Praxis Stundensätze

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi allerseits,

also ich hab nen Stundensatz von 2500€...allerdings stell ich dem Mandanten natürlich auch nicht jede Minute in Rechnung ;)...abundzu nehm ich auch mal gerne 5000€ pro Stunde, dann bin ich aber noch großzügiger ;)

Mal ehrlich...Stundensätze kann man dafinieren wie man will. Das sagt noch gar nichts aus, wieviel man dann effektiv abrechnet. Eine 1:1 Abrechnung, sprich ich arbeite 14h am Tag und kann dann auch 14h am Tag abrechnen ist so weit weg von der Realität wie die Sonne von Pluto.

Also locker bleiben, zumal sich bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen die Patentanwälte ganz unspektakulär im Mittelfeld der Höhe der Stundesätze bewegen. Wer sich reich rechnen möchte, kann gerne die Stundensätze deutscher Ableger von amerikanischen Großkanzleien nehmen...oder gleich die von amerikanischen Großkanzleien in den USA...das wäre viel eher was für die BILD...

Ciao

arcd007
 
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grond

*** KT-HERO ***
Hohe Stundensätze haben meiner Meinung nach nur den berechtigten Sinn, Anwesenheitszeiten bei mündlichen Verhandlungen halbwegs gerecht abzurechnen. Wer für eine anderthalbstündige Verhandlung nach Rotterdam reist, möchte dafür ja schließlich ein bisschen was sehen.
 

Kurt

*** KT-HERO ***
Das erinnert mich an die Rechtsanwälte einer Münchner Boutique, die in einer Angelegenheit meiner dussligen Verwandtschaft drei Mann hoch drei Stunden weit mit dem ICE in die Provinz fuhren, dort eine Stunde lang Zeugenbefragung hielten, dann drei Stunden mit dem Zug zurück nach München, und schlussendlich 3 Mann x 8 Stunden x 250 = 6k€ berechneten.

Grüße Kurt
 

Karl

*** KT-HERO ***
Also zum Thema Threads mit (grob angegebenen) Stundensätzen:

Ich würde zwar keine allzu genauen Zahlen nennen, aber die Größenordnung kennt eh jeder im Business. Solang das ungefährangaben sind sehe ich nicht das Problem, genaueres würde man vor allem wegen anderen Kanzleien niemals nennen...

Ansonsten

a) Lesen das Forum eh fast nur Kandidaten und Anwälte, d.h. niemand der die üblichen Tarife nicht eh so grob kennt
b) gibt es eh schon genug offizieller wirkendere Bücher (Perspektive Patentanwalt) die deutlich besser geeignet sind, der Außenwelt völlig falsche Gehaltsvorstellungen zu vermitteln und
c) ist jedem vom Fach klar, dass man eher selten 1:1 abrechnet.

Im Endeffekt ist nen Stundensatz doch stets so gewählt, dass man bei der Stundenzahl am Ende nicht diskutieren braucht, dass man tatsächlich xx Stunden für die Anmeldung gebraucht hat. Daher Arbeitet man halt xx Stunden, rechnet dafür nur y STunden ab und hat nen höheren Stundensatz. Das Modell dürfte so ca überall gleich sein
 

Matthias

SILBER - Mitglied
Stundensätze allein zu betrachten hilft ohnehin nicht. Wer sich etwas besser informieren will, wohin die Reise mit den PAs geht, sollte sich die regelmäßig erscheinenden Artikel aus den Mitteilungen durchlesen, die sich mit "IP-Ökonomie" beschäftigen. Auf jeden Fall sinnvoller als das Märchenbuch "Perspektive Patentanwalt".
 

Blood für PMZ

*** KT-HERO ***
Öffentlichkeitsarbeit einmal anders gesehen

a) Lesen das Forum eh fast nur Kandidaten und Anwälte, d.h. niemand der die üblichen Tarife nicht eh so grob kennt

Das ist nicht richtig.

Großes Interesse findet diese Seite beispielsweise bei Unternehmen, die sich bei der Vergabe von Aufträgen hier an Preis- und Zahlenangaben orientieren, gerne natürlich an Angaben, die Niedrigpreise aufgrund einer Kandidatenschwämme oder sonstiger Umweltkatastrophen verheißen.

Ebenfalls großes Interesse findet die Seite bei den Finanzbehörden. Bei Außenprüfungen des Finanzamtes sind uns schon Auszüge "als Aussage von Fachleuten, die müssen das ja wissen" vorgelegt worden. Da ging es dann aber mehr um die Diskussionen zu den Kanzleien, die ohne eigene Arbeit pro Nase Summen im Jahr generieren, die wir bisher bedauerlicherweise auch nicht mit eigener Arbeit erwirtschaften konnten und nie erwirtschaften werden.

Die Zulassungsstelle liest hier ebenso mit wie Prüfer der einschlägigen Behörden, die sich ja auch gelegentlich beteiligen und durchaus wertvolle Hinweise geben.

Auch Journalisten und Piraten haben sich bekanntlich schon auf diese Seite recherchiert. Es geht alles auch ohne NSA.

