Was treibt euch, Patentanwalt zu werden?

E

Erfinder

Guest
hallo liebes Forum,
mein Hauptgrund ist:

'"weil man irgendwann seine eigenen Ideen selbst und allein (ggf. aus Mistrauen gegenüber anderen Patentanwälten) patentieren und dann vermarkten will?" und so Anwalts-Kosten sparen kann.

Mein Hauptinteresse während der Ausbildung liegt daher in erster Linie bei Neuanmeldungen.

Schöne Grüße Euer

Erfinder
 

SciPa

Schreiber
Zusätzlich zu dem bereits Geschriebenen:
-Man hat nicht mit dem zähen Entwickeln zu tun, was normalerweise nicht spektakulär ist, sondern in schnöden Details zu ersticken droht. Und nicht dem -es könnte eventuell klappen, wenn nicht zu früh die Mittel gestrichen werden-. Sonder man bekommt ständig Erfindungen zu lesen, die bereits funktionieren, es sind sozusagen alles Erfolgsmeldungen aus der F&E die auf dem Schreibtisch liegen.

Allerdings bin ich mir nach tagelangem Durchlesen dieses Forums alles andere als noch sicher es wirklich zu machen. Es ist ja voller finanzieller Hiobsbotschaften. Eldorado habe ich nicht gesucht, aber nach zusätzlicher 3-jähriger Ausbildung sogar nach allen Abzügen mit weniger da zu stehen, als ich jetzt schon als (bald) promovierter in F&E verdienen könnte und das bei vollem Selbstständigkeitsrisiko ... das ist ein echter Stimmungskiller.
 

patentchief

BRONZE - Mitglied
Zusätzlich zu dem bereits Geschriebenen:

Allerdings bin ich mir nach tagelangem Durchlesen dieses Forums alles andere als noch sicher es wirklich zu machen. Es ist ja voller finanzieller Hiobsbotschaften. Eldorado habe ich nicht gesucht, aber nach zusätzlicher 3-jähriger Ausbildung sogar nach allen Abzügen mit weniger da zu stehen, als ich jetzt schon als (bald) promovierter in F&E verdienen könnte und das bei vollem Selbstständigkeitsrisiko ... das ist ein echter Stimmungskiller.

Das ist schade. In den beiden mir bekannten Münchner Kanzleien kann man als Jung-Patentanwalt oder langjähriger, umsatzbezogen bezahlter Patentsachbearbeiter auch bei einer 40-Std.-Woche vergleichsweise gut verdienen. Bei den mir bekannten Vergleichszahlen aus der Automobilindustrie müsste man dort schon eine der wenigen und entsprechend begehrten Team- oder eher Abteilungsleiterposten bekommen.

Mein Tipp: Wenn Dich der Beruf wirklich interessiert, dann mach Dir lieber ein eigenes Bild von den (aus meiner Sicht durchaus realisierbaren) Verdienstmöglichkeiten und stütze Dich bei der Berufswahl lieber nicht auf dieses Forum.

Aus aktuellen Gesprächen mit Mitkandidaten aus anderen Münchner Kanzleien habe ich den Eindruck gewonnen, dass man auch in anderen Kanzleien noch vergleichsweise gut verdienen kann. Meine persönlichen Erfahrungen scheinen daher keine Halluzinationen zu sein.
 

pak

*** KT-HERO ***
... man bekommt ständig Erfindungen zu lesen, die bereits funktionieren, es sind sozusagen alles Erfolgsmeldungen aus der F&E die auf dem Schreibtisch liegen.

Hallo SciPa,

ganz so ist das nicht. Es gibt auch viele, zum Teil unausgegorene Erfindungsmeldungen, die vielleicht gar nicht funktionieren, wie man sich das vielleicht erhofft hat, oder die zwar angemeldet werden sollen, aber später nicht umgesetzt werden. Man (oder zumindest ich) hat auch viel mit Erfindungen zu tun, die aus einem Brainstorming erwachsen und einfach nicht zu Ende gedacht sind. Das sind dann nicht unbedingt die von Dir genannten Erfolgsmeldungen, vielmehr Reservepatente oder "Stand-der-Technik-Schaffer". Ist also nicht immer so spannend.

Gruß

pak
 

Matthias

SILBER - Mitglied
@SciPa: Wie ich den ersten Absatz Deines Artikels gelesen habe wusste ich sofort, dass Du nicht aus der Praxis schreibst. pak hat das bereits sehr schön zum Ausdruck gebracht. Egal ob aus Start-Ups, aus Mittelständlern oder aus Großunternehmen: Die meisten Erfindungsmeldungen sind alles andere als der große Wurf. Vielleicht ist das etwas anderes wenn man mit Antikörpern oder Medikamenten zu tun hat (das kann ich nicht beurteilen), aber beim Standardgeschäft im Bereich Maschinenbau denkt man sich oft genug seinen Teil und macht halt die Arbeit, weil der Mandant es so will.
 
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