Diskussion an Frauen mit Familie

W

Wäre gern patent

Guest
Ich habe gerade meine Promotion beendet und möchte ins Patentwesen einsteigen.

Ich wollte gerne ein paar Meinungen einholen, wo sich auf Dauer als Frau eine Kombination Beruf und Familie besser vereinbaren läßt: Bei einem Job in der Industrie oder in einer Kanzlei, wo man zwar selbststaendig ist, aber auch für einen gewissen Mindestumsatz sorgen muss ?

Dauert die Kandidatenzeit für eine Frau mit Promotion nicht einwenig lange? Lohnt sich die Kandidatentortur für eine Frau?
 
K

Kandidatin

Guest
Im Thread "Frauen und Kanzleierfahrungen" war der Schwerpunkt der Diskussion aber ein anderer, deshalb antworte ich hier mal.

Ich denke, es kommt sehr auf die Umstände an, ob sich Kanzlei oder Industrie besser "eignet": Wie spielt der Kindsvater mit? Wäre die Kinderbetreuung Aufgabe der Frau oder wird auch der Vater aktiv? Will man "nur" Kollegenarbeit machen und ist damit zeitlich und örtlich einigermaßen flexibel? Was strebt man auf Dauer an? Eine Partnerschaft? Will man zeitweise ganz aussetzen, wenn Kinder da sind? Ist man aufs selbst verdiente Geld angewiesen oder verdient der andere Elternteil gut genug und will man nur arbeiten, um drin zu bleiben? Und nicht zuletzt: Welche Arbeitsweise liegt einem eher? Was macht einem mehr Spaß? Denn für einen Job, der Spaß macht, geht man eher Kompromisse ein.

Für mich kann ich ganz klar beantworten: Die Tortur lohnt sich. Aber ich habe auch nicht promoviert - weil es mir zu lang gedauert hätte.

Gruß, die Kandidatin
 
K

Kandidatin 2

Guest
kann meiner Vorrednerin nur beipflichten.

Weiterhin kommen mir noch folgende Aspekte:
  • hat man bereits (Klein-)Kinder, wenn man in die Patentausbildung einsteigt oder kann man mit diesen warten, bis zumindest die Ausbildung vorbei ist.
  • gibt einem die Kanzlei/Firma die Möglichkeit, stunden-/tageweise von zuhause zu arbeiten?
  • gibt es in der Kanzlei/Firma bereits Kollegen, die in ähnlicher Situation sind bzw. deshalb Teilzeit- oder Flexi-time arbeiten?
Vielleicht sogar männliche Kollegen???
Nach meiner Beobachtung folgen auch jüngere männliche Kollegen mit (kleinen) Kindern immer noch eher dem traditionellen Muster; zwar mit mehr Verständnis als die "Generation der Altvorderen" aber im praktischen Leben meist mit guttrainierter Ehe-/Kinder-/Reinigungs-/Organisationsfrau hilfreich im Rücken...

Teilzeitmodelle sind mir bislang in Industriepatentabteilungen eher begegnet als in Kanzleien - was nicht heißen soll, daß es in der Industrie prinzipiell größere Flexibilität gibt.

Letztlich sind dies aber (leider) alles Dinge / Probleme, die einem in fast jedem Beruf begegnen, der kein reiner 9-to-5-Job ist.
 
A

anonymos PA

Guest
alles sehr weise und sehr interessant.

Wenn Sie als Frau mit Kinderwunsch PAin werden wollen, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  • Krippe und/oder ein verständnisvoller Partner und die übliche Ochsentour
  • eine Briefkopffreundschaft, wo Sie formal "Partner" sind oder was auch immer, ein bisschen arbeiten dürfen aber nie wirklich mitbestimmen dürfen, wenn Sie so etwas wie Teilzeitarbeit ins Auge fassen wollen (NB: kein Mandant hat Verständnis für Teilzeitarbeit, das ist erfahrungsgemäß Augenwischerei, da Sie für eine definierte Leistung zu einem definierten Zeitpunkt bezahlt werden, wie Sie das machen ist ihr Problem, verschonen Sie den mandanten bloß mit Themen wie Kindergeburtstag etc, denn sonst sind Sie das Mandant los)
Die zentrale Frage ist ja gar nicht ob so etwas geht, sondern wie ihre prioritäten sind. Wenn sie aus Geldgier glauben Anwalt werden zu müssen ist das sicher ein falscher Ansatzpunkt.

