Kandidatenschwemme?

Fred

Schreiber
In einem älteren Thread wurde die Problematik der Kandidatenschwemme ausführlich diskutiert. Allerdings ist dieser Thread mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen. Während damals die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen technischer Studiengänge ziemlich angespannt war, ist momentan eher das Gegenteil der Fall. Mich würde daher brennend interessieren, ob die Kandidatenschwemme ein beständiges Problem ist oder nur durch die ehemals widrigen Bedingungen des Arbeitsmarktes verursacht wurde.
 
P

Plempi

Guest
"ehemals widrigen Bedingungen des Arbeitsmarktes"

Wieso ehemals? Der Markt ist unverändert gesättigt. Es gibt einige wenige, die sich mit Dumping einen Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Aber ich denke es hat sich an der stärker werdenden Entwicklung "mehr, schneller, billiger" nichts geändert. Jeder will Qualität und jeder will dafür so wenig wie möglich bezahlen. Das Problem ist finde ich nicht die Kandidatenanzahl, sondern die damit verbundene Ausnutzung.
 
P

paule

Guest
gemeint war wohl weniger die Auftragslage für Patentanwälte sondern der Arbeitsmarkt für Absolventen. Die Ausbildung zum PA ist lange und mühsam und nicht wenige Absolventen haben nach ihrer Promotion das Gefühl, erstmal keine weitere Ausbildung zu brauchen.

Daher ist für nicht wenige die Kandiatenausbildung eher die zweite Wahl - da muss man mal ehrlich sein. Wenn es der Wirtschaft wieder besser geht und die Industrie wieder massiv um Absolventen wirbt, bleiben weniger übrig, die von den Patentanwälten ausgebildet und/oder ausgebeutet werden können. Die Folge ist eine zurückgehende Kandidatenzahl. Die Kandidatenschwemme ist daher gerade am Versiegen (wofür man glaube ich auch in der letzten Statistik von der Kammer auch schon Anzeichen sah).
 

Horst

*** KT-HERO ***
Bei der steigenden Anzahl der Patentanwälte darf man nicht vergessen, dass die Zahl der Anmeldungen in etwa gleichem Maße steigt, sowohl in DE als auch vor dem EPA. Also behaupte ich einfach mal, dass der Quotient Arbeit/Nase gleich geblieben ist. Und IP wird weiter wachsen.

Das Problem werden m.E. auch nie die paar Hundert Kandidaten oder PAs zu viel sein, das Problem werden die Heerscharen von Rechtsanwälten sein, die in die IP fluten.
 
G

GAST_DELETE

Guest
EK schrieb:
Völlig richtig!!!
Ich glaube, Ihre Ausrufzeichen-Taste klemmt.

Was ist denn so verwerflich an solcher Konkurenz?

Diese ganze Hassschürerei und Angstmacherei ist so was langeweilig. Als ob wir kurz vor der Abschaffung des PA-Berufsstandes ständen. Das ganze Gehabe hier ist so was von lächerlich.

Wenn man sich ein Auto kauft, kann man sich auch zwischen einem alten Opel Corsa und einem Luxusferrari entscheiden. Warum dar man den potentiellen Mandanten diese Entscheidung nicht auch auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtschutz geben? Mandanten, die sich an Rechtsanwälte zu diesen Preisen wenden müssen sich halt darüber klar sein, was sie erwarten können.

Kommt mal wieder runter von Eurem hohen Ross.
 
K

Kand_HH

Guest
auch wenn der gast sicher echt hat, sind die beiden oben genannten links schon etwas sonderbar ... was für idioten
 

Horst

*** KT-HERO ***
Verwerflich ist an solcher Konkurrenz gar nichts. Es sollte nur herausgestellt werden, dass eine erhöhte Kandidatenzahl kein Kernproblem der Patentanwaltschaft ist. Man sollte lieber zufrieden sein, dass die Patentanwaltschaft zusammen mit der gesamten IP so schön wächst und gedeiht. Konkurrenz kommt eher aus anderen "Revieren".
 
G

GAST_DELETE

Guest
Horst schrieb:
Man sollte lieber zufrieden sein, dass die Patentanwaltschaft zusammen mit der gesamten IP so schön wächst und gedeiht. Konkurrenz kommt eher aus anderen "Revieren".
Genau so sehe ich das auch.

Aber von welchen anderen "Revieren" sprichst Du denn? Vieleicht PAs aus Billiglohnländern, die in Dt. die Vertretung zu Schleuderpreisen übernehmen?
 
P

PA griesgrämig

Guest
vermutlich handelt es sich dabei um die berüchtigten Discounter-Anwälte mit Sitz in Honkong, die uns hier die Vertretung wegschnappen.
 

Groucho

*** KT-HERO ***
Pat-Ente schrieb:
EK schrieb:
Wenn man sich dort den Menüpunkt "Löschung" anschaut, wird einem auch sofort klar, warum hier die Hilfe eines Patentanwalts ratsam ist ;-)
Die Kollegen schreiben doch, dass für die Löschung ein Antrag erforderlich ist, den der Patentinhaber oder ein Dritter stellen kann.

Sie meinen mit Löschung also wohl das Erlöschen des Patents nach § 20 PatG durch Verzicht des Patentinhabers, wobei ein Dritter diesen Antrag vielleicht in analoger Anwendung der GoA stellen kann, wenn das Patent nicht rechtsbeständig ist :). Jedenfalls ein kreativer Ansatz.
 
