Einstiegserörterung

T

T.

Guest
Guten Tag.

Als cand. Dipl.-Wirtsch.-Ing. und angehender Dipl.-Wirtsch.-Ing mit Fachrichtung Maschinenbau (RWTH Aachen) interessiere ich mich für die Ausbildung zum Patentanwalt. Ich spreche sehr gut englisch und habe neun Jahre lang Französisch gelernt. Im Alter von 25 Jahren werde ich meine jetziges Studium inkl. eines einjährigen Auslandsaufenthaltes abgeschlossen haben. Meine Anforderungen an mich und meine Umwelt, die Arbeitsumgebung sowie meine Vergütung sind hoch - nicht zuletzt, weil ich mich, als Bestandteil der oberen 5% des Studiums nicht unter Wert verkaufen möchte. Trotz dieser realistischen Einschätzung bin ich jemand, der wenig Wert auf "Egoismus" legt und "Arroganz" immer als sehr deplaziert ansieht. Ein Guter und starker Charakter basiert auch auf Freundlichkeit.

Die letzten 2,5 Stunden habe ich damit verbracht, die Postings des Forums zu studieren und bin zu dem Schluss gekommen, dass Kandidaten (und deren steigende Zahlen) nicht gerade beliebt sind. Das wundert nicht, sie können als direkte Konkurrenz der nächsten Jahre eingestuft werden.
Auch die Tonart in diesem Forum ist mir oft negativ aufgefallen, ob "Weizen" nun "Weitzen" heisst oder "eliterer" so richtig ist, ein "thread" ein "threat" ist oder wie auch immer - anscheinend werden hier Tippfehler oft als Grundlage für gegenseitiges "Necken" verstanden.
Mir geht es hingegen um Information. Ich bitte zu entschuldigen, wenn meine Fragen vielleicht naiv, für den Betrachter ohne Belang, zu direkt, oder nicht konkret genug gefasst sind - ich hoffe, dass das jeweilige Wissen des Antwortenden dazu genutzt wird, um mich aufzuklären oder zu generalisierte Fragen an Beispielen konkret zu erläutern/ zu beantworten.

Für mich stellt sich primär die entscheidende Frage:
- Werde ich Patentanwaltskandidat?

Da diese Fragestellung persönlich und abstrakt ist versuche ich konkreter zu werden. Die obige Frage lässt sich in Unterkategorien aufgliedern (zur einfacheren Referenzierung mit Zahlensystem)

1.) Wie sieht der tägliche Arbeitsablauf eines durchschnittlichen Patentanwalts aus? (und, kann er bei mehr Erfolg davon abweichen, wenn ja wie oft usw... in diesem Forum habe ich von Übersetzungsangeboten gehört, was haben diese mit einem PA zu tun, was wird übersetzt?)(Anmerkung: Ich plane vor Einstieg ein vierwöchiges Praktikum zu machen, allerdings halte ich es für notwendig so viele Fragen wie möglich im Vorfeld zu klären)

2.) Was verdient ein PA
- in der Industrie (bei einem größeren Unternehmen)
- in einer Kanzlei (von/bis)
- in einer selbstständigen Kanzlei (von/bis)
- als (unbekannt)
über den Zeitablauf von Einstellung bis Pensionierung?
(Anmerkung: Natürlich bin ich mir bewusst, dass die Zahlen schwanken, und das dieses Thema schon diskutiert wurde (wenngleich auch nicht erschöpfend). Mir sind die reinen Fakten, also Gehalt bei welcher Kanzleiart bzw. Branche im Unternehmen wichtig, ich versuche daraus dann statistisch mir ein eigenes Bild zu verschaffen)