Werden Sie sich zunächst darüber klar, was für Sie die Prioritäten im Leben sind, dann ist auch die Entscheidung für ein Lebensmodell einfach, denn : ein bisschen schwanger, das geht nicht (oder für die hier reichlich vertretenen Gebüldeten: tertium non datur) bzw. das beste aus allen Welten erst recht nicht.


In diesem Sinne viel Spaß beim Überlegen mit dem Partner
 
H

hd

Guest
@Wäre gern patent


In unserer Kanzlei haben wir Gleitzeit vereinbart und bieten sowohl Teilzeit als auch Heimarbeit an.

Das geht jedoch nur, da alle an einem Strang ziehen.

Mein Tipp:

Das Thema "Kinder" in dem Bewerbungsgespräch offen ansprechen. So könnnen Sie verständnisvolle Patentanwälte (Grüße an "Patenter Anwalt") von den weniger versändnisvollen (wie "anonymos PA") unterscheiden.

Viele Grüße

hd
 
G

Gast999

Guest
(NB: kein Mandant hat Verständnis für Teilzeitarbeit, das ist erfahrungsgemäß Augenwischerei, da Sie für eine definierte Leistung zu einem definierten Zeitpunkt bezahlt werden, wie Sie das machen ist ihr Problem, verschonen Sie den mandanten bloß mit Themen wie Kindergeburtstag etc, denn sonst sind Sie das Mandant los)

Entschuldigung, so einen Schmarrn habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich unterhalte mich des öfteren mit (bestimmten) Mandanten über seine Kinder und auch mein Kind und da spielen diese auf beiden Seiten eine wesentliche Rolle im Leben, eben genau aus dem Grund, weil die Zeit für diese knapp bemessen ist und deshalb mit diesen genutzt werden sollte. Natürlich will der Mandant seine Leistung zu dem für ihn richtigen Zeitpunkt, aber wenn ich selbst keine Zeit habe, dann macht es eben mal wer anderes aus der Kanzlei. Gut, das geht nicht, wenn man Einzelkämpfer ist, aber ansonsten schon. Wenn der Mandant ausdrücklich mich haben will, gebe ich halt etwas anderes ab.

NB: Mandanten die für nichts Verständis haben, sind im Regelfall auch genau die, die den Preis ins Bodenlose drücken möchten, sowieso nur nörgeln und damit nur Unruhe stiften. Auf die kann ich getrost verzichten, es reichen auch die 90 anderen Prozent, die normal ticken. Wenn Du so einen allgemeinen Eindruck von den Mandanten hast, solltest Du den Job aufgeben oder die in einem Glas einwecken lassen.
 
K

Kandidatin

Guest
Eine Frage, die mir immer einfällt, wenn es um das beliebte Thema Arbeitsbelatung/Arbeitszeiten/Familie geht:

Kein Mensch kann auf Dauer unbegrenzt schuften. Die Woche hat auch für einen Patentanwalt nur 60 (oder 50 oder 70, je nach Persönlichkeit) Stunden. Man kann sich also gar nicht unbegrenzt mit Arbeit zuschütten lassen, sondern muss irgendwann Arbeit abgeben. Warum also diese Grenze bei 60 Stunden und nicht bei 30 ziehen? Dass man im Idealfall erreichbar und auch zeitlich flexibel bleiben sollte, ist klar.

Logisch erscheinen mir Aussagen "Teilzeit geht nicht als PA", "PA bedeutet: ganz oder gar nicht" aber nicht. Vielleicht kann mich jemand aufklären?
 
G

GAST_DELETE

Guest
anonymos PA schrieb:
kein Mandant hat Verständnis für Teilzeitarbeit, das ist erfahrungsgemäß Augenwischerei, da Sie für eine definierte Leistung zu einem definierten Zeitpunkt bezahlt werden, wie Sie das machen ist ihr Problem, verschonen Sie den mandanten bloß mit Themen wie Kindergeburtstag etc, denn sonst sind Sie das Mandant los)
Teilzeit heißt ja nicht, dass man unorganisiert arbeitet. Auch in Teilzeit kann ich organisiert, konzentriert und zuverlässig arbeiten - jedenfalls dann, wenn ich nicht versuche, in 30 Stunden soviel Arbeit zu schaffen wie andere in 50 Stunden. Dann wird der Kindergeburtstag eben von vornherein so geplant, dass er nicht mit Fristen kollidiert oder der Kindsvater übernimmt die Sache. Man sollte es nicht glauben, wenn man Diskussionen wie diese verfolgt, aber es ist tatsächlich so: Die meisten Kinder haben Väter und die meisten Mütter können ganz gut organisieren.
 
