Beitritt Versorgungswerk: Abstimmungsergebnis

L

Lisa

Guest
Zur Info:
Die Kammer hat in ihrer heutigen Versammlung mit deutlicher Mehrheit für den Beitritt zum Versorgungswerk der Rechtsanwälte gestimmt - das heisst, die Zwangsmitgliedschaft für künftige PAs wird kommen.
 
A

Andreas

Guest
oh je,

gibt es Aussagen bezüglich einer Übergangsfrist nicht nur für Anwälte sondern auch für bereits gemeldete Kandidaten?
 
A

Alias

Guest
Habe auch gehört, dass der Antrag eindeutig angenommen wurde. Insofern werden antragsgemäß bereits gemeldete Kandidaten ins Versorgungswerk zwangsintegriert werden...
 
A

Andreas

Guest
Weiß man schon etwas über anvisierte Termine des Inkrafttretens?

Einen kleinen Rettungsanker könnte es vielleicht ja noch geben: für Nichtbayern wie mich würde die Regelung ja wohl erst später wirksam werden? Wenn man es bis dahin geschafft hätte...
 
M

Muk

Guest
Es sei angemerkt, dass die "fertigen Anwälte" sich für den Beitritt zum Versorgungswerk nicht ausgesprochen haben, um "werdende Anwälte" zu schikanieren, sondern weil sie nach 3stündiger Erörterung davon überzeugt waren, dass eine Alters-und BU-Absicherung über ein Versorgungswerk gegenüber dem freien Markt durchaus Vorteile vorzuweisen hat.
Klar gab es Gegenstimmen (geschätzte 10%), aber über ein System, dass nur im Kollektiv funktionieren kann, muss (und wurde) demokratisch abgestimmt werden (wobei von der Kammer auch die Meinung der Kandidaten erfragt wurde).
 
G

grond

Guest
Muk schrieb:
(wobei von der Kammer auch die Meinung der Kandidaten erfragt wurde).
Gibt es irgendwelche Hinweise, dass diese Meinung auch berücksichtigt wurde? Oder war das eine Input-only-machine?
 
L

Lisa

Guest
So weit ich weiß, wurde vom Vorsitzenden der Kammer vorgetragen, dass sich knapp 12% der angeschriebenen Kandidaten auf das Rundschreiben der Kammer hin bei ihm per email gemeldet hätten, wobei da die positiven Stimmen überwogen. Herr PA Müller hat das Ergebnis seiner Umfrage (etwa 60% contra, 40% pro) auch ausführlich vorgetragen und sich gegen den Beitritt ausgesprochen. Ich finde, mehr kann man an Berücksichtigung nicht erwarten, da wir nun mal naturgemäß in der Kammer nicht stimmberechtigt sind.
Ich habe von einigen Junganwälten gehört, die freiwillig beitreten möchten, was ich im Übrigen bei einer Wahlfreiheit auch gemacht hätte.
 
J

Junganwalt

Guest
Zu Lisas Beitrag: Wie man hier im Kandidatenforum nachschlagen kann, war das Ergebnis der "Umfrage" des Kollegen Müller etwa so nah bei 50:50 wie bei 60:40 (nämlich genau 50:44), wobei die Unentschlossenen in ihren Wortbeiträgen durchaus Sympathie für ein Versorgungswerk erkennen ließen.
Aus der Art der Fragestellung und Präsentation der Grundlagen begleitend zu der Umfrage sowie der völlig offenen und nicht überprüfbaren Stimmabgabe relativiert sich allerdings ohnehin der Wert der erhaltenen Zahlen.

Eines scheint mir noch interessant zu sein, ggf insbesondere für die Kandidaten, die sich wegen der gerade zu Beginn der freiberuflichen Tätigkeit notwendigen Liquidität gegen eine verordnete Altersvorsorge ausgesprochen haben: Es ist derzeit eine Regelung vorgesehen, daß neuzugelassene Patentanwälte für die Dauer von vier Jahren nicht den vollen, ihrem Einkommen entsprechenden Beitrag leisten müssen, sondern lediglich den Grundbeitrag, was derzeit etwa 200 Euro monatlich entspricht.

