EQE Mehrjährige Resitter

tono_13

BRONZE - Mitglied
Hallo Resitter-Oldies,

ich war im Jahr 2010 bereits 4 Jahre bei der EQE. (ABC-> 2007, 2007, 2008) D seit 2008 erfolglos. Für 2010 kein +
/-Gefühl?

Gibt es hier im Forum Freiwillige, die mir Ihre Anzahl an EQE-Leidensjahren angeben und wie sie sich über die Jahre hinweg "neu"/ anders vorbereitet haben?

Grüße

Tonio
 

MPS

GOLD - Mitglied
Ich betreue als EPI Tutor "multiple resitters" für alle vier Prüfungen.
Ein häufiger, gravierender Fehler , der bei allen vier Prüfungen auftritt : man schreibt x Probeklausuren in der vorgegebenen Zeit, arbeitet aber nichts gründlich aus.
Mein Vorschlag : weniger Probeklausuren, aber gründlicher - man versuche ALLES richtig zu machen. Wenn man dazu anfangs 10 oder 15 Stunden braucht, dann macht das nichts, es zeigt nur, wie weit man im Grunde von der richtigen Vorbereitung entfernt war. (Es hat einfach keinen Sinn, ein Musikstück im richtigen Tempo zu üben, wenn dabei ständig die Hälfte der Noten unters Klavier fallen. Lieber langsam alle Noten spielen, die Geschwindingkeit kommt meist von alleine beim Wiederholen.)
Ein guter Test ist folgender : Wird das Ergebnis besser, wenn man man nach einem Jahr dieselbe Probeklausur nochmal schreibt ?

Das psychologische Problem dabei : der Kandidat, der dieser Methode folgt, hat das Gefühl einen Rückschritt vorzunehmen.

Wer dauerhaft weniger als 35 Punkte erzielt, der muss alles in Frage stellen : Grundkenntnisse, Arbeitsmethode in der Klausur, Arbeitsmethode bei der Vorbereitung, berufliche Praxis, persönliche Motivation.
Oft hört man: die Prüfung ist eine konstruierte Situation, in der Praxis arbeitet ja doch niemand so - das sind alles falsche Entschuldigungen : ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "multiple Resitter ", der im A-Teil bei fünf Probeklausuren keinen zweiteiligen Patentanspruch syntaktisch korrekt nd patentrechtlich präzise formulieren kann, dieses Problem in seiner beruflichen Praxis nicht hat !
 

Rex

*** KT-HERO ***
MPS schrieb:
Oft hört man: die Prüfung ist eine konstruierte Situation, in der Praxis arbeitet ja doch niemand so - das sind alles falsche Entschuldigungen : ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "multiple Resitter ", der im A-Teil bei fünf Probeklausuren keinen zweiteiligen Patentanspruch syntaktisch korrekt nd patentrechtlich präzise formulieren kann, dieses Problem in seiner beruflichen Praxis nicht hat !
Ich denke, das kann man so nicht unwidersprochen stehen lassen. Ich kenne keinen mehrfachen Resitter, der auf Dauer an A gescheitert wäre; auch nicht an B, und wenn, dann sind es Ausnahmen.

Resitter scheitern vielmehr regelmäßig am C- oder D-Teil. In der Praxis arbeitet in der Tat niemand so, wie die Prüfung abläuft. Das fängt schon damit an, dass man Unmengen an Text handschriftlich zu Papier bringen muss. Mir kann keiner erzählen, dass das der anwaltlichen Praxis entspricht. Für viele ist allein das schon ungewohnt und deshalb anstrengend. Dazu kommt der Zeitdruck und das Problem, viele Daten im Kopf zu behalten und zu verarbeiten. Das alles erzeugt natürlich eine Stresssituation, die eine "Denkblockade" erzeugen kann. Hinzu kommt natürlich, dass mehrfache Resitter wahrscheinlich durch das Durchfallen demotiviert werden, was der Leistungsfähigkeit auch nicht gerade dienlich ist.