P

PA

Guest
tja die Patenteroberer, vielleicht ist es mir als älterem PA entgangen, aber es scheint ja demzufolge schon ein EU Patent und ein EU Einspruchsverfahren zu geben, wie schön, dass die Kollegen die Zukunft antizipieren.... Das zeigt nur deren exquisite Fachkenntnis (lernt man so etwas vielleicht als Fachanwalt für Gewerbliche Rechtsschutz??). Da kann ich ale angehenden Kollegen hier beruhigen, vor derartigen Blindgängern braucht man keine Angst zu haben und wenn Mandanten mit diesen Leuten einmal Schiffbruch erlitten haben spricht sich das auch herum.

Zum Thema: Eine Kandidatenschwemme gab es , z.Zt. unserer Beobachtung eher nur selektiv in einigen Fächern (dauerbrenner Biotech), bei Ingenieuren gar nicht in Chemie nicht mehr, wie es bei Physikern aussieht kann ich nicht sagen.
 
P

PA2

Guest
Ich kann das bestätigen; Ingenieure sind wieder gesucht und bei Chemikern und Physikern ist Angebot und Nachfrage ausgewogen, wohingegen die Situation für Biowissenschaftler recht düster aussieht.
 
B

Bio-Gast

Guest
@PA2
Worauf gründet sich denn Ihre Einschätzung, daß es für Bio-PAs in Zukunft so düster aussieht? Wird in diesem Bereich über Bedarf ausgebildet? Ich bin Biologe und habe mittlerweile auch ein Angebot zur Ausbildung als PA erhalten, bin mir aber mittlerweile etwas unsicher geworden, da ich in verschiedenen Threads dieses Forums und auch in persönlichen Gesprächen im Bekanntenkreis ein eher düsteres Zukunftsbild der Bio-PAs mitgeteilt bekommen habe. Was sagen denn Kandidaten und PAs aus diesem Bereich hierzu?
Mal eine andere Frage: Eigentlich sollte es doch nicht im Interesse der Kanzleien liegen, über Bedarf auszubilden. Schließlich stellen diese Leute doch am Ende eine Konkurrenz dar. Oder sind die Mandant-PA Beziehungen in der Regel so eng, daß sich Großkanzleien keine Sorgen bezüglich der Konkurrenz-Akquise machen müssen?
Bin gespannt auf Eure Antworten.
 
P

PA2

Guest
Bio-Gast schrieb:
Oder sind die Mandant-PA Beziehungen in der Regel so eng, daß sich Großkanzleien keine Sorgen bezüglich der Konkurrenz-Akquise machen müssen?
Absolut genau so ist.
Die kleineren Kanzleien müssen sich auch keine Sorgen machen, weil sie kaum Mandanten aus dem Bio-Bereich haben (wo nichts ist, kann man auch nichts wegnehmen).
Ansonsten ist das Thema hier schon oft behandelt worden, einfach mal die Suchfunktion benutzen...
 
P

pa3

Guest
Sind solche Rechtsanwälte wie die "patenteroberer" nicht ein Fall für unsere Kammer und ggf. die zuständige Rechstanwaltskammer?

Hier wird etwas versprochen, was es nicht gibt, z.B. EU-Patent. Oder unter http://www.patenteroberer.de/recherche/recherche.html
bei "Recherche" eine Überprüfung, ob ein fremdes Patent verletzt wird; diese Rechtssicherheit kann es nie geben. Weiterhin eine Patent-Recherche auf das Kürzel "Int", was eine "Internationale Registirierung" sein soll.

Die angesprochenen Mandanten kommen dann mit solchen wirren Vorstellungen nachher zu einem PA.

Wehret den Anfängen !!
 
G

GAST_DELETE

Guest
pa3 schrieb:
Sind solche Rechtsanwälte wie die "patenteroberer" nicht ein Fall für unsere Kammer und ggf. die zuständige Rechstanwaltskammer?

Hier wird etwas versprochen, was es nicht gibt, z.B. EU-Patent. Oder unter http://www.patenteroberer.de/recherche/recherche.html
bei "Recherche" eine Überprüfung, ob ein fremdes Patent verletzt wird; diese Rechtssicherheit kann es nie geben. Weiterhin eine Patent-Recherche auf das Kürzel "Int", was eine "Internationale Registirierung" sein soll.

Die angesprochenen Mandanten kommen dann mit solchen wirren Vorstellungen nachher zu einem PA.

Wehret den Anfängen !!
Was mich auf der Seite viel mehr wundert ist, wie man durch eine Recherche herausfinden kann, ob jemand Patente verletzt.
 
G

gast2000

Guest
Gast schrieb:
[Was mich auf der Seite viel mehr wundert ist, wie man durch eine Recherche herausfinden kann, ob jemand Patente verletzt.
Naja, bevor man jemandem "freedom to operate" zusichern kann (und darum geht es ja wohl, soweit ich das verstanden habe), muss man ja erst mal die Patentsituation in dem interessierenden Gebiet recherchieren.

Danach folgt dann allerdings immer noch die Bewertung der in der Recherche gefundenen Patente. Und da sehe ich für einen Nicht-Techniker allerdings schwarz...;-)
 
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