Warum?

L

lucky_candidate

Guest
"Schwarze Schafe gehören nun mal an den Pranger gestellt, damit unwissende Noch-nicht-Kandidaten oder Kandidaten, die bei solchen Ausbildnern gelandet sind, schnell die Galeere wieder verlassen bzw. dort erst gar nicht anfangen zu arbeiten. Solche Kanzleien denken dann vielleicht einmal darüber nach, dass Kandidaten nicht nur zum Ausbeuten da sind."

Bitte? Welche Galeere meinst du? Denk mal jedem Kandidaten oder jungem PA geht es noch verdammt gut! Ne Galeere wäre wohl eher mit ne Beschäftigung in einem chinesischen Bergwerk zu vergleichen!



"aber warum sollte es zum Brechen sein, wenn man hier so ziemlich anonym seine Probleme und Sorgen schildert? dafür gibts doch diese Foren."



Ich glaub nicht, dass das Forum hier eine seelsorgerische Funktion hat. Insbesondere weil alle diese "Problemchen" hier schon tausendmal durchgekaut wurden! Das Forum sollte nach meiner Ansicht vor allem einen Informationscharakter aufweisen.
Und falls es tatsächlich Probleme mit dem Ausbilder geben sollte, muss man es selber regeln. Dafür sind wir alle schon alt genug.
 
Z

Zwerg Nase

Guest
lucky_candidate schrieb:
Das Forum sollte nach meiner Ansicht vor allem einen Informationscharakter aufweisen.
Oh, ein Blähwort. Wie wäre es einfach mit: "...vor allem informieren"? Spart zwei ganze Wörter und ein Blähwort. Klingt aber nicht ganz so wichtig.
 
J

junger PA

Guest
@kritiker

stimme dir eigentlich völlig zu. Um ehrlich zu sein, sind mir Noten , hier insbesondere Sudiennoten egal, denn wenn ich frage WARUM er dies oder das studiert hat und dann keine Begeisterung für sein Stdienfach durchschimmert, kann der jungdynamische Bewerber noch so viele magna etc laude, einser, MBA, LLM und was weiß ich noch haben, dann ist er für uns, die wir als zugegebenrmaßen junge Anwälte uns immer noch als begeisterte Naturwissenschaftler/Ingenieure verstehen unbrauchbar. Und das ist mittlerweile die große Mehrzahl derjenigen, die wir bislang eingeladen hatten. Wir empfehlen in solchen Fällen den Kandidaten nach kurzer Zeit die Bewerbng bei einer Unternehmensberatung.

So schönen tag allen
 
K

Kritiker

Guest
@junger PA:

Hier stimmte ich Dir wieder zu, auch wenn solche Leute wahrscheinlich auch bei UBs wenige Chancen haben werden.

Ich glaube das Problem ist, dass viele Leute mit Nebenher-Personalverantwortung sich an das vermeintlich professionelle Vorgehen der Personaler von Großfirmen halten, das man ja ständig überall lesen kann. Dann kommen eben solche abstrusen Auswahlverfahren dabei heraus.

Wer sich aber eine gewissen Eigenständigkeit aufgrund eigener Urteilsfähigkeit zutraut, für den wird schnell klar, dass es auch anders (und besser) geht. Wenn Du nochmal einen Vergleich haben willst: Ein Fisch der immer mit dem Strom schwimmt, ist tot.

Wenn grond von Bewerbern Verhandlungsfähigkeit durch Lügerei erwartet, kann ich nur sagen: Ich erwarte von einem PA, dass er zwischen dem Boten und der schlechten Botschaft unterscheiden kann. Oder bestellt ihr auch Eure Tageszeitung ab, wenn drin steht dass Ihr mehr Steuern zahlen müsst?
 
