Dienstwagen

J

JuNanw

Guest
Ich wollte eine kurze Anfrage starten, wie die Kollegen die Auswirkungen der neuen Dienstwagen-Steuervorschriften beurteilen.

Kenn jemand zufällig schon Details?

Ich muss bedauerlicherweise zur Kenntnis nehmen, dass seit einigen Jahren seitens der Presse und einiger Kreisen in der Politik die freien Berufe angegriffen werden. Umso mehr ärgert mich diese Vorgehensweise, wenn man bedenkt, wie viel man in die Ausbildung (Arzt, Anwalt, Sachverständiger) investieren muss, welchem Risiko diese Berufe ausgesetzt sind (Haftung, Einbruch der Auftragslage, säumige Bezahlung der Rechnungen) und wie viel man in diesen Berufen im Vergleich zu einem Angestellten arbeiten muss.

Dabei erwirtschaften die Freiberufler 10% des BIP und beschäftigen 2,8 Mio Angestellte.

Es kann keiner leugnen, dass man als Freiberufler - noch dazu, wenn man in internationaler Konkurrenz steht - eine repräsentativen Wagen braucht. Welcher asiatische oder amerikanische Auftraggeber würde einem deutschen Anwalt, der einen alten Kleinwagen fährt, einen Auftrag geben. Die Londoner, Schweizer und US-Kollegen haben auch repräsentative Autos. Der Auftraggeber denkt höchstens: Dieser Anwalt hat keinen Erfolg. Auch deutsche Mandanten denken so.

Ich habe kein Verständnis dafür, dieses aus Repräsentationsgründen notwendige Fahrzeug vollständig aus meiner Kasse zu zahlen, insbesondere, da ich teilweise 1 Jahr warten muss, bis meine Rechnungen gezahlt werden. Wird ein derartiges Auto privat angeschafft, muss ich das Kapital vorstrecken und trage noch dazu das Wertverlust-Risiko. Außerdem goutiere ich es nicht, wie ein Verkehrssünder ein Fahrtenbuch zu führen, das macht zudem einen schlechten Eindruck auf den Mandanten. Ferner erreichen die wenigsten, so vermute ich, 50 % dienstliche kilometerbezogene Nutzung. Man denke nur wie viele Kilometer bei Verwandtenbesuchen von München nach Norddeutschland und bei Urlaubsreisen anfallen.

Die Kollegen aus der Automobilindustrie werden mir hoffentlich Folgendes verzeihen und Verständnis dafür haben. Aus oben genannten Gründen - und insbesondere, da diese Neuregelung speziell auf Freiberufler ausgerichtet ist - habe ich mich gestern entschlossen einen Volvo privat zu kaufen, wenn im Sommer der Leasingvertrag meines 3er BMW ausläuft. Und der Golf meiner Frau wird Ende 2006 durch einen Peugeot ersetzt. Wenn möglich, würde ich auch einen so genannten EU-Neuwagen kaufen. Wir haben bisher immer deutsche Modelle gefahren, aber ich sehe nicht ein, für ein deutsches Auto mehr zu zahlen als für ein anderes Auto und dann noch explizit steuerlich gegenüber einem Angestellten benachteiligt zu werden. Außerdem geben Hersteller ausländischer Fabrikate mehr Rabatt. Wenn sich einige Freiberufler dieser Vorgehensweise anschließen, ging die Neuregelung "nach hinten los". Kein Freiberufler wird angesichts des wirtschaftlichen Risikos der Berufe viel Kapital in ein Auto stecken.

Besonders unschön finde ich folgenden Artikel, dort wird Freiberuflern unterstellt, unehrlich zu sein. Die meisten freien Berufe (Arzt, Anwalt) unterliegen dem Standesrecht oder sind vereidigt (Wirtschaftsprüfer, Sachverständige, Übersetzter), und die in dem Artikel angesprochene Unehrlichkeit verbiete sich allein schon aus diesem Grunde, um die Zulassung nicht zu gefährden.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/601/66535/

Große Firmen haben bevorzugte Konditionen bei den Automobilfirmen. Vielleicht sollten wir über den Bundesverband der freien Berufe auch derartige Konditionen erwirken, notwendigenfalls auch als "EU-Neuwagen".
 
