Warum?

G

GAST_DELETE

Guest
Warum .......

Es ist halt leider typisch deutsch, alles schwarz zu sehen!

Warum sollten Patentanwaltskandidaten da eine Ausnahme machen?
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Um mal hier einen falschen Eindruck zu vermeiden. Ich beklage mich weder noch möchte ich hier mit übermäßigen Stundenzahlen protzen.
Auch ich sehe die Sache so, dass man an 10-12h nicht wesentlich mehr schafft als an konzentrierten 8-9h. Längeres konzentriertes Arbeiten ist über 10h auch nicht auf Dauer möglich.
Nur gibt es Chefs, vor allem in mittelständischen Unternehmen, die Leistung nicht nur am Output sondern auch nach Anwesenheit festmachen und dabei wohl wissend keine Stempeluhr einführen. Am Ende zahlt es sich dann in einer höheren Gehaltserhöhung aus.
Ich arbeite in einem Unternehmen mit 600 Mitarbeitern. Käme ich und frage nach Überstundenausgleich, wäre meine Karriere früher beendet als gestartet.

Alex
 
L

lucky_candidate

Guest
immer diese miesmache und allgemeines herziehen über die ausbilder... zum brechen!
 
L

lucky_candidate

Guest
immer diese miesmache und allgemeines herziehen über die ausbilder... zum brechen!
 
I

Insider

Guest
was heißt hier "immer"!!!

Schwarze Schafe gehören nun mal an den Pranger gestellt, damit unwissende Noch-nicht-Kandidaten oder Kandidaten, die bei solchen Ausbildnern gelandet sind, schnell die Galeere wieder verlassen bzw. dort erst gar nicht anfangen zu arbeiten. Solche Kanzleien denken dann vielleicht einmal darüber nach, dass Kandidaten nicht nur zum Ausbeuten da sind.
 
J

junger PA

Guest
ganz ehrlich: ich würde nie jemanden einstellen, der im Einstellungsgespräch negativ über seinen Doktorvater/Ausbilder/alten Arbeitgeber redet;

aber warum sollte es zum Brechen sein, wenn man hier so ziemlich anonym seine Probleme und Sorgen schildert? dafür gibts doch diese Foren.

Offen gesagt war mein Ausbilder auch ne ziemlich eingebildete Knalltüte, der sich auf seinen Anwaltstitel mordsmäßig was eingebildet hat und das als Promotion auf eine neue und höhere Stufe des Menschseins angesehen hat (so unfrei nach Karl May...). Ich habs ihm nachgesehen, da die Zeit befristet ist, man trotzdem immer etwas lernen kann und ich Mitleid mit ihm hatte, da er etwas studiert hat, was ihn nie wirklich interessiert hatte und das noch an einer dritt´klassigen Uni und bei nem unterirdischen Prof jahrelang rumpromoviert hatte, also eigentlich ein ganz armes Schwein war und glaubte mit dem Vernachlässigen seiner Frau und Kinder den Heldenanwalt mimen zu müssen.
 
P

Psycho

Guest
armer Irrer, Dein ehemaliger Ausbildner, denn schließlich sind wir alle Menschen, Titel hin, Titel her
 
K

Kritiker

Guest
junger PA:
Dir scheint es nicht bekannt zu sein, dass ein zerüttetes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch an ersterem liegen kann? Dass Leute ihre "Ausbildung" abbrechen und die Kanzlei wechseln wollen, wenn sie nur als Übersetzer ausgebeutet werden?
Ich welcher Welt lebst Du eigentlich?
 
R

Relaxter

Guest
Endlich mal wieder ein lustiger Thread (darf man das sagen oder ist das wieder zu Denglish??)!

Mehr davon bitte......
 
J

junger PA

Guest
@kritiker

mei, ich lebe in dieser Welt, aber nicht mehr im Schonbiotop der Kandidatenzeit.

