Allg. Thema der Promotion

Student

GOLD - Mitglied
Hallo zusammen,

man kann doch zweifelsohne sagen, dass die Wahl des Studienfaches in jedem Fall die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zum Patentanwalt beeinflussen, oder wenigstens positive oder negative Auswirkung auf die Anzahl der später zur Auswahl stehenden Plätze hat. Dabei wird man mit Physik/Elektrotechnik besser weg kommen, denn als fertiger Chemiker, wo die Bedingungen wohl härter zu sein scheinen.

Angenommen man ist Absolvent der Physik oder Elektrotechnik. Welche Auswirkung hat bei der späteren Suche nach einem Ausbildungsplatz nun die Wahl des Promotionsthemas? Gibt es auch hier (allein unter Gesichtspunkten der späteren Ausbildungsplatzsuche, also ohne Berücksichtigung der persönlichen Interessen) eine "bessere" oder "schlechtere" Entscheidung?

Kann also im Zweifel das gewählte Promotionsthema später ein Ausschlusskriterium darstellen? - Oder ist es für die Kanzleien regelmäßig eher ausschlaggebend OB und ggf. DASS der Kandidat promoviert hat, als die Frage auf welchem Gebiet dies erfolgt ist?

Und falls der Wahl des Themas doch größeres Gewicht beigemessen wird: Welche Gebiete können als zukunftsträchtig angesehen werden, und welche sind eher auf dem absteigenden Ast? Wie sieht es beispielsweise mit diesen aus:

Nanotechnologie
Hochfrequenztechnik
Halbleiteroptik/Halbleitertechnik
Lasertechnik / Optik

Grüße
Student
 

Elmar

BRONZE - Mitglied
Ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen wiedergeben und aus meinem Umfeld erzählen.

Es mag Kanzleien geben, bei denen das eine Rolle spielt, davon ist mir aber nichts bekannt. Das das Thema der Promotion den Einstieg erleichtern würde, habe ich bis dato noch nicht gehört. Es wird bei einigen eher so sein, dass der Dr. auf dem Briefkopf zum Erscheinungsbild der Kanzlei beitragen soll.

Außerdem ist zu überlegen, dass eine Promotion in der Regel ein enges Gebiet abdeckt und man als PA doch eher breit gefächert agieren muss (kommt natürlich auch auf die Kanzlei an).

Nicht promoviert mit der Ausbildung zu beginnen, ist natürlich auch möglich. So kann man sich 4-5 Jahre Sklavenarbeit für Profs sparen und beginnt verhältnismäßig jung als PA.

Gruß
Elmar
 

Han Solo

SILBER - Mitglied
Lieber Student,

bildungsbürgerliche Flausen sind ja ganz nett für das ego, aber in diesem Beruf sowas von egal; warum wollen Sie denn promovieren, für sich selbst oder für Ihre Eitelkeit oder für Ihre soziale Herkunft?

Auch die Mär, dass es auf dem Briefkopf besser aussähe wird durch banalste Wederholung nicht wahrer; Tip: holen sie sich einen dieser lustigen US LLM in einem summer course, ist wichtiger für Amivolk und Asiaten als nen Doc zu führen und kaufen sie sich einen Doc Titel )oder faseln in der schweiz was von immaterialgüterrecht, da gibts erfahrungsgemäß eine billige Diss), oder schauen sich ne Uni aus, wo sie in Medizin risikofrei in wenigen wochen promovieren können (Tip als Thema: Die nach Medizinern benannten Mondkrater auf der der Erde zugewandten Seite)

Han Solo (ja ich gebs zu, ich habe nen Doc Titel)
 

pat4you

Vielschreiber
Nach meiner Erfahrung hat ein Dr-Titel nur einschüchternde Wirkung auf die, die keinen haben und/oder mit diesem Thema nicht wirklich vertraut sind. Größere Kanzleien legen eher Wert auf Promotion, bei kleinen scheints eher egal zu sein. Aber in dem inflationären Verhalten des Bildungsmarktes ist ein Dr sicherlich nicht als negativ zu bewerten, aber für den Patentanwalt finanziell katastrophal. Nimm die 3-5 Jahre Promzeit und multipliziere sie mit dem Jahresgehalt eines PA und ziehe das Schmerzensgeld, das du während der Promozeit verdienst ab oder lass es bleiben, und überlege selber, ob es sich für dich lohnt.

