Laufende Promotion abschließen?

P

Potentielle Kandidatin

Guest
Hallo,

ich (w, 26) habe Elektrotechnik studiert und arbeite seit einem halben Jahr an meiner Promotion. Während meines Studiums hatte ich eine Vorlesung zu Patentrecht gehört und war begeistert von diesem Thema. Die Klausur fiel mir auch sehr leicht, leichter als die technischen Sachen, obwohl ich darin auch nicht schlecht war (ich hoffe das klingt jetzt nicht zu eingebildet!?)
Irgendwie habe ich aber durch Auslandsaufenthalt und Diplomarbeit diesen Weg aus den Augen verloren und eine Promotion begonnen, in der ich aber nicht sehr glücklich bin. Ein Grund dafür ist, dass ich wahrscheinlich nicht dafür gemacht bin, mich drei oder vier Jahre in ein Thema zu verbeißen, sondern eher der interdisziplinäre Typ bin.
Nun bin ich am Überlegen, ob ich eine Ausbildung zur PA machen soll.

Die Frage ist hierzu:
Sollte ich mich durch meine Promotion durchbeißen, zum einen in Hinblick auf das Praxisjahr, zum anderen weil sich ein Abbruch im Lebenslauf nicht gut machen würde?
Oder meiner weiblichen Intuition folgen und alles hinschmeißen und eine Kandidatenstelle suchen, weil ich u.a. gerade als Frau nach einer Promotion zu alt sein könnte?

Ich bin mir natürlich dessen bewusst, dass ich diese Entscheidung für mich ganz alleine treffen muss, aber ein paar sachliche Argumente würden mir bei meiner Entscheidung sicherlich helfen.

Vielen Dank,
die potentielle Kandidatin
 
G

Gast999

Guest
Wenn Du die Promotion sowieso hinschmeißen willst, würde ich das sowieso tun, auch ohne die Überlegung, die Ausbildung zu machen.
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
Allerdings solltest Du auf jeden Fall eine Kandidatenstelle haben, bevor Du den Vertrag mit der Hochschule (den Du hast, wie ich annehme) kündigst (das geht meist im Einvernehmen auch sehr kurzfristig). Vielleicht ist es auch empfehlenswert, die Tätigkeit noch so lange hinzuziehen, bis es für das Praxisjahr reicht. Das sollte bei Berücksichtigung von Praktika, Werkstudententätigkeiten etc. nicht mehr allzu lange sein. Kandidatenstelle suchen kannst Du ja schon mal ...

Es ist sicherlich legitim und wird nicht zu negativ angerechnet, wenn man einmal einen Job nach kurzer Zeit hinwirft, weil man merkt, dass es nicht das richtige ist (insbesondere bei einem Uni-Job, der von vielen ohnehin nicht als "richtige Arbeit" angesehen wird). Und wenn Du mit der Ausbildung fertig bist, interessiert das sowieso keinen mehr. Blöd wäre es allerdings, wenn Du die Ausbildung abbrichst - dann kommst Du allmählich in Argumentationsnöte.

Bei solchen Fragen kann übrigens folgender Link hilfreich sein:

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktuelle_ausgabe/heikomellindex.asp

auch wenn Herr Mell in manchen Augen vielleicht extreme Ansichten bezüglich der dos und don'ts für Berufsanfänger hat (in der Art von "bleiben Sie erstmal drei Jahre, beissen sie sich durch und verdienen sie ihre Sporen, dann können sie Forderungen stellen") - aber möglicherweise hat er ja recht?!
 
L

LostJedi

Guest
Ich denke nicht, dass der Abbruch der Promotion nach einem halben Jahr schädlich für deine Karriere im Patentwesen wäre, allerdings ist es ein eindeutiger Abschluss mit der Universitätslaufbahn, das solltest du bedenken. Du kannst den Abbruch bezüglich deinen Berufsvorstellungen ja gut begründen.

Nur eines, und das kann ich guten Gewissens sagen, solltest du nie, nie und nimmer tun: Eine Promotion nur "weil ich sie halt angefangen habe" dort zu beenden, obwohl es dir keinen Spass macht. Ich sprech da aus eigener Erfahrung: Ich habe bei meiner Diplomarbeit extrem viel Mist erlebt, aber wollte die Arbeitsgruppe nicht wechseln - weil ich da halt angefangen hatte. Das hat mich ein Jahr meines Lebens gekostet, weil mein Thema nach einem halben Jahr willkürlich geändert wurde und das neue mir absolut keinen Spass machte, und weiterhin hat es mich einen "Idealabschluss" gekostet, da die Note letztendlich wegen der Motivation eben nicht die Idealnote war. Und bei einer Promotion, die ja auch noch länger als die Diplomarbeit dauert, endet das in reiner Selbstqual.