Ich glaube, daß wir mit der Einrichtung eines Versorgungswerks uns Junganwälten und vor allem den künftigen Patentanwälten einen guten Dienst tun, was sich auch in dem zu Beginn dieses Threads angedeuteten überragenden Abstimmungsergebnis niedergeschlagen hat.
 
Z

zaphod

Guest
Kann mir einer sagen, wieviel Prozent der stimmberechtigten PAs bei dem "überragenden" Abstimmungsergebnis auch tatsächlich gestimmt haben? Sprich: Wie hoch war die Wahlbeteiligung?

Ach ja, und wie hoch war die Anzahl der Befürworter in Industriekreisen gegen die Freiberufler. Man sollte Statistiken schließlich mal auf die Hintergründe abklopfen, bevor man ihre Ergebnisse in den Himmel lobt.

Bei der Gelegenheit: Enthaltungen?

Und noch ein Nachsatz: Ich kann nicht verstehen, daß hier viele so "geil" auf eine BU sind. Wer bisher keine hatte, egal ob PA oder Kandidat, ist es selbst schuld. Vielleicht ist vielen Kandidaten nicht klar, daß sich so eine Versicherung auch und gerade in der AUsbildung lohnt. Kandidaten, die vorher schon ein paar Jahre in der Industrie auf dem Buckel hatten, haben so etwas sicherlich schon.

Zaphod
 
G

GAST_DELETE

Guest
> Kann mir einer sagen, wieviel Prozent der stimmberechtigten
> PAs bei dem "überragenden" Abstimmungsergebnis auch
> tatsächlich gestimmt haben? Sprich: Wie hoch war die
> Wahlbeteiligung?

Schätze, es waren etwa 250 bis 300 PAs da.

> Ach ja, und wie hoch war die Anzahl der Befürworter in
> Industriekreisen gegen die Freiberufler. Man sollte Statistiken
> schließlich mal auf die Hintergründe abklopfen, bevor man ihre
> Ergebnisse in den Himmel lobt.

Darüber gab es keine Statistik. Ein Industrie-PA meinte jedoch, er hätte eine größere Anzahl von Industrie-PAs erwartet.

> Bei der Gelegenheit: Enthaltungen?

Vielleicht 10.

>Und noch ein Nachsatz: Ich kann nicht verstehen, daß hier viele >so "geil" auf eine BU sind. Wer bisher keine hatte, egal ob PA >oder Kandidat, ist es selbst schuld. Vielleicht ist vielen >Kandidaten nicht klar, daß sich so eine Versicherung auch und >gerade in der AUsbildung lohnt. Kandidaten, die vorher schon ein >paar Jahre in der Industrie auf dem Buckel hatten, haben so >etwas sicherlich schon.

Private BUs sind für Leute, die bereits eine Krankheitsvorgeschichte haben, schwer zu bekommen. Das haben auch einige bei der Versammlung aus eigenen Erfahrungen berichtet.
 
P

Plempi

Guest
"über ein System, dass nur im Kollektiv funktionieren kann"

Heisst das: wir sind jetzt assimiliert?

Die Kammer der PAs tritt also dem VW der RAs bei. Muss man als PA Kammer-Mitglied sein und wenn nein, darf man sich dann PA nennen und vor dem DPMA vertreten?

Und was passiert, wenn man als PA und Kammer-Mitglied aus der Kammer austritt? Kann man auch den VW-Vertrag kündigen?
 
K

Kommentator

Guest
@ Plempi: Glückwunsch zum 100. Beitrag! Arbeitest Du auch noch irgend etwas anderes?

Kammermitgliedschaft:
Jeder Patentanwalt ist Mitglied in der Patentanwaltskammer. Austritt aus der Patentanwaltskammer ist gleichbedeutend mit Ausstieg aus der Patentanwaltschaft.

