Arbeitszeiten

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corvinus

Guest
wieso, wie ertragen Sie denn so manchen Blödsinn in diesem Beruf? Waren Sie noch nie auf einer Kammerversammlung???
 
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Gast (der von oben)

Guest
Tja, Pech gehabt, ich falle durchs Raster ;-)

Da muss ich wohl doch meine eigene Kanzlei aufmachen, in der ich den Spaß am Beruf ausleben darf und kann.
 
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Lacher

Guest
corvenius, lass Dir nur eines noch sagen: Auch als PA oder Kandidat kann man überleben, ohne ständig mit Alkohol zu prahlen. Das ist nämlich nichts anderes als wiederlich.
Ich glaube ich bin ganz froh, dass ich nicht in Deiner Kanzlei bin.
 
C

corvinus

Guest
@gast (der von oben)

schade, was sind sie denn von der Fachrichtung her?

@lacher

stellen sie sich vor, es gibt Kulturen außerhalb des teutschen Kulturkreises, die durchaus entspannt über Essen, Wein etc plaudern können und für die das ganz selbstverständlich ist und niemand zwingt sie, sich in Kanzleien zu verdingen, die ihnen nicht zusagen.

Ach noch etwas: widerlich wird üblicherweise ohne "ie" geschrieben
 
G

gast2000

Guest
@ corvinus und lacher

Herrlich, der eine steht mit dem Buchstaben "e" und dem Alkohol auf Kriegsfuß, der andere mit der Abstinenz (aber nur beim Alkohol, nicht bei der Zeichensetzung)...

Im übrigen gehört zur Standardausrüstung jeder guten Kanzlei mindestens eine Flasche präsentabler (und starker!) Alkohol, wobei es egal ist, ob man Whisky, Cognac oder eine sonstige Spirituose bevorzugt. Irgendwie muss man die Mandanten ja wiederbeleben, nachdem sie die Rechnungen gesehen haben...;-)
 
G

Gast (der von oben)

Guest
Ich bin Physiker, aber meine Französischkenntnisse beschränken sich auf den Transfer aus dem Lateinischen (großes Latinum). Klappt lesend ganz gut, nur nicht mit dem Schreiben/Reden/Zuhören.

Außerdem brauche ich noch ein Jährchen :)

Aber das Kanzleimodell ist mir trotzdem sehr symphatisch!
 
G

grond

Guest
corvinus schrieb:
wieso, wie ertragen Sie denn so manchen Blödsinn in diesem Beruf? Waren Sie noch nie auf einer Kammerversammlung???
Trinkfestigkeit (vulgo: Alkoholismus) scheint unter Patentanwälten tatsächlich sehr verbreitet, was ich so mitbekomme, kulturell bedingt vielleicht in Bayern noch mehr als andernorts. Naja, bei den PAs sind die Bullen halt noch unter sich, doch obacht, auch hier drängen die Frauen unaufhaltsam vor. Bei den Kandidaten sind nach meiner Beobachtung rund ein Drittel weiblich, es gibt also noch Hoffnung auf eine Berufstätigkeit, bei der Trinkfestigkeit nicht mehr ganz so wichtig ist... :)
 
H

Hagen

Guest
[quote:corvinus]@gast (der von oben)

schade, was sind sie denn von der Fachrichtung her?




wir sollten vielleicht in kontakt treten. wie lautet Deine email?
 
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Patato

Guest
Was, lieber corvinus, macht eigentlich deine Frau, wenn du dein äusserst flexibles Arbeitszeitmodell pflegst? Die steht Gewehr bei Fuss, nehme ich an, und bringt schön brav die Kinder ins Bett, wenn du deine Nachtschicht schiebst? Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass dein Arbeitszeitmodell eben doch auf Kosten der Familie geht, wenn auch vielleicht subtiler: Die Quality Time mit den Kindern beim Skifahren darfst du voll auskosten (heute kommt übrigens der Nikolaus, gell!), den Alltag mit den quengelnden Gören am Abend deine Frau?

Jedenfalls lässt sich ein solches Arbeitszeitmodell kaum mit einem Lebensentwurf in Einklang bringen, bei dem Mann und Frau beide anspruchsvolle Berufe pflegen und sich die Aufgaben zuhause teilen.

Und damit wären wir wieder beim Thema: Ein Beruf kann noch so erfüllend sein, die Frage nach den Arbeitszeiten finde ich trotzdem sehr legitim. Und ich bin froh, dass ich in einer Kanzlei arbeite, bei der man nicht schief angeguckt wird, wenn man (a) abends seine Kinder von der Krippe abholt, (b) deswegen auch nicht während der Arbeitszeit flippern mag und (c) seinen Wein lieber zuhause mit guten Freunden als in der Kanzlei mit guten Akten trinkt. Ach ja, und wo die Stimmung trotzdem locker-nett ist.
 
