Beitritt Versorgungswerk: Abstimmungsergebnis

G

Gert

Guest
Teil II

Was ich grundsätzlich nicht verstehe ist, warum man eine solche Maßnahme nicht mit einem Vorlauf von etwa 3 bis 4 Jahren durchführt, dann wäre niemand vor den Kopf gestossen worden. Das Argument, es geht nur jetzt und die nächsten Jahr wegen des Gesetzgebungsverfahrens nicht, ist wegen der stabilen Mehrheitsverhältnisse im Bayrischen Landtag schlicht falsch, wie ich mir heut morgen von einem Landtagsabgeordenten hab sagen lassen. Man kann das immer wieder anstoßen und in der CSU gibt es so gut wie keine Vorbehalte gegen eine VK-Mitgliedschaft der PAs, Zitat: "wenn schon die Heilpraktiker das bekommen...". Ach ja, zum Thema Bürgerversicherung oder ähnlicher Schmarrn: kein Thema, VKs sind erstmal Ländersache.

@Junganwalt: Falls tatsächlich eine 4-jährige Mindestbeitragszeit kommt, wäre das ein Schritt, der mich milder stimmen würde und vor allem ein bischen guten Willen durchblicken lassen würde.
 
G

gast

Guest
@gert

Die Debatte um Errichten eines Versorgungswerks für PAs wurde in der Vergangenheit mehrfach von den PAs geführt.

Tatsache ist, dass zur Zeit eine Gesetzesänderung auf der Tagesordnung im Bayrischen Landtag steht, weil die Psychologen einen Antrag auf Beitritt zu einem Versorgungswerk (Ingenieure glaube ich gestellt haben).

Offenbar dauert es, wenn ein entsprechender Antrag gestellt wird, einige Zeit (Jahre) bis dieser in den Landtag zur Abstimmung gelangt. Insofern war die Gelegenheit "günstig".

Was hätte sich bei einer Vorlaufzeit von 3 bis 4 Jahren geändert? Die derzeit in Ausbildung befindlichen Kandidaten wären nicht "zwangsverpflichtet" worden, die nachfolgenden aber schon.
 
G

Gast2

Guest
gast schrieb:
Was hätte sich bei einer Vorlaufzeit von 3 bis 4 Jahren geändert? Die derzeit in Ausbildung befindlichen Kandidaten wären nicht "zwangsverpflichtet" worden, die nachfolgenden aber schon.
Diejenigen die sich bereits abgesichert haben, würden jetzt nicht in eine solche Doppelbelastung kommen!!

Bei einer Vorlaufzeit von drei bis 4 Jahren weiß man worauf man sich einlässt ... so wie ich bei Berufsbeginn wusste, dass ich mich auf eine Selbständigkeit eingelassen habe und mich selber um meine Vorsorge und eine BU kümmern darf. Es ist schon ziemlich unfair, dass einem da nicht wenigstens eine Wahl gelassen wird, zumindest für diejenigen, die sich bereits für den Patentanwaltsberuf entschieden haben. Alle "Neuanfänger" wüssten ja dann vorher wie der Hase läuft und könnten sich drauf einstellen.

Eine "drauf einstellen Möglichkeit" wurde mir, meiner Familie und meiner gesamten Planung mal soeben von Leuten genommen, die dieses Recht für sich selber aber eingeräumt haben. Wie sozial und selbstlos ?

Anna Nym schrieb:
Als Student eine BU abzuschließen schient mir eher weltfremd und selten, auch wenn von einem Vorredner erwähnt. Direkt nach dem Diplom, sagen wir mit 24, 25 Jahren, wenn wir mal ein schnelles Studium voraussetzt, wäre da vielleicht schon realistischer.
Ach, und auf was beruht dein ach so realistisches Bild?

Anna Nym schrieb:
Und dann (und im übrigen auch vorher schon) kann es bereits genug Vorerkrankungen geben, die zum Ausschluss führen. So passiert bei mir und bei mehreren Freunden und Bekannten: Hörsturz, Knie kaputt, Migräne.. Ich weiß, dass man mit kaputtem Knie als PA arbeiten kann - darüber will ich hier keine Diskussion anstacheln, aber eine BU- Versicherung zu bekommen kann dennoch mit solchen an sich lächerlichen Vorerkrankungen schon sehr schwierig bis unmöglich sein. Dass selbst schuld sei, wer noch keine habe, kann ich also nicht unterschreiben.
So will das ja auch keiner sagen, aber man kann daraus auch erkennen, dass es besser ist, wenn man möglichst früh mit so was anfängt. Das soll nicht heißen, dass damit jeder ohne Probleme während des Studiums oder der Ausbildung eine BU bekommt, aber in den meisten Fällen, ist es nun mal einfacher.

