Berufliche Praxis Allgemeine Berufsmöglichkeiten eines PA's

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Guest

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Puckimaus schrieb:
Bist da sicher? Gehen wir mal von den 80k/a aus und geben das in einen Brutto-Netto-Rechner aus und tun der Einfachheit halber so, als bezahlte der PA ges. KV, RV etc, dann kommt man bei Klasse I auf knapp 3,4k/m, d.h. gerade mal 900 EUR mehr als der glückliche Oberstudienrat. Davon müssen dann aber noch Haftplicht, Kammerbeitrage usw. bezahlt werden, außerdem trägt der arme PA dafür das volle unternehmerische Risiko. Toll.
Ich habe das so verstanden, dass PA-Fan damit das anfängliche Gehalt meinte. Denn freier MA in einer Kanzlei wird man hoffentl nicht ewig bleiben - u dann können aus 100€ a Stunde bald 300€ werden. Dann sieht der Ergebnis beim Brutto-Netto-Rechner gleich ganz anders aus.

Wie auch immer... Wieviel machen denn die weiteren Abzüge (Haftpflicht, Beiträge, etc.) noch aus?
 
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GAST_DELETE

Guest
Denn freier MA in einer Kanzlei wird man hoffentl nicht ewig bleiben
Dazu gibt es auch andere Meinungungen, siehe zB die Beiträge von corvinus hier im Forum. Die sonstigen Kosten hängen vom Einzelfall, zB Größe Der Kanzlei, Deckungssumme usw.
 
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gerd

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gesetzt den Fall, man bleibt nicht ewig freier MA: was gäbe es sonst?

-Einkaufen in die Kanzlei als Partner: weiß wer wieviel das ungefähr kosten kann?

-Gründung einer eigenen Kanzlei auf der "grünen Wiese":
erscheint mir nicht lukrativ, bei der ganzen Großkonkurrenz

-was gäbe es noch?
 
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corvinus

Guest
@guest

wo gibt es eine Kanzlei, die entnahmefähige 300 EUr/h offeriert?? Bitte sofort bei mir melden. Oder sollte sich das auf den allerdings hohen Stundensatz eines "Partners" beziehen, wovon dann noch das Unternehmerische Risiko (sprich der steuerlich angesetzte Unternehmerlohn), Gehälter, Miete etc abgehen?

Aber dazu gibts ja auch schon genug threads
 
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Puckimaus

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@ corvinus

Die Leute wollen die Realität einfach nicht zur Kenntnis nehmen und sich und anderen alles schönreden - Ich gebe auf...
 
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gast

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Zu den in diesem (und einem anderen) Thread geäusserten Bedenken bzgl. Gehalt und Arbeitsplatz möchte ich hier auch meine bescheidene Meinung kundtun:
Die Situation ist durchaus nicht so schlecht, wie einige Leute sie machen !

Die Zahl der europäischen Vertreter ist seit Jahren rückläufig, und das obwohl durch neue Vertragsstaaten viele Patentspezialisten hinzugekommen sind.

In Industrieunternehmen werden immer noch Patenreferenten gesucht, und es wird zunehmend schwieriger, geeignete Leute zu bekommen.

Auch ohne nationale oder europäische Zulassung sind Gehälter von 60 bis 90 kEuro möglich.

Natürlich muss man (auch örtlich) flexibel sein, und wer sich zu fein ist aus München oder Hamburg in die "Provinz" zu ziehen um eine vernünftige Position zu bekommen, der soll sich über sein Gehalt und auch seine Berufsaussichten bitte nicht beklagen - das liegt dann an einem selbst !
 
P

Puckimaus

Guest
Ich kenne die Entwicklung bezüglich der europäischen Vertreter nicht, aber es will mir nicht einleuchten, wieso deren Zahl angesichts der steigenden Zulassungszahlen für deutsche Patentanwälte abnehmen sollte, denn die meisten deutschen Patentanwälte werden auch die europäische Zulassung anstreben. Die Industrie ist aber natürlich daran interessiert, aus einem möglichst großen Pool von Arbeitskräften sozusagen den Rahm abzuschöpfen. Ein Bekannter von mir arbeitet beim Arbeitsamt und erzählte, dass beispielsweise Ingenieure händeringend nach Arbeit suchen, aber keine Chance auf Einstellung haben, wenn sie, völlig unabhängig von ihrer Qualifikation, älter als 45-50 Jahre sind (Stichwort Jugendwahn). Wer also zu fein ist, auch mal ältere Mitarbeiter einzustellen, soll sich über fehlende geeignete Leute bitte nicht beklagen - das liegt dann an einem selbst !
 