G

grond

Guest
Kritiker schrieb:
Ich glaube das Problem ist, dass viele Leute mit Nebenher-Personalverantwortung sich an das vermeintlich professionelle Vorgehen der Personaler von Großfirmen halten, das man ja ständig überall lesen kann. Dann kommen eben solche abstrusen Auswahlverfahren dabei heraus.
Bist Du irgendwann einmal von einem "Hobby-Personaler" furchtbar ungerecht beurteilt worden, oder warum ist Dir das so wichtig? Bisher ist es in Deutschland noch so, dass der, der jemanden einstellt, nach beliebigen eigenen Kriterien auswählen darf. Und wenn er keine Leute mit Namen "Christian" mag. Seine Sache, wenn er sich den besten Bewerber entgehen lässt. Und es gibt eben durchaus gute Gründe, jemanden nicht einzustellen, der in einem Vorstellungsgespräch schlecht über einen vorherigen Arbeitgeber spricht. Er beweist damit eventuell (wie soll man das beurteilen?) Ehrlichkeit, ganz sicher aber mangelndes Feingefühl für die prekäre Situation, in der er sich befindet, und in gewissem Rahmen auch mangelnde Loyalität. Anderthalb sicher festzustellende (fette) Minuspunkte gegenüber einem fraglichen Pluspunkt.


[grond]Wenn grond von Bewerbern Verhandlungsfähigkeit durch Lügerei erwartet, kann ich nur sagen: Ich erwarte von einem PA, dass er zwischen dem Boten und der schlechten Botschaft unterscheiden kann.[/quote]Das mit dem Lügen hat nichts mit Verhandlungsfähigkeit zu tun. Es hat schlicht damit zu tun, dass eine Lüge in einem Verfahren manchmal sehr nützlich sein kann. Wenn ich als PA eine Frist verschluselt habe und vor einem sechsstelligen Haftungsproblem stehe, habe ich sicherlich lieber einen Mitarbeiter, der mit einer Lüge die Schuld auf sich nimmt, so dass ich mich in die Frist wiedereinsetzen lassen kann und das Haftungsproblem ohne Folgen für alle Seiten aus der Welt ist, als einen, der zu Protokoll gibt, dass ich die Frist verschluselt habe. Ein Grund übrigens, warum PAs nett zu ihren Angestellten sein sollten... :)
 
G

gast2000

Guest
grond schrieb:
Er beweist damit eventuell (wie soll man das beurteilen?) Ehrlichkeit, ganz sicher aber mangelndes Feingefühl für die prekäre Situation, in der er sich befindet, und in gewissem Rahmen auch mangelnde Loyalität. Anderthalb sicher festzustellende (fette) Minuspunkte gegenüber einem fraglichen Pluspunkt.
Prekäre Situation? Nur weil er eine Stelle sucht und Kerl, der vor ihm sitzt, sie eventuell vergibt?

Ich habe in meinem Leben einigen Personalverantwortlichen gegenübergesessen, aber SO tief bin ich in meiner Selbstachtung noch nicht gesunken, dass ich das, was für mich richtig oder falsch ist, von DEREN Meinung abhängig gemacht habe!

Und um auch auf dieses "Argument" einzugehen: ja, es kann einem dann passieren, dass man von diesen Leuten ungerecht behandelt wird. Aber auch das beweist nicht, dass sie automatisch recht haben.

Im 1. Weltkrieg wurde der Spruch geprägt: "Wer die Butter hat, wird frech!"
 
G

grond

Guest
gast2000 schrieb:
Prekäre Situation? Nur weil er eine Stelle sucht und Kerl, der vor ihm sitzt, sie eventuell vergibt?
Ja. Das ist für viele eine prekäre Situation. Wenn man aus dem Geldadel stammt, sieht das natürlich anders aus. Ich liebe es auch, meinem Gegenüber in Vorstellugnsgesprächen zu sagen, dass ich seine Scheißbude aufkaufe und ihn entlasse, wenn er mich nicht einstellt.