Frag doch mal bei Juristen nach zum Thema "Ausbildung in Kanzleien" auch wenns schwer vergleichbar ist.

Und wenn wechseln, was ja gar nicht verkehrt ist, dann hilft eine sanfte Notlüge mehr als brühwarm etwas schlechtes über einen noch so besch Ausbilder zu faseln. Merke: eine krähe hackt der anderen kein auge raus, auch wenn sich die krähen untereinander nicht mögen, klingt bescheuert, ist aber leider so.
 
G

grond

Guest
Kritiker schrieb:
junger PA:
Dir scheint es nicht bekannt zu sein, dass ein zerüttetes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch an ersterem liegen kann?
So ein Unsinn, er hat doch genau dargelegt, dass ihm sein Ausbilder auch nicht geheuer war. Aber er hat doch völlig recht, dass es eine unglaubliche Dummheit ist, in einem so überschaubaren beruflichen Umfeld über den eigenen Ausbilder schlecht zu reden. Egal ob man dabei recht hat oder nicht, wer so wenig taktisches Verständnis in Verhandlungssituationen (eine solche ist ein Vorstellungsgespräch) an den Tag legt, ist nicht für den Beruf des Anwalts geeignet.

Wenn ich als fertiger Patentanwalt darlegen sollte, warum mein Zeugnis meines früheren technischen Arbeitgebers nicht so toll ist, wie es sein sollte, würde ich ihm eine neutralisierte Version meines schlechten Verhältnisses zu meinem letzten Chef bei diesem technischen Arbeitgeber liefern. Neutralisiert, weil es sich niemals gut macht, den Eindruck einer Giftspritze zu hinterlassen, überhaupt eine, weil danach gefragt wurde und der ehemalige Chef aus einem völlig anderen Berufsfeld stammt.
 
K

Kritiker

Guest
junger PA:
Du willst also lieber angelogen werden anstatt eine Wahrheit zu hören, die Du sowieso selbst kennst? Du willst also allen ernstes, dass Du einen neuen Mitarbeiter bekommst, der Dich schon im Vorstellungsgespräch anlügt?

Ich weiss dass es solche weltfremden Ansichten in Personalabteilungen von Großkonzernen gibt, aber von einem PA hätte ich mehr Realitätssinn (und mehr Intelligenz als bei einer Krähe, erlaube mir den Vergleich weiterzuführen) erwartet.
 
G

grond

Guest
Kritiker schrieb:
junger PA:
Du willst also lieber angelogen werden anstatt eine Wahrheit zu hören, die Du sowieso selbst kennst? Du willst also allen ernstes, dass Du einen neuen Mitarbeiter bekommst, der Dich schon im Vorstellungsgespräch anlügt?
Ich fürchte, er erwartet sogar, dass seine Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit lügen, wenn es die Sache erfordert. Ein Anwalt zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er die Wahrheit sagt, sondern dass er das sagt, was seinem Mandanten und ansonsten ihm Vorteile verschafft.

Und zu einem Mitarbeiter/Kollegen muss man ein Vertrauensverhältnis eh erst aufbauen, jemand, der bei einem Vorstellungsgespräch schon Interna einer anderen Kanzlei zum Besten gibt, selbst wenn diese Interna der Wahrheit entsprechen, tut das auch umgekehrt über einen selbst. Nicht umsonst wurden in der Antike Verräter auch von denen, die den Vorteil des Verrats genossen, hingerichtet...
 
G

grond

Guest
Kritiker schrieb:
junger PA:
Du willst also lieber angelogen werden anstatt eine Wahrheit zu hören, die Du sowieso selbst kennst? Du willst also allen ernstes, dass Du einen neuen Mitarbeiter bekommst, der Dich schon im Vorstellungsgespräch anlügt?
Ich fürchte, er erwartet sogar, dass seine Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit lügen, wenn es die Sache erfordert. Ein Anwalt zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er die Wahrheit sagt, sondern dass er das sagt, was seinem Mandanten und ansonsten ihm Vorteile verschafft.