Wenn du aus irgendwelchen Gründen also gerne den "Dr." vor deinem Namen hättest, dann wechsel Uni/Arbeitsgruppe/Bereich und mach etwas, das dir Spass macht. Das habe ich nach meiner Diplomarbeit auch gemacht und alles war einfacher. *g*

Genug geschwafelt. Auf jeden Fall würde ich ausschliessen, Jahre meines Lebens wo zu arbeiten, wo es keinerlei Spass macht.
 
K

Kandidat

Guest
Zuerst möchte ich meinem Vorredner zustimmen.

Ansonsten würde ich Dir auch zum Abbruch der Promotion raten. Gründe:

  • Dir macht es keinen Spass, was schon ein hinreichender Gund ist (s. Vorredner). Insbesondere brauchen Ingenieure zur Promotion meist 5 Jahre, und die freiwillig ohne Spass zu verbringen sehe ich als Horrortrip an.
  • Du hast noch nicht viel Zeit investiert.
  • Bei Ingenieuren ist eine Promotion in keiner Weise wichtig. Anders bei Chemikern z.B., wo eine Promotion einen auf Augenhöhe mit den Chemiker-Erfindern bringt, die nahezu ausnahmslos promoviert haben (womit ich nicht sagen will, dass Chemiker ohne Promotion nicht im Patentwesen arbeiten können).
  • Eine einmal angefangene Sache mit Gewalt durchzuziehen ist Unsinn wenn bessere Gründe dagegen sprechen. Ein Abbruch im Lebenslauf ist mE nicht schädlich, wenn man den Fehler rechtzeitig korrigiert. Bei wem läuft schon im Leben alles schnurgerade? Außerdem dürfte der vermeintliche Makel bei der momentanen Nachfrage nach E-Technikern kaum interessieren, denn
  • Elektrotechniker/innen werden im Patentbereich zur Zeit händeringend gesucht.
  • Die Promotionszeit kannst Du besser in das Patentwesen investieren, wenn es Dich interessiert und Du verlierst auch finanziell keine wertvollen Jahre. Das Leben ist nicht ewig und es gibt keinen Grund, Zeit zu verschwenden.
Dennoch würde ich raten, die Promotion solange durchzuziehen bis Du das praktische Jahr an Berufstätigkeit hinter Dir hast (es sei denn, Du hast eine andere Alternative der praktischen Tätigkeit). Dabei ist zu beachten, dass der Doktorvater dir ein Jahr Vollzeitbeschäftigung bescheinigen muss, mit 40 h Wochenarbeitszeit. Wenn Du also nur eine halbe Stelle hast, achte darauf, dass Du tatsächlich Vollzeit arbeitest und Dir der Prof. eine Vollzeittätigkeit über 1 Jahr bescheinigt. Es wäre ansonsten zu prüfen, ob Du das praktische Jahr nicht schon anderweitig erfüllt hast während Deines Studiums (wobei Pflichtpraktika meines Wissens nicht anerkannt werden).

Ich hoffe, dass ich Dir weiterhelfen konnte.

Guten Wirkungsgrad!
 
P

ppa

Guest
kandidat ist in allen punkten zuzustimmen

die abgebrochene promotion kann man/frau im lebenslauf auch als Angestelltentätigkeit an der Uni oder als "wissenschaftliche Tätigkeit" bezeichnen; da Du in einen bewerbungsschreiben ausführen wirst, schon lange die PA-Ausbildung machen zu wollen und das praktische technische jahr zwingend brauchst, hast Du dieses natürlich gleich an der uni gemacht.

problematisch sind - wie schon gesagt - halbe Promotionsstellen wg der erforderlichen Vollzeittätigkeit im praktischen jahr; schon mal vorher beim patentamt nachfragen, relevant wrid die bescheinigung des profs sein.

übrigens ist eine spätere promotion auch als dr. jur. möglich und sinnvoller als der dr.ing oder dr.rer.nat. manche machen sie als pa parallel zur arbeit (wenn sie keine familie haben) in zb einem jahr.
 
C

corvinus

Guest
@ wieso soll ein Dr jur "sinnvoller" sein als ein Dr.ing oder Dr. rer. nat? (Anm: ich bin weder Dr. ing noch Dr. rer nat).

Was soll eine Promotion in Jura oder einem verwandten Fach außer wenn ich es für meine persönliche eitelkeit/standing/ Ansehen etc brauche, wenn ich aus den natur- oder Ingenieurwissenschaften komme?