Ich habe in meinem Leben einigen Personalverantwortlichen gegenübergesessen, aber SO tief bin ich in meiner Selbstachtung noch nicht gesunken, dass ich das, was für mich richtig oder falsch ist, von DEREN Meinung abhängig gemacht habe!
An welcher Stelle habe ich das gesagt? Sagst Du einem Mandanten auch, dass seine Erfindung scheiße ist und niemand jemals so etwas kaufen wollen wird? Dass Du als Student schon bessere Sachen gebaut hast? Weil es die Wahrheit ist und doch jeder bitte schön die Wahrheit höher zu stellen hat als seine Gefühle? Der Mandant ist ja auch nur ein popliger Arbeitgeber und soooo tief, dass man ihm Interesse für seinen banalen Scheiß vorheuchelt, muss man ja nicht sinken, wenn man sich als Freiberufler selbständig macht...


Aber auch das beweist nicht, dass sie automatisch recht haben.
Es ging an keiner Stelle der Diskussion um "recht haben", es ging um den Beweis von Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen, einem noch unbekannten Menschen.
 
G

grond

Guest
gast2000 schrieb:
Prekäre Situation? Nur weil er eine Stelle sucht und Kerl, der vor ihm sitzt, sie eventuell vergibt?
Ja. Das ist für viele eine prekäre Situation. Wenn man aus dem Geldadel stammt, sieht das natürlich anders aus. Ich liebe es auch, meinem Gegenüber in Vorstellugnsgesprächen zu sagen, dass ich seine Scheißbude aufkaufe und ihn entlasse, wenn er mich nicht einstellt.


Ich habe in meinem Leben einigen Personalverantwortlichen gegenübergesessen, aber SO tief bin ich in meiner Selbstachtung noch nicht gesunken, dass ich das, was für mich richtig oder falsch ist, von DEREN Meinung abhängig gemacht habe!
An welcher Stelle habe ich das gesagt? Sagst Du einem Mandanten auch, dass seine Erfindung scheiße ist und niemand jemals so etwas kaufen wollen wird? Dass Du als Student schon bessere Sachen gebaut hast? Weil es die Wahrheit ist und doch jeder bitte schön die Wahrheit höher zu stellen hat als seine Gefühle? Der Mandant ist ja auch nur ein popliger Arbeitgeber und soooo tief, dass man ihm Interesse für seinen banalen Scheiß vorheuchelt, muss man ja nicht sinken, wenn man sich als Freiberufler selbständig macht...


Aber auch das beweist nicht, dass sie automatisch recht haben.
Es ging an keiner Stelle der Diskussion um "recht haben", es ging um den Beweis von Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen, einem noch unbekannten Menschen.
 
G

GAST_DELETE

Guest
grond schrieb:
Sagst Du einem Mandanten auch, dass seine Erfindung scheiße ist und niemand jemals so etwas kaufen wollen wird? Dass Du als Student schon bessere Sachen gebaut hast? Weil es die Wahrheit ist und doch jeder bitte schön die Wahrheit höher zu stellen hat als seine Gefühle? Der Mandant ist ja auch nur ein popliger Arbeitgeber und soooo tief, dass man ihm Interesse für seinen banalen Scheiß vorheuchelt, muss man ja nicht sinken, wenn man sich als Freiberufler selbständig macht...

Es ging an keiner Stelle der Diskussion um "recht haben", es ging um den Beweis von Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen, einem noch unbekannten Menschen.
Hm, das erstere überlegt man sich, wenn man Einzelerfindern gegenübersitzt, die einem das perpetuum mobile als unwahrscheinlich tolle Erfindung verkaufen wollen und hinterher sauer sind (und ihre Rechnung nicht bezahlen wollen), weil sie den PA für den Mißerfolg verantwortlich machen...

Beim zweiten: Gut, Fingerspitzengefühl ist eine feine Sache. Hat nicht jeder (auch ich nicht immer, sorry). Aber nochmal zurück zu der in Frage stehenden Situation: Wenn ein Bewerber ehrlich ist, weil das eben seine Art ist, und der potentielle Arbeitgeber damit nicht umgehen kann, dann sollen die beiden eben nicht zusammenkommen. Das hat auch nichts mit Geldadel zu tun, sondern mit der Frage, ob man sich jeden Morgen in eine Firma schleppen muss, die einem nicht gehört (wir reden von Kandidaten, nicht von fertigen PAs!), in der man nicht glücklich wird, weil man sich täglich verbiegen muss, um mit dem Ausbilder oder wem auch immer zurechtzukommen.