Und zu einem Mitarbeiter/Kollegen muss man ein Vertrauensverhältnis eh erst aufbauen, jemand, der bei einem Vorstellungsgespräch schon Interna einer anderen Kanzlei zum Besten gibt, selbst wenn diese Interna der Wahrheit entsprechen, tut das auch umgekehrt über einen selbst. Nicht umsonst wurden in der Antike Verräter auch von denen, die den Vorteil des Verrats genossen, hingerichtet...
 
J

junger PA

Guest
@kritiker

lieber kritiker,

ich höre aus Dir heraus, was ich selbst vor wenigen Jahren dachte und habe tiefes Verständnis faür. Einerseits

Andererseits: Auch wenn ich selbst intellektuell weiß, das das Verhältnis eines potenziellen Kandidaten zum Ex-Chef zerrüttet war , der erste Eindruck ist leider oft - so auch bei uns - entscheidend und ich habs da einfach nicht gerne, wenn er mir das brühwarm direkt auf die Nase bindet, das merke ich selbst auch so.

Das hat jetzt viel mit Psychologie (grond hat das auch sehr nett gesagt) zu tun und wenig mit der "Wahrheit", und ich weiß dass das kein Trost ist, aber akzeptiere es und schau mal in ein paar Jahren zurück.

Es ist natürlich auch keine Hilfe, wenn man in so einer besch Situation steckt, aber da hilft bloß - wenn man nicht wechselt- Zähne zusammenbeissen, faust in der Tasche ballen und die Tage zählen, denn grond hat Recht: Der Berufsstand ist recht überschaubar und man glaubt gar nicht über was und wen PAs in gemütlicher Runde alles reden (oder soll ich tratschen sagen?)
 
J

junger PA

Guest
@kritiker

lieber kritiker,

ich höre aus Dir heraus, was ich selbst vor wenigen Jahren dachte und habe tiefes Verständnis faür. Einerseits

Andererseits: Auch wenn ich selbst intellektuell weiß, das das Verhältnis eines potenziellen Kandidaten zum Ex-Chef zerrüttet war , der erste Eindruck ist leider oft - so auch bei uns - entscheidend und ich habs da einfach nicht gerne, wenn er mir das brühwarm direkt auf die Nase bindet, das merke ich selbst auch so.

Das hat jetzt viel mit Psychologie (grond hat das auch sehr nett gesagt) zu tun und wenig mit der "Wahrheit", und ich weiß dass das kein Trost ist, aber akzeptiere es und schau mal in ein paar Jahren zurück.

Es ist natürlich auch keine Hilfe, wenn man in so einer besch Situation steckt, aber da hilft bloß - wenn man nicht wechselt- Zähne zusammenbeissen, faust in der Tasche ballen und die Tage zählen, denn grond hat Recht: Der Berufsstand ist recht überschaubar und man glaubt gar nicht über was und wen PAs in gemütlicher Runde alles reden (oder soll ich tratschen sagen?)
 
K

Kritiker

Guest
Lieber junger PA,

offenbar haben Dich meine - zugegeben etwas harten - Worte doch etwas zum Nachdenken gebracht. Das freut mich.

Nein, ich bin kein Kandidat in der Zwickmühle. Ich bin noch nichtmal Kandidat und war auch noch nie einer. Ich habe aber beruflich mit Patenten und PAs zu tun und schmökere deshalb ab und zu durch dieses Forum, um zu sehen was in der Branche so läuft.

Ich kann Dir eine Erfahrung berichten, die Du (und auch grond) Dir mal ein wenig zu Herzen nehmen solltest: Ich habe vor einiger Zeit selbst jemanden eingestellt, der für Leute wie Dich - und auch für die allermeisten Personalchefs - ein absolutes No-No gewesen wäre. Studium mit schlechten Noten beendet, Notdürftig einen Helfer-Job angenommen der nichts mit dem Studium zu tun hatte, diesen wieder verloren, über ein Jahr arbeitslos. Doch siehe da - es läuft alles prima, ich habe die Entscheidung noch nie bereut.

