Echte Selbständigkeit in unserem Bereich bedeutet doch, dass man selber Mandanten hat (also solche, die zumindest überlegen würden, ob sie mit dem Anwalt die Kanzlei wechseln würden), und die man vor den Ämtern vertritt. Alles andere ist mehr oder weniger Scheinselbständigkeit. Und Kollegenarbeit hält einen nur davon ab, selber nach Mandanten zu suchen.
Da gibt es die Geschichte von einem alten Herren, der haufenweise Kandidaten und Junganwälte mit Asien-Geschäft beschäftigt und gar nicht daran denkt, das einfach so herzugeben: (sinngemäß)"Wir saßen damals nach einiger Zeit Kollegenarbeit da und es hatte sich nichts geändert. Dann haben wir die Kollegenarbeit gelassen und sind nach Japan geflogen, immer wieder, bis uns fast das Geld ausging." Problem: Das Modell funktioniert heute nur noch sehr begrenzt.
Es war schon damals nicht einfach reinzukommen ins Geschäft, heute ist es aber nochmal ungleich härter. Und zu verschenken hat in unserer Branche wirklich niemand etwas.