Das soll NICHT das laute Schimpfen auf andere rechtfertigen, aber negative Erfahrungen soll man auch als Arbeitnehmer (und Kandidaten sind Arbeitnehmer) formulieren können.
 
G

GAST_DELETE

Guest
grond schrieb:
Sagst Du einem Mandanten auch, dass seine Erfindung scheiße ist und niemand jemals so etwas kaufen wollen wird? Dass Du als Student schon bessere Sachen gebaut hast? Weil es die Wahrheit ist und doch jeder bitte schön die Wahrheit höher zu stellen hat als seine Gefühle? Der Mandant ist ja auch nur ein popliger Arbeitgeber und soooo tief, dass man ihm Interesse für seinen banalen Scheiß vorheuchelt, muss man ja nicht sinken, wenn man sich als Freiberufler selbständig macht...

Es ging an keiner Stelle der Diskussion um "recht haben", es ging um den Beweis von Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen, einem noch unbekannten Menschen.
Hm, das erstere überlegt man sich, wenn man Einzelerfindern gegenübersitzt, die einem das perpetuum mobile als unwahrscheinlich tolle Erfindung verkaufen wollen und hinterher sauer sind (und ihre Rechnung nicht bezahlen wollen), weil sie den PA für den Mißerfolg verantwortlich machen...

Beim zweiten: Gut, Fingerspitzengefühl ist eine feine Sache. Hat nicht jeder (auch ich nicht immer, sorry). Aber nochmal zurück zu der in Frage stehenden Situation: Wenn ein Bewerber ehrlich ist, weil das eben seine Art ist, und der potentielle Arbeitgeber damit nicht umgehen kann, dann sollen die beiden eben nicht zusammenkommen. Das hat auch nichts mit Geldadel zu tun, sondern mit der Frage, ob man sich jeden Morgen in eine Firma schleppen muss, die einem nicht gehört (wir reden von Kandidaten, nicht von fertigen PAs!), in der man nicht glücklich wird, weil man sich täglich verbiegen muss, um mit dem Ausbilder oder wem auch immer zurechtzukommen.

Das soll NICHT das laute Schimpfen auf andere rechtfertigen, aber negative Erfahrungen soll man auch als Arbeitnehmer (und Kandidaten sind Arbeitnehmer) formulieren können.
 
G

gast

Guest
Um mal etwas Information "von der anderen Seite" beizusteuern:
Schon seit einigen Jahren arbeite ich in einer Patentabteilung in der Industrie. Von mir selbst und von vielen Kollegen, auch aus anderen Unternehmen, ist mir folgendes eindeutig bekannt:
Das mit dem bequemen Job i. Vgl. zum beinhart arbeitenden Freiberufler ist ein Märchen. Sicher, der eine oder ander hat Glück und kommt mit wenig Streß und 40 h davon. IdR. herrscht aber ordentlich Druck. Je nach Arbeitsvertrag ist auch keine feste Arbeitszeit vorgesehen und es können schon deutlich mehr als 40 h Arbeitszeit zusammenkkommen (wenn 40 h vorgesehen sind, werden oft Überstunden nicht abgerechnet); zuzügliche der Sa und So, die für die Vorbereitung der europäischen und zunehmend auch der deutschen Prüfung zu investieren sind, wenn nicht grade eine eilige Sache den angeblich so bequemen Industrie-Patentler am Wochenende am Laptop festhält.
Ich will nicht klagen, der Job macht mir Spaß. Aber die ständig gepflegten Zerrbilder vom fleißigen Freiberufler auf der einen Seite und den Hängematten in den Industrie-Patentabteilungen auf der anderen stimmen einfach nicht.
 
