Bundestagswahlen 2005

[Freiheitlicher]

Falls jemand noch nicht weiß, wen er denn wählen soll, hier meine Anregung:

http://files.liberale.de/fdp-wahlprogramm.pdf

Nicht vergessen: Am 18. September abwählen gehen !!!

 

[GAST_DELETE]

Genau - die kompente Spaßpartei (lach...)

 

[GAST_DELETE]

Genau - die kompente Spaßpartei (lach...)

Sorry - ich meinte natürlich "kompetente" - aber wird ja eh gelöscht - oder machen wir hier jetzt Werbung für Guido W. ?

 

[GAST_DELETE]

na die hams ja nötig.

 

[Empörter]

Dies ist ein Forum, um Diskussionen bezgl. des Jobs des (angehenden) Patentanwalts zu führen. Da haben politische Aüsserungen, egal welcher Couleur angehörend, nicht zu suchen!

P.S. Das Posting bestätigt mich aber im Bild der Gelb-Wähler!

 

[Freiheitlicher]

Dies ist ein Forum, um Diskussionen bezgl. des Jobs des (angehenden) Patentanwalts zu führen. Da haben politische Aüsserungen, egal welcher Couleur angehörend, nicht zu suchen!

P.S. Das Posting bestätigt mich aber im Bild der Gelb-Wähler!

Ich denke durchaus, dass auch dieses Forum dazu genutzt werden kann/sollte, über die anstehende Bundestagswahl und die sich gegenüberstehenden Konzepte der einzelnen Parteien zu diskutieren. Dies um so mehr, da die Vertreter der einzelnen Parteien teilweise klare Meinungen zum Patentsystem in Deutschland und Europa haben. Vollständigkeitshalber ergänze ich jedoch gerne die Wahlprogramme der anderen Parteien (die ich mir ebenso durchgelesen habe):

http://www.regierungsprogramm.cdu.de/download/regierungsprogramm-05-09-cducsu.pdf

http://kampagne.spd.de/040705_Wahlmanifest.pdf

http://www.gruene-portal.de/userspace/gruene.de/PDFs/Wahlprogramm_2005.pdf

Ich bitte jedoch um Verständnis dafür, dass ich die Programme links- wie rechtsextremer Parteien nicht nenne ....

Ich persönlich, der ich mich gerade als Patentanwalt selbständig gemacht habe, sehe die Freiberufler - wie auch die Interessen der Wirtschaft - durch die FDP nunmal am besten vertreten. Das hat auch nichts mit Klientel-Politik zu tun, da nunmal nicht Politiker Arbeitsplätze und Wachstum schaffen, sondern vielmehr die Unternehmen. Deshalb muss es das oberste Prinzip der Politik sein, den Unternehmern die Hürden aus dem Weg zu schaffen. Klingt einfach, ist es auch, wenn man will. Man kann sich natürlich weiter an irgendwelchen realitätsfernen Ideologien erfreuen, meine Sache ist dies nicht.

Ich hoffe (Gruß an den Redakteur), dieser Thread wird nicht gelöscht, da ich gerade während meiner Kandidatenzeit die politische Auseinandersetzung neben all dem Fachlichen vermisst habe.

 

[Gästle]

Zitat aus dem FDP-Programm:

Wir sind davon überzeugt, daß das Streben jedes Einzelnen nach Glück auch für die Gesamtheit die besten Ergebnisse gewährleistet. Liberale bemühen sich im Wissen um die Stärken und Schwächen der Menschen um die Erhaltung und Gestaltung von Freiheitsräumen, die die Entfaltung des Einzelnen ermöglichen, ohne ihn aus der Pflicht zur Eigenverantwortung zu entlassen. Die Aufgabe der Politik ist es nicht, bestimmte Glücksmodelle oder bestimmte Lebensentwürfe vorzugeben. Die Aufgabe
der Politik ist es, den Rahmen dafür zu setzen, daß die Menschen ihr Leben nachihren Vorstellungen führen können. Liberale Politik will Raum für mehr Lebensfreude schaffen. Nicht der Staat gewährt den Bürgern Freiheit, sondern die Bürger gewähren dem Staat das kontrollierte Recht, Freiheit einzuschränken.

Das ist kein leichtes Programm: Freiheit wird von zu vielen Menschen als Unsicherheit verkannt, Eigenverantwortung als Ellbogenmentalität verunglimpft. Verantwortung vor Ort wird als Schwächung des Staates mißverstanden und das Bekenntnis
zur Solidarität als sprachliches Täuschungsmanöver diffamiert.

Ende Zitat

Das kann ich aus meiner Sicht bestätigen. Ich habe einige Jahre in der Industrie verbracht mit allen Sicherheiten und Privilegien (wie Zeiterfassung, Überstundenausgleich bzw. deren Bezahlung und 6 Wochen Urlaub). Nach der Durststrecke Kandidatenzeit fühle ich mich trotz der Unsicherheiten und Risiken als freiberuflicher Kollegenarbeiter wesentlich wohler. Und das obwohl ich jetzt deutlich weniger Freizeit habe, de facto nur 4 wochen Urlaub pro Jahr nehmen kann und Netto nicht deutlich mehr übrig bleibt als in der Industrie.