Fachlich für den PA ist die Promo nur von untergeordneter Wichtigkeit, da du, je kleiner die Kanzlei ist, in um so vielfältigeren Gebieten arbeitest. Da ist der Generalist gefragt und nicht der Spezialist (ist in der Groß-industrie anders). Oder lehnst du einen Mandanten ab, bloß weil der nicht auf deinem Promogebiet arbeitet?

Wenn du nicht übermäßig geldgeil bist und/oder deinen Intellekt noch etwas ausbilden willst und/oder erst etwas später in die profane Arbeitswelt einsteigen willst, dann promoviere und nimm so viel und so breit wie möglich Wissen mit. Mach was in ner Schnittstelle, in der du Informatik und/oder Physik und/oder Steuerungstechnik und/oder Verfahrenstechnik und/oder Chemie und/oder... mitnehmen kannst. Ggf. mit Kontakt zur Industrie. Je breiter dein Wissen ist, desto flexibler bist du nach der Promo einsetzbar. Und vor allem mach' das, was dir Spaß macht, dann bist du auch gut und mach' nicht irgendwas, was heute der Blockbuster zu sein scheint und nach dem kein Hahn mehr kräht, wenn du fertig bist. 3-5 Jahre sind einfach eine zu lange Zeit, um vorauszusagen, was letztlich am Markt erfolgreich plazierbar ist.

Ich arbeite mittlerweile wieder in meinem Studienfach, nachdem ich geraume Zeit aufgrund meiner Lebensumstände durch die verschiedensten Fachbereiche hindurchgejgt worden bin. Hat für meine Tätigkeit im Patentwesen den Vorteil, dass ich einen relativ großen Bereich abdecken kann.
 

MPS

GOLD - Mitglied
In der Chemie und den benachbarten Biowissenschaften mag die Promotion noch notwendig sein, damit man als seriöser Gesprächspartner angesehen wird. Ansonsten ist die Promotion für Patentanwälte eher ein alter Zopf.
Es kann allerdings sein, dass es Kanzleien gibt, die Doktortitel allgemein gerne sehen.

Mein Rat : Schauen Sie sich einfach mal die Personallisten der grossen Kanzleien an.
 

mamuc

Schreiber
hallo,

aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass das thema einer promotion nicht unbedingt ausschlaggebend ist. ich habe in einem bereicht promoviert, der nichts mit maschinenbau zu tun hat, hatte aber trotzdem (oder vielleicht auch deshalb) keine probleme eine kandidatenstelle zu bekommen. ob der dr.-titel als solcher wichtig ist, weiß ich nicht. das hängt sicherlcih von der kanzlei ab, aber man sollte sich da auf keinen fall zuviel einbilden. promovieren ist ja schön und gut aber es bedeutet ja nicht, dass man die weißheit mit löffeln gefressen hat, sondern vielmehr auch, dass man bereit war 3-4 jahre finanzieller entbehrung hinzunehmen (ich habe für meine prof glücklicherweise keine handlangerarbeiten verrichten müssen --> lag vielleicht an dem nicht machbau-thema).

zusammenfassend: finanziell lohnt es sich nicht, für die stellensuche wahrscheinlich auch nicht, aber es ist eine erfahrung und man hat halt dann auch den titel.

gruß,

m
 

Student

GOLD - Mitglied
Danke für die bisherigen Antworten und Kommentare.

Han Solo schrieb:
bildungsbürgerliche Flausen sind ja ganz nett für das ego, aber in diesem Beruf sowas von egal; warum wollen Sie denn promovieren, für sich selbst oder für Ihre Eitelkeit oder für Ihre soziale Herkunft?
In jedem Fall kann man mit der geeigneten Promotion das Jahr praktisch-technischer Tätigkeit anerkannt bekommen, sodass dies m.M.n. in jedem Fall mit zu berücksichtigen ist, wenn man sich die Frage "Promotion ja/nein" stellt. Dadurch verringert sich die für die Promotion zusätzlich aufgewandte Zeit im Vergleich zum "minimalistischen Start" mit exakt 12 Monaten "Praktikum" im Anschluss an das Studium auf 2-3 Jahre.