3.) Wie krisensicher ist der Beruf des Patentanwaltes? (Oder auch: Wie groß ist der Markt für PA, wie sein Potenzial, und wie seine Entwicklungsmöglichkeiten?)
(Anmerkung: Während des Lesens ist mir nicht klargeworden, ob es jetzt sonderlich schlecht um den vorherigen, sehr profitablen Berufsstand steht, oder ob es nur "Schwarzmalerei" ist. Um "Meinungen" von "Fakten" zu trennen, bitte ich möglichst begründete, konstruktive Äußerungen zu dieser Frage zu machen. Falls eine Meinung unbegründet abgegeben wird, bitte ich Namen und Kanzlei anzugeben, denn zu Meinungen sollte man auch persönlich stehen)

4.) Welche weiteren Entwicklungsmöglichkeiten für den PA gibt es und was bringen Sie?
(Ich erhoffe mir neue Erkenntnisse aus Lebenswegen, Ausbildungsmöglichkeiten, Wissen über Fortbildungen, Spezialisierungen im Bereich von xyz, welche sich als positiv herausgestellt haben)

Wenn ich jetzt an der einen oder anderen Stelle etwas forsch war bitte ich dies herzlichst zu entschuldigen.
Das gleiche gilt für die Länge des Einstiegspostings.

In der Hoffnung auf viele konstruktive Antworten und viele Fakten verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

T.

ps: Für Tipps und Anregung zur Beschaffung von Daten oder sonstigen Informationen bin ich gerne unter got_ya ((at)) gmx ((dot))de erreichbar.
 
A

AtWitzbold

Guest
T. schrieb:
- Werde ich Patentanwaltskandidat?
Lieber Witzbold, ich würde zuerst Interpunktionsregeln lernen. Wenn das jedoch zu viel verlangt ist, würde ich in die Entwicklung gehen. Da ist eine richtige Interpunktion nicht so wichtig.
Viel Erfolg und alles Gute bei der Entscheidungsfindung!
 
G

GAST_DELETE

Guest
T. schrieb:
4.) 1) Welche weiteren Entwicklungsmöglichkeiten für den PA gibt es und 2) was bringen Sie?
zu 1) Erst bist Du 25, dann 30, 40, 50 und schließlich 60.

zu 2) Je nach Veranlagung werden Deine Haare erst grau und fallen dann aus - oder umgekehrt.
 
T

T.

Guest
Noch einmal guten Tag.

Also für ein Forum, welches von der Patentanwaltskammer verlinkt ist, verhält sich zumindest ein Teil der Mitglieder dieses Forums m.E. nach ziemlich kritikwürdig.

Scherzen, noch dazu in so schlechter Art und Weise, kann man auf dem Fussballplatz und nicht bei diesen ernst gemeinten Fragen.

Als Vertretung für den Berufsstand des Patentanwalts kann ich nur hoffen, dass diese Agglomeration von angeblichen PA oder PA-Kandidaten nicht repräsentativ ist.

Schwer enttäuscht.

MfG

T.

ps: Anstatt solchen Datenmüll zu schreiben, könnte man die gleiche Zeit dafür aufwenden, jemandem WIRKLICH weiterzuhelfen... *kopfschüttel*
 
N

Nachdenk ...

Guest
Lieber T.,

erstmal würde ich die Kammer anrufen und mir Infomaterial kommen lassen. Dann erübrigen sich viele Deiner Fragen. Auch das Arbeitsamt hat übrigens Infomaterial (kein Scherz). Ich glaube sogar das Deutsche Patent- und Markenamt.

Andererseits erlaube mir folgende zwei Kritikpunkte:

Deine Fragen ernsthaft zu beantworten, würde so viel Zeit in Anspruch nehmen ... Was Du scheinbar suchst ist eine komplette Berufsberatung. Das geht hier nicht. Mach 'nen Praktikum. Erfahren ist besser als Erfragen.

Außerdem zu einer Frage, die Deine Anfangs selbstlobend hervorgehobene Klasse/Intelligenz (hat man, aber man spricht nicht drüber - so viel zur Arroganz) nicht gerade unterstreicht:

Wie viel verdient ein Pantentanwalt? => Wie viel verdient ein Arzt, ein Ingenieur, ein Chemiker, ein Apotheker, ein Rechtsanwalt, ein Bäcker, ein E-Techniker, ein Künstler etc. ?
Ich würde sagen: Kommt drauf an ! Und? Hilft das?

