Fühlt Ihr euch als Kandidat ausgebeutet ?

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würdegernekandidat

Guest
Ich als Chemiker würde mich ausbeuten lassen, wenn ich eine Kandidatenstelle hätte/finden würde!

würdegernekandidat
 
F

Fotti

Guest
Hallo! Bin noch ziemlich neu in dem Geschäft. Gibt es die Möglichkeit die Ausbildung in der Industrie zu machen und dann als fertiger Patentanwalt in eine Kanzlei zu wechseln?
 
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Softie

Guest
Fotti schrieb:
Hallo! Bin noch ziemlich neu in dem Geschäft. Gibt es die Möglichkeit die Ausbildung in der Industrie zu machen und dann als fertiger Patentanwalt in eine Kanzlei zu wechseln?
Ja, gibt es. Zum einen bilden einige großen Unternehmen selber Kandidaten aus (Vorteil: idR höheres Gehalt während der Ausbildung, zT auch Finanzierung im Amtsjahr; Nachteil: idR vertragliche Verpflichtung, auch nach der Ausbildung eine gewisse Zeit im Unternehmen zu bleiben). Zum anderen den "klassischen" Weg (http://www.dpma.de/infos/panwalt/panwalt40.html).

Softie
 
R

Robby

Guest
Such mal ein bischen in den alten Threads, da wurde des öfteren über Industrie vs. Kanzlei und späterer Wechsel debattiert.
 
S

Scherenkatalog

Guest
Also Leute,

ich bin Industriekandidat und sehe es nicht so negativ:

- Kaum Meetings
- Kaum Stuhlsäger
- Amtsjahr bei vollem Gehalt freigestellt und deutlich höher als
ein Kanzlei-Kandidat!
- ähnliche Erfindungsgegenstände sind für den Anfang m.E. gut!!
- Arbeitsgebiet kann gewechselt werden
- Viel direkter Kontakt zu den Entwicklern, die man kennt und
fragen kann - keine anonymen Japaner...
- Kein "Ar***kriechen" vor dem Mandanten.
- Schriftsätze kurz, effizient und auf das wesentliche beschränkt :)
- keine Übersetzungen
- Nach einem Jahr selbständig mündliche Verhandlungen (EPA BK
und BPatG) wahrnehmen!! (Ohne Begleitung!!)
- Gute Ausbildung, da einen die Firma behalten will

und vor allem:
- umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen kann man zum
externen PA abschieben :)

*polemik on*
Kanzleikandidaten sind oft leicht von den Industiekandidaten zu
unterscheiden, da
- Kanzleikandidaten oft genauso arrogant auftreten, wie ihre
Ausbilder
- Mit Verhandlungserfolgen prahlen, die sie nicht selbst
durchgefochten haben
*polemik off*

Oh Gott bin ich heute wieder böse :)

Gruß,
Scherenkatalog
 
J

Johnny

Guest
Oh, das hatte ich immer schon hier schreiben wollen und habe es nie gewagt aus Angst, dass mir der Redaktör die Leitung kappt. Alles kann ich bestätigen, auch den Nachtrag über eitles arrogantes Auftreten von einigen PAs and PA Kandidaten vorm EPA und BPatG (honni soit qui mal y pense, würde Willy Schäkspir hier einwerfen).
 
F

Fotti

Guest
Hi ich bin's wieder! Was ist eigentlich mit dem Europäischen Patentamt? Bilden die auch Kandidaten aus? Habe auf der Homepage nichts gefunden. Sind dort auch Patentanwälte angestellt oder nur Patentassesoren? Danke im Voraus.
 
G

grond

Guest
Johnny schrieb:
Oh, das hatte ich immer schon hier schreiben wollen und habe es nie gewagt aus Angst, dass mir der Redaktör die Leitung kappt. [...](honni soit qui mal y pense, würde Willy Schäkspir hier einwerfen).
Für die falsche Attribuierung des Zitats hättest Du das Leitungskappen allerdings verdient... :)
 
L

Lisa

Guest
EPA und Ausbildung

@ Fotti:

am EPA sind weder Patentanwälte, noch Patentassessoren beschäftigt, sondern Patentprüfer! Das ist ein völlig anderer Beruf, der nichts mit der Kandidatenausbildung zu tun hat! Erstens handelt es sich bei der Kandidatenausbildung um eine rein nationale deutsche Ausbildung, zweitens ist die Tätigkeit als Prüfer eine völlig Andere, Du stehst auf der anderen Seite der ganzen Sache!
 
A

Arnold Nehm

Guest
Re: 'Umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen'

@ Scherenkatalog:

"... umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen kann man zum
externen PA abschieben ..."

Mich würde nur mal so interessieren, wie viel blecht ihr in der Industrie dem externen Patentanwalt für die Ausarbeitung der kompletten Anmeldungsunterlagen? Netto.

Sagen wir mal zum Beispiel 15 Seiten Beschreibung, 15 Patentansprüche, keine Verfahrensansprüche, drei Blätter Zeichnungen mit fünf Figuren.

Zutreffendes bitte ankreuzen [x]

[-] 4k€

Bin gespannt auf unterschiedliche Einschätzungen hierzu.
 
J

Johnny

Guest
etwa 3.5 kEuro. Dein Beispiel ist aber keine "eklige" Anmeldung, die man gerne abschiebt, sondern (in meiner Branche) ein einfacher Fall.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Kommt auf die Branche an.

Wenn zu mir (Chemiker) mal wieder die Leute aus der Verpackungsentwicklung kommen, handelt es sich in 2/3 der Fälle um Anmeldungen, die nach draußen gehen - auch wenn sie nur 15 Seiten umfassen (Kriterium ist hier, daß es sich bei Verpackungen in der Regel nicht um "brisante" Fälle handelt).