G

Gast 2

Guest
Das Thema "Teilzeit" ist eine Frage der (meist kanzleiinternen) Organisation. Viele Kanzleien vertreten intern eine eher strenge "Wir-schuften-bis-zum-Umfallen" Einstellung. Das halte ich für relativ lächerlich - wozu sind wir selbstständig geworden, wenn wir dann noch nicht mal entscheiden können wann und wie wir arbeiten ?

Ein anderes Problem ist, dass sich die PAs in einer Kanzlei gegenseitig nicht trauen und somit darauf drängen, die Mandanten ausschliesslich exclusiv selbst zu betrauen und auf keinen Fall Arbeit abzugeben (es sei denn an Kandidaten, die aber dann meist mit dem Mandanten noch nicht mal reden dürfen).

Bei einer entsprechenden Organisation ist eine Teilzeit-Beschäftigung kein Problem, da die meisten Vorgänge ja Aktenvorgänge sind und meist nicht sofort am selben Tag erledigt werden müssen. Zudem kann man sich absprechen.

Dies setzt aber eine entsprechende Einstellung und Vertrauen innerhalb der Kanzlei voraus - und ob das so immer gegeben ist ?
 
G

grond

Guest
Kandidatin schrieb:
Man kann sich also gar nicht unbegrenzt mit Arbeit zuschütten lassen, sondern muss irgendwann Arbeit abgeben. Warum also diese Grenze bei 60 Stunden und nicht bei 30 ziehen?
Habe ich auch oft drüber nachgedacht. Vielleicht liegt es daran, dass man viel Arbeit hat, die innerhalb weniger Tage erledigt werden muss (umfangreiche Anmeldung bis zum Messebeginn am Montag und ähnliche Horrorszenarien). Dann arbeitet man an diesen Tagen eben doch 10 oder 12 Stunden und hätte an anderen Tage trotzdem gerne etwas zu tun. Also mehr Mandate und irgendwann arbeitet man doch jeden Tag 10 bis 12 Stunden.

Aber irgendwie kann ich mir in meiner Kandidatennaivität nicht vorstellen, dass man das nicht in den Griff bekommen kann. Wenn ich irgendwann mal soweit bin, eine wirklich gute Anmeldung in drei Tagen und eine solide Bescheidserwiderung an einem Nachmittag zu erledigen, dann möchte ich eigentlich auch auf ca. 35 Stunden pro Woche runtergehen (mi Schwankungen +/- 15 Stunden pro Woche). Ich habe früher als Entwickler zuerst 35 h/Woche und dann 40 h/Woche gearbeitet. Jetzt ist es natürlich noch mehr. Der Unterschied von 35h zu 40h war schon eine immense Einbuße an Lebensqualität, für ein Leben mit durchgehend 50 h Arbeit pro Woche und auch noch einer Familie dazu bin ich nicht geschaffen...
 
P

ppa

Guest
Kandidatin schrieb:
Warum also diese Grenze bei 60 Stunden und nicht bei 30 ziehen? Dass man im Idealfall erreichbar und auch zeitlich flexibel bleiben sollte, ist klar.

Logisch erscheinen mir Aussagen "Teilzeit geht nicht als PA", "PA bedeutet: ganz oder gar nicht" aber nicht. Vielleicht kann mich jemand aufklären?
Ohne zum chauvi zu werden: Teilzeit bei Frauen wird zwar eher akzeptiert als bei Männern.

die frage in den Kanzleien ist aber immer: nehmen wir noch einen PA (eine PAin) auf oder nicht? und soll der/die partner werden?

ein pa / eine pain auf kollegenbasis in der kanzlei ist auf dauer nicht ungefährlich, da er/sie sich mit mandanten verselbständigen kann (lässt sich vertraglich wegen Rspr analog § 74 HGB kaum ausschließen) vielleicht ist die gefahr in münchner grosskanzleien nicht so gross, wo die "unteren" PAs die mandanten kaum kennenlernen.

unter partnern wollen die kanzleien auf dauer natürlich gleiche Aufteilung (außer bei "münchner modellen" in großkanzleien)
da so die pflichten/lasten und ein- auskaufsbedingungen entsprechend gleich gestaltet werden können.

wenn eine kanzlei mit 3 PAs zeitweise mehr arbeit hat,
zb für 1/2 PA, wird sie die arbeit auf die bisherigen PAs aufteilen - das ist machbar, außerdem weiss man ja nicht, wie die auftragslage morgen ist. erst wenn es sehr drängt, dh mehr arbeit als für einen weiteren pa anfällt, wird einer genommen; dann aber ein ganzer.
 