Zwar spiegelt die Prüfung zum Teil Aspekte der praktischen Tätigkeit wider, ist aber letztendlich eine künstliche Situation mit konstruierten Problemstellungen, an denen man scheitern kann. Dies gilt natürlich für alle Prüfungen, auch für die deutsche PA-Prüfung. Bei der EQE kommt allerdings erschwerend die sehr strenge Bewertung hinzu.
 

tono_13

BRONZE - Mitglied
Hallo MPS/Rex,

danke für die Antworten.

Ich bereite mich in der Regel Anfang Oktober im EQE-Vorjahr bis März vor; unter der Wodche therie lernen und am Wochenende: unter EQE-Bedingungen Prüfungen Schreiben: Sprich EQE-Prüfungszeit, EQE-Papier-Kopien, EQE-Stift etc.

Mein Problem ist, dass ich die letzten 2 Jahre es satt habe 6-Monate im Jahr jeden 2tenTag /jeden Tag mich mit der Materie zu beschäftigen. Ich behaupte ich habe ein profundes EQE-Rechtswissen, ich sehe bei mir eben keine Steigerung mehr.


Grüße

Tonio
 

Rex

*** KT-HERO ***
Hallo Tonio,

bei einem profunden Rechtswissen müsste ja zumindest der D-Teil bestehbar sein. Der C-Teil ist eher eine Frage der taktischen Herangehensweise, wobei es ja verschiedene Möglichkeiten gibt.

Es ist wichtig zu analysieren, warum die Aufgaben bisher nicht gelöst wurden. Das ist ja anhand der eigenen Ergebnisse und Vergleich mit den Musterlösungen nachvollziehbar. Es stellt sich also die Frage nach den genauen Ursachen. Du müsstest doch eigentlich genau wissen, warum es bisher nicht geklappt hat.

Danach sollte man diese Schwächen abstellen und sich gezielt vorbereiten. Immer wieder 6 Monate nur nach derselben Methode zu lernen, mit der man dauernd gescheitert ist, kann ja nichts bringen.

Gruß Rex
 

MPS

GOLD - Mitglied
Kommentar zu Rex :

Mehrjährige A und B Resitter gibt es wirklich.

Nach meiner Erfahrung liefern viele mehrfache Resitter auch dann kein besseres Ergebnis ab, wenn sie doppelt so viel Zeit zur Verfügung haben. Das sind die wirklich schweren Fälle. Und auf der Grund der Frustration steigert sich der Misserfolg dann oft tatsächlich von Jahr zu Jahr.
 

arcd007

*** KT-HERO ***
Hi,

wenn man es nach den ersten 2 Mal nicht schafft, liegt meines Erachtens ein systematischer Fehler vor...anders kann ich mir das nicht erklären. Da hilft es auch nicht, wenn man das ganze Jahr über durchlernen würde. Ich habe mich für die rechtlichen Fragen ca. ab Mitte Dezember mehr sporadisch vorbereitet, den CEIPI-Kurs in Straßburg für alle Teile besucht und dann nochmal vor der Prüfung fulltime 2 Wochen gelernt. im Endeffekt hatte ich von jeder Aufgabe 2-3 durchexerziert und mit Kollegen besprochen. Das hat ausgereicht, um alle Teile im ersten Anlauf zu bestehen.

Ein anderer Kollege trat aber mit mir schon zum zweiten Mal für C und D an, und ist wieder durchgefallen. Seine Fehler waren meiner Meinung nach: er hat sich verzettelt, kam dann auch nicht auf den Punkkt er hatte zuviel Wissen (seine Noitzen im Gesetzeskommentar waren vom Umfang her mehr als der ganze Kommentar und mit 10 verschiedenen Farben markiert), und wollte die Aufgabe perfekt lösen, er hat sich die Aufgaben nicht richtig durchgelesen (bei der EQE 2009 im D-Teil war PCT nicht EPÜ gefragt) und/oder ist immer leicht nervös geworden, wenn er eine Frage nicht sofort wußte.

Ich denke, daß er diese Probleme nicht allein hat...

Ciao

arcd007
 
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