Allg. Promotion

Gonzo

*** KT-HERO ***
Rex schrieb:
Ich würde statt dessen empfehlen, nach dem Bio-Studium lieber noch Medizin zu studieren, das wird mit Sicherheit keiner bereuen.
Bei allem Respekt: Nach ca. 5 Jahren Biologiestudium nochmals 5 Jahre Medizin zu studieren soll keiner bereuen? Und das ist eine gute alternative zur PA-Ausbildung?

Ich bitte um Erklärung.

Herzlichst,


Gonzo
 

Patentonkel

GOLD - Mitglied
Gonzo schrieb:
Bei allem Respekt: Nach ca. 5 Jahren Biologiestudium nochmals 5 Jahre Medizin zu studieren soll keiner bereuen? Und das ist eine gute alternative zur PA-Ausbildung?

Ich bitte um Erklärung.
lass mal, ich glaube rex hat heute nur die smilies hinter seinen beiträgen vergessen.

ansonsten ist es doch wieder ein normal verlaufender KT-thread: promovieren ist mist und wir werden uns alle unter der brücke wiedertreffen. in diesem sinne bis demnächst, der onkel
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Was spricht gegen Medizin? Jedenfalls die Promotion sollte dann schnell gehen. Wenn man eine Promotion anstrebt, verliert man gegenüber dem üblich Promotionsgezeter lediglich wenige Jahre, hat aber dafür einen Abschluss, mit dem man in den nächsten 50 Jahren sicher nicht arbeitslos wird. Und verdienen tun die Ärzte ja mal nicht schlecht, besser als die Biologen allemal.
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
Gonzo schrieb:
Rex schrieb:
Ich würde statt dessen empfehlen, nach dem Bio-Studium lieber noch Medizin zu studieren, das wird mit Sicherheit keiner bereuen.
Bei allem Respekt: Nach ca. 5 Jahren Biologiestudium nochmals 5 Jahre Medizin zu studieren soll keiner bereuen? Und das ist eine gute alternative zur PA-Ausbildung?

Ich bitte um Erklärung.

Herzlichst,


Gonzo
Genau, richtig verstanden
 

Khisanth

SILBER - Mitglied
Rex schrieb:
Es zeigt nur, dass kein Bedarf an Patentanwaltsbiologen besteht.
Hi Rex,

das stimmt so pauschal nicht. Wenn Du Dir die Fachrichtungen der zugelassenen PAs anschaust, wirst Du darunter auch eine ganze Reihe Biologen finden, von denen viele von ihrer Arbeit verdientermassen gut leben können. Für bestimmte technische Bereiche sind auch Kenntnisse in biologischen Fächern erforderlich, in die man sich beispielsweise als synthetischer Chemiker nicht unmittelbar einarbeiten kann.

Allerdings stimme ich Dir insofern zu, als der Bedarf im Verhältnis zur Zahl der Universitätsabsolventen in Biologie so gering ist, dass für den durchschnittlichen Absolventen eine PA-Karriere nicht realistisch ist. Ich denke, dass es auch in Zukunft immer wieder mal Stellen für Biologie-Kandidaten und -anwälte geben wird, aber nur die besten bzw. diejenigen, die die Kanzleien für die besten halten, werden zum Zuge kommen.

Für die Medizin-Fans hier: vergesst nicht, dass das Medizinstudium per se keine Garantie für ein hohes Einkommen ist. Bis man eine relevante Facharztqualifikation erhält, gehen auch leicht 10-15 Jahre ins Land...
 

union

*** KT-HERO ***
Vor 20 Jahren konnte man so ziemlich alles falsch machen und wurde dennoch reich.
Was hier wohl unter "reich" verstanden wird?

Vielleicht Größenordnungen von 200TE (Ingenieur?)? Dann kann man sich womöglich gar nicht vorstellen, dass sich manch ein Biologe mit einer Aussicht auf 50TE bereits als "reich" definieren würde.