Für den Briefkopf kann man billigere Doc Titel käuflich erwerben wenn mans denn braucht.

Eine Promotion , oder besser Dissertation ist etwas ganz persönliches, die einem wenn überhaupt nur als Persönlichkeit etwas "einbringt". Neugierde und Entdeckenwollen, kurz das Spielerische geht leider heute oft durch die ökonomisierung verloren.

Ich habe auf etwas völlig exotischem und wirtschaftlich völlig irrelevanten Thema rumgeforscht, nach dem mein Doktorvater mir das erste Thema nach einem Jahr wegnahm, weil zu angewandt und industrienah war. Und wißt ihr was? Er hatte Recht und ich bin glücklich damit geworden, denn das ist der eigentliche Sinn einer Diss und nicht deren wirtschaftliche Relevanz. Letzeres ist sinnentleerter Stoiberianismus pur der seinen Platz bei den Mäckies und BostonCopnsulting und wie sie alle heißen Fredis hat.
 
P

Potentielle Kandidatin

Guest
Im Moment denke ich auch dass ich zumindest mal das Praxisjahr voll mache (ich habe eine ganze Stelle) und dann mal schaue, ob ich vielleicht in meine Promotion reingefunden habe oder mich umorientiere.
Könnte ich in der Zwischenzeit etwas in Richtung PA Sinnvolles tun, z.B. irgendwelche Kurse in Hagen belegen? Diese Frage wurde sicherlich schon öfter gestellt, allerdings habe ich keinen passenden Thread gefunden.

Danke für eure Meinungen!
 
P

ppa

Guest
corvinus schrieb:
@ wieso soll ein Dr jur "sinnvoller" sein als ein Dr.ing oder Dr. rer. nat? (Anm: ich bin weder Dr. ing noch Dr. rer nat).

Was soll eine Promotion in Jura oder einem verwandten Fach außer wenn ich es für meine persönliche eitelkeit/standing/ Ansehen etc brauche, wenn ich aus den natur- oder Ingenieurwissenschaften komme?

Für den Briefkopf kann man billigere Doc Titel käuflich erwerben wenn mans denn braucht.
ich sag ja nicht, dass der dr. jur. besonders sinnvoll ist -- aber noch sinnvoller als ein paar jahre für den dr. ing zu opfern

ich selbst bin doktorlos und werde das wohl auch nicht mehr ändern (inzwischen zu alt, zu dumm, zu unflexibel und zu kinderreich)

wer will, kann ohnehin seine visitenkarte und seinen kanzei-briefkopf mit anderen titeln zumüllen wie "european trademark attorney", am besten zusätzlich noch auf deutsch "zugelassener vertreter vor der wipo" und was es da alles so gibt....

allerdings habe ich vor einem pa mit dr. jur. noch einen gewissen respekt; der muss ja irgendwie das rigorosum mitallgemeinen juristischen fragen geschafft oder die profs bestochen haben.
 
P

ppa

Guest
ppa schrieb:
wer will, kann ohnehin seine visitenkarte und seinen kanzei-briefkopf mit anderen titeln zumüllen wie "european trademark attorney", am besten zusätzlich noch auf deutsch "zugelassener vertreter vor der wipo" und was es da alles so gibt....
ich meinte natürlich "european design attorney"

oh mann, das wochenende rückt näher -- und dann noch so schönes wetter und so viel arbeit ....
 
G

GAST_DELETE

Guest
Potentielle Kandidatin schrieb:
Könnte ich in der Zwischenzeit etwas in Richtung PA Sinnvolles tun, z.B. irgendwelche Kurse in Hagen belegen?
Du kannst natürlich irgendwelche Jura-Kurse in Hagen belegen (etwa den Bachelor of Laws machen), aber die werden für eine PA-Ausbildung nirgends anerkannt. In die Kurse für die Patentanwaltsausbildung kommst Du nur herein, wenn Du schon in der Ausbildung bist.

Wenn Du aber schon dafür Geld zu haben meinst, dann würde ich das lieber in den CEIPI-Kurs investieren ( The basic course provides future practitioners in the patent field with systematic and complete tuition on the legal basis as well as on practice in the area of European patent law.):

http://www.ceipi.edu/gb/sectioninternationale/formation.html
 
P

ppa

Guest
ceipi-kurse sind eine möglichkeit.

grundsätzlich gibt es an immer mehr unis und fhs auch "zusatzstudiengänge" oder "aufbaustudiengänge", aber das ist insgesamt nicht sinnvoll und zu akademisch.

