Marktchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

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Robby

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Dass EPA-Prüfer eher für die Industrieabteilungen geeignet sein können, kann ich mir schon vorstellen: Die Berufe Patentanwalt und Patentprüfer verlangen in meinen Augen völlig verschiedene Persönlichkeiten. Da mag der Unterschied zur einer Patentabteilung eines grossen Unternehmens geringer ausfallen.
 
P

ps

Guest
Mit Interesse habe ich die Diskussion um den "Ausstieg" aus dem EPA verfolgt. Es scheint einhellige Meinung zu sein, dass sich das finanziell nicht lohnt, weil das EPA-Prüfer-Gehalt so hoch ist.

Deshalb meine Frage: Wieviel verdient eigentlich ein EPA-Prüfer netto im Jahr? (sagen wir a) nach ca 5 Jahren im Amt und A3 und b) nach ca. 20 Jahren und A4)

Ich denke, dass man das offen kommunizieren kann. Schließliche sind das keien individuell vereinbarten Gehälter sondern fixe Tarife wie bei Beamten, oder etwa nicht?
 
C

corvinus

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

ich kenne nur die Zahl für einen nicht deutschen Prüfer am Amt mit 5 Jahren Berufserfahrung: 7800 netto (also abzüglich von allen Vorsorge- und versicherungszeugs) zum freien Konsum.

Da muß man als PA ganz schon ranblockern, das dürfte ca. 15-18 kEURO Bruttoentnahme (also bei freien Mitarbeitern dann ohne USt) im Monat bedeuten, je nach individuellem Vorsorgeaufwand, Steuerklasse etc. Viel Spaß
 
E

Erstaunter

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

wo kommt diese Zahl her?

Ich habe im Internet nur die Zahl 42000,- € p.a. für einen Absolventen gefunden (A1) von 2003. Macht 3500,- brutto p.m. bei 12 Gehältern.

Wie kann man in 5 Jahren ausgehend davon auf 7800,- p.m. netto kommen???

Selbst wenn man annähme, dass gar keine Steuern und Abgaben fällig werden, hätte sich das Gehalt dann ja mehr verdoppelt von A1 auf A3.

Gibt es da eine offizielle Tabelle?
 
C

corvinus

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

@erstaunter

das war die Selbstauskunft eines Patentprüfers, der meine alte Wohnung mieten wollte... außerdem ist mein halber Arbeitskreis von der Diss beim EPA....
 
E

Erstaunter

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

@ corvinus:
klingt nach Seemannsgarn; wieso sollte jemand, der mehr als 7000,- € netto p.m. nach Hause bringt noch eine Wohnung mieten?

Ich glaube das nicht, vielleicht meinte er DM statt Euro.
 
C

corvinus

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

@erstaunter,

nee das war vor 3 Monaten, und die wohnung war eigentlich auch nicht gaanz so klein und "günschtig". Und cool gegenüber dem ePA wohnen in der Au hat auch was, wozu ne wohnung in Großhadern oder noch weiter draußen (W,O, N, W, ohen präferenz und Wertung...) kaufen?
Außerdem gehen viele Prüfer heimatkrank wieder nach FR, GB etc zurück, da ist ne immobilie in DE auch blöd
 
A

Au Backe

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

erstaunter schrieb:
Ich glaube das nicht, vielleicht meinte er DM statt Euro.
vermute ich auch, denn er hat ja auch nach den Mark-Chancen gefragt.
 
R

Robby

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Passt schon. Und Wohnung kaufen ist in München nur was für Leute, die sich ihrer Sache sicher sind. Für die EPA-Prüfer gibts auch keine Eigenheimzulage:)
 

patentmichel

Schreiber
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Folgendes habe ich auf der Website des Auswärtigen Amts gefunden - ist bestimmt in etwa auf das EPA übertragbar:

Die Dienstbezüge der EU-Beamten bei der Europäischen Kommission setzen sich aus einem Grundgehalt, Familienzulagen (5% des Grundgehaltes für Verheiratete, Kinderzulage von ca. 215,- € pro Kind, Ausbildungszulage von bis zu ca. 195,- € je Kind) und einer Auslandszulage von 16 % des Grundgehaltes zusammen. Damit erhält ein Berufsanfänger (A 8) verheiratet, ohne Kinder ca. 4000,- € netto (nach Abzug von Gemeinschaftssteuer, Krisenabgabe und den Beiträgen für Altersversorgung, Kranken- und Unfallversicherung). Bei einem Beamten A6/4, ledig, 40 Jahre würde das auszuzahlende Nettogehalt bei ca. 5.500 € liegen, wäre er verheiratet mit 2 Kindern (davon ein Kind schulfplichtig) bei ca. 6.790 € . Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden nicht gezahlt. Nach aktuell geltendem Statut erwirbt ein EU-Beamter nach 10 Jahren Dienst einen Versorgungsanspruch, die Höchststufe von 70 % wird nach 35 Dienstjahren erreicht.
Das für die Beschäftigungsbedingungen der EU-Beamten maßgebliche Statut wird zur Zeit reformiert. Dies wird voraussichtlich zu Veränderungen u.a. im Bereich der Versorgungsansprüche führen.

Bei den Koordinierten Organisationen (Beispiel OECD) beträgt das Grundgehalt der Eingangsstufe A2/A3 4.464,29 EUR, hinzu kommt, abhängig vom Familienstand, eine Verheiratetenzulage von bis zu 6 %, ein Kinderzuschlag von 260,47 EUR sowie weitere Zulagen wie Auslandszuschlag in Höhe von 18 %, Auslandskinderzuschlag etc. Das Grundgehalt eines A 4-Beamten ( entspricht in etwa A 15 im deutschen öffentlichen Dienst) bei der OECD beträgt 6.401,41 EUR. Für Krankenversicherung werden 2,4 % des Grundgehalts einbehalten, für Tod und Invalidität 0,55 %.

Die Auskünfte zur Höhe der Gehälter erfolgen ohne Gewähr.
Die Nettogehälter sind schon ziemlich gut - für das Geld muss man sich als PA schon deutlich mehr Stress geben als ein EPA - Prüfer... Außerdem ist zu bedenken, dass die Beamten sicherlich auch noch gute Pensionsansprüche erwerben, so dass eine private Altersvorsorge höchstens ergänzend dazukommt.
 
D

Dr. No

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Angaben der Süddeutschen:

Das Vergütungssystem des Europäischen Patentamts ist vergleichbar mit dem der OECD oder den EU-Institutionen, die Bediensteten müssen keine Einkommenssteuer zahlen.

(Zum Vergleich:
Bei der OECD kommt ein Economist mit Hochschulabschluss und mindestens dreijähriger Berufserfahrung monatlich auf rund 4465 Euro plus Zulagen.

Bei der EU-Kommission erhält ein EU-Verwaltungsreferendar - Berufseinsteiger mit Hochschulabschlus - etwa 4000 Euro monatlich plus Zulagen.)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/app/jobkarriere/jobatlas/index.html?action=detail&detail=gehalt&id=610&back_action=abisz&back_search=p
 
G

GAST_DELETE

Guest
Hm - warum will bei den Gehältern am EPA dann eigentlich noch jemand Patentanwalt werden?

Mal ernsthafter: offenbar ist es recht leicht, das Gehalt eines EPA-Prüfers zumindest ungefähr herauszufinden. Warum tun wir uns dann mit der Bezifferung des ungefähren Einkommens eines fertigen Anwalts so schwer?

Kann sich hier nicht doch einmal einer der sicherlich im Forum vertretenen fertigen angestellten oder freien PA´s einen Ruck geben und uns kleinen Kandidaten mal eine Grössenordnung nennen?
 
D

Dr. No

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Soweit ich weiß wurden schon öfters in diesem Forum Gehaltsangaben für angestellte Patentanwälte in der Industrie gemacht.