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Robby

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Danke, Ah-No-Nym, mich hätte es hier beinahe hinterrücks in den Aktenschrank gewaffelt.... Da kursieren Vorstellungen, unglaublich.
 
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ppa

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Ah-No Nym schrieb:
also aus der Statistik der epi-Mitglieder, die man ja wohl als nahezu identisch zur Anzahl der europäischen Vertreter ansehen könnte, ergibt sich ein anderes Bild:

http://216.92.57.242/patentepi/data/epi_02_2006.pdf

Seite 50

demzufolge nimmt die Anzahl stetig zu....

Ah-No Nym
Gute Grafik,

aber inwieweit beruht der Zuwachs nicht auf den neuen Mitgliedsländern?

Allerdings kann es natürlich sein, dass bald auch neuzugelassene Polen etc. auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, wg. höherem Einkommen und so.

Allgemein kann man vielleicht sagen, dass man so bis Mitte 40 wissen sollte, wo man was machen will; entweder Kanzlei oder dann noch Kanzlei .

Danach von der Industrie in den freien Beruf ist meist problematishc.
 
G

gast

Guest
Ah-No Nym schrieb:
also aus der Statistik der epi-Mitglieder, die man ja wohl als nahezu identisch zur Anzahl der europäischen Vertreter ansehen könnte, ergibt sich ein anderes Bild:

http://216.92.57.242/patentepi/data/epi_02_2006.pdf

Seite 50

demzufolge nimmt die Anzahl stetig zu....
Seltsam, nach
http://216.92.57.242/patentepi/data/epi_03_2005.pdf
Seite 103
sind mehr deletions als entries bei der Anzahl der professional representatives aufgeführt -> Zahl Rückläufig.

Dass deutsche Patentanwälte auch die EP-Zulassung anstreben mögen will ich gar nicht bestreiten, aber da soll es ja noch so ein kleines Hindernis geben... ;-)
Jedenfalls habe ich zu Beginn meiner Berufstätigkeit schon gestandene deutsche PA´s auf Seminaren getroffen, die sich auf ihren siebten Versuch vorbereiteten - und davon waren mehrere anwesend...
Natürlich nur ein subjektives Erlebnis, was nicht repräsentativ sein muss.
 
G

gast

Guest
ppa schrieb:
aber inwieweit beruht der Zuwachs nicht auf den neuen Mitgliedsländern?
Mein Eindruck bzgl. mehr deletions than entries aus
http://216.92.57.242/patentepi/data/epi_03_2005.pdf
Seite 103

war der: trotz der new entries aus den neuen Vertragsstaaten ist die Anzahl rückläufig, da die Zahl der deletions grösser ist.

In jedem Fall ist ein zwar leichter, aber nicht massiver Anstieg zu sehen - ausser dem hat es dann auch mehr Vertragsstaaten.

ppa schrieb:
Allerdings kann es natürlich sein, dass bald auch neuzugelassene Polen etc. auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, wg. höherem Einkommen und so.
Na, ich weiss nicht wie es um die Qualität der Leute da so bestellt ist. Meine Erfahrungen mit Korrespondenzanwälten in PL oder CZ ist da eher... durchwachsen. Ausserdem sollte man doch vielleicht die Landessprache beherrschen, wenn man nach DE übersiedeln will.

ppa schrieb:
Allgemein kann man vielleicht sagen, dass man so bis Mitte 40 wissen sollte, wo man was machen will; entweder Kanzlei oder dann noch Kanzlei .

Danach von der Industrie in den freien Beruf ist meist problematishc.
Mag sein, aber auch in Bezug auf "da kursieren Vorstellungen... unglaublich" kann ich sagen, dass es zahlreiche freie Stellen in der Industrie gibt und die von mir genannten Gehaltszahlen (60-80 k€)sind ERFAHRUNG (für Leute ohne Zulassung, EPA-Prüfung zum Teil bestanden), und nicht etwa Wunschdenken.
Dass es natürlich Leute mit beiden Zulassungen gibt, die weniger als 100k€ Gehalt verlangen, weil sie damit glauben ihre Chancen zu verbessern und damit die Preise verderben, das ist richtig.