Nichts für ungut, aber Dein Ansatz hier ist enfach irgendwie putzig.
 

Besserwisser

BRONZE - Mitglied
Sehr geehrter T.!
Dieses Forum leidet - wie im übrigen fast alle solche Foren - darunter, daß die Unzufriedenen stark überrepräsentiert sind. Der "Durchschnittskandidat" hält sich nur selten hier auf, da er eben gerade nichts auf dem Herzen hat.

Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, schließlich gibt es auch noch andere, die Ihnen tatsächlich die ein oder andere Frage ernsthaft beantworten können.

Ihr Fragenkatalog ist allerdings derart umfangreich, daß sich kaum jemand finden wird, der alle Fragen fundiert abschließend beantworten will. Die meisten Fragen werden Sie daher während Ihres Praktikums beantworten müssen, was ich im übrigen für eine sehr gute Möglichkeit ansehe, einen Einblick in den durchaus spannenden Beruf des Patentanwalts zu bekommen.

Mein Rat für dieses Forum ist: Stellen Sie nur einzelne Fragen, die man auch mal "zwischen zwei Akten" beantworten kann. Und: Ignorieren Sie alle Stänkerer und Miesmacher einfach. An Diskussionen über Rechtschreibung, Ihre Eignung (oder die anderer) den Beruf des Patentanwalts auszuüben sowie über extrem schlechte Berufsaussichten sollten Sie sich einfach nicht beteiligen. Nur so wird es den wenigen Aufrichtigen gelingen, dieses Forum einigermaßen informativ zu gestalten.

Nur Mut!
 
T

T.

Guest
@nachdenk:

Danke für den Tipp mit der Kammer, die email ist schon rausgegangen! Auch die Idee mit dem Arbeitsamt werde ich beherzigen.

@besserwisser
@nachdenk
Es stimmt schon, dass meine Fragen sehr umfangreich sind - allerdings habe ich erhofft, dass mancher zu manchem Teil etwas sagen kann, Bsp:
'
Mitglied A: zu 1) Ich arbeite von x-y Uhr, mache dies, jenes und nochwas. Sitze also x% meiner Zeit im Büro. Externe Termine habe ich selten/oft/gar nicht.
Mitglied B: zu3) In dem letzten Bericht von der Kammer (xyz, evtl Link) ist eine Analyse über die Situation der PA in z.B. NRW.....
etc etc...'

und zum Gehalt: wenn hier jeder anonym sein Gehalt nennen würde (oder eine "Hausnummer"), mit Nennung von Kanzleiart bzw. Jahren im Berufsstand könnte ich wissen, ja - das sind erste Annäherungen.
Natürlich kommt es immer darauf an! - aber diese Variation wird sich um einen "Mean Value" verteilen, an dem ich dann selber abschätzen kann wieviel es unter meinen Umständen sein wird. Auch wenn es in Deutschland (entgegen zu den USA) nicht zum guten Ton gehört über Gehälter zu reden, so ist es doch elementar wichtig für Berufsentscheidungen. Und ja, das würde helfen.
Ich dachte das hätte ich in meiner Erklärung geschrieben.

@nachdenk
zum Thema Arroganz: Arroganz heisst sich für etwas besseres halten. Meine Darlegung der Fakten sollte die Einordnung meiner Ausbildung darlegen - nicht Prahlerei sein (abgesehen davon könnte eine Ausbildung immer besser sein - ich habe soviele Leute getroffen, die in Charme, Umgang, Intelligenz und Fähigkeiten so viel besser waren als ich).
Vielleicht hätte jemand sagen können: Hey - Englisch ist hier überhaupt nicht notwendig und das Ausland siehst du als PA nie wieder, bedenke das? (beispielhaft) Solche Bedenken funktionieren aber nur, wenn derjenige meine Historie kennt. Oder alternativ: als Wirtsch-Ing hast du keine Chance je ein echter PA zu werden, weil XYZ...