H

Happihappi

Guest
Ein Zitat aus dem Artikel:

"in der Praxis verschlechtert sich die Situation ja nur für diejenigen Freiberufler, die ihr Fahrtenbuch bisher so frisierten, dass die geschäftliche Nutzung mehr als fünfzig Prozent ausmachte"

Mal eine blöde Frage: Wieso sollte jemand das bisher getan haben? Der Grad der privaten Nutzung war doch völlig egal (pauschale monatliche 1%-Brutto-Listenpreis-Versteuerung). Bin jetzt ich auf dem völlig falschen Dampfer oder ist es der Kommentator?

Leider kann ich zu diesem Thema nicht viel sagen. In der Zeitung stand lediglich, dass man 50%igen beruflichen Nutzungsgrad "nachweisen" muss. Das las sich aber ausdrücklich alternativ zu einem Fahrtenbuch. Ich frage mich also zuerst mal, wie dieser Nachweis erfolgen soll. Weiß jemand mehr?
 
G

gast

Guest
Happihappi schrieb:
Ein Zitat aus dem Artikel:

"in der Praxis verschlechtert sich die Situation ja nur für diejenigen Freiberufler, die ihr Fahrtenbuch bisher so frisierten, dass die geschäftliche Nutzung mehr als fünfzig Prozent ausmachte"

Mal eine blöde Frage: Wieso sollte jemand das bisher getan haben? Der Grad der privaten Nutzung war doch völlig egal (pauschale monatliche 1%-Brutto-Listenpreis-Versteuerung). Bin jetzt ich auf dem völlig falschen Dampfer oder ist es der Kommentator?
Es besteht derzeit eine Wahlmöglichkeit. Entweder man setzt die tatsächlich (dienstlich) entstandenen Kosten an oder macht von der 1%-Regelung Gebrauch.


Leider kann ich zu diesem Thema nicht viel sagen. In der Zeitung stand lediglich, dass man 50%igen beruflichen Nutzungsgrad "nachweisen" muss. Das las sich aber ausdrücklich alternativ zu einem Fahrtenbuch. Ich frage mich also zuerst mal, wie dieser Nachweis erfolgen soll. Weiß jemand mehr?
Man muss nur den Anteil dienstlicher Nutzung dokumentieren. Vermutlich ist das mit einem Fahrtenbuch am einfachsten.
 
G

gast

Guest
Dazu mal folgende Anmerkung:

1) Seit wann braucht man als PA einen repräsentativen Wagen? Entweder treffe ich mich bei dem Mandanten, dann reise ich mit Zug/Flugzeug/Mietwagen an, innerhalb der Stadt (was höchst selten ist) nehme ich ein Taxi bzw. die U-Bahn (bevor ich mir einen Parkplatz suche....), wenn der Mandant zu mir kommt, sieht er sowieso meinen Golf in der Tiefgarage nicht...dienstliche Nutzung dieses Fahrzeugs: 0%

2) Keiner wird gezwungen, ein Fahrtenbuch zu schreiben

3) Seit wann sind deutsche Autos wieder teurer als andere europäische?
Sind die anderen dann nicht beim Wiederverkauf entsprechend weniger wert?

4) Was hat die Neuregelung bei Dienstwagen mit der Ehefrau zu tun?

5) Wo wird man steuerlich gegenüber einem Angestellten explizit benachteiligt?

Ich habe den Eindruck, hier beklagt sich jemand auf hohem Niveau...
 
C

corvinus

Guest
ich verstehe ihre ganze Empörung nicht und den mit sehr viel Detailverliebtheit verfaßten Artikel noch weniger. Was soll denn diese künstliche Aufgeregtheit um nichts?

