Einmal haben 35% der 579 Teilnehmer bestanden, die alle 4 Teile geschrieben haben, also echte First-Sitter + jene, die alle vier Teile beim letzten Mal nicht bestanden haben (Resitter in full).
Und einmal haben 35% von den 1280 Teilnehmern, die nur den D-Teil mitgeschrieben haben, diesen auch bestanden, also die First-Sitter + die Resitter in full + jene, die nur einzelne Teile geschrieben haben (darunter D natürlich).
Die beiden Prozentwerte sind nur zufällig identisch und sollten generell überhaupt nicht miteinander verglichen werden, da sie sich in mindestens 2 Ausgangsannahmen/parametern unterscheiden (verschiedene Prüfungskonstellationen UND verschiedene Teilnehmergruppen).
Zusätzlich sollte der erste Wert überhaupt nicht aussagekräftig für echte First-Sitter sein sein, da hier ganz offensichtlich nicht nur diese berücksichtigt sind, sondern eben auch jene, die alle 4 Teile nochmal geschrieben haben.
Überhaupt könnten die beiden Werte nur miteinander verglichen werden, wenn beispielsweise für das Bestehen des D-Teils allein vs. Bestehen von A+B+C+D jeweils nur die echten First-Sitter verglichen werden könnten (oder umgekehrt nur der bestandene D-Teil für die First-Sitter und z.B. Resitter in part). Diese Möglichkeit der Auswertung, also Unterscheidung, echte First-Sitter und Resitter in full und in part, hat aber nur das EPA (hat dies allerdings seit 2010 aufgegeben) und kann anhand der vorhandenen Ergebnisliste überhaupt nicht erfolgen.
Hier nochmal einige Anmerkungen (beispielhaft anhand der EQE-Statistik von 2008, die noch zwischen echten First-Sittern, Resittern in part und in full unterscheidet, http://documents.epo.org/projects/babylon/eponot.nsf/0/3AF73CADCB34AF01C1257833003C22B0/$File/EQE_statistics_2008_en.pdf):
Wer alle 4 Teile gleichzeitig nicht besteht, hat statistisch geringe Chancen alle vier Teile im nächsten Anlauf zu bestehen (5,45% von 55, Seite 2). Deshalb sind hier die 35% von 579 stark verfälscht und nicht aussagekräftig wenn sie den First-Sittern allein zugeschrieben werden sollen.
Die höchste Wahrscheinlichkeit, die EQE zu bestehen hat man als echter First-Sitter (höchste Motivation?), danach sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich. Schätze, dass u.a. aufgrund des menschlichen Faktors auch eine einfache Statistikrechnung nicht funktioniert, wonach die Quoten der einzelnen Klausuren nur miteinander multipliziert werden müssen, um auf einen -sehr niedrigen- Anteil jener zu kommen, die alle vier Teile bestanden haben.
Anhand des D-Teils (letzte Spalte auf Seiten 7 und 8) wird das deutlich: von den echten First-Sittern haben insgesamt 68,0% ohne Ausgleich den D-Teil bestanden (76,4% mit Ausgleich, 2008 waren die Quoten vergleichsweise hoch). Von den Resittern haben nur noch 44,9% den D-Teil bestanden (ein Ausgleich ist nicht angegeben), obwohl nur noch einzelne Teile nachgeschrieben werden mussten. Insgesamt haben 41,5% der echten First-Sitter alle vier Teile bestanden (Seite 2, schätze mit Ausgleich). Von den Resittern duften sich nach meinem Verständnis nach der Prüfung 2008 nur 35,46% EP-Vertreter nennen (Seite 3), obwohl wie gesagt insgesamt weniger Teile mitgeschrieben werden mussten.
Selbstverständlich ist auch, dass 2008 die Quote für einen einzelnen Teil (z.B. D) bei den echten First-Sittern deutlich höher war als die Quote für vier gleichzeitig bestandene Teile (76,4% vs. 41,5%). Auch DIESE Auswertung/Feststellung ist hier mit der vorhandenen Liste nicht möglich, Entsprechendes würde sich aber auch für 2011 zweifellos ergeben.
Die Auswertung kann nur als grober Hinweis dienen. Die Angaben sind ja auch korrekt (es haben nun mal 35% all jener, die alle vier Teile geschrieben haben, bestanden), es sollte nur nicht mehr hineininterpretiert werden als erlaubt. Dem EPA stattdessen vorschnell Bevorzugung von First-Sittern zu unterstellen halte ich für gewagt - und auch sonst insgesamt für wenig zielführend.
T-Rex