S

Schmerz

Guest
Bitte schafft die Abkürzung "pain" wieder ab! Das schmerzt beim hingucken sehr. "Eine PA", und jeder weiss, was gemeint ist, wenn er-e nicht-e ein-e Italiener-e ist-e. ;)
 
K

Kandidatin

Guest
ppa schrieb:
erst wenn es sehr drängt, dh mehr arbeit als für einen weiteren pa anfällt, wird einer genommen; dann aber ein ganzer.
Und warum nicht zwei halbe? Rechnerisch sollte sich das doch alles machen lassen (durch 2 teilen ist ja nicht so schwer). Ich habe den Verdacht, dass da weniger praktische Gründe hinterstecken als mehr ein "haben wir schon immer so gemacht, hat sich bewährt. Warum sollten wir es für SIE anders machen?".

Interessant für eine Frau, die überlegt PA zu werden, ist auch die Frage, was unmittelbar nach der Kandidatenzeit passiert. Denn das ist ja der Zeitpunkt, zu dem es gegebenenfalls ans Kinderkriegen geht und zu dem die Frau evtl. eine Zeit lang ganz oder teilweise aussetzen will. Ob sich also ein Zeitraum von 1-3 Jahren mit Teilzeit oder Kollegenarbeit problemlos überbrücken lässt, ohne dass die späteren Berufschancen arg darunter leiden (mal vorausgesetzt, man peilt keine ganz ungewöhnlich steile Karriere an).

(Obiges gilt natürlich auch für Männer, die PA werden und Kinder bekommen wollen. Nur komischerweise scheinen sie sich die Frage nicht zu stellen.)
 
G

grond

Guest
Kandidatin schrieb:
(Obiges gilt natürlich auch für Männer, die PA werden und Kinder bekommen wollen. Nur komischerweise scheinen sie sich die Frage nicht zu stellen.)
Woher der Eindruck? Ich denke da aus gutem Grund in letzter Zeit sehr viel drüber nach, wobei es sich gegenwärtig eher um die Vereinbarkeit von Amtsjahr und Kind dreht...
 
P

ppa

Guest
Kandidatin schrieb:
ppa schrieb:
erst wenn es sehr drängt, dh mehr arbeit als für einen weiteren pa anfällt, wird einer genommen; dann aber ein ganzer.
Und warum nicht zwei halbe? Rechnerisch sollte sich das doch alles machen lassen (durch 2 teilen ist ja nicht so schwer). Ich habe den Verdacht, dass da weniger praktische Gründe hinterstecken als mehr ein "haben wir schon immer so gemacht, hat sich bewährt. Warum sollten wir es für SIE anders machen?".
Ich sag ja nicht, dass das in dieser form gut ist; aber das ist wohl faktisch so. und bei einer SIE wird das wohl letzlich in den meisten kanzleien auch eher akzeptiert werden als einem ER (ohne dass es hier einen richtigen grund gibt).

allerdings gilt bei arbeitskräften allgemein, dass 2 x 1/2 ungleich 1 ist. es geht immer viel zeit für bürodiskussionen, fachliteratur, patentanwaltsverein, kammerfortbildungen und und und drauf. und "ganze Arbeitskraft" heißt mehr als 40 Stunden, das können auch 70 und mehr werden, es hängt von dem arbeitsvolumen ab. wie soll man das auf halbe stellen aufteilen??
letztlich verlassen sich alle in einer kanzlei darauf, dass die anderen kollegen "voll" arbeiten, ohne dass eine stechuhr läuft; man kann das auch zu hause abends abarbeiten.
bei halben stellen müsste man erst mal das volumen jedes pa ermitteln, das wäre bereits misstrauen.

nochmal: ich find das ja selber nicht optimal. ich bin familienpapa und "jung-partner" und würde gerne ein bisschen weniger arbeiten (zb nicht mehr abends zuhause bis zum einschlafen). aber das ganze entwickelt so seine eigendynamik.
 
G

GAST_DELETE

Guest
grond schrieb:
Kandidatin schrieb:
(Obiges gilt natürlich auch für Männer, die PA werden und Kinder bekommen wollen. Nur komischerweise scheinen sie sich die Frage nicht zu stellen.)
Woher der Eindruck? Ich denke da aus gutem Grund in letzter Zeit sehr viel drüber nach, wobei es sich gegenwärtig eher um die Vereinbarkeit von Amtsjahr und Kind dreht...
Das war zugegebenermaßen eine ziemlich grobe Verallgemeinerung. ;-) Allerdings habe ich schon im Studium die Erfahrung gemacht, dass fast JEDE Kommilitonin sich ernsthaft Gedanken um eine Zukunft mit Kindern machte - im Hinblick auf Fragen wie Berufswahl, Dauer des Studiums, Promotion ja oder nein. Dagegen habe ich keinen einzigen Kommilitonen getroffen, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt hätte. Da hieß es immer "Da mache ich mir doch JETZT noch keine Gedanken drüber...".