Dennoch danke ich für die Aufmunterung und die Tipps zur Berufsfindung

@ Gast:
Das kommt darauf an, in wiefern ich meine praktische Tätigkeit durch Praktika anerkannt bekomme; ich bin über die Richtlinien informiert - es kann aber durchaus sein, dass ich noch 1 Jahr praktisch in der Industrie arbeiten möchte, um ein weiteren Erfahrungsschatz zu bekommen...
 
F

Fritz

Guest
Wenn Du dich wirklich zu den "oberen 5%" rechnest, dann sind die Fragen zum Verdienst, Krisensicherheit etc belanglos, und auf die restlichen Fragen wirst Du leicht offizielle Auskünfte bekommen.

(Konkret : Krisensicher : für dich ja.
Verdienst : Kandidat 24-26 kE, Einstiegsgehalt PA in guter Kanzlei 50-70 kE, EQE +10-20 kE, für spätere Gehaltsenwicklungen spekulative Zahlen zu geben ist wegen der Streuung kaum sinnnvoll. Es ist m.E. nicht so, dass PAs besser bezahlt werden als andere Top-Leute in der Wirtschaft, eher im Gegenteil. Aber keiner macht erträgt eine Arbeit, die ihn jeden Morgen von neuem ankotzt, nur wegen der Kohle über längere Zeit, DARAUF kommt es doch an)

Ansosten ist es wohl richtig, dass die Unzufriedenen und die Korinthenkacker hier im Forum dominieren. Von denen kannst Du also nicht viel anderes erwarten, als dass sie deine Tippfehler korrigieren.
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Lieber Herr T.,

ich zähle mich zu den Leuten hier im Forum, die sich nicht herablassend über die Beiträge anderer auslassen. Jedoch empfand ich Ihre Einleitung entgegen dem letzten Satz als höchst arrogant. Insbesondere die Herleitung warum Sie ein top Gehält erwarten etc..

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Noten eines Studiums meist nur eine bestimmter Art der Qualifikation widerspiegeln. Es kommen die "weichen Fähigkeiten" und der entsprechende Einsatz hinzu, so dass ich Sie, falls Sie eine solche Einleitung in einem Bewerbungsanschreiben angeben, nicht einladen oder gar einstellen würde.

Nun zu Ihren Fragen bzw. meinen Anmerkungen zu den selbigen. Ich bin promovierter Physiker mit Vordiplom Elektrotechnik und hatte als Kandidat weniger als 20k Eur/a, obwohl ich sogar Kursbester war und ich aus meiner subjektiven Sicht mehr verdient hätte (das gilt natürlich auch jetzt lol). Das lag vor allem daran, dass ich örtlich eingeschränkt war und nicht in den Raum München wollte. Leider waren das Klima, die Ausbildung und der Kanzleichef eine Katastrophe, so dass mir zwar der Beruf gefiel, ich aber dort die Ausbildung nicht fortführen wollte (ein Praktikum wäre schlauer gewesen). D. h. Gehälter als Kandidat sind relativ (siehe die vorherigen Beiträge).

Ich bin dann in eine Industriepatentabteilung gegangen und das Gehalt entsprach ungefähr dem Einstiegsgehalt eines Ingenieurs in der Elektroindustrie. Ich habe in der Zwischenzeit nochmal gewechselt (familienfreundlicher) und bin immer noch im Patentwesen beschäftigt.

Was ich mit meinen Ausführungen sagen möchte ist, dass ich den Beruf leidenschaftlich ausübe. Mir macht es Spass neue technische Zusammenhänge aufzuzeigen und zu formulieren, juristische Fragestellungen zu erörtern und mich mit Sprache auseinander zu setzen. Diese Leidenschaft sollten Sie mitbringen und nicht danach schauen, wie Sie Ihr Lebenseinkommen maximieren können (dies scheint mir nach Ihren Ausführungen das wichtigste zu sein).