 

[Taiga Wutz]

... und auf den gewerblichen Rechtschutz zurückzukommen:

wenn ich mir das gezerfe um das Arbeitnehmer-Erfinder Gesetz
ansehe, kann ich mich so gar nicht mit Rot-Grün anfreunden.

Gruß,
Taiga

NB: Nachdem Arbeitgeber und die betroffenen Gewerkschaften
(IGM, BCE) einen für alle tragbaren Kompromiss ausgehandelt hatten,
hat schlußendlich die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di,
(schließlich kommt der Löwenanteil der Erfindungen in DE aus dem
Dienstleistungsbereich) Ablehnung signalisiert. Da die
Bundesregierung sich mit den Gewerkschaften nicht anlegen will,
liegt die Sache 3 Jahren auf Eis....

 

[gast2000]

wenn ich mir das gezerfe um das Arbeitnehmer-Erfinder Gesetz
ansehe, kann ich mich so gar nicht mit Rot-Grün anfreunden.

Wo ist das Problem????

Das bedeutet drei weitere fette Jahre für die beratenden PAs...;-)

 

[grond]

... und auf den gewerblichen Rechtschutz zurückzukommen:

wenn ich mir das gezerfe um das Arbeitnehmer-Erfinder Gesetz
ansehe, kann ich mich so gar nicht mit Rot-Grün anfreunden.

Welche Partei hat dazu einen überzeugenden Standpunkt gehabt?

Mir erscheint übrigens der Ansatz problematisch, eine Partei allein nach Fachwissen im eigenen Spezialgebiet zu beurteilen. Vielleicht sollte jemand, der diesen Ansatz verfolgt, lieber der Partei beitreten, die ansonsten am ehesten seine Weltsicht vertritt, und deren Wissen in diesem Gebiet verstärken.

Ebenfalls erscheint es mir problematisch, eine Partei allein danach zu beurteilen, ob sie einem selbst die größten Vorteile zu verschaffen verspricht oder nicht. Das ist das Verhalten eines Kindes: die Bonbon-Partei wählen.

 

[Muh]

verspricht oder nicht. Das ist das Verhalten eines Kindes: die Bonbon-Partei wählen.

Das gab es doch in der Menschheitsgeschichte schon öfter. Wenn es zwei Futterstellen gibt, eine mit gutem Futter und eine mit bunten Luftballons - wo geht das gemeine Rindvieh dann wohl hin?

 

[ppa]

wahlkampfwerbung im kandidatentreff - das tut schon weh

besser bald wieder schließen, bevor das niveau noch weiter sinkt

warum bewirbt sich nach all diesen juristen nicht mal ein PA um das kanzleramt?

- weil er besseres zu tun hat !!!!

wenn das allerdings so weiter geht mit der kandidatenschwemme, werden wir auch dieses niveau noch erreichen.

dann könnte es mit deutschland allerdings mal bergauf gehen.

 

[gast2000]

wenn das allerdings so weiter geht mit der kandidatenschwemme, werden wir auch dieses niveau noch erreichen.

dann könnte es mit deutschland allerdings mal bergauf gehen.

Na dann los: Hic Rhodus, hic salta! ;-)

 

[GAST_DELETE]

Zitat ppa: "- weil er besseres zu tun hat !!!!"

Das ist derzeit eines der Grundprobleme der Politik. Jeder meint, etwas besseres zu tun zu haben, so dass diese Aufgabe Selbstdarstellern, Phrasendreschern und nicht wirklich qualifizierten Leuten überlassen wird.

 

[Taiga Wutz]

Lieber Grond,

ich halte es für nicht problematisch, die Regierungs-Partei
nach dem eigenen Fachgebiet zu beurteilen, geht es doch
im Grunde darum, daß man im eigenen Fachgebiet - hoffentlich -
fachkundig ist und man ähnliche Fachkunde - nat. durch entspr.
Berater - von denen, die Gesetze machen, erwarten darf.

Im Ergebnis heißt dies, wenn andere Fachgebiete von der
Qualität sind, wie das aus dem Gebiet, in dem ich mich auskenne,
kann es mit der Sachkunde nicht weit her sein....
... aber diese Regierung ist ja die Regierung der "Nachbesserer"...

Die Qualität ist ja auch in anderen Bereichen zu sehen: PatKostG,
beispielsweise, oder die leidige Scheinselbständigkeit, die nur
Verunsicherung auf allen Seiten hervorruft...

Tatsache ist, daß die Rot-Grüne Regierung sich durch eine
völlig unqualifizierte Erklärung (übrigens sehr lesenswert,
da man sich in jeder Zeile von der überragenden Sachkenntnis des
Verfassers überzeugen kann ;-)) einer - im übrigen kaum betroffenen -
Gewerkschaft, von einem sachlich sinnvollen und
höchst notwendigen Vorgehen hat abbringen lassen.

Mir reichts jedenfalls...