Wer seine Zulassung als Patentanwalt aufgibt, zahlt keine Beiträge zum Versorgungswerk mehr. Die erworbenen Rentenansprüche bleiben bestehen.
 
Z

zaphod

Guest
Gast schrieb:
Schätze, es waren etwa 250 bis 300 PAs da.

Naja, das ist dann natürlich ein repräsentativer Haufen, alle Achtung. Ich gehe mal davon aus, daß die übrigen ca. 1800 dann Briefwahl gemacht haben ;-)

@Muk
Bei dieser Beteiligung wäre ich mit den Äußerungen zum demokratischen System vorsichtig. Ich würde eher ketzerisch sagen: Die, die ein berechtigtes Interesse hatten, die Mitgliedschaft durchzusetzen, waren da, der Mehrheit war es, um es vorsichtig auszudrücken, egal (mir fallen da aber auch noch andere Begriffe ein), da nicht betroffen und somit nicht zur Wahl gegangen.

Eine Wahlbeteiligung von ca. 15% bei den PAs finde ich dann weder repräsentativ noch bestätigend!
(Ich gehe mal davon aus, daß NICHT 85% Briefwahl gemacht haben)


Sollte die Beteiligung doch wesentlich höher gewesen sein, bitte ich vorsorglich um Vergebung.
Private BUs sind für Leute, die bereits eine Krankheitsvorgeschichte haben, schwer zu bekommen. Das haben auch einige bei der Versammlung aus eigenen Erfahrungen berichtet.


Das ist richtig, ich habe meine BU ja deshalb auch schon im Studium gehabt :) Auch da kann einem was passieren. Mit Anfang 20 dürfte nur bei den allerwenigsten eine Einschränkung gegeben sein und die Beiträge halten sich nun wirklich in Grenzen. Wenn ich mich erst mit 40 + darum kümmere ... Das ist wie bei den privaten Krankenversicherungen...


Zaphod
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Kommentator schrieb:
@ Plempi: Glückwunsch zum 100. Beitrag! Arbeitest Du auch noch irgend etwas anderes?
Jetzt muss ich den armen Plempi aber doch mal verteidigen: Bei durchschnittlich 2,7 Beiträgen pro Woche (wie in seinem Profil ersichtlich ist) müsste er für jeden Beitrag rund 14 Stunden brauchen, um für sonst nichts mehr Zeit zu haben - das gilt bei einer 40-Stunden Woche, die restlichen 20-40, die ein anständiger Kandidat oder PA arbeitet, hätte er dann ja immer noch ;-)

Ansonsten schließe ich mich dem Glückwunsch an!
 
G

gast

Guest
@ Zaphod
Schätze, es waren etwa 250 bis 300 PAs da.

> Naja, das ist dann natürlich ein repräsentativer Haufen, alle
> Achtung. Ich gehe mal davon aus, daß die übrigen ca. 1800 dann
> Briefwahl gemacht haben ;-)

Eine Briefwahl gab es nicht. Ich muss allerdings sagen, dass es auch unter den Kandidaten keine allzugroße Beteiligung an Umfragen gab.

Laut Auskunft des Kammerpräsidenten sind 495 Kandidaten derzeit gemeldet. Davon haben im Kandidatentreff 134 (27%) eine Meinung geäußert. Angeblich habe die Kammer auch alle Kandidaten direkt angeschrieben und um eine Meinung gebeten. Hierzu haben sich angeblich jedoch nur ca. 50 Kandidaten eingelassen.
 
A

Anna Nym

Guest
Zaphod schrieb:
Und noch ein Nachsatz: Ich kann nicht verstehen, daß hier viele so "geil" auf eine BU sind. Wer bisher keine hatte, egal ob PA oder Kandidat, ist es selbst schuld. Vielleicht ist vielen Kandidaten nicht klar, daß sich so eine Versicherung auch und gerade in der AUsbildung lohnt. Kandidaten, die vorher schon ein paar Jahre in der Industrie auf dem Buckel hatten, haben so etwas sicherlich schon.