Man kann aber mit diesem Beruf viel Geld (relativ) verdienen. Man braucht Glück und Fleiß und eine Familie die das mit macht (oder eben nicht). Dann arbeiten Sie 60-90 Std./Woche haben maximal 2 Wochen Urlaub pro Jahr und mit 40 die erste Million auf dem Konto. Analoges gilt für Berater oder für den Fall Sie gründen ein Unternehmen.

Bitte schauen Sie sich die Tätigkeit genau an. Interessant kann auch die Tätigkeit als Patentingenieur (später Patentanwalt) in der Industrie sein (höheres Gehalt am Anfang, dafür geringere Steigerungen).

Zu den Chancen und Möglichkeiten. Leute mit den Qualifikationen Jura und Technik werden immer gebraucht, da es die Kombination eher selten gibt. Man kann als Justiziar, Geschäftsführer, Berater oder oder oder und natürlich auch als Patentanwalt/assessor arbeiten.

Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft. Weiß aber aus Erfahrung, dass man mit örtlicher Gebundenheit große Probleme haben kann.

Gruß
Alex
 
P

PA

Guest
Aber ihr müsst doch mal zugeben:

Die schon ganz gut ausgebildeten Fähigkeiten wie Selbstüberschätzung und Neigung zu unnötig komplizierter Sprache bei gleichzeitig wenig ausgebildetem Humor, sprich eine gesunde Portion Autismus, prädestinieren den OP doch geradezu für unseren Berufsstand.

Das soll jetzt eigentlich keine Kritik sein, wenn es auch etwas bösartig klingt - nur mal so als Denkanstoß.

PA.
 
P

Patentprüfer

Guest
Lieber T.,

Deine Einstiegserörterung kommt mir ziemlich bekannt vor. Nach dem Diplom an der RWTH (ebenfalls Maschinenbau, mit Auslandsaufenthalt, ähnlichem Alter, Noten, Verdienstzielen...) stand ich vor 7 Jahren vor ähnlichen Fragen.

Ich habe mich dann (aus Gründen, die ich gerne persönlich per Telefon oder Email darlege) gegen die Ausbildung in einer Kanzlei und auch gegen die Tätigkeit in der Industriepatentabteilung (ich konnte zwischen mehreren Grosskonzernen wählen) entschieden. Stattdessen bin ich seitdem im Europäischen Patentamt als Patentprüfer tätig, wo ich im letzten Jahr auch die Europäische Eignungsprüfung abgelegt habe.

Meld Dich bei mir, wenn Du Fragen hast.

Gruss,
Christian
 
T

T.

Guest
Liebe Forumsteilnehmer,

zunächst einmal vielen Dank für die Auskünfte: es freut mich, dass so mancher meine Situation nachempfinden kann.

Noch einmal zur anfänglichen Aufzählung meiner Vergangenheit. Im Gegensatz zu der Genialität eines Genies, fällt harte Arbeit nicht vom Himmel. Da ich von Ersterem m. E. nach nicht soviel besitze, war die harte Arbeit der ausschlaggebende Grund für den kleinen Erfolg auf dem bisherigen schmalen Pfad der Universität.
Andere Qualitäten bleiben noch zu erlernen, herauszuarbeiten oder zu entdecken, dass man sie einfach nicht hat.
Dennoch gilt das jetzige als eine Einschätzung der Leistung für zukünftige Zeiten (wie die eines Fussballspielers, der Reputation eines Staranwalts, etc.), und die harte Arbeit soll ja auch auf (für einen selbst) fruchtbarem Boden ausgeführt werden.
Jemand der nunmal 30% mehr leistet als andere hat meines Erachtens auch 30% mehr Gehalt verdient, unabhängig vom Berufsstand.

Meinem Humor geht es bestens, nur werde ich ernst bei Entscheidungen, die höchstwahrscheinlich die nächsten 40-50 Jahre meines Lebens ausschlaggebend beeinflussen.

