EQE Kommerzialisierung der EQE

Kandidatenschwämme

SILBER - Mitglied
Das gelbe U schrieb:
Jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu....

Es fehlt an guten Leuten, welche die Prüfung unter Prüfungsbedingungen zum Test schreiben. Oder man hört zu wenig auf diese Leute oder beides. Jedenfalls würde bei ordentlichem Testschreiben klar werden, wo noch Nachholbedarf besteht.
Noch ein Nachtrag:
So eine "mock examination" wenn man schon einigermaßen vorbereitet ist hilft ebenfall ungemein.
 

Horst

*** KT-HERO ***
Wenn jeder Prüfling das weiß, wäre der Grund für ein Nichtbestehen schlicht und ergreifend in mangelnder Vorbereitung zu sehen, oder?
Aus meinen eigenen Erfahrungen muss ich sagen: Ja.

Wie ich bereits ausgeführt habe umfasst die "Vorbereitung" allerdings:

1) Lernen.
2) Trainieren.

Letzteres wird glaube ich häufig unterschätzt. Dadurch vermeidet man selbst bei Nervosität am Ende aufgrund von Routine viele kleine Fehler und Nachlässigkeiten, die die entscheidenden Punkte kosten können. Auch Prüfungsdisziplin spielt eine Rolle, d.h. in der Prüfung selbst nicht vom vorgenommenen Schema bzw. Zeiteinteilung abzuweichen.
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Ich meinte eigentlich, dass innerhalb der Prüfungskommission zu wenig Testprüfungen abgehalten werden - oder eben mit schlechten Leuten oder zu wenig oder was weiss ich. Jedenfalls sollte der Prüfungskommission dann doch klar werden, dass da einige Lösungen kommen könnten, die zumindest nicht so abwegig sind.
 

patenanwalt

GOLD - Mitglied
für lösungen, die nicht zu abwegig und möglicherweise praxisnah beantwortet sind, gibt es 10 bouspunkte. soll 2007 im C-Teil schon mal vorgekommen sein.
 

pak

*** KT-HERO ***
Ich erlaube mir (frecherweise) eine kurze Zusammenfassung ;-)

  • Jeder Bewerber weiß nach Durcharbeiten der Kompendien sowie der zugehörigen Lösungen, was in der EQE verlangt wird.
  • Die intensive Vorbereitung (auch auf die speziellen Anforderungen) kann einem kein Seminar oder Buch abnehmen.
  • Ob für die EQE ein Seminar oder Spezialliteratur zusätzlich notwendig ist, muss jeder anhand seiner konkreten Situation (Arbeitsbelastung etc.) entscheiden.
  • Wer nach alledem dennoch durchfällt, darf die Schuld nicht bei der EQE suchen.
pak
 

PAPA

GOLD - Mitglied
Genau diese 10 Bonuspunkte fliegen der Prüfungskommission gerade um die Ohren. Ich habe meine der Beschwerde gegen die Bewertung des C-Teils 2007 stattgebende Entscheidung bereits vor über einer Woche erhalten, so dass wohl bald mit der Veröffentlichung der Entscheidung zu rechnen ist.

Da ich inzwischen den C-Teil im ersten Nachfassen, d.h. 2008, bestanden habe, kann ich vielen Vorrednern zustimmen, d.h. dass eine solide Prüfungsvorbereitung mit ausreichender Übung anhand von älteren Prüfungsaufgaben (unter realistischem Zeitdruck !) jedenfalls dann zum Bestehen ausreichend sein sollte, wenn die Prüfungskommission nicht wie im Jahr 2007 vertretbare Lösungen mit Null Punkten abqualifiziert.

Ich glaube der wichtigste Punkt in der Prüfungsvorbereitung ist, dass man - insbesondere im Teil C und D - nicht unterschätzen darf, wie einem der Zeitdruck in der Prüfung zusetzen kann.

Zu Teil C im Speziellen: Man macht infolge des Zeitdrucks nicht nur Flüchtigkeitsfehler, sondern kann häufig gegen Ende der Prüfung wichtige Angriffe nicht mehr sauber runterschreiben.

Bei mehrfachen Probedurchläufen verschiedener Prüfungsaufgaben bekommt man ein gutes Gespür dafür, dass - neben einer soliden Kenntnis des EPÜ, der AusfOEPÜ, der Prüfungsrichtlinien, etc. - ein schematisches Herangehen an die Prüfung unerlässlich ist, um nicht unnötigerweise in zusätzlichen Zeitdruck zu geraten.