Frohes Schaffen

Blood für PMZ
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Im Endeffekt ist nen Stundensatz doch stets so gewählt, dass man bei der Stundenzahl am Ende nicht diskutieren braucht, dass man tatsächlich xx Stunden für die Anmeldung gebraucht hat. Daher Arbeitet man halt xx Stunden, rechnet dafür nur y STunden ab und hat nen höheren Stundensatz. Das Modell dürfte so ca überall gleich sein

Genau das kann aber ein Problem in der öffentlichen Wahrnehmung sein: Da rechnet der unbedarfte Leser, der natürlich die Umstände nicht kennt, z.B. 180 h/Monat mal 250 EUR/h, kommt auf irrsinnige Zahlen und denkt, der Beruf sei wie eine Lizenz zum Gelddrucken ...
 

Kurt

*** KT-HERO ***
Lizenz zum Gelddrucken

Genau das hat mir mein Ausbilder in der Probezeit als Kandidat auch versprochen :(

Der nämliche, bei dem die Partner jährlich "siebenstellige DM-Beträge" entnehmen (steht jedenfalls so im Partnerschaftsvertrag), der aber keineswegs Heerscharen von Patentingenieuren, Kandidaten und Anwaltsknechten beschäftigt, sondern eigentlich nur nen paar Mädels.

Aber irgendwas stimmt da vielleicht doch nicht dran an der Geschichte:

In der ganzen Kanzlei gibts keinen einzigen Porsche. Maximal einen englischen Sportwagen auf Ford-Fahrgestell.

Grüße Kurt
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi,

ach, genau das Gleiche hat man mir auch erzählt ;) Man wird aber spätestens nach der Ausbildung als Kollegenarbeiter, der noch keinen eigenen Mandantenstamm hat ordentlich "geerdet" ;) Eine weitere "Erdung" gibt es dann - sofern man es geschafft hat - wenn man als Partner aufgenommen wurde...da werden aus den "siebenstellige[n] DM-Beträge" mal ganz schnell 5-stellige Euro-Beträge..

Ciao

arcd007
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi Kurt,

schön wäre es, wenn es nur zum lachen wäre. Aber bei mir bekannten Kanzleien und wenn man nicht exzessiv arbeitet, bleibt bei einsteigenden Partnern ohne eigene Mandantschaft und abzüglich der Einkaufsrate in den ersten Jahren eine 5-stellige Eurosumme hängen...

Insoweit ist der "Umfang" der "Lizenz zum Gelddrucken" doch sehr viel kleiner als allgemein angenommen wird.

Ciao

arcd007
 
Zuletzt bearbeitet:

Kurt

*** KT-HERO ***
Richtig.

Mir wurde gesagt, Einkaufsrate ist 2,3-stellige k€ pro Monat über 10 Jahre.

Und "Du machen doppelter Umsatz wie Einkaufsrate, das passt".

Klang damals alles schon irgendwie utopisch für mich. Mit Deiner Bestätigung sehe ich die Sache jetzt klarer.

Irgendwie ist das wie bei der Kirche. Da weiß man auch erst wenn man tot ist, dass an den ganzen Versprechungen nix dran war -- wegen denen man sein ganzes Leben lang brav gewesen ist!
 

grond

*** KT-HERO ***
Wenn mich meine spärlichen Mathematikkenntnisse nicht schon wieder im Stich lassen, ergäbe das einen 7,4-stelligen Einkaufsbetrag. Tüchtig. Man fragt sich, wie sich die Einkaufspreise und damit auch der Wert des vom Jungpartner erworbenen Kanzleianteils entwickeln, wenn immer mehr Patentanwälte auf den Markt drängen. Einerseits wird der Leidensdruck seitens der Käufer und damit der Wunsch, ins sichere Boot zu kommen, größer, was die Preise nach oben treiben könnte, andererseits könnte aus den ausgiebig diskutierten wirtschaftlichen Gründen der Umsatz und damit der Wert des Anteils sinken. Kanzleien, in denen das Pyramidenspiel zusammenzubrechen beginnt und die Jungpartner überwiegend für Altpartner im Ruhestand arbeiten, gibt es jedenfalls.
 

Patentus

SILBER - Mitglied
Mir wurde gesagt, Einkaufsrate ist 2,3-stellige k€ pro Monat über 10 Jahre.

Und "Du machen doppelter Umsatz wie Einkaufsrate, das passt".

Wollten die eigentlich, das du das Schnäppchen mit Omas Haus besicherst? Was war denn für den Fall des Nichterreichens des Umsatzplans angedacht?
 

Kurt

*** KT-HERO ***
Was war denn für den Fall des Nichterreichens des Umsatzplans angedacht?

So weit sind wir zunächst nicht gekommen, und es war auch den mir zugänglichen Unterlagen nichts diesbezügliches zu entnehmen.

Ich denke, der Umsatzplan war einfach fix, und wenn er nicht erreicht werden würde, egal aus welchem Grund, dann könnte man den jeweils zuletzt hereingenommenen Partner irgendwie auch wieder rausekeln.
 
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