C

corvinus

Guest
@patato

man glaubt es kaum, meine Frau arbeitet trotz drei Kindern (Vollzeit) und hat auch ihr privatleben (ohne mich, nach vielen Jahren der ehe muß man/frau nicht mehr täglich 4h händchenhaltend vor der Glotze rumhängen (pars pro toto, bitte keien Kommentare, wie ich finde Fernsehen aber blöd und gehe lieber Bergsteigen etc). Unsere Kinder sind nicht in der Krippe, dazu kenne ich zu viele Krippenkinder aus der DDR und aus Frankreich um so etwas in Betracht zu ziehen; Man kann sich trotz flippern und Wein genießen auch tagsüber um seine Kinder kümmern; die Kanzlei soll man sich so einrichten, wie man sich wohlfühlt, ich stelle nur unser Modell vor; es gibt beliebig viele andere, sofern man Erfolg hat, den jeder für sich persönlich definieren muß (Kohle Freizeit, Status etc etc); ich will nur eine verengte Sichtweise, also "Partner " in Groß/Mittel etc Kanzlei udn malochen wie ein Schwein und stolz was von 16h tagen, oder aber Kolegenarbeier zu hause mit maximaler Freizeit durcheinanderbringen; kurz: es gibt so viele Modelle wie Kanzleien und Menschen; ich bin froh, den Beruf zu haben, in dem ich meinen Neigungen nachgehen kann und außerhalb der mandantenzeit noch studentisch bleiben kann und dabei noch Geld verdiene, das ist das coolste
 
F

familienlos

Guest
Außerdem sollten manche hier mal von ihrer überheblichen Selbstverständlichkeit runterkommen, mit der sie annehmen, jeder hätte eine Familie. Das kommt bei denen, die gerne eine hätten, aber keine haben, nicht ganz so schön an...

Oder habe ich schon verloren in unserem Beruf, wenn ich auf die Frage "Wie geht es Ihrer werten Gattin?" mit "Isch 'abe gar keine Gattin, Mandanto." (oder ähnlich) antworten muss? Den Eindruck habe ich manchmal...
 
G

grond

Guest
familienlos schrieb:
Oder habe ich schon verloren in unserem Beruf, wenn ich auf die Frage "Wie geht es Ihrer werten Gattin?" mit "Isch 'abe gar keine Gattin, Mandanto." (oder ähnlich) antworten muss? Den Eindruck habe ich manchmal...
Ich habe das Gefühl, dass die Altmeister unserer Zunft ziemlich konservativ sind, da verdächtigt dann vielleicht einer den unverheirateten Enddreißiger des unsteten Lebenswandels oder gar, ein warmer Bruder zu sein. Die aktuelle Generation scheint das aber alles sehr viel entspannter zu sehen... :)
 
C

corvinus

Guest
@grond und familienlos

mei, jeder hat so sein lebensmodell und sofern einer dabei glücklich wird ist doch alles gut; jedes Modell hat Vor- und Nachteile; im Glockenbachviertel in MUC gibst für jeden was zu holen, geht doch mal ins "Pacific", trinkt ein Bierchen (tschuldigung, bin ja alkoholiker...) esst gemütlich was und schaut euch um und siehe da: alles ist machbar und toleriert; und ehrlich: mandanten kratzt das die bohne, solange die leistung stimmt. Und wenn : sucht euch andere mandanten.
 
P

Patato

Guest
@corvinus:

Auch wenn sich die Kinderlosen von solchen Fragen auf den nicht vorhandenen Schlips getreten fühlen sollten:

Mich würde schon mal interessieren, wie ihr das auf die Reihe bringt. Mann zieht Kanzlei auf, Frau arbeitet voll, drei Kinder - das geht doch wohl kaum ohne Fremdbetreuung?

Übrigens, dass man mich hier nicht falsch versteht: Ich bin froh, dass jemand mal das ganze 16-Stunden-Gelabere hinterfragt, dieses Ach-ich-bin-so-toll-weil-ich-so-wichtig-bin-und-so-viel-Kohle-mache-Gehabe, das mich bei unserem Berufsstand gelegentlich so tödlich nervt. Und ich finde es klasse, wenn es auch mal ein paar nicht-konformistische Läden mit Flipper etc. gibt. Nur kam mir manches hier doch gelegentlich etwas missionarisch und in die Richtung Ich-bin-so-toll-weil-ich-so-nicht-konformistisch-bin vor... Nichts für ungut, und geniess deinen Wein!
 
C

corvinus

Guest
@patato

Meine Frau hat das Glück, zum Großteil von zu Hause arbeiten zu können (e-mail machts möglich), bzw. auch Nachts; Klar haben wir Baby/Kindersitter aber nicht tageweise und ich finde es auch witzig wenn ich es einrichten kann, als einziger Dad als Kinderbegleiter bei Kindergarten/Grundschulausflügen mit den zumeist nicht arbeitenden Mamis mitzuschlurchen und anschließend in die Kanzlei zu gehen. Was auch geht, dass man seine Zwerge beim Abendessen sieht und anschließend wieder in der Kanzlei arbeitet; und: beide Partner müssen sehr flexibel sein und sich aufeinandereinstellen wollen, aber man muss es einfach wollen. In alten Kanzleistrukturen ist das dann eher schwierig bis unmöglich; aber ganz ehrlich. ein Zuckerschlecken ist das alles nicht und die Belohnung, wenn überhaupt., viellelicht später, dass die Zwerge eben nicht Onkel zu einem sagen bzw. wenn, dann freiwillig in ein Internat wollen....

Aber auch hier: der Beruf ermöglicht solche Versuche, garantieren kann er sie nicht, zumal oft gute Mandanten (also keine Japaner, Amerikaner usw, die weit weg sind) auch eine rundum-sorglos-betreuung oft am Wochenende wünschen.

Viel Glück beim selber rumprobieren
 
P

PA

Guest
@corvinius
corvinus schrieb:
Unsere Kinder sind nicht in der Krippe, dazu kenne ich zu viele Krippenkinder aus der DDR und aus Frankreich um so etwas in Betracht zu ziehen
... und Ossis und Franzosen sind deiner Meinung nach wohl meistens verhaltensgestört:

Laut arte besuchen in Frankreich vierzig Prozent der Zweijährigen Krippen.
 
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