pat4you schrieb:
Nach meiner Erfahrung hat ein Dr-Titel nur einschüchternde Wirkung [...]. Aber [...] ein Dr (ist) sicherlich nicht als negativ zu bewerten, aber für den Patentanwalt finanziell katastrophal.
Kann man dies wirklich so drastisch formulieren? Fühlt sich der Mandand nicht bei einem Dr.-Titel-Träger besser, wird ein potentieller Mandand bei der Anwaltssuche nicht im Zweifel den mit Dr. bevorzugen, und ist er dann nicht auch bereit mehr zu zahlen? Folglich: Macht die durch den Dr.-Titel gewonnene Reputation nicht die anfänglichen finanziellen Einbußen wieder wett, da "höhere Reputation = Höherer Marktwert = Mehr Euro pro Stunde" gilt?

Student
 

ConfoosedPhysicist

GOLD - Mitglied
Lieber Student,

Leute wie ich heissen Mandant, mit hartem T, und als solcher ist es mir eher lästig, wenn ich einen PA im Gespräch beim Dr. nennen muss. Ansonsten würde ich mich zu Tode ärgern, wenn ich herausfände, dass seine Stundensätze einen Zuschlag für seinen Titel beinhalten. Ich hoffe nämlich, dass er so teuer ist, weil er als PA wirklich was kann. Und der eine, bei dem ich das Gegenteil herausgefunden habe, erhält nie wieder ein Mandat von mir.

Was das nur für die deutsche Prüfung erforderliche praktische Jahr angeht, so kann man das durchaus sinnvoll auch in der Industrie ableisten. Da kann man auch nach genau einem Jahr kündigen (ausser man sagt gleich beim Vorstellungsgespräch, dass man das vorhat. Dann wird man gar nicht erst eingestellt). Mitunter lernt man da auch Dinge, die einem bei der Patentarbeit wirklich helfen. Ich sass mal vor einem US-Patent, bei dem das patentierte Teil absolut unverständlich blieb, bis ich mich erinnerte, einmal US-Klempnern beim Rohrverlegen zugeschaut zu haben - und das war während der praktischen Tätigkeit. Der PA fand meine von dieser Erinnerung inspirierten Instruktionen 'sehr hilfreich'. Der hatte nämlich 'nur' promoviert und dabei nie in Fabrikhallen gestanden.
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Ich empfehle nun zu WM Zeiten den Ball flach zu halten.

Erstens man sollte nur promovieren, wenn einem die Arbeit und das was man dort lernt Spaß machen.

Zweitens kann ich verstehen, dass, wenn einer Prof. an der Uni oder an einer FH werden möchte, einer einen Dr. macht.

Ich selber habe einen Dr., wobei es mir völlig egal ist, ob mich jemand mit Dr. anspricht oder nicht. Beim Mdt. finde ich die Verwendung eher störend, da dies ein Statusgefälle suggeriert, ich jedoch mit meinem Mdt partnerschaftlich arbeiten möchte. Ich möchte einen kritischen Mdt, welcher bspw. einen Anmeldetext kritisch begleitet und sich nicht auf meine Qualifikation blind verlässt.

Mein Doktorvater hat mal zu mir gesagt (und ich hoffe, das war nicht auf mich bezogen :eek:)), jeder der bereit ist, für drei Jahre für wenig Geld zu arbeiten erhält einen Doktor. Und in der Tat kenne ich Promovierte, welche absolut inkompetent sind, aber das gibt es eben überall.

Somit empfehle ich nur bedingt aus Karierregründen eine Promotion anzustreben andere Fähigkeiten sind durchaus auch was wert.

Gruß
 

Monk

Vielschreiber
Hallo Student,

das ist ganz einfach: Du schaust dir deine zukünftige Ausbildungskanzlei an, analysierst akribisch alle von denen vertretenen Patente nach Fachgebiet und wählst dann danach dein Studiefach aus. Nach dem Studium hast du dann die Möglichkeit, nach einer noch genaueren inhaltlichen Analyse kannst du dann mit dem Thema der Promotion das Feintuning übernehmen, hier könnte es sich lohnen in ein bisschen Spionage bei den Mandanten zu investieren, um zu wissen auf welchem Gebiet die in den nächsten Jahren was anmelden werden.