@alex:jura
Ich möchte mich zunächst für die Darlegung Ihrer Ausbildung und Erfahrung bedanken. Ich nehme daraus einiges mit und hoffe, dadurch besser die richtige Entscheidung treffen zu können.
Das Gehalt spielt eine wichtige Rolle, keine Frage - aber ich kann in einem Beruf, der mir kein Spass macht, nicht gut sein, und somit spielen die Interessen und Neigungen eine sehr große Rolle. Deswegen möchte ich auch ein Praktikum absolvieren. Dies kann ich leider aus Zeitgründen nicht vor Abschluss meiner Diplomarbeit tun - ich erhoffe mir also "nur noch" eine Bestätigung oder vollständige Ablehnung meiner Einschätzung.
Eine wichtige Frage habe ich noch: Sie haben gesagt "und sich mit Sprache auseinanderzusetzen?" Was heisst das genau? Geht es um Formulierungen oder um Konsonanten? Inwiefern hat dies jeder Patentanwalt oder geht es um spezielleres Markenrecht (oder um welches Recht überhaupt?)
Falls es Ihre Zeit erlaubt, können Sie die Begriffe Patentingenieur bzw. Justiziar genauer erklären? (bzw. guter Link oder so) Anstatt zu googeln denke ich können Sie mir gezielter und mit mehr Insight dazu berichten. Vielen Dank im Voraus

@ PA: Wahrscheinlich ist da was wahres dran (536 Zahnstocher), allerdings kann ich auch anders.
Selbstüberschätzung ist allerdings das letzte was ich tue, eher habe ich immer Angst, ob ich auch gut genug bin, weil ich von mir eigentlich weiss, dass ich wenig bis nichts kann. (so ganz nach dem Motto: ich weiss, dass ich nichts weiss (aber ernst gemeint))

@ Patentprüfer Christian
Herzlichen Dank für dieses großzügige Angebot. Ich würde es sehr gerne in Anspruch nehmen, denn schon gelebte Erfahrung ist genau das, was mir zurzeit fehlt.
Könntest du mir vielleicht deine Email oder Telefonnummer an got_ya ((at)) gmx (dot) de schicken?
Ein Zeitpunkt, wann wir dann am besten telefonieren könnten, damit ich dich am wenigsten störe, wäre auch sehr nett.
Ich danke sehr für diesen großen Support.

Gruß.

T.
 
T

T.

Guest
@ Fritz:

Vielen Dank für die konkreten Angaben. Sie bringen mich ein Stück näher, ob sich die zusätzliche Ausbildung finanziell lohnt.

Die 5% waren innerhalb des Studiums von belang - wie es im Beruf aussieht; ehrlich gesagt: keine Ahnung. Vielleicht liegt mir PA überhaupt nicht. Das hoffe ich durch das Praktikum herauszufinden. Und natürlich, das Ziel ist es erfolgreich zu WERDEN, aber sicher ist das beileibe nicht (leider ;) )

Zu den konkreten Fakten und zur Aussage der Krisensicherheit: Kann ich aufgrund Ihrer Aussage erwarten, dass, falls der Markt schärfer wird, erfolgreiche PA mit "gesicherten Mandaten" diese Problematik nicht zu spüren bekommen werden - der Preiskampf also eher bei kleineren (unbekannteren) Kanzleien ausgetragen wird?

Zur Terminologie - was heisst EQE?

Sind sie auch PA, oder Patentingenieur, oder PA-Kandidat??
 
P

PA

Guest
Ich würde sagen, sitzt passt wackelt. Der Junge gehört ganz offensichtlich in die IP-Landschaft.