Männer leben dabei viel mehr in den Tag hinein als Frauen. Einerseits ist das gar nicht schlecht - etwas mehr Gelassenheit würde Frauen da manchmal auch nicht schaden. Schließlich kann man nicht alles planen. Aber meist führt es dazu, dass sie, wenn die Entscheidung für Kinder ansteht, schon längst eine "Abzweigung" in ihrer Karriere genommen haben, die eine Familienzeit nur schwer zulässt - während die Frauen sich eigentlich schon die ganze aufs Thema Kinderbetreuung vorbereitet haben. Und damit hat man die klassische Rollenverteilung.
Wie gesagt - so ist es meiner Erfahrung nach häufig, aber natürlich nicht immer.

@ppa: Interessant zu hören, wie diese Mechanismen funktionieren. So ganz will mir nicht in den Kopf, dass das einfach so ist, auch wenn alle mehr oder weniger unzufrieden damit sind. Das Wort von der "Eigendynamik" scheint da wirklich zuzutreffen.
 
K

Kandidatin

Guest
Sorry, der Beitrag drüber war von mir und die fehlenden Wörter muss man sich dazu denken. Bin wohl müde.
 
N

Naturfreak

Guest
Gast schrieb:
Und damit hat man die klassische Rollenverteilung.
Ich finde es immer amüsant, wenn im Kontext mit Kindern von "klassischer Rollenverteilung" die Rede ist. Die letzten paar 100.000 Jahre war es von der Natur so vorgegeben, dass Frauen Kinder bekommen. Das Geschlecht "weiblich" aller Tierarten ist eben gerade dadurch definiert, dass diese Artgenossen die Nachkommen austragen, das Ernähren (unter natürlichen Bedingungen) in der ersten Zeit nicht zu vergessen. Ergo ist der Begriff der >>klassischen<< Rollenverteilung in diesem Zusammenhang irreführund bis unsinnig. Er suggeriert nämlich, dass es auch eine andere Rollenverteilung geben könne. Aller Voraussicht nach wird es aber bis zur schönen neuen Welt noch ein paar Jahre dauern.

Jedenfalls ist es unter diesen Umständen logisch, dass sich Frauen im Laufe ihres Lebens Gedanken über diesen zeitaufwendigen Prozess machen. Für Männer besteht einfach keine biologische Notwendigkeit dazu.
 
K

Kandidatin

Guest
Bei Kritik an der klassischen Rollenverteilung geht es meines Wissens nicht darum, dass Männer in Zukunft die Kinder gebären sollten. *grins* Und ums Stillen gehts auch nicht. Es gibt übrigens viel mehr Frauen als man denkt, die aus verschiedenen Gründen nicht stillen können - statistisch gesehen ist das kein gutes Argument dafür, dass die Frau die Elternzeit nimmt. Im Zeitalter der Technik, wo es problemlos möglich ist, Milch abzupumpen und kühl zu lagern (sofern man nicht mehr in der Höhle wohnt, sondern einen Kühlschrank besitzt), können auch stillende Frauen mal für ein paar Stunden ohne Baby aus dem Haus. Alles nicht wirklich problematisch.

Es soll aber tatsächlich Männer geben, die über den durch ihre Hormone begrenzten biologischen Tellerrand hinausschauen und, sofern sie Kinder möchten, ihre Rolle nicht nur im Geldranschaffen sehen (oder Mammutjagen, je nach Entwicklungsstufe). Sondern sie möchten sehen, wie ihre Kinder aufwachsen und die Welt entdecken, mit ihnen spielen, ihnen das Alphabet oder Kopfrechnen beibringen. Und das nicht nur sonntags zwischen 10 und 12. Und es soll Frauen geben, die es vorziehen, aus dem Projekt "Familie" ein gemeinsames Projekt zu machen, an dem beide mitgestalten dürfen.

Fü diese Männer und diese Frauen wäre es durchaus besser, wenn BEIDE sich frühzeitig gedanklich mit dem Thema auseinandersetzten.

Irgendwie driften wir vom ursprünglichen Thema ab...
 
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