ich würde eher mal kontakt mit kanzleien in der nähe suchen und zb für ein paar wochen ein praktikum bzw freie mitarbeit suchen, bei der man/frau die praktische tätigkeit kennen lernt. dies ist allemal relevanter als ein "kennenlernen" im studium durch irgendwelche kurse/wahlfächer. der praktische job ist ein aktenjob/bürojob und liegt nicht jedem, insb. nicht jedem ing.

relevant für unseren job ist auch ein spass an formulierungen und "wortklaubereien"; auch dies liegt nicht jedem. man/frau sollte das nicht nur können, sondern auch mögen, sonst dreht man/frau irgendwann mal durch.

wir hatten auch schon mal einen doktoranden tageweise in die kanzlei eingeladen und ein paar akten vorgelegt; er macht jetzt etwas anderes, weil ihm das zu trocken war !!
 
G

Gert

Guest
Ein halbes Jahr ist der klassische Diss-Durchhänger, der sich aber irgendwann auflösen sollte. Das Jahr voll zu machen halte ich daher aus zwei Gründen für sinnvoll:
  • Vielleicht findest Du doch noch Gefallen.
  • das praktische Jahr für den PA brauchst Du sowieso.
Das gilt natürlich nicht für einen furchtbaren Doktorvater, ätzende Kollegen o.ä.
Dann ist es besser gleich zu gehen.

Ich hatte bei meiner Diss auch den Mega-Durchhänger etwa zwischen dem 6. und dem 12. Monat, danach wurds deutlich besser und interessanter. Das macht halt auch die Diss oft aus: Durchhaltevermögen und bei langfristigen Projekten nicht entmutigt hinzuschmeissen, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt.
 
E

Ellen

Guest
Ich stand vor einem halben Jahr vor der Frage Promotion und dann Ausbildung zum Patentanwalt oder gleich die Ausbildung? Ich habe mich dann für verschiedene Stellen beworben und war mir nach dem zweiten Vorstellungsgespräch sicher, dass ich mich gegen die Promotion entscheiden würde.

Es hilft enorm (mir jedenfalls), bei dieser Entscheidung eine Kandidatenstelle vor Augen zu haben, bei der man auch (zumindest ein bisschen) die Randbedingungen kennt. Also bewirb dich einfach mal und schau, was dabei rauskommt.
 
E

Edmund

Guest
@potentielle Kandidatin:

Ich würde zumindest ein Jahr an der Uni bleiben und mich parallel bei verschiedenen Kanzleien bewerben.

Dabei wäre ich aber sehr vorsichtig, die wahren Gründe offen anzusprechen.

Denn kein Arbeitgeber (unabhängig von der Branche) möchte einen Arbeitnehmer einstellen, der bei den ersten kleinen Schwierigkeiten alles hinwirft und vor den Problemen flüchtet. Ein gewisses Frustrationspotential sollte man auch im Beruf des PA mitbringen, vor allem in der AUsbildungsphase.

Also würde ich mir gut überlegen, wie man das Jahr an der Uni dann posititv "verkaufen" kann. Ich persönlich hätte da gewisse Vorbehalte. Entweder Uni, dann aber auch Promotion oder gleich in die Industrie, um seinen beruflichen Horizont zu erweiteren und zu lernen, wie die Mandanten ticken.

Vielleicht ist es aber deshalb nicht so schwierig, das Jahr positiv verkaufen zu können, weil den meisten Patentanwälten diese Gesetzmäßigkeiten mangels Berufserfahrung außerhalb des Patentmetiers nicht so geläufig sind und viele selber "krumme" Lebensläufe haben.

Ansonsten hatt Herr Mell schon ein bisschen Recht mit seinen Thesen.

Edmund
 
D

Dr. Schlau ging zum Bau

Guest
Die Resonanz auf die Frage zeigt, dass hier jeder gerne seinen Werdegang erzählt und die destillierten Weisheiten daraus weitergeben will. Da kann ich nicht nachstehen:

Habe vor einigen Jahren meine Promotion "wider Willen" zu Ende gekämpft. Würde NIE WIEDER meine besten Jahre verschwenden.

Und letztlich bringt es für den PA-Beruf gar nichts. Vielleicht tendenzielle Vorschuss-Lorbeeren auf Qualität und Seriosität seitens des Mandanten; andererseits verliert der Titel zunehmend an Außergewönlichkeit, da inzwischen nicht unerhebliche Teile der Bevölerung in der BAT IIa/2 - Schleife ihre Runden drehen.

Vergiß den Kappes mit den Flecken im Lebenslauf. Wir sind nicht mehr in der Deutschland AG des Jahres 1960. Heute ist es eher anrüchig, wenn es überhaupt keine Ecken im Lebenslauf gibt (so wie bei mir). Könnte ein Langeweiler dahinterstecken ;-)

Du scheinst da raus zu wollen. Also hau in'n Sack und werde Patentanwältin. Dass man nicht im voraus kündigt ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit.
 