4 k€ kommt in etwa als mittlerer Wert hin, wir hatten aber auch schon Anmeldungen mit 30 k€.


Bert
 
A

Arnold Nehm

Guest
Re: 'Umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen'

Erstmal danke für deine Info.

>"Dein Beispiel ist aber keine "eklige" Anmeldung, die man gerne abschiebt, sondern (in meiner Branche) ein einfacher Fall."

Das würde mich dann aber interessieren - wodurch zeichnet sich denn eine solche *eklige* Anmeldung aus? Und wieviel kassiert der PA *dafür*?
 
J

Johnny

Guest
Re: 'Umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen'

Eklige Anmeldungen sind Anmeldungen, die beispielsweise mindestens eines der folgenden Merkmale aufweisen :
- ein einziger Erfinder, der Neurotiker ist
- keine vollständigen Unterlagen vorhanden, aber viele spekulative Ideen
- prima facie nichts patentfähiges, aber 50 Dokumente im Stand der Technik
- der Kongress findet übermorgen statt
- die Beispiele sind in 500 Seiten Computerausdrucken versteckt
- Genetik oder Computerchip
- technische Komplexität : die neuheitsbegründende Variante finden Sie auf Zeichnung 27, Nummer 275a ; ihre technische Wirkung tritt in Erscheinung, wenn die Vorrichtung, die auf den Zeichnungen 26 bis 28 dargestellt ist, einerseits mit der Vorrichtung, die auf den Zeichnungen 3 bis 26 dargestellt ist (wobei der Hebel 23a der Zeichnung 4 durch die automatische Vorrichtung der Zeichnung 19 ersetzt werden kann), und adererseits mit der Vorrichtung 686 (Zeichnung 29) kombiniert wird und so weiter und so weiter
 
E

Ede

Guest
"eitles arrogantes Auftreten von einigen PAs " - Mensch, nu pass bloss auf, dass dir bei solchen Wortspielen nich die Pferde durchgehen, sonst fällt der Karren noch um.
 
A

Arnold Nehm

Guest
Re: 'Umfangreiche und eklige Erfindungsmeldungen'

@Johnny:

Danke erstmal für die plastische Schilderung.

... und wie viel kassiert der PA dann für solch eine Anmeldung, inklusive Ekelzuschlag, exklusive Mehrwertsteuer?
 
G

GAST_DELETE

Guest
Industrie vs. Freiberufler

Ich kann nur sagen, ich habe der Industrie den Rücken gekehrt, weil ich selbstständig sein will, und damit meine ich eigener kleiner Laden, keine größere Kanzlei mit PAen als Pseudofreiberufler.

Mein eigener Chef, selbst entscheiden, ob ich Mittwoch morgen erst nachmittags ins Büro komme, den Tag mit meinen Kindern verbringe, weil meine Frau nicht kann, mal 'ne Woche ins Ferienhaus und von da arbeiten (moderne Kommunikation sei dank), Sonntags auf der Trerasse mal eben zwei Stunden diktieren und digital ins Büro mailen, damit ich Sonntag abend mit den Freunden bis nach Mitternacht Wein saufen kann, weil ich am nächsten Morgen erst um 11 Uhr aufstehen werde. Keine Urlaubszettel ausfüllen, keine Rechensschaft über dies und das ... Und wer auf Gehalt in Form von Geld verzichten kann und sich statt dessen mit Lebensqualität honoriert, der schafft das auch. Klar, dafür arbeite ich auch mal bis die Sonne aufgeht, aber mir macht meine Arbeit Spaß, aber wer nicht genug Mut zum Risiko hat und mit der Freiheit eines echten Freiberuflers nicht umgehen kann, der braucht halt einen Vorgesetzten, der ihm sagt, was er machen soll ....

Jedem das Seine!
 
W

Warner

Guest
Re: Industrie vs. Freiberufler

Gast schrieb:
Dazu mal eine kleine Anekdote, gesehen in einem anderen Forum:

Ein normaler Diskussionsteilnehmer ließ zur allgemeinen Beschwichtigung in hitziger Diskussion dieses Zitat fallen.

Was meint Ihr, was passiert ist? Ihr kommt nicht drauf.

Sofort sind alle halbwegs linksorientierten Elemente über ihn hergefallen, er sei doch wohl ein ganz übler Faschist, daß er diese Redewendung zu gebrauchen wage. Es folgte eine ganze Reihe von Beschimpfungen, bis irgend jemand schließlich aufklärte, daß doch dieser Spruch im Tor von Buchenwald stehe und daher eindeutig vorbelastet und somit zu vermeiden sei.

Was lernen wir daraus? Ich bitte um (ernstgemeinte) Vorschläge.

Vielleicht sollte man fürderhin nur noch sagen: "Jedem Tierchen sein Plaisierchen"?

Oh Graus!


P.S.: Ein Prof hat sich mal allerschleunigst korrigiert und alles zurückgenommen, als er kurz vor dem Ende einer ellenlangen Rechnung nach der "Endlösung" des Problems fragte und ihm seine "Verfehlung" klar wurde.
 
J

joe

Guest
@ Gast:

@ Gast:

Hallo,

wenn ich Deine Zeilen richtig lese hast Du dich also schon selbstständig gemacht!


Da mir die Selbstständigkeit auch vorschwebt, würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir mal berichten könntest ,wie man sich die ersten Aufträge an Land zieht bzw. wie man sich Anfangs über Wasser hält! Kollegenarbeit? Wie sind Deine Erfahrungen?

Schon mal jetzt vielen DanK!



Joe
 
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