Hier sind die genannten Vorbereitungskurse (CEIPI, Deltapatents, etc.) sicherlich eine große Hilfe, da man dort - auf Basis langjährig erworbener Praxis aus alten Prüfungen - grundlegende Schemata aufgeziegt bekommt, mit denen man insbesondere das Zeitproblem in den Griff bekommt. Es ist essentiell, die Fülle an Informationen, mit denen man in der Prüfung konfrontiert wird, schematisch zu ordnen, um dann in der gegebenen Zeit seine Angriffe gegen das Patent runterschreiben zu können.

Ferner sollte einem anhand der Auswertung älterer Examiner's Reports klar werden, dass insbeondere bei Angriffen wegen fehlender erfinderischer Tätigkeit ein stures Schema einzuhalten ist. Wenn man hier abkürzt, dann lässt man sehr viele Punkte liegen. Abgesehen davon, dass man für ausschweifende Argumentationen keine Zeit hat, sollte man sich außerdem klar werden, dass die Prüfung am besten mit kurzen Sätzen beschrieben wird. Die Verwendung von kurzen, prägnanten Sätzen hält einen auch gedanklich von langatmigen (und nicht gefragten) Diskussionen ab und hilft damit, in der Zeit zu bleiben.

Ich persönlich habe beim ersten Mal keinen Vorbereitungskurs absolviert, da die EQE damals zwischen meinen beiden deutschen Prüfungen lag. Bis auf Teil C, den ich nun (falls ich jetzt noch ein paar Pünktchen in der Nachkorrektur bekomme) vermutlich doch bestanden habe, ging alles auf Anhieb glatt. Ich muss jedoch zugestehen, dass mir seinerzeit die besonderen Schwierigkeiten des C-Teils nicht ausreichend klar waren. Beim zweiten Anlauf 2008 hatte ich jedoch - nach einem Deltapatents-Kurs - ein wesentlich besseres Verständnis der auf mich zukommenden Probleme, so dass ich mich viel gezielter vorbereiten konnte. Trotz einiger wirklich ärgerlicher Flüchtigkeitsfehler in der Prüfung habe ich - wenn auch mit 52 Punkten nur knapp - bestanden. Für mich haben daher die "kommerzialisierten" Vorbereitungskurse durchaus eine Daseinsberechtigung. Wer meint, ohne sie auskommen zu können, soll es halt bleiben lassen und sich als Autodidakt selbstständig auf die Prüfung vorbereiten.
 

Fip

*** KT-HERO ***
Das gelbe U schrieb:
Ich meinte eigentlich, dass innerhalb der Prüfungskommission zu wenig Testprüfungen abgehalten werden - oder eben mit schlechten Leuten oder zu wenig oder was weiss ich. Jedenfalls sollte der Prüfungskommission dann doch klar werden, dass da einige Lösungen kommen könnten, die zumindest nicht so abwegig sind.
Mir hat man mal gesagt, dass diejenigen, die beim EPA die Prüfungen zur Probe schreiben, Leute sind, die sich auch selbst intensiv mit der Vorbereitung EQE beschäftigen, also zum Beipsiel selbst einen C-Teil entwerfen. Die haben also einen ganz anderen Background und wissen im Gegensatz zu den "echten" Bewerbern ganz genau, wie die Prüfungen aufgebaut sind und wie die Prüfungskommission tickt. Dass dann Probleme, die "echte" Bewerber haben können, ggf. gar nicht entdeckt werden, liegt auf der Hand.

Das weiß ich zwar nur vom Hörensagen, würde aber einiges erklären können.
 

MPS

GOLD - Mitglied
Zum Thema "Prüfung unter Prüfungsbedingung" mein Erfahrungsbericht als EPI-Tutor :

ja, das ist wichtig, aber erst in der Endphase der Vorbereitung. In früheren Phasen rate ich dringend, im Gegenteil erstmal sich so viel Zeit zu nehmen wie man braucht um die Aufgabe richtig zu lösen (aber möglichst in einer oder maximal zwei Sitzungen : hier mal eine Stunde und da mal 10 Minuten, das bringt nichts).
Das Tempo kommt von alleine, aber zunächst muss man mal alles richtig machen. Ich kenne Kandidaten, meist "multiple resitters", die haben über zehn papers für jeden Teil vorbereitet, unter Prüfungsbedingungen, aber mit unsicherer Arbeitsmethode, und ohne ein hinreichend gutes Ergebnis vorzulegen. Das bringt nichts !

Nur Dilettanten spielen Musik vom Blatt im richtigen Tempo aber mit haufenweise falschen Noten : effizienter ist es, das Stück systematisch zu üben - das Tempo kommt dann meist von alleine, man kann am Ende dann noch ein paar spezifische Übungen unter Konzertbedingungen dranhängen...
 
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