Tja, aber solch genügsame Biologen verderben einem dann leider leider auf lange Sicht das 200TE Geschäft. Nur wird diese Entwicklung keiner verhindern können, auch nicht durch möglichst düster gehaltene Hartz4- und Zusatzstudium-Beiträge in diesem Thread...

So ein Pech.
 

Gonzo

*** KT-HERO ***
Panwalt schrieb:
Da ich nicht in die Industrie wollte, habe ich daher die Selbständigkeit vorgezogen. Mein Einkommen ist gering.
Sicherlich ist das eine private Angelegenheit, aber da es hier nun einmal gepostet worden ist, möchte ich dennoch fragen: Warum nicht in die Industrie? Das Einkommensniveau dort liegt ja deutlich über Hartz lV.
 

Rex

*** KT-HERO ***
Hallo Panwalt,

ich glaube Dir das mit den 1000 EUR pro Monat. Wenn man eine Kanzlei neu gründet, wo soll dann auch am Anfang der Umsatz herkommen.

Mich würde interessieren, ob Du mit der Zahl den Nettohonorarumsatz, Dein Bruttogehalt nach Abzug der Unkosten oder Dein Nettogehalt meinst. Wie hoch ist die Kanzleimiete?

Außerdem fände ich interessant zu wissen, ob Du auch Biologe bist.

Schöne Grüße
Rex
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
Gonzo schrieb:
Panwalt schrieb:
Da ich nicht in die Industrie wollte, habe ich daher die Selbständigkeit vorgezogen. Mein Einkommen ist gering.
Sicherlich ist das eine private Angelegenheit, aber da es hier nun einmal gepostet worden ist, möchte ich dennoch fragen: Warum nicht in die Industrie? Das Einkommensniveau dort liegt ja deutlich über Hartz lV.
Ich hab den Beruf ergriffen, weil ich als selbständiger Patentanwalt tätig sein möchte. Es liegen wohl noch ein paar schleche Jahre vor mir, aber es wird langsam aufwärtsgehen. Da muß man durch.
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
Rex schrieb:
Hallo Panwalt,

ich glaube Dir das mit den 1000 EUR pro Monat. Wenn man eine Kanzlei neu gründet, wo soll dann auch am Anfang der Umsatz herkommen.

Mich würde interessieren, ob Du mit der Zahl den Nettohonorarumsatz, Dein Bruttogehalt nach Abzug der Unkosten oder Dein Nettogehalt meinst. Wie hoch ist die Kanzleimiete?

Außerdem fände ich interessant zu wissen, ob Du auch Biologe bist.

Schöne Grüße
Rex
Netto ist mein Einkommen im Augenblick negativ. Ich stecke viel Geld - im Augenblick in der Größenordnung von mehreren 1000 € pro Monat - in Werbung, die heutzutage zum Glück erlaubt ist. Ich bin überzeugt, dadurch meine Situation langfristig nachhaltig verbessern zu können. Jetzt zu sparen wäre der falsche Weg. Indem ich fleißig Werbung betreibe, werde ich selbstverständlich anderen Kollegen Mandate wegschnappen. Die Anzahl interessanter Mandate ist leider begrenzt.

Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch mit einem etablierten Kollegen aus der Nachbarschaft, der sagte wörtlich: Ich will Sie nur anstellen, um Sie von der Straße zu holen.

Genau den Ton mag ich. Ich habe das Angebot selbstverständlich abgelehnt. Mit solchen Kollegen zusammenzuarbeiten wäre eine Kapitulation. Ich weiß, dass der Kollege drei Jahre lang einen Nachwuchspatentanwalt gesucht hat und zum Glück keinen gefunden hat. Dieser Ton scheint mir unter vielen etablierten Kollegen außerdem weit verbreitet. Es gibt nur eine passende Antwort, die darin besteht solchen Kollegen die Mandate wegzuschnappen. Mein großes Werbebudget sollte mir dabei helfen.