Und so wie das mit dem Versorgungswerk läuft ist es insgesamt doch etwas ungerecht.

Positiv ist das einzig und allein für diejenigen unter euch, die noch keine Vorsorge getroffen haben oder Schwierigkeiten haben in eine BU zu bekommen. Dann ist das alles super für euch

Aber leider geht das komplett auf die Kosten derjenigen, die bereits eine gute Vorsorge getroffen haben und seit Jahren in einer BU drin sind. In diesen Fällen ist das leider alles eine riesige Sauerei. Schließlich schmeißt man nicht eben so seine private Vorsorge in den Tonne ? !

Wieso müssen einige unter uns jetzt dafür büßen, dass andere sich mal wieder nicht um sich selber kümmern können? Was ist bitte für besser daran, dass jetzt jeder in die BU vom Versorgungswerk rein kommt, sogar diejenigen die vorher in keine private rein gekommen sind. Na prima, das muss ja eine tolle Versicherung sein! Sehr sozial!

Entschuldigt bitte meinen Sarkasmus, aber ich habe wirklich einen RIESEN HALS! Aber vielleicht können einige unter euch mich ja verstehen, da das Ganze vielleicht ja auch nicht nur für mich ein finanzielles Desaster bedeutet. Vier Jahre verminderte Beiträge sind da kaum tröstlich.

Abgesehen davon, wenn man so was, wie den verminderten Beitrag für vier Jahre herausholen kann, wieso ist es dann bitte nicht möglich, die Entscheidungsfrist, die den Anwälten zusteht, auch auf die derzeitigen Kandidaten auszuweiten?

Des Weiteren würde mich in Zukunft mal interessieren, wie viele "alt" Anwälte letztendlich in das Versorgungswerk eintreten und wie vielen von ihnen ihre garantiert bereits getroffene Altersvorsorge genügt?

Das alles ist doch hinten und vorne Faul! Und an so was kann ich persönlich nichts Positives finden.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Warum hat man nicht jedem heutigen und künftigen Patentanwalt selbst die Entscheidung, wie er sich für das Alter absichern möchte, gelassen. Es gibt immerhin in einzelnen Bundesländern die freiwillige Option des Eintritts in ein Versorgungswerk.

10 Prozent der heutige PAs haben zum vermeintlichen Vorteil für alle heutigen und künftigen PAs gestimmt. Keine besonders demokratische Abstimmung.

Die dann hier noch von einigen als positiv dargestellte Beschneidung eines Vorteils des freien Berufs zusammen mit dem Begriff "Kollektiv" lässt mir die Haare zu Berge stehen.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Wieso müssen einige unter uns jetzt dafür büßen, dass andere sich mal wieder nicht um sich selber kümmern können? Was ist bitte für besser daran, dass jetzt jeder in die BU vom Versorgungswerk rein kommt, sogar diejenigen die vorher in keine private rein gekommen sind. Na prima, das muss ja eine tolle Versicherung sein! Sehr sozial!
 
Z

Zustimmer

Guest
Sehe ich genauso.
Ich denke, es waren genau die 10 Prozent der Patentanwälte bei der Abstimmung, die aufgrund ihrer dabei erzielten persönlichen Vorteile dem Versorgungswerk beitreten wollen.
Da es die anderen Anwälte sowieso nicht trifft, warum hätte einer von denen seine Zeit mit einer für ihn irrelevante Kammersitzung verschwenden sollen. So war es doch wohl auch.

Mich ärgert die Tatsache auch sehr, dass für bereits gemeldete Kandidaten offenbar keine Übergangsfrist vorgesehen ist.

Ist halt immer ärgerlich, wenn während des Spiels die Spielregeln geändert werden. :-((
 
G

GAST_DELETE

Guest
Gast2 schrieb:
Wieso müssen einige unter uns jetzt dafür büßen, dass andere sich mal wieder nicht um sich selber kümmern können? Was ist bitte für besser daran, dass jetzt jeder in die BU vom Versorgungswerk rein kommt, sogar diejenigen die vorher in keine private rein gekommen sind. Na prima, das muss ja eine tolle Versicherung sein! Sehr sozial!
Wird man als Patentanwalt zwangsläufig asozial???