Gruß,
Taiga

 

[gast2000]

Lieber Grond,
geht es doch
im Grunde darum, daß man im eigenen Fachgebiet - hoffentlich -
fachkundig ist und man ähnliche Fachkunde - nat. durch entspr.
Berater - von denen, die Gesetze machen, erwarten darf.

Mir reichts jedenfalls...

Hallo Taiga,

natürlich kann (und will) ich Dich nicht vom Gegenteil überzeugen, was Deine letzte oben zitierte Aussage angeht. Bei der ersten aber...

Wenn man erwarten dürfte, dass ALLE Fachgebiete, die in der Gesetzgebung relevant werden könnten, durch entsprechende Fachleute (und sei es auch nur als Mitarbeiter in den Ministerien) vertreten wären, dann wäre der deutsche Staatsapparat derartig aufgebläht, dass die Kosten für die Beamtenpensionen schon längst zum Staatsbankrott geführt hätten...;-)

Ernsthaft: perfekte Sachkenntnis und theoretischer Überblick wären höchst wünschenswert, sind aber niemals immer und überall gegeben, wo man es gerne hätte. Auch im Berufsleben (leidvolle eigene Erfahrung) wird manchmal improvisiert, dass die Schwarte kracht. Warum sollte das bei einer Staatsregierung anders aussehen? (Wie gesagt: Es wäre wünschenswert!) Und weiter: Warum glaubst Du, dass sich dieses Problem unter einer Regierung anderer Couleur lösen würde???

 

[grond]

Im Ergebnis heißt dies, wenn andere Fachgebiete von der
Qualität sind, wie das aus dem Gebiet, in dem ich mich auskenne,
kann es mit der Sachkunde nicht weit her sein....

Ich glaube nicht, dass da eine besonders starke Korrelation besteht. Schließlich arbeiten da jeweils andere Personen dran. Und ausgetauscht werden bei Regierungswechseln eh nur die obersten Reihen. Schon ein großer Teil der Staatssekretäre, die wir gegenwärtig haben, haben diese Funktion schon unter der Regierung Kohl innegehabt, geschweige denn die unteren Ränge.

Die Qualität ist ja auch in anderen Bereichen zu sehen: PatKostG, beispielsweise, oder die leidige Scheinselbständigkeit, die nur Verunsicherung auf allen Seiten hervorruft...

Die Scheinselbständigkeit ist eine Perversion des Arbeitsmarktes. Dass die Mittel, gegen sie vorzugehen, nicht gut genug sind, ist zu bedauern. Deswegen ist der Kampf gegen sie jedoch noch lange nicht zu verurteilen. Oder findest Du es wünschenswert, wenn in Zukunft jeder Fließbandarbeiter als Subunternehmer seines Arbeitgebers auftritt und dafür überhaupt keine Sozialabgaben gezahlt werden?

Mir reichts jedenfalls...

Ist ja auch okay. Ich persönlich werde mich bei meiner Wahlentscheidung niemals nach der Qualität von Gesetzen in einem gesellschaftlich so unbedeutenden Gebiet wie dem gewerblichen Rechtsschutz leiten lassen. Selbst wenn ich damit mein Geld verdiene und für mich persönlich dieses Thema somit wichtig ist. Für mich hat eine Entscheidung wie die zur Mehrwertsteuererhöhung sehr viel mehr Relevanz, da sie das ganze Land mit all seinen Wirtschaftszweigen betreffen wird. Ein Riesenberg Geld, der dem Konsumenten und dem Handel aus der Tasche gezogen und die Binnennachfrage schwächen wird. Im Einzelhandel kann dies sogar zu einer gefährlichen Deflation führen, da Preise für Konsumgüter nicht mal so eben um 2% erhöht werden können (von 99 EPf. auf 1,01 €?) und die Handelsspannen eh schon sehr gering sind.

Hinzukommt, dass die Bruttosummen, die wir in Rechnung stellen, steigen, was auch nicht gerade Reklamewirkung hat, selbst wenn man kaum Einzelerfinder in seinem Mandantenstamm haben mag.

 

[Anti-Gas-T]

Einzelhandel kann dies sogar zu einer gefährlichen Deflation führen, da Preise für Konsumgüter nicht mal so eben um 2% erhöht werden können (von 99 EPf. auf 1,01 €?) und die Handelsspannen eh schon sehr gering sind.

Ach, die machen das ganz einfach über die Packungsgrößen. Da stören dann auch Mengen von 110 g oder 145 g niemanden. Merkt eh keiner, wenn die Verpackung gleich bleibt.

 

[grond]

Ach, die machen das ganz einfach über die Packungsgrößen. Da stören dann auch Mengen von 110 g oder 145 g niemanden. Merkt eh keiner, wenn die Verpackung gleich bleibt.

Und die Umstellung aller Verpackungsanlagen geht natürlich gratis.

 

[Anti-Gas-T]

Nö, aber fast. Die Füllmenge wird i.d.R. elektronisch reguliert. Also ein kleines Softwareupdate oder sogar nur ein kleiner Klick reicht.

Am teuersten ist wahrscheinlich noch das Umstellen der Verpackungsbedruckung auf die neue Menge. Das dürfte aber bei den Stückzahlen und JIT nicht sonderlich ins Gewicht fallen.