D

Dr. Schlau ging zum Bau

Guest
P.S.: "Zwischenzeitliche" Ausbildungen in diese Richtung sind nicht notwendig, es sei denn, Du findest wirklich über mehr als ein halbes Jahr keinen Ausbildungsplatz. Vergiß CEIPI, die wollen vor allem Geld verdienen. Nach meiner persönlichen Erfahrung gibt es eine Seminarqualität, die das Geld nicht wert ist. Und nochwas: Wenn Du Selbstständige werden möchtest, mach UNBEDINGT die kurze Ausbildung beim PA. Laß Dich bloß nicht vom Geld in der Industrie locken ("10-Ender-Ausbildung" über 8-10 Jahre). Die Ausbildungsqualität ist nicht unbedingt schlecht, aber Du wächst einfach nicht in die Selbstständigkeit hinein. Glaub einem ehemaligen Arbeitnehmer, dass das psychologisch nicht zu unterschätzen ist!

Kauf Dir erstmal Bernhardt/Kraßer "Patentrecht". Ein Standardwerk, dass im Unterschied zu den einschlägigen Kommentaren auch zur Einführung geeignet ist. Hab aber nicht den Ehrgeiz, es als Trockenübung komplett zu inhalieren - das wiederum ginge mit Sicherheit in Richtung Frustration los.

Grüße,
ein PA
 
G

GAST_DELETE

Guest
Dr. Schlau ging zum Bau schrieb:
Vergiß CEIPI, die wollen vor allem Geld verdienen. Nach meiner persönlichen Erfahrung gibt es eine Seminarqualität, die das Geld nicht wert ist.
Man kann tatsächlich geteilter Meinung sein, ob der CEIPI-Kurs sein Geld wert ist. Die Aussage, dass "die" nur Geld verdienen wollen, halte ich aber für eine ungerechtfertigte Unterstellung. Es gibt einfach keine Alternative zu diesem Kurs. Es sei denn, man will sich wirklich völlig auf sich allein gestellt auf die EQE vorbereiten. Die Erfahrung zeigt aber, dass das nur die allerwenigsten wirklich erfolgreich praktiziert haben.
 
P

ppa

Guest
die aussage, dass "die vom ceipe" nur geld verdienen wollen, kann so nicht stehen bleiben. ich bin selber ceipi-tutor und bekomme hierfür kaum etwas, für das ich sogar noch einen französischen Sozialversicherungsbeitrag zahlen muss.

das ganze ist eher kaum bezahltes engagement der tutoren.
die meisten teilnehmer sind mitarbeiter der industrie, für die die eqe eine sinnvolle qualifikation ist. hier ist auch das ceipi-seminar sinnvoll, wo man in ruhe den sinn und die formalitäten zb von fristen, der beschwerde, einspruch etc besprechen kann.

pa-kandidaten lernen meist erst nach der pa-prüfung für die eqe und dann meist im crash-verfahren zum nächsten termin ohne ceipi-seminar. viele ep-begriffe und bestimmungen sind identisch oder ähnlich den deutschen, was das lernen erleichtert (z.T. aber auch gefährlich ist). allerdings ist die eqd wesentlich praxisorientierter als die deutsche pa-prüfung; es fehlen natürlich auch markeng, geschmacksmusterg etc.

ob das ceipi etwas für jemanden ist, der/die in dem bereich nicht tätig ist, ist jedoch fraglich. das ceipi-seminar könnte eher abschrecken oder aber ein falsches gefühl der vertrautheit vermitteln; ohne nacharbeiten zuhause mit praktischen fällen bringt das gar nichts.

aber nochmal (wie schon mal oben): besser mal den praktischen job kennenlernen und ein paar wochen oder auch nur tage bei einem pa in der kanzlei arbeiten (nicht bücher lesen oder seminare oä). dies vermittelt einem den besten eindruck, auch der berufsstart wird immer ein sprung ins kalte wasser sein.
 
C

corvinus

Guest
ich kann ppa nur zustimmen (bin nebenbei auch CEIPI Tutor).

Und was meine Vorredner zum Thema "Durchbeißen/Durchhalten" sagten, auch da haben sie Recht. Eine PA Ausbildung beim Anwalt kann genauso viel Frustpotential haben wie eine Diss.

Wichtig ist doch, was Sie persönlich an einer Diss einmal interessiert hat, warum sind sie auf die Idee gekommen zu promovieren? Das ist mE die eigentlich grundlegende Frage.
 
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