Ich wünsche ja niemandem eine Krankheit, aber ich muss meine Einstellung wohl überdenken.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Ist überhaupt eine solche verpflichtende Minderheitsentscheidung zulässig?
 
A

anderer gast

Guest
wundert mich auch: müßte es nicht so etwas wie eine qualifizierte Mehrheit geben, bei solch weitreichenden Beschlüssen?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Demokratisch ist es auch ein geringe Wahlbeteiligung!

Aber ich gebe zu, daß jemand der sich schon über LVs um seine Altersversoge gekümmert hat, nun eine finanzielle Zusatzbelastung erfährt.
Aber a) gibt ja auch eine Deckelung der einkommensbezogenen Beiträge bei derzeit 1024 EUR pro Monat und b) ist das Versorgungswerk aufgrund der Struktur sehr attraktiv als sichere Altersvorsorge der 1. Säule! Somit ist das Versorgungwerk ohnehin nur ein Teil einer gesamten Altersverorge, die aber mit jeder derzeit angebotenen Rüruprente locker mithalten kann.

Die BU und Hinterbleibenenversorgung sind doch nur "Beigaben", die für sich ohnehin nicht genügen und durch spezielle Versicherungen ergänzt werden müssen.

Sicher paßt es einigen weniger ins "Konzept" als anderen, aber das wird immer so sein. Dies ist daher nicht undemokratisch, sondern ein dem Demokratiegedanken inhärentes Problem.
 
G

Gast2

Guest
Gast schrieb:
Sicher paßt es einigen weniger ins "Konzept" als anderen, aber das wird immer so sein. Dies ist daher nicht undemokratisch, sondern ein dem Demokratiegedanken inhärentes Problem.
stimmt, stimmt, stimmt ...

Aber ich finde das alles einfach sehr frustrierend.

Diese maximal 1024 € sind eine ganze Menge ... da könnte man so viel sinnvolles und schönes mit machen, über das ich selber entscheiden könnte!
 
Z

Zyniker

Guest
Es gibt für euch alle, die ihr jammert, eine ziemlich einfache Lösung:

Wechselt rechtzeitig das Bundesland...
 
A

anderer gast

Guest
vor allem:

Der Deckelungsbetrag beträgt HEUTE ca. 1000 €. Wer weiß, wie die Regelung in 2, 3, 5 oder gar 10 Jahren aussieht.

Das ist doch genau der Punkt:
Wenn ich mich um meine Altersvorsorge selber kümmern kann, bin ich selbst der "Steuermann" und kann meinen Plan abstecken. Ich muß mir nicht alle paar Jahre ein anderes Konzept aufzwingen lassen, welches mal Riester, Rürup oder sonst irgendwie heißt.

Sehr demokratisch finde ich einen Beschluss mit geringer Beteiligung nicht. Nicht umsonst ist bei wichtigen politischen Entscheidungen eine Mindestwahlbeteiligung vorgesehen.
 
G

Gast999

Guest
Sehe ich genauso.
Ich denke, es waren genau die 10 Prozent der Patentanwälte bei der Abstimmung, die aufgrund ihrer dabei erzielten persönlichen Vorteile dem Versorgungswerk beitreten wollen.
Da es die anderen Anwälte sowieso nicht trifft, warum hätte einer von denen seine Zeit mit einer für ihn irrelevante Kammersitzung verschwenden sollen. So war es doch wohl auch.
Was ist den das für eine tolle Argumentation? Auf gut bayrisch gesagt habe ich so einen Schmarrn schon lange nicht mehr gehört. Gerade die PAs, die GEGEN das VW sind, hätten Interesse an der Kammersitzung haben müssen, um den Beitritt zu verhindern.

Bezüglich des Schmarrn entschuldige ich mich hier gleich mal vorab, aber was mir wirklich bei diesem Thread hochkommt, sind die Unterstellungen, die hier ganz einfach mal so eben einfach ganz haltlos gemacht werden. Jeder hat seine Meinung, aber die kann man auch vertreten, ohne jemand was zu unterstellen, was nicht haltbar ist.
 
A

anderer gast

Guest
@Gast999:

Kraftausdrücke helfen nicht über Informationsdefizite hinweg:

Ich zitiere aus dem von der Kammer erhaltenen Schreiben:

"Patentanwältinnen und Patentanwälte des Anfangsbestands (die also bereits zugelassen sind) sind von der Pflichtmitgliedschaft in der Bayerischen Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung ausgenommen. Sie werden aber zur Pflichtmitgliedschaft auf schriftlichen Antrag zugelassen, soweit sie zum Zeitpunkt des Inkrafttetens des Änderungsgesetzes das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben".

