EQE Statistik EQE 2011

Lysios

*** KT-HERO ***
Also ich hatte im C-Teil auch vier Punkte Unterschied zwischen beiden Korrektoren. Das war allerdings 2008, ein Jahr nach dem 2007 Desaster mit den 10 Extrapunkten. Da waren die Korrektoren vielleicht ein wenig verunsichert.
 

grond

*** KT-HERO ***
Ich hatte auch mehrere Punkte Unterschied, wobei allerdings z.B. in einem Lösungsteil der eine Prüfer mehr Punkte gegeben hat, in einem anderen jedoch der andere, so dass der Unterschied der jeweils summierten Punkte geringer war, als die Summe der Abweichungen.

Soll heißen: nur weil beide Prüfer am Ende vielleicht dieselbe Punktzahl vergeben haben, heißt das nicht, dass sie nicht doch zahlreiche und unterschiedliche Fehlbewertungen auf dem Weg zu der Punktzahl begangen haben.

Wenn ein Prüfer einen Punkt als beantwortet ansieht, ist er dann wohl tatsächlich beantwortet worden und der andere Prüfer hat diese Antwort nur übersiehen, oder hat der Prüfer, der den Punkt gegeben hat, halluziniert?
 

T-Rex

Schreiber
Einmal haben 35% der 579 Teilnehmer bestanden, die alle 4 Teile geschrieben haben, also echte First-Sitter + jene, die alle vier Teile beim letzten Mal nicht bestanden haben (Resitter in full).

Und einmal haben 35% von den 1280 Teilnehmern, die nur den D-Teil mitgeschrieben haben, diesen auch bestanden, also die First-Sitter + die Resitter in full + jene, die nur einzelne Teile geschrieben haben (darunter D natürlich).

Die beiden Prozentwerte sind nur zufällig identisch und sollten generell überhaupt nicht miteinander verglichen werden, da sie sich in mindestens 2 Ausgangsannahmen/parametern unterscheiden (verschiedene Prüfungskonstellationen UND verschiedene Teilnehmergruppen).

Zusätzlich sollte der erste Wert überhaupt nicht aussagekräftig für echte First-Sitter sein sein, da hier ganz offensichtlich nicht nur diese berücksichtigt sind, sondern eben auch jene, die alle 4 Teile nochmal geschrieben haben.

Überhaupt könnten die beiden Werte nur miteinander verglichen werden, wenn beispielsweise für das Bestehen des D-Teils allein vs. Bestehen von A+B+C+D jeweils nur die echten First-Sitter verglichen werden könnten (oder umgekehrt nur der bestandene D-Teil für die First-Sitter und z.B. Resitter in part). Diese Möglichkeit der Auswertung, also Unterscheidung, echte First-Sitter und Resitter in full und in part, hat aber nur das EPA (hat dies allerdings seit 2010 aufgegeben) und kann anhand der vorhandenen Ergebnisliste überhaupt nicht erfolgen.

Hier nochmal einige Anmerkungen (beispielhaft anhand der EQE-Statistik von 2008, die noch zwischen echten First-Sittern, Resittern in part und in full unterscheidet, http://documents.epo.org/projects/babylon/eponot.nsf/0/3AF73CADCB34AF01C1257833003C22B0/$File/EQE_statistics_2008_en.pdf):

Wer alle 4 Teile gleichzeitig nicht besteht, hat statistisch geringe Chancen alle vier Teile im nächsten Anlauf zu bestehen (5,45% von 55, Seite 2). Deshalb sind hier die 35% von 579 stark verfälscht und nicht aussagekräftig wenn sie den First-Sittern allein zugeschrieben werden sollen.

Die höchste Wahrscheinlichkeit, die EQE zu bestehen hat man als echter First-Sitter (höchste Motivation?), danach sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich. Schätze, dass u.a. aufgrund des menschlichen Faktors auch eine einfache Statistikrechnung nicht funktioniert, wonach die Quoten der einzelnen Klausuren nur miteinander multipliziert werden müssen, um auf einen -sehr niedrigen- Anteil jener zu kommen, die alle vier Teile bestanden haben.

Anhand des D-Teils (letzte Spalte auf Seiten 7 und 8) wird das deutlich: von den echten First-Sittern haben insgesamt 68,0% ohne Ausgleich den D-Teil bestanden (76,4% mit Ausgleich, 2008 waren die Quoten vergleichsweise hoch). Von den Resittern haben nur noch 44,9% den D-Teil bestanden (ein Ausgleich ist nicht angegeben), obwohl nur noch einzelne Teile nachgeschrieben werden mussten. Insgesamt haben 41,5% der echten First-Sitter alle vier Teile bestanden (Seite 2, schätze mit Ausgleich). Von den Resittern duften sich nach meinem Verständnis nach der Prüfung 2008 nur 35,46% EP-Vertreter nennen (Seite 3), obwohl wie gesagt insgesamt weniger Teile mitgeschrieben werden mussten.

