In der letzten Ausgabe der epi-Information (1/2013, Seite 12) wird hierzu erläutert, dass diese Anmeldezahlen die PCT-Anmeldungen aller PCT-Anmeldeämter beinhalten, unabhängig davon, ob auch die regionale Phase eingeleitet wurde.
Laut epi-Information ergibt sich zumindest für das Jahr 2011, in dem laut EPA-Statistik die Zahl der EP direkt und PCT-Anmeldungen (bei allen Anmeldeämtern) um 4 % gestiegen sein soll, ein Rückgang von 4 % der Anmeldezahlen, wenn man nur die Anmeldungen zählt, die auch in die regionale EP-Phase eintreten.
Pressemitteilungen und Statistiken des EPA würde ich grundsätzlich etwas mit Vorsicht lesen. Als Grundlage für eine Berufsentscheidung und/oder für eine Prognose von Berufsperspektiven halte ich die EPA-Zahlen jedenfalls für ungeeignet.
a)
Insgesamt sollte man vorsichtig sein mit Vorhersagen. Wenn wir mal davon ausgehen, dass die meisten Firmen in den Jahren 2008-2009 eher weniger Geld für Forschung in die hand genommen haben und auch weniger für PCT Anmeldungen etc ausgeben, dann kann das durchaus bis jetzt Nachwirkungen haben. Ob der behauptete leichte Rückgang nun ein dauerhafter Trend ist, kann man so einfach sicherlich nicht vorhersagen. Ich denke, dass sowohl positive wie auch negative Prognosen ziemliche Kaffesatzleeserei sind. Niemand wird wirklich seriös vorhersagen können, wie sich das entwickelt.
b)
Vieleicht interessant zu wissen wäre, wie sich die insgesamt getätigten Patentbezogenen Ausgaben euorpäischer Firmen im Vergleich zu den Ausgaben der Forschungsabteilungen insgesamt entwickeln.
Die absoluten Zahlen sind finde ich nicht so relevant dafür, ob es sich nun lohnt darauf hinzuarbeiten PA zu werden oder nicht, denn man muss die Ausgangssituation der eventuellen zukünftigen Kandidaten sowie die Gesamtsituation berücksichtigen. Wenn es studierten Naturwissenschaftlern in Europa im Allgemeinen sehr viel schlechter geht als früher, dann ist man als PA schon im Vorteil, wenn es einen nicht ganz so hart erwischt, wie die restlichen Naturwissenschaftler. Ob Europa nun auf dem absteigenden Ast ist oder nicht, ist daher garnicht mal so wichtig, denn das trifft uns so oder so, egal ob man nun PA wird oder irgend eine andere Tätigkeit ausübt.
Eine relative Angabe, welcher Anteil vom Geld für Forschung & Entwicklung nun in den Patentabteilungen/Kanzleien hängen bleibt habe ich bis jetzt leider noch nicht gesehen. Solch eine Zahl wäre für die Fragestellung, ob die Berufsperspektive PA im Vergleich zu den möglichen anderen Alternativen (z.B. Tätigkeit in einer Forschungsabteilung) lohnt, deutlich aussagekräftiger.