T

tnetap

Guest
Jeder bekommt die Kanzlei die er verdient. Und wenn ihn sein Ausbilder als Kandidat einstellt und drei Jahre nicht meldet, dann will er es so. Andernfalls kann er nach spätestens 12 Monaten kündigen. Nach dieser Zeit ist er aus dem Gröbsten raus, da nimmt ihn jeder mir Kusshand, schließlich bringt er Umsatz ab dem ersten Tag.
 
P

Plempi

Guest
Genau, und meldet ihn genauso wie die Kanzlei zuvor auch nicht, und er kann genauso kündigen, oder noch besser, wird vor die Tür gesetzt, wenn er mault, schließlich soll Umsatz gemacht werden und nicht die Kanzleinachfolge. Für den Kuss ist heute schon viel mehr erforderlich als nur ein armseliges Jahr an vermeintlicher Erfahrung.
 
R

Raffzahn

Guest
Candy schrieb:
und wieso sollte man ihn Deiner Erfahrung nach nicht melden?
Ist doch klar: Um ihn länger ausbeuten zu können, bevor man sich mühevoll ein neues Opfer suchen muss. Oder zumindest, bevor man ihm wesentlich mehr Geld bezahlen muss, wenn man ihn "übernimmt".

Mein Ausbilder hat zu mir wortwörtlich gesagt, es sei üblich, Kandidaten erst einmal ein Jahr auszubeuten, bevor man sie meldet.

Tja, dachte ich mir, was kann ich dagegen tun. Nichts, also musste ich es halt mitmachen.
 
C

corvinus

Guest
@raffzahn

was heißt bei Ihnen "übernehmen"? Dass man anschließend als freier Mitarbeiter arbeiten kann? Dass man als angestellter Anwalt arbeiten kann?

Es ist nun einmal so, dass Mitarbeiter nur dann eingestellt werden, wenn man sich davon einen Extra Profit verspricht bzw. einen goldenen Lebensabend.

Die -mW ausschließliche Münchner - Praxis potentielle Kandidaten nicht zu melden bzw. lustige Modelle mit erstmal sachbearbeiter, dann "ausbildung" zum zugelassenen Vertreter beim EPA und dann als krönung des Lebens die Meldung , habe ich mit Interesse im Amtsjahr verfolgt und mit noch größerem Interesse gesehen, dass alle, die das durchgemacht hatten um kein Geld der Welt bei ihren Ausbildungskanzleien geblieben wären.

Kurzfristig rechnet sich die verlängerte Ausbeutung für den "Ausbeuter", aber langfristig eher nicht. Das ist kein Trost, ich weiß.
 
K

Kandi_Muc

Guest
Raffzahn schrieb:
Tja, dachte ich mir, was kann ich dagegen tun. Nichts, also musste ich es halt mitmachen.
Einen anderen Ausbilder suchen! Ich habe mir aus mehreren Angeboten (alle in München) das rausgesucht, bei dem mir eine sofortige Meldung vertraglich zugesichert war. Man muss ja nicht bei der erstbesten Kanzlei mit miesen Konditionen unterschreiben! Oder - um es mal provokativ zu sagen - hast Du so wenig zu bieten, dass Du froh sein konntest, überhaupt etwas zu finden?
 
R

Raffzahn

Guest
corvinus schrieb:
@raffzahn

was heißt bei Ihnen "übernehmen"? Dass man anschließend als freier Mitarbeiter arbeiten kann? Dass man als angestellter Anwalt arbeiten kann?
Sowohl als auch, deswegen die Anführungszeichen. Das Problem dieses Begriffs war oben ja schon einmal angesprochen worden. Deswegen dachte ich, er wird verstanden.

corvinus schrieb:
Es ist nun einmal so, dass Mitarbeiter nur dann eingestellt werden, wenn man sich davon einen Extra Profit verspricht bzw. einen goldenen Lebensabend.
Das kommt wieder einmal darauf an. Wenn man viele Mandate hat und diese nicht mehr bewältigen kann, braucht man mehr Arbeitskraft. Das ist definitiv. Der Punkt, an dem es soweit ist, streut aber in bekannter Weise, weil der Anwalt entweder schon jeden Tag bis um 24 Uhr arbeitet oder aber, weil er spätestens um 18 Uhr zu seiner Familie will.

