Dr. No schrieb:
Nach Aussage dieser Auslandsmandanten würde sich das Verhältnis zwischen US-Anmeldungen und europäischen Anmeldungen dann erheblich in Richtung Europa verschieben.
Wie würde das wohl dem EPA in der Praxis schmecken? Ich kann mir schon gut vorstellen, dass viele Mandanten sich mit Wonne von den USA mit ihrem extrem teuren Verfahren (Gebühren und Honorare) und fürchterlicher Prüfungsqualität abwenden würden. Dann darf die Prüfungsqualität bei uns aber auch nicht unter den höheren Anmeldezahlen leiden.
Ist "raising the bar" womöglich die Vorbereitung auf stark steigende Anmeldezahlen nach der Einführung eines Gemeinschaftspatentes? Auch die Abschaffung der gesonderten Benennungsgebühren, die man ja nicht mit dem EPÜ2000 eingeführt hat, erscheint plötzlich als Vorbereitung auf die Einführung eines Gemeinschaftspatentes, denn in Zukunft wäre die übliche Benennung ja "EU", eventuell verbunden mit CH (die restlichen EPÜ-Länder, die keine EU-Mitglieder sind, sind ja wirtschaftlich eher weniger interessant). Da kann man dann auch gleich eine gemeinsame Gebühr nehmen.
Interessant wird dann, wie die sicherlich eigens einzuführenden Jahresgebühren für das Gemeinschaftspatent, die mutmaßlich ans EPA zu entrichten wären, aufgeteilt werden. Momentan müssen die nationalen Ämter ja die Hälfte der Gebühren ans EPA abgeben, nun würden sie bestimmt umgekehrt etwas von den GP-Jahresgebühren haben wollen. Das könnte fast das größte Hindernis auf dem Weg zum Gemeinschaftspatent werden...