Ich hoffe, auch Ihnen, Gast999 ist nun klar geworden, wie der von Ihnen aufgrund Ihres Informationsdefizites nicht verstandene Text gemeint ist.
 
G

GAST_DELETE

Guest
@gast999:

Der angesprochene Beitrag stammt zwar nicht von mir, aber ich halte ihn für nachvollziehbar.
Die PAs, die gegen das VW sind, mussten nicht abstimmen, da für sie persönlich die Pflicht sowieso nicht gilt.
Die PAs hingegen, die ins VW eintreten möchten, brauchten ein Abstimmungsergebnis für das VW.

Oder?
 
G

Gast2

Guest
Gast999 schrieb:
Gerade die PAs, die GEGEN das VW sind, hätten Interesse an der Kammersitzung haben müssen, um den Beitritt zu verhindern.
Ach ja?
Wir haben hier zwei Seiten:

Auf der einen Seite hatten wir PAs die dagegen waren. Was hatten diejenigen zu verlieren?
NICHTS, aber auch wirklich rein gar nichts, da alle PAs ja noch ein Jahr Zeit haben sich alles genaustens zu überlegen.

Die Ausnahmen werden PAs gewesen sein, die dagegen sind und sich nicht nur für sich, sondern auch für die zukünftigen Generationen verantwortlich fühlen. Diese werden höchstwahrscheinlich auch bei der Abstimmung mitgestimmt haben(wofür ich im übrigen sehr dankbar bin).

Auf der anderen Seite hatten wir PAs die dafür waren. Und was hatten die zu verlieren?
ALLES, da es nur eine einzige Abstimmung gab und somit auch nur eine einzige Chance, ihr Interesse durchzusetzten.
Entsprechend werden vermutlich fast alle Befürworter anwesend gewesen sein (Ausnahmen bestätigen die Regel).


Die Beteiligung bei der Abstimmung hätte mit Sicherheit anders ausgesehen, wenn die PAs auch keine Übergangregelung haben würden. In diesem Fall wären wahrscheinlich fast alle PAs zahlreich erschienen, da es sich um deren eigene Altersvorsorge gedreht hätte und die Entscheidung unmittelbare Auswirkungen auf sie gehabt hätte.

Wie kann man denn bitte glauben, dass PAs die gegen den Beitritt waren, zu einer Abstimmung gehen, die sie nicht unmittelbar betrifft und dessen Ergebnis sie ein Jahr lang überdenken und dann noch umgehen können.
Wie gesagt, es gibt zum Glück sehr positive Ausnahmen, allerdings sind die scheinbar nicht sehr zahlreich.

Entscheidend ist jawohl das nur eine einzige Gruppe zwingend zur Abstimmung gehen mußte, nämlich die Befürworter. Alle anderen sind nicht betroffen, da eine Wahlmöglichkeit für ein Jahr bestehen bleibt.
 
G

Gast999

Guest
Kurze Frage in die Runde:

Waren auf der Kammersitzung nur über Fünfundfünzigjährige schwerhörige, halbblinde, gehirnamputierte Alt-PAs oder auch jüngere anwesend ? Falls ja, gebe ich anderer Gast Recht, ansonsten nicht.

BTW: Schöne These: Weil es mich nicht betrifft, aber dennoch meines Erachtens schlecht für den Berufsstand des PA ist, kümmere ich mich nicht darum. Ich glaube so asozial sind die PAs wirklich nicht.
 
G

gast

Guest
Gast999 schrieb:
Kurze Frage in die Runde:

Waren auf der Kammersitzung nur über Fünfundfünzigjährige schwerhörige, halbblinde, gehirnamputierte Alt-PAs oder auch jüngere anwesend ?
Ich denke, der überwiegende Teil war unter 40 Jahre alt. Jenseits der 60 war kaum einer. Vielleicht wertet ja jemand die Anwesenheitsliste im nächsten Kammerrundschreiben einmal diesbezüglich aus.

Ein Hinweis, der während der Veranstaltung gegeben wurde: in BW, wo man als PA freiwillig dem Versorgungswerk beitreten kann, sind etwa 60% (vor allem die jüngeren, wobei ich nicht weiß, wie viele) der PAs dem Versorgungswerk freiwillig beigetreten.
 
G

Gast999

Guest
Das da gerade die Jüngeren in BW Interesse gehabt haben sollen, wundert mich nicht. Die zahlen lange (also auch viel) ein und bekommen demgemäß auch viel raus.
 
Oben