Unter Personalern hat sich leider mittlerweile ein Denken entwickelt, das für mich nicht mehr nachvollziehbar ist. Leute werden nicht mehr nach der Qualifikation ausgewählt, sondern danach, ob sie vorher hunderte Seiten Bewerbungsratgeber auswendig gelernt haben.

Wenn ich einem Mitarbeiter begegne, will ich nicht, dass dieser über mich denkt "Ich bin eigentlich nur hier, weil ich den damals angelogen habe". Kannst Du das verstehen?

Natürlich kann es im Geschäftsalltag mal vorkommen - wie von grond geschildert - dass man mal zu einer Notlüge greifen muss. Aber von einem Mitarbeiter erwarte ich Loyalität zur Firma, und wenn die Arbeit mit einer Lüge beginnt, ist das eine ganz schlechte Voraussetzung.

Und noch was zu dem Vergleich mit den Krähen:
Erstens sollte ein Akademiker niemals sein eigenes, unrationales weil triebhaftes Verhalten mit dem ebenso triebhaften Verhalten von Tieren begründen.
Zweitens mag es sein, dass sich Krähen tatsächlich nie die Augen auspicken (ich bin kein Zoologe), aber es gibt mehr als genug Tierarten, bei denen Kämpfe zwischen Artgenossen um Rangfolge, Weibchen und Futter regelmäßig tötlich enden.
Also vielleicht etwas aufpassen mit solchen Vergleichen.

Aber trotzdem nichts für ungut, man kann auch unterschiedlicher Meinung sein. Meine habe ich - glaube ich - nun hinreichend dargelegt.
 
G

gast2000

Guest
Kritiker schrieb:
Und noch was zu dem Vergleich mit den Krähen:
Erstens sollte ein Akademiker niemals sein eigenes, unrationales weil triebhaftes Verhalten mit dem ebenso triebhaften Verhalten von Tieren begründen.
Zweitens mag es sein, dass sich Krähen tatsächlich nie die Augen auspicken (ich bin kein Zoologe), aber es gibt mehr als genug Tierarten, bei denen Kämpfe zwischen Artgenossen um Rangfolge, Weibchen und Futter regelmäßig tötlich enden.
Also vielleicht etwas aufpassen mit solchen Vergleichen.
Hier passt vielleicht eher der Vergleich mit den Ratten - die Viecher leben in Familienverbänden (etablierte PAs) und beißen alles tot, was nicht den typischen "Familiengeruch" hat (Kandidaten, die die Wahrheit sagen)...

Ernsthaft könnte man vielleicht Folgendes sagen: Als PA auf der Suche nach einem Kandidaten würde ich einen Wechsler nicht von vorneherein ausschließen, und mit der größten Selbstverständlichkeit würde ich ihn fragen, warum er von seiner alten Kanzlei weggeht. Wenn er mir dann antwortet: "Ich hatte nur Übersetzungen zu machen" oder "Es gab Differenzen zwischen mir und meinem Ausbilder über Art/Umfang/Bezahlung der Arbeit", aber auch "Es gab persönliche Differenzen zwischen mir und meinem Ausbilder", dann ist das für mich eine legitime Begründung. Wenn ich den Eindruck habe, dass er zu mir/meiner Kanzlei passt, werde ich ihn dennoch einstellen. Gewinne ich jedoch den Eindruck, einen notorischen Nörgler vor mir zu haben, sieht die Sache wieder anders aus.

Ich denke, das ist es, was Grond meint, wenn er auf eine "neutralisierte Form der Wahrheit" verweist. Es macht sich niemals richtig gut (ausser vielleicht im Kreis engster Vertrauter), völlig offen und schonungslos über andere zu reden. Konsequenterweise sollte man das auch im Vorstellungsgespräch unterlassen.
 
Oben