Grüße PA
 
A

Alter Sack

Guest
T. schrieb:
Kann ich aufgrund Ihrer Aussage erwarten, dass, falls der Markt schärfer wird, erfolgreiche PA mit "gesicherten Mandaten" diese Problematik nicht zu spüren bekommen werden - der Preiskampf also eher bei kleineren (unbekannteren) Kanzleien ausgetragen wird?
Wer weiß, was morgen sein wird? Die Investitionen großer Firmen verlagern sich immer mehr von der Entwicklung aufs Marketing. Eine zunehmende Tendenz geht dahin, à la Bill Gates Probleme nicht mehr zu lösen, sondern für gelöst bzw. nichtexistent zu erklären und dies durch geschickten Lobbyismus (Stil "Nur deutsche Produkte erhalten deutsche Arbeitsplätze") zu untermauern.

Und vor allem: Was heißt hier "gesicherten Mandaten"? In einem zweiseitigen Verfahren (Einspruch, Klage, etc.) muß mindestens eine der beiden Seiten verlieren, manchmal sind auch beide mit dem Erreichten unzufrieden. Selbst bei perfekter Arbeit des PA ist ein Fiasko aufgrund der Situation möglich, und der Mandant möchte im allgemeinen nicht hören, daß er selber Sch... gebaut hat, sondern erwartet, daß der PA die Sache durchkämpft (sogar wenn der Mandant durch sklavischen Nachbau ein Patent verletzt hat). Nach dem Motto: "Gelebt, geliebt, geraucht, gesoffen - und alles dann vom Doktor hoffen." Zwei, drei solche Fälle, und der Mandant ist WEG. Also...?

T. schrieb:
Zur Terminologie - was heisst EQE?
European Qualification Exam. Die etwas torturöse Prüfung (siehe Beiträge zum Thema "C-Teil") für die Zulassung vor dem Eurobäischen Badendambd.
 
G

gast2000

Guest
PA schrieb:
Ich würde sagen, sitzt passt wackelt. Der Junge gehört ganz offensichtlich in die IP-Landschaft.

Grüße PA
Es freut mich, dass unserem Berufsstand die Ironie nicht völlig abzusprechen ist. In diesem Sinne stimme ich Ihnen zu. (Ich allerdings würde ihn nicht nehmen - ich habe schon einen Quex unter den Kandidaten, der reicht mir...;-))
 
K

Kleines A***

Guest
Alter Sack schrieb:
"Nur deutsche Produkte erhalten deutsche Arbeitsplätze"
Deutsche Markenware wird heute überwiegend in Singapur gefertigt und kombiniert die technische Innovativität des Kongo mit der Produktqualität der alten Sowjetunion... Aber davon wird sich Mr. T auf der Suche nach einem patentrechtlichen A-Team nicht abschrecken lassen.
 
T

T.

Guest
@ PA
@ Gast2000

Gast2000 schrieb:
PA schrieb:
Ich würde sagen, sitzt passt wackelt. Der Junge gehört ganz offensichtlich in die IP-Landschaft.

Grüße PA
Es freut mich, dass unserem Berufsstand die Ironie nicht völlig abzusprechen ist.
Nun, wenn schon über mich gelächelt (oder auch gelacht) wird, dann würde ich gerne wissen warum?
Also wenn ich in die Pantentanwaltslandschaft gehöre, woran machen Sie Ihren Glauben fest? Und wenn es ironisch gemeint (von PA) bzw. aufgefasst (von Gast2000) war - wie kommen Sie zu diesem Schluss?

Zu "Quex", dessen Begriff mir unbekannt war habe ich folgendes bei Wikipedia unter "Hitlerjunge Quex" gefunden: Seine Nähe zum Jugendverband der Nazis wird schließlich wohlwollend, verharmlosend als Quecksartigkeit benannt, woraus sein Spitzname Quex resultiert.
Ich hoffe doch schwer, dass dies ein Mißverständnis ist. Falls nicht, disqualifiziert ein solcher Kommentar!
Auch eine mir damit evtl. vorgeworfene "Willfährigkeit" ist eher ironisch zu sehen, da meine Fragen kritisch sind und auch eine negative Entscheidung nach sich ziehen können.