Kleiner Tip: wenn Sie mal einen repräsentativen Wagen brauchen, dann geben Ihnen Erich und Regine (Sixt) gerne eine S-klasse, A8 und was sonst da in der Klasse so rumspringt, wenn Sie gut verhandeln und das öfters machen, gibt es so lustige nach metallen benannte Kärtlein, die auch Ihnen als wichtiger Freiberufler, der wichtige Mandanten chauffiert/besucht einen Premium/Exklusiv und gottweißwas Service bieten. Und wenn Sie eine Kanzleikarte haben, profitieren auch ihre Kandidaten davon.....

Und das können Sie auch noch alles absetzen! Ach ja, um Mandanten zu beeindrucken (die die das nötig haben sind meist eh bloß ausländische Kollegen), wenn Sie in DE besucht werden: es gibt sogar S-Klasse Taxis, das beeindruckt mehr als der eigenen protzige oder weniger protzige Schlitten.

Ihre Privatautos sollten eh bloß ihr Hobby sein und nicht über Kanzleivermögen finanziert werden (außer wenn Sie ne one-man-show sind), wir würden jeden Partner schlachten ,der seinen Autotick auf unsere Kosten ausleben wollte.
 
L

*LOL*

Guest
JuNanw schrieb:
Es kann keiner leugnen, dass man als Freiberufler - noch dazu, wenn man in internationaler Konkurrenz steht - eine repräsentativen Wagen braucht.
Oha. Bei uns werden gefahren:

1 Golf
1 Polo
1 Alfa
3 mal Fahrrad/öffentliche Verkehrsmittel

Du meinst, wir könnten mit einer Großbestellung bei BMW/Mercedes unsere Auftragslage verbessern? Unsere Besucher führen wir aber leider nicht in der Garage herum, bevor wir sie ins Büro lassen...

Sorry, aber eine Ausgabe für ein Auto, von der ich zwei Jahre sorgenfrei leben könnte, brauche ich als Freiberufler auf dem Konto für die Altersvorsorge, nicht als Haufen Blech vor dem Haus...
 
G

gast2000

Guest
JuNanw schrieb:
Ich muss bedauerlicherweise zur Kenntnis nehmen, dass seit einigen Jahren seitens der Presse und einiger Kreisen in der Politik die freien Berufe angegriffen werden. Umso mehr ärgert mich diese Vorgehensweise, wenn man bedenkt, wie viel man in die Ausbildung (Arzt, Anwalt, Sachverständiger) investieren muss, welchem Risiko diese Berufe ausgesetzt sind (Haftung, Einbruch der Auftragslage, säumige Bezahlung der Rechnungen) und wie viel man in diesen Berufen im Vergleich zu einem Angestellten arbeiten muss.
Wirklich sehr bedauerlich!!! Mal eine rhetorische Frage: Kommen Sie zufällig aus USA, oder haben Sie dort längere Zeit gelebt???

Bei der Manier, wie sich die selbsternannten Vertreter der freien Berufe (sprich: F.D.P.) hier aufführen, wundert mich ehrlich gesagt gar nichts.

Wenn Sie die ganzen Risiken kennen, die Sie oben auflisten, und sich dennoch für einen freine Beruf entscheiden, dann sollten Sie auch in der Lage sein, das gesellschaftliche Klima richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Sprich: Leisten Sie Überzeugungsarbeit! Aber jammern Sie nicht herum wie ein Gewerkschaftsmitglied!

(Beiläufig zum Thema "repräsentativer Wagen": Es gab kürzlich ein schweres Verbrechen in München, bei dem offenbar ein repräsentativer Wagen eine gewisse Rolle spielte...)
 
G

GAST_DELETE

Guest
@gast2000

Es wurde in diesem Forum bereits nachdrücklich darum gebeten, von geschmacklosen Bemerkungen zum Mord an einer Münchner Kollegin Abstand zu nehmen. Bitte respektieren auch Sie das.
 
G

grond

Guest
Gast schrieb:
Es wurde in diesem Forum bereits nachdrücklich darum gebeten, von geschmacklosen Bemerkungen zum Mord an einer Münchner Kollegin Abstand zu nehmen. Bitte respektieren auch Sie das.
Was war denn an der Bemerkung geschmacklos?
 