So vorbereitet schickst du dann deine Bewerbung hin, die zurückkommt, weil sich der Markt in den letzten 10 Jahren leider etwas verändert hat und auf einmal der Humanbiologe mit Schwerpunkt Verhaltensforschung, der bis vor einem Monat noch nie was von Patenten gehört hat, aber weil in latent brotlosem Umfeld tätig nach Alternativen suchte, gefragter ist, weil er für die boomende Markenabteilung so tolle Ansätze für die Beurteilung der Wahrnehmung der Verkehrskreise liefert...
 

pat4you

Vielschreiber
Um den Gedanken von ConfoosedPhysicist aufzunehmen: Ich persönlich habe kein gutes Gefühl dabei, nur aufgrund meines Dr-Titels ein höheren Stundensatz vom Mandanten zu nehmen. Es geht doch um das KÖNNEN als Patentanwalt und nicht um den "bildungsbürgerlichen Adelstitel". Einen Patentreferenten aus der Großindustrie kannst du mit nem Dr.-Titel nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Ich kenn' einige aus der Chemie- und Pharmabranche, die verdammt gut sind und die ihre Firma vor dem DPMA und dem EPA vertreten und das mit Erfolg. Wenn du da nichts kannst, ist's mit den Aufträgen vorbei, mit oder ohne Dr.-Titel.

Ggf. hilft dir der Titel beim Einstieg, aber nach der Ausbildung zählt dein patentanwaltliches Können. Die Idee von MPS finde ich ganz gut. Also schau doch einfach selber mal im Internet bei den Kanzleien vorbei.

Und noch ein Gedanke: der Dr-Titel hilft dir im Haftungsfall (schlechter PA mit Dr.-Titel) nicht weiter. Und Haftungsfälle im Patentwesen sind teuer.

Wichtiger als der Dr-Titel ist in meinen Augen eine gute PA-Ausbildung. Also such dir ne gute Kanzlei, die nen guten Ruf in der Ausbildung hat und schau', das du was lernst.

Oder geh vorher in die Industrie oder mach deine PA-Ausbildung zumindest teilweise in der Industrie. Dann hast du auch mal die andere Seite gesehen und kannst diese Erfahrung gewinnbringend einsetzen.

Grundsätzlich ist aber gegen eine Promo nichts einzuwenden, sofern man sie auch nützt. Ich habe in einem Mischgebiet aus organischer Synthesechemie, Biochemie, Physik und Informatik gearbeitet und fand das absolut spannend. Habe da nassbiochemische Tests zur Enzymaktivität entwickelt, um ein halbes Jahr nach meiner Promotion festzustellen, dass eine amerikanische Garagenfirma GeneChips auf dem Gebiet entwickelt hat. Aber es hat Spaß gemacht, ich hab' was gelernt und ich war nach der Promo nicht mehr ganz so grün... Finanziell nur deshalb durchzuhalten, weil ich für Firmen noch nebenbei programmiert habe. Naja es wäre auch ohne gegangen...

Genutzt hat mir meine Promo nur beim Einstieg in die Industrie und alle meine Vorgesetzten in der Indstrie, die ich hatte, waren alle nicht promoviert. Die hatten einfach 4-5 Jahre zeitlichen Vorsprung.

Also überleg' dir gut, was du wirklich willst. Hast du denn schon eine Ahnung, was ein PA den ganzen Tag so tut? Wenn nicht, dann geh' doch mal zu einem und schau' ihm über die Schulter oder mach' ein Praktikum in einer Patentabteilung der Industrie. Ist manchmal schon ne ziemlich trockene Angelegenheit die Patenterei. Aber mit macht's Spaß...

Alles Gute
 

grond

*** KT-HERO ***
Eine Promotion hat nur Sinn, wenn sie aus Liebe zur Wissenschaft unternommen wird. Etwas anderes mag es in solchen Fächern sein, wo man mit wenig Aufwand zum Titel kommt (Medizin, Jura, BWL), die stehen hier aber nicht zur Debatte. Eine Promotion steht selbst der für das Fach lebende oft nur schwer durch. Echte Industrieerfahrung von einer ähnlichen Dauer (also mehr als nur das Alibi-Jahr) wird aber seitens der Kanzleien sicherlich nicht weniger gut angesehen als eine elfenbeinturmige Wissenschaftsmasturbation und bringt auch finanziell mehr ein.