An die genauen Zahlen kann ich mich jedoch nicht mehr erinnern. Ich meine etwas wie 60.000 Euro im Jahr (für EPA-Berufsanfänger) und 60.000 - 80.000 Euro im Jahr für PA- und EPA-Berufsanfänger im Kopf zu haben, variierend nach Fachrichtung.

Für Abteilungsleiter sind scheinbar um die 100.000 Euro pro Jahr drinnen.

Wohl gemerkt, alles Bruttoangaben!

Das Gehalt selbstständiger PAe zu beziffern, ist m.E. kaum möglich, da zu viele Faktoren, wie Geschwindigkeit, Eifer, Mandanten, Stundensatz der Kanzlei usw. das Gehalt beeinflussen.
 
J

James

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

ist schon bemerkenswert, dass man als EPA-Prüfer - vorausgesetzt, die Angaben stimmen - 12*7800,- = 93600,- netto p.a. verdient, und erst als Abteilungsleiter in der Industrie ca. 100 000,- brutto, also netto nur ca. 50000 - 60000,- p.a. verdient.
Wenn man bedenkt, dass so ein EPA-Job ein völlig schmerzfreier 9-17:00-Job ist...
(was bei einem IP-Abteilungsleiter mit Sicherheit nicht gegeben ist)
 
D

Dr. No

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Die von mir genannten Zahlen bitte nicht überbewerten. Das sind nur Angaben, an die ich mich zu erinnern glaubte.

In anderen Beiträgen sprach jemand auch von 80.000 Euro mit EPA-Prüfung und 100.000 Euro mit beiden Prüfungen und Berufserfahrung. Aber natürlich trotzdem brutto!

Wahrscheinlich ist dann als Abteilungsleiter doch erheblich mehr drin.

Aber am Besten einfach mal im Forum rumstöbern.
 
A

anonymus

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

na , dann trau ich mich mal aus der Deckung:

als fertiger PA (freier) Kollegenarbeiter (also ohne Infrastrukturkosten) sollten ca. 100.000 EURO brutto p.a drin sein, heißt aber bei ca. 90-100 EURO pro Stunde 1000-1200 abrechenbare Stunden pro Jahr (200 Arbeitstage, d.h 5 am Tag) Und das liebe Leute muß man erst mal machen.

Als start-up Kanzleigründer kann man die ach so hohen Grundgebühren mitvereinnahmen, aber Personal und Miete verschlingen auch Geld. Wir (4 PA) sind seit ca. 4 J. am Markt, haben aber keine gemeinsame (Entnahme) Kasse und Bruttoentnahmen von ca. 2500 pro Monat bis ca. 20000 pro Monat je Partner, wobei das mit dem Arbeitseinsatz korreliert ist. Jeder PA ist sein profit center und zahlt anteilige Gemeinkosten und ansonsten kann er auch wegbleiben und sich der family widmen, so seine Entnahme ihm ausreicht. Im Schnitt sollten so 10-15 hängenbleiben und davon darf man dann noch Versicherungen, Vorsorge etc bezahlen. SOO toll ist das dann auch nicht vgl mit einem EPA Prüfer.

Was Seniorpartner in alten wirklich gutgehenden Kanzleien verdienen, nun, das ist top secret und mE besser geschützt als die Krankenakte von Bush oder Putin...
 
G

GAST_DELETE

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Für einen Abteilungsleiter in der Industrie sind 150000 € Brutto p.a. durchaus drin, für einen normalen Sachbearbeiter eher so 80000 bis max. 130000 € p.a. Über 100000 € p.a. setzt schon einige Jahre Erfahrung voraus.

Für Partner in gut gehenden Kanzleien sind 250000 € Anteil am Gewinn durchaus im Bereich des möglichen.

Es gibt Senior Partner in sehr gut gehenden großen Kanzleien, die verdienen soviel wie ein Konzern-Vorstand.

Das ist aber alles nichts außergewöhnliches. Man kann auch in Deutschland als Direktor/Partner in großen Unternehmensberatungen Jahresgehälter von etwa 2 Millionen € verdienen (etwa bei den wohlbekannten internationalen Beratungsgesellschaften). (Damit liegt man über normalen Konzern-Vorständen!) Solche Zahlen findet man bei entsprechender Recherche in der deutschen Presse. Die obige Aussage bzgl. der Senior-Partner ebenso.
 