G

gast2000

Guest
grond schrieb:
Gast schrieb:
Es wurde in diesem Forum bereits nachdrücklich darum gebeten, von geschmacklosen Bemerkungen zum Mord an einer Münchner Kollegin Abstand zu nehmen. Bitte respektieren auch Sie das.
Was war denn an der Bemerkung geschmacklos?
Danke, das möchte ich eigentlich auch wissen. Es ist schlicht ein Faktum, dass bei diesem Verbrechen das Auto entwendet wurde. Damit aber genug davon.
 
G

GAST_DELETE

Guest
JuNanw schrieb:
Ich muss bedauerlicherweise zur Kenntnis nehmen, dass seit einigen Jahren seitens der Presse und einiger Kreisen in der Politik die freien Berufe angegriffen werden. Umso mehr ärgert mich diese Vorgehensweise, wenn man bedenkt, wie viel man in die Ausbildung (Arzt, Anwalt, Sachverständiger) investieren muss, welchem Risiko diese Berufe ausgesetzt sind (Haftung, Einbruch der Auftragslage, säumige Bezahlung der Rechnungen) und wie viel man in diesen Berufen im Vergleich zu einem Angestellten arbeiten muss.

Dabei erwirtschaften die Freiberufler 10% des BIP und beschäftigen 2,8 Mio Angestellte.

Es kann keiner leugnen, dass man als Freiberufler - noch dazu, wenn man in internationaler Konkurrenz steht - eine repräsentativen Wagen braucht. Welcher asiatische oder amerikanische Auftraggeber würde einem deutschen Anwalt, der einen alten Kleinwagen fährt, einen Auftrag geben. Die Londoner, Schweizer und US-Kollegen haben auch repräsentative Autos. Der Auftraggeber denkt höchstens: Dieser Anwalt hat keinen Erfolg. Auch deutsche Mandanten denken so.

Ich habe kein Verständnis dafür, dieses aus Repräsentationsgründen notwendige Fahrzeug vollständig aus meiner Kasse zu zahlen, insbesondere, da ich teilweise 1 Jahr warten muss, bis meine Rechnungen gezahlt werden. Wird ein derartiges Auto privat angeschafft, muss ich das Kapital vorstrecken und trage noch dazu das Wertverlust-Risiko. .
Nach der Argumentation müßte man auch die Rolex absetzen können.
Bzgl. Fahrzeugkosten Golf / Peugeot hätte ein Blick in die ADAC Autokosten geholfen um zu erkennen, dass man mit Peugeot nicht billiger fährt.
 
G

GAST_DELETE

Guest
JuNanw schrieb:
Ich muss bedauerlicherweise zur Kenntnis nehmen, dass seit einigen Jahren seitens der Presse und einiger Kreisen in der Politik die freien Berufe angegriffen werden. Umso mehr ärgert mich diese Vorgehensweise, wenn man bedenkt, wie viel man in die Ausbildung (Arzt, Anwalt, Sachverständiger) investieren muss, welchem Risiko diese Berufe ausgesetzt sind (Haftung, Einbruch der Auftragslage, säumige Bezahlung der Rechnungen) und wie viel man in diesen Berufen im Vergleich zu einem Angestellten arbeiten muss.

Dabei erwirtschaften die Freiberufler 10% des BIP und beschäftigen 2,8 Mio Angestellte.

Es kann keiner leugnen, dass man als Freiberufler - noch dazu, wenn man in internationaler Konkurrenz steht - eine repräsentativen Wagen braucht. Welcher asiatische oder amerikanische Auftraggeber würde einem deutschen Anwalt, der einen alten Kleinwagen fährt, einen Auftrag geben. Die Londoner, Schweizer und US-Kollegen haben auch repräsentative Autos. Der Auftraggeber denkt höchstens: Dieser Anwalt hat keinen Erfolg. Auch deutsche Mandanten denken so.