Leute, die das tun, haben es aber oft auch nötig - es gibt eben auch schlechte Patentanwälte, und auch "schräge Vögel" - eine Mitarbeiterin hatte mir mal gesagt, dass sie bei einem Bewerber Angst bekäme, wenn sie mit dem alleine in einem Gebäude wäre und sich einschlösse. Und so gibt es viele Gründe, warum man einen formal qualifizierten Mitarbeiter dennoch nicht haben will.

Solche Leute haben es eben schwer, das liegt aber nicht daran, dass die Qualifikation nichts mehr wert ist, die Jobs knapp werden oder es zu viele Leute gibt.

Die Anzahl der Stellensuchenden ist in dem Bereich sehr gering, die Gehälter vergleichsweise hoch und ich suche immer noch einen weiteren Mitarbeiter ;-). Ich persönlich hatte nie Probleme eine neue Stelle zu finden, und ein Personalberater mit dem wir zusammenarbeiten sagte, der Markt sei für Bewerber derzeit ("leider") noch besser als vor zwei Jahren.
Ich sehe also keinen Grund zum Trübsal blasen.
 
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Gast 2

Guest
@Gast: Wie kannst Du uns allen die Illusion nehmen, dass es mit unserem Berufsstand rapide bergab geht!

Also, um die Weltuntergangsstimmung aufrecht zu erhalten:

Ich (direkt vor dem Abschluss der DE-Prüfung) erhielt auf ein Bewerbungsgespräch hin gerade eine Absage für eine Stelle in der Industrie mit der Begründung, meine Gehaltsvorstellungen (im üblichen Rahmen) seien zu hoch und man habe einen günstigeren Bewerber gefunden. Ob das ein PA ist oder ein PI, wollte man mir nicht sagen.

You get what you pay for!
 
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Robby

Guest
Freunde - die Überschrift der Statistik mit den ach so vielen Löschungen lautet "... as of 12.09.05". Jetzt kann jeder mal knobeln, was das für 2005 bedeutet.


Ein kleiner Tipp: Die Ergebnisse der Prüfung kommen etwa Ende September. Und danach erst kommen die etwa 150 aus DE, 100 aus GB usw. dazu.
 
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Puckimaus

Guest
Ich als Statistikexperte kann Herrn Robby nur recht geben, die Tabelle ist wertlos. Entweder nimmt man einen Gesamtjahreszeitraum oder man vergleicht einen kürzeren Zeitabschnitt jeweils mit dem gleichen Abschnitt des Vorjahres, damit sich jahreszeitlich bedingte Schwankungen wegmitteln. Abgesehen davon beträgt der Nettoverlust nur 25 zu 2580, ist also vernachlässigbar klein.
 
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gast

Guest
Gast 2 schrieb:
Ich (direkt vor dem Abschluss der DE-Prüfung)
Schick doch nach der Prüfung mal eine Anfrage an mich.
Suche jemanden mit chemischem oder metallurgisch-werkstoffwissenschaftlichem Hintergrund.

Gast 2 schrieb:
erhielt auf ein Bewerbungsgespräch hin gerade eine Absage für eine Stelle in der Industrie mit der Begründung, meine Gehaltsvorstellungen (im üblichen Rahmen) seien zu hoch und man habe einen günstigeren Bewerber gefunden.
Entweder hat man da nur einen billigen Knecht gesucht (und gefunden)- da ist die Frage, ob man da dann hin will.

Oder man wollte oder konnte Dir einfach den wahren Grund nicht sagen und sagte halt "zu teuer".

Das ist immer gut, denn es wirkt vordergründig objektiv, erspart unnötige Fragen und Diskussionen und übt Druck auf die Gehaltsvorstellungen der Bewerber aus- und ob die Antwort war wahr, das weisst Du ja nicht, gell ?

Und schliesslich sagt man den Bewerbern auch ungern sie seien unsympathisch, ungepflegt, komisch, passen menschlich nicht.
Keine Ahnung ob das auf Dich zutrifft, aber das ist auch immer eine individuelle Angelegenheit.

Gast 2 schrieb:
Ob das ein PA ist oder ein PI, wollte man mir nicht sagen.
Das sagt mir wiederum genug...