Mich als promovierten Ingenieur mit beiden Zulassungen zu bezeichnen, trifft es ziemlich gut.
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
Rex schrieb:
PS an Panwalt

Seit wann hast Du Dich selbständig gemacht?
Ich bin gerne etwas diskret. Es sind ein paar Jahre her. Anfangs hatte ich fleißig Übersetzungen angefertigt, aber nach dem Übereinkommen von London ist diese Einnahmequelle vollkommen versiegt.

Nun habe ich viel Zeit für Akquise, die ich auch gut nutze. Es gibt Anzeichen, dass meine Situation langsam besser wird. Mit Sicherheit werden jedoch andere meine Akquise mit Rückgängen bezahlen.
 

grond

*** KT-HERO ***
Panwalt schrieb:
Mich als promovierten Ingenieur mit beiden Zulassungen zu bezeichnen, trifft es ziemlich gut.
Und dann kein Einkommen? Das erstaunt. Kollegenarbeit lehnst Du dann wohl auch ab? Den Luxus, darauf zu verzichten, kann man sich dann aber auch nur leisten, wenn man keine Familie hat. Oder eine, die einen unterhalten kann.
 

Panwalt

SILBER - Mitglied
grond schrieb:
Panwalt schrieb:
Mich als promovierten Ingenieur mit beiden Zulassungen zu bezeichnen, trifft es ziemlich gut.
Und dann kein Einkommen? Das erstaunt. Kollegenarbeit lehnst Du dann wohl auch ab? Den Luxus, darauf zu verzichten, kann man sich dann aber auch nur leisten, wenn man keine Familie hat. Oder eine, die einen unterhalten kann.
Ich habe erst neulich Kollegenarbeit gesucht. Es gab leider keine Angebote. Ich denke, dass abhängig vom Standort Kollegenarbeit inzwischen schwer zu finden ist, da sie umständlich zu organisieren ist und auch für den Kollegen Risiken birgt. Ich bin dafür offen, habe sie in der Vergangenheit getan, hatte aber auch hier einen Einbruch auf null. Ich war u.a. für eine Kanzlei tätig, die wiederum für die bekannten Top10 tätig ist. Mir wurde mitgeteilt, dass die Firma der Top10 es nicht gerne sieht, wenn die Anmeldungen als Kollegenarbeit weitergegeben werden. Schließlich könnte die Firma die Arbeit direkt weitervergeben. Aber anscheinend besteht ausreichendes Angebot an Patentanwälten. Mit Luxus hat das wenig zu tun.
 

grond

*** KT-HERO ***
Panwalt schrieb:
Ich habe erst neulich Kollegenarbeit gesucht. Es gab leider keine Angebote.
Wenn Du sagst, Du wolltest selbständiger Patentanwalt werden, schließt das dann auch eine Asoziierung mit einer Kanzlei aus, also das typische Scheinselbständigentum? Denn das ist ja letztlich auch nur Kollegenarbeit, nur in stärker sozial abhängiger Organisation.
 

Das gelbe U

*** KT-HERO ***
Echte Selbständigkeit in unserem Bereich bedeutet doch, dass man selber Mandanten hat (also solche, die zumindest überlegen würden, ob sie mit dem Anwalt die Kanzlei wechseln würden), und die man vor den Ämtern vertritt. Alles andere ist mehr oder weniger Scheinselbständigkeit. Und Kollegenarbeit hält einen nur davon ab, selber nach Mandanten zu suchen.

Da gibt es die Geschichte von einem alten Herren, der haufenweise Kandidaten und Junganwälte mit Asien-Geschäft beschäftigt und gar nicht daran denkt, das einfach so herzugeben: (sinngemäß)"Wir saßen damals nach einiger Zeit Kollegenarbeit da und es hatte sich nichts geändert. Dann haben wir die Kollegenarbeit gelassen und sind nach Japan geflogen, immer wieder, bis uns fast das Geld ausging." Problem: Das Modell funktioniert heute nur noch sehr begrenzt.

Es war schon damals nicht einfach reinzukommen ins Geschäft, heute ist es aber nochmal ungleich härter. Und zu verschenken hat in unserer Branche wirklich niemand etwas.
 
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