
Anscheinend kennen Sie sich im Fussball auch nicht besonders aus. Führung bedeutet keineswegs von allen anderen unterstützt zu werden. Führen bedeutet als allererstes einmal zu dienen. Jede gute Führungskraft weiss und beherzigt dies auch.

Soziale Kompetenz bedeutet, obiges zu erkennen, ohne es erst 5-mal vorgekaut bekommen zu müssen.
Soziale Kompetenz ist etwas unendlich viel vielschichtigeres als das, was Sie hier als solche verkaufen wollen.

Vielmehr umfasst soziale Kompetenz die Fähigkeit sozial zu handeln, zu kommunizieren, das Repertoire des kommunikativen Verhaltens, die sozialen Interaktionen allgemein, die Bereitschaft konstruktiv mit sich und anderen umzugehen und insbesondere die Fähigkeit, in Problemsituationen konstruktiv miteinander unzugehen und an der Realisierung gemeinsamer Ziele mitzuwirken.

Dagegen ist Ihre Interpretation eine Einbahnstrasse bei der jeder Untergebene einen Partner zu unterstützen hat. Sie sagten selbst, dass jeder seine eigenen Akten zurückstellen sollte wenn ein Partner darum bittet. Als gemeinsames Ziel und eine konstruktive Lösung lässt sich dies doch wohl kaum bezeichnen.


Gast schrieb:
Ich glaube fast, dass ich hier absichtlich falsch verstanden werde. Eine Partnerschaft ist ein Team, wie eine Fußballmannschaft
Dass Sie sich falsch verstanden fühlen liegt sicherlich auch daran, wie Sie hier Argumente präsentieren

(Fußball kann auch von Frauen gespielt werden, liebe Katinka).
Dieser Aussage kann ich jetzt keinen Nutzen abringen.

Denkt mal darüber nach. Es kann nur so und nicht anders sein.
Was sagt dies nun über die Diskussionsbereitschaft des Urhebers aus? So etwas ist mit sozialer Kompetenz unvereinbar.

Überhaupt hat solches Sendungsbewusstsein eine eher verheerende Wirkung auf jedes Sozialgefüge. Ob in einer Kanzlei, der Industrie, einer Familie oder im Kegelclub ist dabei völlig egal.
 
J

Jellyhead

Guest
katinka schrieb:
Wow, das ist ja mal wieder ein Hammer.

Also übersetzt:

Ein Partner hat zuviel Arbeit und delegiert diese an einen Jung-PA. Dieser lässt alles stehen und liegen. Das ist keine Teamarbeit.
Doch! Die Abkürzung TEAM steht für "Toll! Ein Anderer machts!". Oder habe ich da was falsch verstanden? ;-)

Frohe Ostern und ruht Euch mal aus (wenn Ihr nicht grad für Hagen pauken müsst).

Jellyhead
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Gast schrieb:
[...]
Die Qualität zeigt sich - falls überhaupt - erst nach Jahren (z.B. im Einspruchs-. Nichtigkeits-, Verletzungs-Verfahren). Dann kann man immer noch genauer werden. Am Anfang einer Akte muss es aber erst einmal schnell gehen.
[...]
Also: Genauigkeit: Bitte nur in Maßen. Pingeligkeit besser garnicht.
Das verträgt sich aber leider nur bedingt mit der weiter oben gemachten Forderung "Fehler dürfen nicht passieren". Schnelligkeit zu Lasten der Genauigkeit ist nun mal fehlerträchtig, da hilft alle Erfahrung nichts.

Und wenn etwas z.B. in der Patentschrift nicht ausreichend offenbart ist, dann kriegt man das in den o.g. Verfahren wohl kaum noch hinein ...
 
D

d.v.o.

Guest
@Gast:

Hauptgutachten: Es handelt sich um Sarkasmus.

Hilfsgutachten: Unterstellt, dass Ihr Vortrag ernst gemeint ist, dann klingen Ihre Ausführungen für mich sehr nach Symmetriebrechung. Daher folgende Fragen: Helfen die Alten auch den Jungen? Wie sieht es denn mit den Stunden aus? Werden die den Alten gutgeschrieben oder den Jungen?
 
U

u. n. own

Guest
d.v.o. schrieb:
@Gast:

Hauptgutachten: Es handelt sich um Sarkasmus.
Sarkasmus? Nein, unterschiedliche Geschäftsgrundlage: der "Gast" arbeitet wohl nicht in einer Kanzlei, sondern in der Marketingabteilung der Sirius Cybernetic Corporation...;-)
 
G

grond

Guest
katinka schrieb:
Gast schrieb:
- Konfliktfähigkeit, d.h. die Bereitschaft Konflikte ggf. auch mit den eigenen Kollegen auszutragen, wenn ein Partner darum bittet
Also übersetzt:

Ein Partner legt sich mit Kollegen an. Dann hat er keine Lust zum streiten und überlässt es einem Jung-PA die Interessen des Partners durchzuboxen.
Es ist doch noch viel krasser: ein Jung-PA muss sich offenbar zum Söldner eines Partners machen und sich in dessen Auftrag mit Nicht-Partnern auseinandersetzen. Vermutlich sind dann die anderen Nicht-Partner wiederum durch andere Partner vereinnahmt, so dass man also munter Stellvertreterkriege führen darf. Und am Ende entscheidet diese erstaunliche Form von Loyalität über die Chancen, in die Partnerschaft aufgenommen werden. Wenn man sich von einem in der Partnerschaft unbeliebten Partner hat vereinnahmen lassen, hat man keine Zukunft.

Erinnert irgendwie sehr stark an die Verhältnisse auf dem griechischen Olymp. Habe gerade so Visionen von drei Alt-PAs, die einem vielversprechenden Jung-PA den Zankapfel überreichen, damit er den besten Alt-PA kürt. Die unterlegenen beiden Alt-PAs verfolgen ihn natürlich von da an mit ihrem göttlichen Zorn...
 
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