Mit Profit hat das also nicht zwingend zu tun. Das geht natürlich auch noch.

corvinus schrieb:
Die -mW ausschließliche Münchner - Praxis potentielle Kandidaten nicht zu melden bzw. lustige Modelle mit erstmal sachbearbeiter,
Diese Praxis gibt es nicht nur in München. Im Gegenteil, gerade außerhalb Münchens hat der Ausbilder das ideale Druckmittel: Weit und breit gibt es in der Regel keine oder kaum eine andere Ausbildungsmöglichkeit (die aber sehr wahrscheinlich gerade keinen Kandidaten sucht). In München dagegen sehr.

Kandi_Muc schrieb:
aus mehreren Angeboten (alle in München)

...

hast Du so wenig zu bieten, dass Du froh sein konntest, überhaupt etwas zu finden?
Siehe oben. Ich habe einiges zu bieten, konnte und wollte aber aus familiären und finanziellen Gründen nicht nach München ziehen.
 
G

grond

Guest
Raffzahn schrieb:
corvinus schrieb:
Es ist nun einmal so, dass Mitarbeiter nur dann eingestellt werden, wenn man sich davon einen Extra Profit verspricht bzw. einen goldenen Lebensabend.
[Begründung] Mit Profit hat das also nicht zwingend zu tun. Das geht natürlich auch noch.
Naja, wenn keinerlei Profitabsichten dabei wären, wäre das ja sogar besser, als den Junganwalt direkt und ohne Einkaufskosten zum Partner zu machen, denn dann hätte der freie Mitarbeiter seinen vollen Verdienst und würde nicht einmal am unternehmerischen Risiko mittragen. Da kann man auch von einer Welt ohne Hunger träumen...


Diese Praxis gibt es nicht nur in München. Im Gegenteil, gerade außerhalb Münchens hat der Ausbilder das ideale Druckmittel: Weit und breit gibt es in der Regel keine oder kaum eine andere Ausbildungsmöglichkeit (die aber sehr wahrscheinlich gerade keinen Kandidaten sucht). [...] Ich habe einiges zu bieten, konnte und wollte aber aus familiären und finanziellen Gründen nicht nach München ziehen.
Ich bin Kandidat fern von München und habe das Problem nicht, aber gut, vielleicht gibt es Gegenden mit noch weniger Möglichkeiten. Aber Du solltest Dich dann fragen: wenn Du jetzt in einer Scheißsituation bist, aus der Du Dich nicht zu retten können meinst, was willst Du dann eigentlich machen, wenn Du fertiger Anwalt bist? Ich meine, ein Ortswechsel geht ja offenbar nicht, die miesen Ausbeuterkanzleien bieten Dir nichts. Willst Du etwa direkt mit der Zulassung selbständig werden? Das wäre, nunja, tapfer...
 
R

Raffzahn

Guest
grond schrieb:
Aber Du solltest Dich dann fragen: wenn Du jetzt in einer Scheißsituation bist, aus der Du Dich nicht zu retten können meinst, was willst Du dann eigentlich machen, wenn Du fertiger Anwalt bist? Ich meine, ein Ortswechsel geht ja offenbar nicht, die miesen Ausbeuterkanzleien bieten Dir nichts. Willst Du etwa direkt mit der Zulassung selbständig werden? Das wäre, nunja, tapfer...
Wie gesagt, es waren familiäre und finanzielle Gründe. Beide waren vorübergehender Natur.

Das "miese Ausbeuterkanzlei" kann ich so auch nicht stehenlassen. Zumindest hinsichtlich der Zeit des Nichtmeldens stimmt es aber. Wobei das die Worte meines Ausbilders waren, nicht meine!
 
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