Ich habe kein Verständnis dafür, dieses aus Repräsentationsgründen notwendige Fahrzeug vollständig aus meiner Kasse zu zahlen, insbesondere, da ich teilweise 1 Jahr warten muss, bis meine Rechnungen gezahlt werden. Wird ein derartiges Auto privat angeschafft, muss ich das Kapital vorstrecken und trage noch dazu das Wertverlust-Risiko. .
Nach der Argumentation müßte man auch die Rolex absetzen können.
Bzgl. Fahrzeugkosten Golf / Peugeot hätte ein Blick in die ADAC Autokosten geholfen um zu erkennen, dass man mit Peugeot nicht billiger fährt.
 
C

corvinus

Guest
@gast

das mit der Rolex ist für JuNanw bestimmt ein toller Tip, wenn schon peinlich dann gleich richtig!

Wißt ihr eigentlich, dass bei Sixt ne S-Klasse oder 7er oder A8 oder Phaeton 50 EUR/Tag billiger ist als ein Sharan/Ford Galaxy? Auch Sparen kann Spaß machen, wenn man denn auf Blechkisten Wert legt.
 
C

corvinus

Guest
@gast

das mit der Rolex ist für JuNanw bestimmt ein toller Tip, wenn schon peinlich dann gleich richtig!

Wißt ihr eigentlich, dass bei Sixt ne S-Klasse oder 7er oder A8 oder Phaeton 50 EUR/Tag billiger ist als ein Sharan/Ford Galaxy? Auch Sparen kann Spaß machen, wenn man denn auf Blechkisten Wert legt.
 
H

Huch

Guest
corvinus schrieb:
Wißt ihr eigentlich, dass bei Sixt ne S-Klasse oder 7er oder A8 oder Phaeton 50 EUR/Tag billiger ist als ein Sharan/Ford Galaxy?
Naja, das liegt aber daran, dass gerade die Vans/Minivans die beliebtesten Mietautos sind und damit relativ am teuersten.

Beim Phaeton ist es auch kein Wunder, der wird kaum verkauft (obwohl er angeblich sehr gut ist). Da macht man das Mietwagenangebot als Lockvogel, die Markenscheu zu überwinden.

Ob die Aussage über S-Klasse, 7er und A8 gilt, weiß ich nicht. Möchte ich aber fast bezweifeln. Obwohl, der 7er hats auch nötig. Bei dem miesen Design.
 
G

Gert

Guest
Die Autoindustrie und deren Zulieferer sind die mit Abstand größten Mandanten der Branche, das kann man jedem DPMA-Jahresbericht entnehmen. Das bitte ich zu berücksichtigen, bevor hier rumgehauen wird (abgeshen davon bin ich auch gegen Ausnahmeregelungen, nur kann man das auch anders darstellen). Und wem es nicht "goutiert", ein Fahrtenbuch zu schreiben, der soll es sich eben leisten, kein Fahrtenbuch zu schreiben. Völlig freie Entscheidung. Sachlich ist dieses Argument jedenfalls nicht.
 

Pat-Ente

*** KT-HERO ***
JuNanw schrieb:
Es kann keiner leugnen, dass man als Freiberufler - noch dazu, wenn man in internationaler Konkurrenz steht - eine repräsentativen Wagen braucht. Welcher asiatische oder amerikanische Auftraggeber würde einem deutschen Anwalt, der einen alten Kleinwagen fährt, einen Auftrag geben. Die Londoner, Schweizer und US-Kollegen haben auch repräsentative Autos. Der Auftraggeber denkt höchstens: Dieser Anwalt hat keinen Erfolg. Auch deutsche Mandanten denken so.
Den Vergleich "repräsentativer Wagen" mit "alter Kleinwagen" halte ich allerdings für etwas überzogen, hier stellst Du Autos für = EUR 50000,- gegenüber. Da gibt es durchaus auch etwas dazwischen auf dem Markt. Mit einem vernünftigen Mittelklassefahrzeug, meinetwegen in gehobener Ausstattungsvariante, wird dich doch kaum jemand scheel anschauen - dagegen kann ich mir den einen oder anderen Mittelständler vorstellen, dem beim Anblick eines zu protzigen Autos der Verdacht kommt, dass die Honorare zu hoch sein könnten ...
 
