Allg. Skrupellose Ausbilder - Kündigung in der Probezeit

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Candydat

Guest
Re: Liste Professional representatives

...ich habe ein Bundesarbeitsgerichtsurteil ausgegraben, bei welchem der Ausbilder trotz dem, daß die Auszubildende gekündigt hatte zum Schadensersatz verurteilt wurde:

Tenor:

"Löst der Auszubildende das Berufsausbildungsverhältnis vorzeitig, weil ihm die weitere Ausbildung verweigert wird, so kann er nach § 16(1)S1BBiG von dem Ausbildenden Ersatz des gesamten Schadens verlangen, der ihm durch die vorzeitige Lösung entstanden ist. Dazu gehören Aufwendungen für die Begründung eines neuen Berufsausbildungsverhältnisses und Mehrkosten, die durch die Ausbildung an einem anderen Ort verursacht sind, auch soweit sie vor der rechtlichen Beendigung des alten Berufsausbildungsverhältnisses entstanden sind"

In dem Fall hatte eine Ausbilder seine Azubine ungerechtfertigt gekündigt und die Azubine hatte 5 Monate später wegen Verweigerung der Ausbildung fristlos selbst gekündigt. Der Ausbilder war laut Bundesarbeitsgericht jedoch dazu verpflichtet auch nach seiner Kündigung bis zur Rechtskraft eines möglichen Rechtsmittels weiter auszubilden und hat weil er das nicht getan hat, den Lohn dennoch nachzahlen müssen plus der Verdienstminderung durch die Verzögerung der Ausbildung (weil sie ja erst später richtig ins Berufsleben einsteigt).

Das wurde richtig teuer für ihn. Ein weiterer wesentlicher Aspekt war, daß der Ausbilder nicht das gesollte Wissen transferiert hat, um sicherzustellen, daß das Ausbildungsziel auch erreicht werden kann. => Fazit eine Kandidaten ungerechtfertigt zu kündigen kann wirklich sehrsehr teuer werden

Übertragen auf die Kandidaten: eine einseitige Beschränkung der "Ausbildung" auf Patente, insbesondere Bescheide etc. könnte eine Schadensersatzpflicht gegenüber dem Ausbilder begründen, wenn die DPMA-Kandidatentätigkeit mit den Maßstäben des §1 BBiG gemessen würde
 
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GAST_DELETE

Guest
Re: Liste Professional representatives

hat eigentlich schon mal jemand Erfahrungen mit diesen Argumenten bei seinem Arbeitgeber gemacht?
 
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InduKand

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Wechsler

...also ich bin nun von der Ksanzlei in die Industrie gewechselt. In der Kanzlei hatte ich durchgehend den Eindruck, daß das Ausbildungssystem zur Generierung von Mehrwert für die Kanzlei MIßbraucht wird.

In der Industrie arbeite ich nun genausoviel, verdiene aber das doppelte und habe den Vorteil, daß ich direkt am Erfinder dran bin und nicht auf die gefilterten Infos vom Kanzleichef angewiesen bin und (das tut mir besonders gut) ich bin nun Auftraggeberfür die Anwälte, die mich vorher angepinkelt haben und den großen Max raushängen haben lassen.

Und das komische ist: zuvor war ich angeblich zu blöd die technischen Sachverhalte zu verstehen und nun fragen die Anwälte bei mir nach, wie denn die technsichen Zusammenhänge so sind...

merkwürdige Welt!
 
K

Kanz-Candy

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Re: Liste Professional representatives

diesen Eindruck kann ich nur bestätigen, drum überlege ich auch schon, in die Industrie zu wechseln. Welche Möglichkeiten gäbe es da für einen Physiker in München?
 
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Gast999

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Re: Liste Professional representatives

Auf alle Fälle doch mal wieder Siemens.
 
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Lisa

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Firmen in München

...oder Infineon.
Oder BMW.
Die EADS vielleicht, wobei ich nicht weiß, ob die eine Patentabteilung besitzen. Osram, Knorr Bremse, .........wem fällt noch was ein?
 
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Kandi

Guest
Re: Liste Professional representatives

Hier wurde schon lange keine Kritik mehr geübt. Sind plötzlich alle zu Frieden?
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
:eek:)

Hallo,

ich kann mich hier nur zustimmend äußern. Ich bin nun auch in einer Industrieabteilung und freue mich bzgl. meiner Position gegenüber PAs :eek:)
Wobei ich sagen muss auch während meiner kurzen Kandidatenzeit -ich gehöre zu denen, denen in der Anfangszeit der Probezeit gekündigt wurde- habe ich solche PAs und solche PAs kennen gelernt.
Mein Chef war ein unzufriedener Geist, der es nicht ertragen konnte, dass andere ein Leben neben der Tätigkeit hatten. Dieser Chef war auch der Auffassung, dass ich technische Sachverhalte nicht verstehe (er Biologe und ich Physiker und es ging um mein Gebiet). Das war nur ein vorgeschobenes Argument, um davon abzulenken, dass ich nicht 70-80h pro Woche arbeitete sondern nur 50h.
Von Kollegen habe ich erfahren, dass meine Arbeit eigentlich sehr gut war und natürlich Anfängerfehler hatte. Diese Kollegen hatten mich sogar für eine andere Kanzlei empfohlen :eek:)
Wie gesagt bin ich nun in der Industrie, aber ich möchte wieder in einer Kanzlei arbeiten, da mir das Tätigkeitsfeld dort wesentlich besser gefällt.

LG

Alex
 
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guest999

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Ich kenne das so, dass zehn Kandidaten in dasselbe Büro gesteckt werden, der Schlüssel rumgedreht wird und wer nach 4 Jahren noch übrig ist, der wird Partner. Wobei der neue Partner auch gleich eine Einliegerwohnung beziehen kann, um sich Zeitverlust zu sparen. Sehr effektiv. Alle Partner fahren Ferrari und haben ein Boot in Monaco, wo man sich einmal im Jahr trifft, um seinen Erfolg zu feiern mit allem was so dazu gehört...mein Traumjob
 
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