Diskussion an Frauen mit Familie

G

grond

Guest
Kandidatin2 schrieb:
I wollte aber trotzdem betonen dass das Thema Kinder meiner Meinung nach nicht ins Bewerbungsgespräch gehört.
Dieser Meinung sind auch Gesetzgeber und Rechtsprechung: solche Fragen sind im Bewerbungsgespräch verboten.
 
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anonymos-PA

Guest
wieso gehören Kinder bzw. der Kinderwunsch nicht ins Bewerbungsgespräch?

Das ist doch eigentlich nur eine Chance, da kennt man sofort die Langfristperspektiven des Bewerbers.

Wir fragen auch unsere w/m Angestellten danach, um besser langfristige Personalplanung zu treiben. Dann wird halt zügig ein Ersatz mit aufgebaut bzw,. zusätzlich noch ein lediges oder aus dem baby wonderland entwachsenes Arbeitstier eingestellt. Wo ist das Problem? Außerdem sind Kinder ja nun wirklich wichtig, deshalb gehe ich jetzt auch schon nach einem Halbtagsjob from 8 to 6 nach Hause und werkele per ppn Verbindung zu Hause weiter, wenn die Zwerge im Bett sind. Einmal die Woche sollte das schon mindestens sein.


PS in unserer Kanzlei kratzt das niemanden, da es 1. unsere ist (sozusagen start-up auf der grünen Wiese vor ein paar Jahren)und 2. alle im gleichen Alter sind und 3. alle die gleichen Probleme haben und 4. trotzdem alle gerne richtig viel arbeiten und 5. wir einen partner haben, der ein netzwerkgenie ist
Ciao, meine Zwerge und meine Frau warten.
 
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Gast999

Guest
Wieso fragst Du dann überhaupt, wenn es keinen kratzt?

Nur mal zur Erinnerung: solche Fragen sind VERBOTEN!

Aber als PA muß man sich offensichtlich nicht an Gesetzgebung und Rechtsprechung halten, ganz toll!
 
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Anti-Gas-T

Guest
Gast999 schrieb:
Nur mal zur Erinnerung: solche Fragen sind VERBOTEN!
Das AR-Skript habe ich gerade nicht zur Hand. Aber war es nicht viel mehr so, dass solche Fragen nicht [wahrheitsgemäß] beantwortet werden müssen, ohne einen Kündigungs-/Anfechtungsgrund zu liefern? Außerdem ist das nur Rechtsprechung, wenn ich mich recht erinnere.

Von einem Verbot kann also jedenfalls keine Rede sein.
 
G

Gast999

Guest
Stimmt, Du hast Recht, die müssen nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden, aber genaun deshalb weil sie nicht zulässig sind.. Das es Gesetz ist, habe ich nicht behauptet. Was mich bei solchen Fragen ank... ist aber, dass sie an sich vollkommen schwachsinnig sind. Was nützt Dir die Fragerei, wenn Du genau weißt, dass die Antwort eine Lüge sein kann? Das Argument der langfristigen Planung in der Kanzlei ist meiner Ansicht nach aus diesem Grund auch einfach absolut daneben und ziemlich sinnfrei. Eine solche Frage dient doch letztlich nur der bewußten oder unterbewußten Diskriminierung der weiblichen Bewerber.
 
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anonymos PA

Guest
@gast999

nö, ist unserer Erfahrung kein Schwachsinn, da, wie ich schon weiter oben sagte, sich Teilzeitkräfte mehr reinhängen und in der Sacharbeit effizienter sind, weniger rumsurfen etc.. Warum sollte man so etwas nicht unterstützen (zynisch gesagt: ausnutzen?)

Außerdem finden wir alle in der Kanzlei Kinder eh Klasse

Aber jeder sollte sich seine eigene Meinung dazu bilden

Was mir zum Abschluß noch auffällt: in diesem Forum wird eine mänichäische Weltsicht vertreten, nachdem immer zwischen Arbeit und Freizeit unterschieden wird. Das mag als Angestellter so zutreffen, aber als Freiberufler? Dann spielen die Kinder am Wochenende halt in der Kanzlei, auch dort kann man eine Carrera Bahn aufbauen oder einen Kicker oder eine Legoecke oder kleine Fußballtore und und und. Wir haben mittlerweile sogar zur Wickelecke greifen müssen. Aber, das hängt natürlich von der Art der Kanzlei ab....