Selbstverständlich ist auch, dass 2008 die Quote für einen einzelnen Teil (z.B. D) bei den echten First-Sittern deutlich höher war als die Quote für vier gleichzeitig bestandene Teile (76,4% vs. 41,5%). Auch DIESE Auswertung/Feststellung ist hier mit der vorhandenen Liste nicht möglich, Entsprechendes würde sich aber auch für 2011 zweifellos ergeben.

Die Auswertung kann nur als grober Hinweis dienen. Die Angaben sind ja auch korrekt (es haben nun mal 35% all jener, die alle vier Teile geschrieben haben, bestanden), es sollte nur nicht mehr hineininterpretiert werden als erlaubt. Dem EPA stattdessen vorschnell Bevorzugung von First-Sittern zu unterstellen halte ich für gewagt - und auch sonst insgesamt für wenig zielführend.

T-Rex
 

T-Rex

Schreiber
Korrektur im zweiten Abschnitt:

Und einmal haben 35% von den 1280 Teilnehmern, die den D-Teil mitgeschrieben haben, diesen auch bestanden, also die First-Sitter + die Resitter in full + jene, die nur einzelne Teile geschrieben haben (darunter D natürlich)
 

Coconino

Schreiber
Ich möchte nicht den Verschwörungstheoretiker geben.

Ich weiß, dass die Klausuren anonym korrigiert werden. Mich verwundert aber, dass die Korrektoren (unabhängig) fast immer die identische Punktzahl vergeben. Weiterhin sind die Korrekturen nicht einsehbar (fördert nicht die Transparenz).

Irgendwann setzt sich die Prüfungskommission zusammen und da liegt dann alles auf dem Tisch. Also sollte eingegriffen werden, dann da.

Bei der deutschen Prüfung gab es bei mir Kandidatenkollegen, die von gut bis magelhaft bei drei Korrektoren alles dabei hatten. Dies scheint mir realistisch zu sein. Bei anderen Kollegen gab es Abweichungen von ein bis zwei Notenpunkte. Auch bei mir selbst schwankte es um zwei Notenpunkte.

Ich hatte die EQE mehrfach geschrieben und, die größte Abweichung war in einem einzigen Teil 0,5 Punkte!!!
Wie kann das sein?

...

Ich hatte vor ein paar Monaten Gelegenheit mit einer Prüferin zu sprechen:

Die Prüfungskommission setzt sich vor dem (anonymen) Korrigieren zusammen und legt sehr detaillierte Bewertungskriterien fest. Das erklärt vermutlich auch, dass die Bewertungen durch die beiden Korrektoren im Regelfall kaum voneinander abweichen. Meine Vermutung ist, dass die Kriterien in Hagen bzw. bei der Assessorprüfung deutlich weniger detailliert ausgearbeitet werden und daher eine größere Streuung zwischen den Prüfern vorliegt.

Coconino
 
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Coconino

Schreiber
...

Die höchste Wahrscheinlichkeit, die EQE zu bestehen hat man als echter First-Sitter (höchste Motivation?), danach sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich. Schätze, dass u.a. aufgrund des menschlichen Faktors auch eine einfache Statistikrechnung nicht funktioniert, wonach die Quoten der einzelnen Klausuren nur miteinander multipliziert werden müssen, um auf einen -sehr niedrigen- Anteil jener zu kommen, die alle vier Teile bestanden haben.

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T-Rex

Dass Erstschreiber besser abschneiden als Wiederholer ist tatsächlich so; diese Beobachtung kann man bei praktisch jeder Prüfung machen, etwa auch bei Klausurkorrekturen an der Uni.

Das hat aber mit einer Bevorzugung nichts zu tun, mögliche Ursachen kann man sich selbst zusammenreimen ...

Das ist genau der Punkt. Die statistische Wahrscheinlichkeit einen bestimmten Teil zu bestehen ist beim ersten Mal am größten, auch dann, wenn man sich parallel auf mehrere Teile vorbereiten musste.

Da spielen sicher die Motivation, der Druck zu bestehen sowie, ob einem grundsätzlich dieses Prüfungsformat liegt, eine Rolle...
 
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