Ich persönlich meine das Urteil fällen zu können, dass jemand, der schon vor Studienbeginn Patentanwalt werden wollte, gewöhnlich technisch weniger taugt als der, der eigentlich seine Wissenschaft ausüben und dann später aus verschiedensten Gründen auf die schiefe Bahn gekommen und Anwalt geworden ist. Da ich den technischen Teil der Arbeit im Durchschnitt für wichtiger halte als den wirklich juristischen (wenn man nicht gerade Verletzungsstreit-BGH-Vorkämpfer wird), wäre mir das daher auch als Mandant nicht uninteressant zu wissen. Von daher kann der Doktortitel ein halbwegs verlässlicher Nachweis dafür sein, dass die Wissenschaft tatsächlich mal im Zentrum des Interesses stand.

Außerdem ist es natürlich Unsinn, darüber zu debattieren, ob der Stundensatz noch höher sein darf, weil man die zwei Buchstaben vor dem Namen hat. Mandanten aus dem nicht groß-industriellen Umfeld, die also tendenziell eher mit einer einzigen Kanzlei zu tun haben, finden sich erfahrungsgemäß jedoch etwas leichter mit dem ohnehin hohen Stundensatz der Patentanwälte ab, wenn sie dafür sehen, dass ein echter "Dr." für sie arbeitet. Soll heißen: der Stundensatz innerhalb einer Kanzlei ist ja nicht X für Nicht-Promovierte und X+100 für Promovierte, sondern X für alle. Mit X findet sich der Mandant aber leichter ab, wenn Herr Dr. PA für ihn arbeitet.

Ansonsten finde ich merkwürdig, was hier zum Verhältnis Mandant - Dr. PA gesagt wird. Es ist ja nicht gerade so, dass der Mandant irgendwie aufgefordert würde, brav "Herr Doktor" zu sagen. Der Titel steht auf dem Briefkopf und auf der Visitenkarte, ansonsten ist man halt Herr/Frau Meier. Keine Ahnung, warum sich da ein schädliches Gefälle ergeben sollte. Wenn man Mandanten mit Minderwertigkeitskomplexen hat, reicht es gewöhnlich, staunend und vor allem nicht belehrend den technischen Ausführungen zuzuhören. Zudem ist ein wirklich hoher Teil wenigstens meiner leibhaftig vorstelliger Erfinderschaft ohnehin selbst promoviert.

Fazit: Promotion machen, wenn man es für die Wissenschaft tun will, ansonsten nicht. Technisch im Beruf zu arbeiten ist der beste Kompromiss, weil man sich immer noch jederzeit (nach einem Jahr, nach zwei Jahren, nach...) für einen der beiden Wege (Wissenschaft oder Anwalt) entscheiden und vielleicht sogar noch interessante zusätzliche Optionen (Patentabteilung der Firma) erschließen kann.
 

Student

GOLD - Mitglied
Im Laufe der Diskussion verschob sich das Thema zwar weg von der Eingangsfrage, ob das Promotions-Thema signifikanten Einfluss auf die spätere Suche eines Ausbildungsplatzes hat, oder nicht, hin zur Frage wann sich ein Absolvent für eine Promotion entscheiden, und wann er eine Industrietätigkeit vorziehen sollte.

Hierzu muss ich bemerken, dass das dazu Geschriebene auf mich etwas diskret wirkt ("wenn Punkt A erfüllt dann Promotion, sonst Industrie"), da doch für beide Wege hin zur Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen mehr Aspekte in Betrcht gezogen werden können/sollten als ein einzelner Punkt, und dann aus der Gesamtheit aller Umstände die Entscheidung getroffen wird.

In jedem Fall ist der Tenor zur besagten Eingangsfrage wohl der: "Wenn Promotion, dann nutze sie, auf einem Gebiet das Spass macht etwas neues zu lernen, und schaue weniger darauf, ob das Thema zukünftsträchtig ist, da dies keiner wirklich absehen kann."
 
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