Also, etwas mehr Kreativität, weniger Angst und fröhlich arbeiten und leben
 
G

Gast999

Guest
Da Du keine Kinder magst, habe ich auch nicht behauptet. ZUr Frage des Kinderwunschs: Da die Frage nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden muß, weißt Du auch nicht, ob Du eine zukünftige Teilzeitauszubeutende vor Dir hast oder nicht. Fazit: Die Frage ist sinnfrei.

Zwecks Kinder in der Kanzlei: Das ist ja schön mit den Spielsachen, ist aber meiner Ansicht nach nur beschränkt tauglich. Kinder wollen schließlich auch was unternehmen und nicht nur Carrerabahn spielen oder sonstwas. Außerdem bin zumindest ich nicht der Typ, der sein Kind mit irgendwas ins Eck setzt und dann weiter arbeitet. Das Freiberufler häufig mehr arbeiten als Angestellte mag sein, aber die verbleibende Zeit sollte man dann schon ganz den Kindern widmen und nicht nur halbherzig.
 
A

anonymos PA

Guest
@gast999

natürlich gehe ich auch lieber Fußballspielen oder Pilze sammeln mit den Zwergen, aber die finden das auch ganz normal, papa/mama an den Arbeitsplatz zu begleiten und da zuzugucken und sich zu beschäftigen ,mitarbeiter mit neugierigen fragen zu plagen etc. Soo infantil (ok , abhängig vom Alter) sind die nämlich gar nicht, dass die immer nur spielen wollen. Die interessiert sogar wirklich sehr, was papa/mama da so den ganzen Tag treiben.
 
T

Troll

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Argh, es ist Freitag und eindeutig zu spät zum Arbeiten.

Es heißt natürlich "frisst", nicht "Frist".
 
A

anonymos PA

Guest
Troll schrieb:
Wie heißt es so schön?

In der Not Frist der Teufel Fliegen!
Das Familienbild, das Ihnen anscheinend vorschwebt ist zwar in DE sicher weit verbreitet, nichts desto trotz mit Verlaub reaktionär. Der Einfluß des Biedermeier und seines Protagonisten Raabe ist halt immer noch tief verwurzelt.

Als Wochenendlektüre statt Kommentaren, Hagen Aufgaben etc. eine Empfehlung: die Studien der "Annales" Schule zum Thema "Wandel der Kindheitsbilder seit dem Mittelalter", gibts sogar in DE, wenn man keine Lust hat, das Original in FR zu lesen.
 
U

u. n. own

Guest
anonymos PA schrieb:
Einfluß des Biedermeier und seines Protagonisten Raabe
Hm. Der folgende Beitrag weicht zwar etwas vom eigentlichen Thema ab, aber sei's drum:

Wenn ich im Deutsch- und Geschichtsunterricht richtig aufgepasst habe, dann war Raabe ein bisschen nach dem Biedermeier, denn er hatte seine große Zeit im wilhelminischen Deutschland...;-)

Übrigens sind Raabes angeblich ach so "heile-Welt"-Romane und Erzählungen gar nicht so ohne! (Ich empfehle den "Stopfkuchen".)
 
A

anonymos PA

Guest
@ u.n. known

auch wenn es vom Thema wie gesagt abweicht:

das ist schon richtig, daß Raabe nach den als "Biedermeier" bezeichneten Jahren lebte, aber alle seine Romane spiegeln die Sehnsucht nach dem verklärt dargestellten Biedermeier Leben ohne Globalisierung, Industrialisierung etc wieder (ebenfalls lesenswert dazu von G. Lukács, die Theorie des Romans). Typisierend insbesondere die Stellung der Frau am Herde und die Kleinen daheim zur Aufzucht und der Dad kommt nachmittags heim um mit dem Rauschebart Opi zusammen die Kleinen zu betreuen, während Mom das Abendessen zubereitet. Also fast wie in den USA der "guten alten" 50er, die jetzt wieder als Projektion für rückwärtsgewandte ideologien genommen werden. Da man es als PA aber nun gar nicht lassen kann , gibts auch noch eine Referenz zu Raabes rückwartsgewandter Ideologie: Lenin "Materialismus und Empiriokritizismus" statt einer BGH Entscheidung...

Ist aber auch mal interessant derartige Themen zu diskutieren, das hat man im Gewerbe sonst fast nie.
 
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