Zaphod
Diese Diskussion ist müssig, da die Entscheudung ja nun gefallen ist. Dennoch muss ich hier widersprechen:
Als Student eine BU abzuschließen schient mir eher weltfremd und selten, auch wenn von einem Vorredner erwähnt. Direkt nach dem Diplom, sagen wir mit 24, 25 Jahren, wenn wir mal ein schnelles Studium voraussetzt, wäre da vielleicht schon realistischer. Und dann (und im übrigen auch vorher schon) kann es bereits genug Vorerkrankungen geben, die zum Ausschluss führen. So passiert bei mir und bei mehreren Freunden und Bekannten: Hörsturz, Knie kaputt, Migräne.. Ich weiß, dass man mit kaputtem Knie als PA arbeiten kann - darüber will ich hier keine Diskussion anstacheln, aber eine BU- Versicherung zu bekommen kann dennoch mit solchen an sich lächerlichen Vorerkrankungen schon sehr schwierig bis unmöglich sein. Dass selbst schuld sei, wer noch keine habe, kann ich also nicht unterschreiben.
 
G

GAST_DELETE

Guest
@ plempi

Studiere bitte mal Testberichte über private Berufsunfähigkeitsversicherungen im Leistungsfall, z.B. WISO.

Diese sind verheerend und die eigentlichen Leistungsempfänger müssen bis an das Ende ihrer Tage Prozesse führen, um an das versprochene Geld zu kommen.

Da wird mit üblen Tricks gearbeitet. Ein beliebter Trick ist eine banale Vorerkrankung oder Vorverletzung, wegen der der Leistungsempfänger einen Arzt aufgesucht hat und die bei Vertragsunterzeichnung wegen ihrer Banalität vergessen wurde anzugeben, dazu heranzuziehen, um sich aus der Leistungspflicht zu befreien. Eine anderer Trick ist die Berufsunfähigkeit abzustreiten.

Nach diesem Testbericht habe ich mich entschlossen keine private BU abzuschließen.

Für die private BU und einige private RV gilt nur eine Prämisse: Gewinnmaximierung der Versicherungsgesellschaft.
 
L

Lisa

Guest
gast schrieb:
Angeblich habe die Kammer auch alle Kandidaten direkt angeschrieben und um eine Meinung gebeten. Hierzu haben sich angeblich jedoch nur ca. 50 Kandidaten eingelassen.
Dass die Kammer alle Kandidaten angeschrieben und um eine Meinung gebeten hat, ist richtig. Ich zumindest habe einen solchen Schrieb bekommen. Ich habe mich ebenfalls nicht gegenüber der Kammer geäußert, da ich aus dem Schrieb den Eindruck gewonnen hatte, dass der Kammervorstand den Beitritt ebenso wie ich befürwortet. Ich sah also keinen Handlungsbedarf. So ging es sicher auch vielen PAs, die nicht zur Kammerversammlung gegangen sind, um dort abzustimmen, dies hat jedenfalls eine Meinungsumfrage in meiner Kanzlei ergeben (alle dafür, nur einer hingegangen). Ich kann mich daher den Spekulationen, nur wer dafür war, sei hingegangen, und ein Großteil der nicht Anwesenden sei dagegen gewesen, nicht anschließen.
 
G

Gert

Guest
Also Freunde, das ist ja alles ein herumstochern...

Kann man jetzt folgern, dass eine BU grundsätzlich nichts bringt, weil
  • die VK-BU eine Verweisrecht einschließt und
  • die privaten BUs nicht zahlen (obwohl ich einen kenne, der BU ist und es wird gezahlt. Ich würd nicht jedem Artikel, der irgendwo auf Papier gedruckt ist, glauben...)
Die niedrige Wahlbeteiligung (deutlich unter der Kandidatenbeteiligung) bei der Kammer spircht Bände....
 
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