Praxis Südamerika

kand-pat

BRONZE - Mitglied
Hallo,

kennt jemand deutsche Kanzleien, die in Südamerika einen Nebensitz haben (§ 27 PAO)? Die Kammer kann leider nicht behilflich sein.

Vielen Dank.

kand-pat
 

Blood für PMZ

*** KT-HERO ***
Hallo kand-pat,

zumindest in Argentinien und Brasilien gibt es mehrere Kollegenbüros mit sehr guter Vernetzung nach Deutschland und auch vielen deutschsprachigen Mitarbeitern. Da dürfte es für deutsche Patentanwaltskollegen nicht viel Sinn ergeben, ausgerechnet dort einen Nebensitz zu eröffnen.

Aber wozu benötigst Du als vermutlich deutscher Patentanwaltskandidat einen Kollegen mit Nebensitz in Südamerika? In Eurer Kanzlei dürfte es doch hinreichend Akten mit Bezug dorthin und den Adressen entsprechender Kollegenbüros geben, falls Du beabsichtigst, ein paar Monate dort zu arbeiten? Wäre sicher mal ganz was anderes, also nur zu.

Frohes Schaffen

Blood für PMZ
 

kand-pat

BRONZE - Mitglied
Hallo Blood für PMZ,

vielen Dank für Deine Antwort. Es ist richtig, dass es südamerikanische Kollegen gibt, die deutschsprachig sind. Der Grund für meine Frage ist, dass Kanzleien mit südamerikanischem Nebensitz auch deutsche und europäische Akten haben, die man in den 6 Monaten bearbeiten kann (EQE, etc.).

Vielen Dank

kand-pat
 

Blood für PMZ

*** KT-HERO ***
Hallo kand-pat,

dann würde ich aber doch die Planung nochmals überdenken. Du willst doch nicht nach Brasilien oder Argentinien, um dort Prüfungsbescheide des Europäischen Patentamtes oder gar des Deutschen Patent- und Markenamtes zu bearbeiten? Das könntest Du auch von hier aus.

Der Sinn des Auslandshalb- oder vierteljahres liegt doch nicht darin, dort vielleicht eine äußerst attraktive Freizeitgestaltung bei phänomenalem Wetter mit dem deutschen Büroalltag optimal zu kombinieren (hätte natürlich auch was für sich), sondern darin, dass Du die Chance bekommst, vielleicht ein in Brasilien geführtes Patentverletzungsverfahren hautnah mitzuerleben - vermutlich dann das einzige brasilianische Patentverletzungsverfahren in Deiner gesamten Berufslaufbahn. Oder die Tücken der dortigen Umschreibungsmodalitäten, die einem auch später noch in DE den Patentanwaltsalltag verhageln können. Oder überhaupt die Frage: Was machen die eigentlich mit meinen Briefen?

Die erforderlichen Zahlen für die EQE und etc. solltest Du problemlos auch ohne diese Monate zusammenbekommen. Die Zeit bis zu 6 Monaten wird auch dann auf Antrag anerkannt, wenn sie außerhalb der EPÜ-Staaten bei einem Patentanwalt zugebracht wird; das weist Du aber vermutlich schon.

Wenn Du finanziell und ohne dramatische Negativreaktionen in Partnerschaft und Familie die 6 Monate Südamerika stemmen kannst, würde ich an Deiner Stelle auch eine zwölfmonatige Verschiebung des Bestehens der EQE riskieren. EQE gibts immer wieder, beim anderen ist das Zeitfenster irgendwie begrenzt.

Frohes Schaffen

Blood für PMZ
 
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