@ kleines A**
Ich suche hier kein "patentrechtliches A-Team" (obwohl mich der Ausdruck schon zum schmunzeln gebracht hat), sondern eine Einschätzung ob dieser Berufsstand etwas für mich ist - vielleicht können Sie hier auch etwas dazu beizutragen?

@alter Sack
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ist dieser Effekt, den Sie im ersten Abschnitt angesprochen haben, denn für die PA schon (so) deutlich zu spüren, oder ist das ein Problem was Ihres Erachtens nach in den nächsten Jahren auf Sie zukommt?

Mein Ausspruch "gesichterte Mandanten" kam von der Erfahrung im Forum (anderes Posting), dass man mit Mandanten, welche die richtige fachliche Ausrichtung haben, sehr lange zusammenarbeiten kann. Wechseln Ihre Mandanten öfter? Wie gehen Sie mit den Klagen, Einsprüchen etc um? Bis jetzt habe ich auch hier immer viel von dem Gefallen an der technischen Analyse, der Sprache, der juristischen Erörterung gehört - würden Sie es generell mehr als Politik und 'Beissen' bezeichnen? Ihre Meinung beudeutet mir viel, ich hoffe auf Ihre Antwort.
 
E

Ernster Kasper

Guest
Lieber T., (ausgesprochen: "T-Punkt", das kenne ich doch ....)


einige Anmerkungen, die hoffentlich hilfreich sind:

- der PA-Job ist sicherlich etwas für wahre Krümelpicker:
Man sollte Spass daran haben, sich sogar über die Position
und Notwendigkeit eines Kommas arge Gedanken zu machen.
Ansonsten wird man später die Möglichkeiten, die sich daraus
beim Erteilungsverfahren und erst recht bei späteren evtl.
Patentstreitigkeiten ergeben könnten, nie erkennen.
Anders formuliert: wer an dem Herumfeilen an sprachlichen
Formulierungen und akademisch verspielt erscheinenden
Interpretationen solcher Formulierungen keinen Gefallen findet,
sollte dem Patentgebiet fern bleiben.

- man sollte aber auch seine akademische Herkunft
kritisch hinterfragen (soll heißen: was fällt dem potentiellen
Arbeitgeber dazu ein?). Ein Wirtschaftsing. ist in der Wirtschaft,
insbesondere Consulting-Firmen, sicherlich sehr gefragt.
Die RWTH genießt sicherlich auch einen guten Ruf (ich habe dort
auch studiert). Aber: für "richtige" Ingenieure gilt ein Wirtschaftsing.
als eher technisch untergebildet, schließlich war sein Studium
ja auch nur zur Hälfte technisch (40...60%, in Aachen wohl eher 60%).
Ein PA als potentieller Ausbilder wird also am liebsten einen Ing.
seines Fachgebiets einstellen. Auch wenn E-Technik- und Maschbau-Ings
derzeit Mangelware sind, so steht doch eine Unmenge von Physikern
als Ersatz bereit (diese haben zumeist eine mindestens einjährige
Diplomarbeit hinter sich, die sie in mindestens 75% der Fälle
mit praktischer (Laser-)Bastelei verbracht haben). Nun stellt sich die Frage:
muss ich unbedingt einen unbescheidenen Wirtschafts-Ing (und leider nicht
mal E-Technik) einstellen, der von sich sehr überzeugt ist? Antwort: eher nein.
Da stelle ich doch lieber jemand ein, der sich schon einmal intensiver
mit einer technischen Aufgabenstellung auseinandergesetzt hat.


- zum Abschluss noch ein kleiner Tipp:
McKinsey, Boston Consulting, Booz Allen Hamilton, A.T. Kearney... suchen
wieder händerringend Leute mit "T."-Profil. Das Gehalt läßt sich dort
in 5 Jahren leicht verdoppeln, und mit 35 Jahren ist die 200k-Grenze
überschritten (vorausgesetzt, man fällt dem "up or out"-Prinzip nicht
zum Opfer). Die Jungs dort sind in den Bewerbungsgesprächen
auch richtig nett. Also, keine Scheu!
 
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