A

Anna Nym

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

@anonymus
Wenn ich das recht verstanden habe, sind die "Brutto-Entnahmen" das monatliche Bruttoeinkommen der jeweiligen Partner? 2500 im Monat, ist das ein Einzelfall (z.B., wenn der betreffende in dem Monat 3 Wochen in Urlaub war), oder gibt es da jemanden, der wirklich so wenig verdient, und wenn ja, wie kommts?

Wie sah das denn bei Euch am Anfang aus, habt Ihr zunächst Kollegenarbeit gemacht? Und konnte man schon am Anfang vernünftig davon leben, oder war das im ersten Jahr ein Zuschußbetrieb?

Auf jeden Fall aber vielen Dank für die offenen Auskünfte!
 
A

anonymus

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

@anna nym

na ja , kommt drauf an, was Du als Bruttoentnahme siehst:

das ist der entnahmefähige Anteil vom Gesamthonorarumsatz des jeweiligen Partners. Davon muß der dann Steuern, Versicherung, Altersvorsorge usw bezahlen. Akquisekosten, Kammerbeitrag gehen davon auch noch weg (allerdings steurelich als SBV).

Tja, am Anfang; sentimental werde ich da nicht; wir habens auch mit externer Kollegenarbeit versucht, aber sobald die rauskriegen, dass du nicht der kleine Popel in der one man show Wohnzimmerkanzlie bist, sondern eine "richtige" Kanzlei mit anderen "Partnern" hast ists aus. Das erste Jahr war dadurch hart, man konnte aber so grade davon Leben (Urlaub auf malediven , oder statt Rostlaube ein Auto, neue Klamotten und so Luxuszeugs natürlich ausgeschlossen).

Du brauchst erfahrungsgemäß 3-4 Jahre um am Markt überhaupt wahrgenommen zu werden.

Wenn Du sowas auch anstrebst: good luck, es gibt bequemere und lukrativere Wege aber ich (wir alle) würden es noch mal tun. Aber das liegt nüchtern betrachtet eher am Entnahmemodell; das jedem die vollkommene Freiheit läßt so viel zu tun wie er will.
 
P

Plempi

Guest
Re: Markchancen als EPA Prüfer / European Patent Attorney

Was mir nicht ganz klar ist:

jeder weiss mittlerweile über die positiven Seiten als EPA Prüfer insbes. die aussergewöhnliche Bezahlung. Aber jeder weiss auch , dass man in zunehmendem Masse nach einer gewissen Zeit als EPA Prüfer dazu angehalten wird, das EPA zu verlassen. Wie lange ist denn diese gewisse Zeit überhaupt? Sind das 10, 15 oder 20 Jahre? Der Punkt ist nämlich dann: man hatte zwar für eine bestimmte Zeit ein sehr gutes Leben, in der man vieles machen konnte, auch viele essenzielle, wie Familie gründen, sich natürlich auch entsprechend um die Familie kümmern, finanziell als auch persönlich, aber was ist nach dieser Zeit. Also was passiert mit dem EPA Prüfer, wenn er das EPA verlässt oder verlassen muss. Dahingehend finde ich die Eingangsfrage mehr als berechtigt. Und kann man sich wirklich so viel Geld auf die Kante legen, dass man die Übergangszeit nach dem EPA überbrücken kann und hat es sich dann auch rein rechnerisch gelohnt, insbesondere wenn man nichts findet? Oder wäre es doch nicht besser, einfach von Anfang an PA zu werden und das die nächsten 30 Jahre? Oder ist es sinnvoller das Ganze darauf ankommen zu lassen, d.h. EPA Prüfer mit sehr gutem Gehalt, eine Familie gründen, und sich richtig um die Familie kümmern können, und was danach ist, also nach 10-15 Jahren, einfach abwarte, da sich die Zeiten sowieso immer ändern und keiner so exakt vorhersehen kann, was sein wird?
 
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