G

gast2000

Guest
Pat-Ente schrieb:
Mit einem vernünftigen Mittelklassefahrzeug, meinetwegen in gehobener Ausstattungsvariante, wird dich doch kaum jemand scheel anschauen - dagegen kann ich mir den einen oder anderen Mittelständler vorstellen, dem beim Anblick eines zu protzigen Autos der Verdacht kommt, dass die Honorare zu hoch sein könnten ...
Dies gilt erst recht für einen ausländischen Mandanten. Wann kriegt der denn Dein Auto zu sehen? Willst Du ihn vielleicht persönlich vom Flughafen abholen und wieder hinkutschieren? Und ihm die Zeit, die Du im Grunde nur dafür benötigst, ihm Dein tolles Auto vorzuführen, dann als Beratungszeit in Rechnung stellen???

Wenn ich der Mandant wäre, würde ich den Eindruck mitnehmen, dass dieser Anwalt nichts zu tun hat, ausser, sich auf meine Kosten ein schönes Leben zu machen...
 
M

Mittler

Guest
Also, ich muss jetzt nach einigen korrekten und einigen extremen Beiträgen doch auch mal etwas zum Schutz des Initiators dieser Diskussion sagen.

Tatsächlich kommt es doch hin und wieder mal vor, dass man (zumindest potentielle) Mandanten vor Ort besucht.

Wenn man da mit einem neuen Klein(st)wagen auftaucht, kann man sich lebhaft vorstellen, dass es zumindest beim nicht-technischen Personal zu gewissen Fehleindrücken bezüglich des geschäftlichen Erfolgs kommen kann.

Wenn bei mir einer mit einer Schrottlaube aufkreuzt, denke ich stereotyperweise auch, dass er es nicht besonders dicke haben kann.

Natürlich muss es kein Benz sein (Aston-Martin tut's auch...). Und es ist auch klar, dass es ein Werkstatt-Mietwagen sein kann. Oder das Auto der Ehefrau, wegen Werkstattbesuch des Alpinas.

Im Prinzip gilt für das Auto dasselbe wie für die Kleidung. Ordentlich muss sie sein, nicht unbedingt teuer. Aber meistens sieht teurer auch ordentlicher aus.
 
G

gast2000

Guest
Mittler schrieb:
Also, ich muss jetzt nach einigen korrekten und einigen extremen Beiträgen doch auch mal etwas zum Schutz des Initiators dieser Diskussion sagen.

Tatsächlich kommt es doch hin und wieder mal vor, dass man (zumindest potentielle) Mandanten vor Ort besucht.
Okay. Versuchen wir also, sachlich zu bleiben:

Die Arbeitsbedingungen der PAs sind - das haben verschiedene Beiträge in diesem Forum gezeigt - sehr unterschiedlich. (Als praktischen Anhaltspunkt: Kein Anwalt aus unserer Kanzlei hat in den letzten zwei Jahren eine Reise zu einem Mandanten mit dem Auto unternommen.) Der Initiator dieser Diskussion stellte es JEDOCH VÖLLIG AUSSER FRAGE, dass man als PA einen repräsentativen Wagen benötigt. Tut mir leid, da darf er sich über Widerspruch nicht wundern.

Weiterhin war speziell von ausländischen (überseeischen) Mandanten die Rede. Besucht man die mit dem Auto?

Zudem kenne ich aus der Erfahrung mindestens einen PA (meinen Ausbilder), der lange Zeit einen alten Kleinwagen (VW Golf) fuhr, als er sich schon lange ein repräsentatives Auto hätte leisten können. In dieser Zeit hatte er jedoch zahlreiche Mandanten aus den USA zu betreuen, und bekam (weil er gut war und ist) immer neue Aufträge von diesen Mandanten. Ich behaupte: Denen war sein Auto egal.

Was mich einigermaßen in Rage gebracht hat, ist die Selbstverständlichkeit, mit der der Initiator hier diesen B....... (Entschuldigung! zensiert!) verzapft. Es mag den PAs insgesamt noch gut gehen. Deshalb muss man jedoch noch nicht glauben, man gehöre zur Crème de la Chróme...;-)
 
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