Gast 2 schrieb:
You get what you pay for!
Und wer nur Peanuts zahlt muss sich nicht wundern, wenn er nur Affen bekommt.
 
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GAST_DELETE

Guest
Puckimaus schrieb:
Ich als Statistikexperte kann Herrn Robby nur recht geben, die Tabelle ist wertlos. Entweder nimmt man einen Gesamtjahreszeitraum oder man vergleicht einen kürzeren Zeitabschnitt jeweils mit dem gleichen Abschnitt des Vorjahres, damit sich jahreszeitlich bedingte Schwankungen wegmitteln.
Das epi ist für Deine Anregung sicher sehr dankbar, Adresse steht im Link :->

Puckimaus schrieb:
Abgesehen davon beträgt der Nettoverlust nur 25 zu 2580, ist also vernachlässigbar klein.
Und das trotz der Neuzugänge der European Postcard Attorneys aus den neuen Vertragsstaaten.

Ich bleibe dabei: Kein Grund zum Trübsal blasen.

Eine meiner Mitarbeiterinnen konnte sich mehrere Jahre problemlos und ganz passabel (z.B. neues Auto gekauft) mit Kollegenarbeit über Wasser - ohne irgendeine Zulassung.

Ausserdem ist die Community doch noch recht klein und wenn es da richtige gescheiterte Existenzen und arme Schlucker gäbe, dann hätte ich das sicher mitbekommen - oder hat davon jemand gehört ?

Andernfalls, als ALDI-Marktleiter oder mit einer gutgehenden Dönerbude kann man auch ordentliches Geld verdienen, dazu muss man aber kein PA sein, auch kein Akademiker.

Also lassen wir im nächsten Leben doch gleich Abi und Studium sein. Am besten wohnen wir wieder auf den Bäumen wie früher, die hatten da auch keine Probleme mit dem Arbeitsplatz....

Schlechtreden scheint immer mehr zur deutschen Kardinaltugend zu werden.
 
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Realist

Guest
Alle epi - Mitglieder kennen diese Tabelle und wissen, wie sie zu interpretieren ist, da braucht niemand dort einen Hinweis. Bekanntlich ist die Mitgliedschaft bei epi kostenfrei für die letzten Monate eines Jahres, wenn man sie dann erst beantragt, und sie ist kostenfrei für die ersten Monate eines Jahres, wenn man sie bis zum Gebührenzahlungstermin beendigt. Also tritt man sinnvollerweise im Oktober ein und einige Jahrzehnte später im März aus. Hinzu kommt genau passend die von Robby und Puckimaus richtig gesehene Mitteilung über die bestandene Prüfung, die im Oktober/November jeweils zu massenhaften Neueintritten führt.

Es scheiden jedes Jahr meist aus Altersgründen einige Dutzend deutsche epas aus und etwa 150 kommen nach bestandener EQE hinzu. Die Zahl von "2000" zugelassenen deutschen epas ist etwa 1997/98 durchbrochen worden, wir werden das 3000. Mitglied ziemlich sicher 2008, vielleicht sehr knapp sogar Ende nächsten Jahres begrüßen können. Wohlgemerkt: Das sind nur die deutschen epas!

Die Zunahmerate wäre natürlich noch ganz anders, wenn nicht die Durchfallquote beim EQE so enorm (jeweils 70 bis 75 %) wäre.

Der Markt hat diese Zahl in den letzten Jahren gut aufgenommen, da auch die Anmeldezahlen gestiegen sind. Die Einstiegsgehälter von epas und PAs allgemein fallen erst seit etwa zwei Jahren. Aber das ist in anderen Branchen auch so. Bisher also kein Problem.
 
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GAST_DELETE

Guest
Wer hat denn die aktuellen Zahlen der momentan gemeldeten Patentanwälte und Patentassessoren im Kopf? Meines Wissens waren es um die 2000 Patentanwälte (freiberuflich und solche mit Anstellung in der Industrie und eigenem Briefkasten).

Wer die Zahlen kennt bitte eintragen:

Patentanwälte (DE):

Patentassessoren (DE):

Europäische Vertreter (DE):

Cheers,

Gast
 
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Puckimaus

Guest
Patentanwälte (DE): ~2500 (Niedergelassene)

Patentassessoren (DE): ?

Europäische Vertreter (DE): 2580 (Stand 12.09.05)
 
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