Lysios schrieb:
Deine Meinung spielt aber hier leider keine Rolle.
Der Umgangston offenbar auch nicht.
Der Aufgabe-Lösungs-Ansatz ist eben beim EPA zwingend.
Ist er nicht, sondern nur das allgemein akzeptierte Verfahren zum Belegen oder Widerlegen von erfinderischer Tätigkeit, aber das tut nichts zur Sache.
Ich finde diese Methode aber ehrlich gesagt gut.
Es scheint nur, dass Du sie nicht verstanden hast. Die objektive Aufgabe heißt
objektiv, weil sie sich erst unter Berücksichtigung aller Tatsachen einschließlich ihrer am Prioritätstag noch unbekannten Lösung ergibt, also objektiv und nicht notwendigerweise die sich dem Fachmann subjektiv in der Situation des nächstliegenden SdT stellende Aufgabe ist.
Die objektive Aufgabe von Kolumbus' Reise war, Amerika zu entdecken. Ihre Lösung war, nach Westen zu segeln. Dennoch konnte Kolumbus nicht durch diese objektive Aufgabe zum Nachwestensegeln angeregt werden, das wäre eine unzulässige rückschauende Betrachtung, wie von mir dargelegt. Die Anregungen aus dem SdT, die Kolumbus zur Überquerung des Atlantiks veranlasst hatten, waren "einen Seeweg nach Indien finden" und "die Erde ist möglicherweise doch keine Scheibe". Die objektive Aufgabe wird lediglich zur Überprüfung des aufgrund der Anregung beschrittenen Lösungsweges formuliert: musste Kolumbus ohne erfinderische Tätigkeit Amerika entdecken und so zum Gegenstand des Anspruchs gelangen?
Es gibt als Ausnahmen einige objektive Aufgaben, die sich der Fachmann auch von alleine stellt: allfällige Verbesserungen, z.B. Vereinfachungen, preiswertere Produktion, in der Mikroelektronik z.B. weniger Chipfläche für dieselbe Funktionalität, in der Chemie eine höhere Ausbeute der Synthese usw.
Ein Fenster eines Sterilisationsgerätes so zu vergrößern, dass man den zu sterilisierenden Gegenstand während der Sterilisation beobachten kann, ist definitiv keine solche Aufgabe. Und zu argumentieren, dass der Fachmann das Fenster größer machen würde, weil er als objektive Aufgabe ermöglichen soll, den Gegenstand beobachtbar zu machen, ist eben eine rückschauende Betrachtung. Um den Problem-Lösungs-Ansatz greifen zu lassen, bedarf es in diesem Fall einer Anregung an den Fachmann, dass es eben doch ganz praktisch wäre, den Gegenstand beobachten zu können. Und die fand sich nun einmal nicht in A4 selbst.