Der Kanzlei-PC wird zum Fernseher!

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Robby

Guest
Der Widerstand ist doch klar: Nicht zahlen. Niemanden ohne Durchsungsbefehl reinlassen, nichts sagen. Die im Strafrecht üblichen Verteidungsstrategien halt.
 
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Anti-GEZ

Guest
Niemanden ohne Durchsungsbefehl reinlassen
Ich weiß nicht, ob das für eine Kanzlei praktikabel ist, der GEZ-Agent könnte sich ja als falscher Mandant Zutritt verschaffen.

Privat habe ich solange wie möglich nicht gezahlt, allerdings reicht ja ein Autoradio aus, um gebührenpflichtig zu werden. Wenn das Auto also vorm Haus steht, braucht man den GEZ-Mann garnicht reinlassen, um Ärger zu bekommen. Letztendlich war mir das Risiko von Nachzahlungen zu hoch, und ich habe dann privat angemeldet.
 
R

Robby

Guest
Ja, privat habe ich mein Radio auch angemeldet.

Und das andere (d.h. der Computer in der Kanzlei) wird man nächstes Jahr sehen. Da gibt es sicher Kollegen, die ähnliche Zweifel an der Regelung haben wie ich und da aktiv werden. Für einen Juristen im öffentlichen Recht ist das ja auch ein Vorzeigefall.
 
G

GEZ_Freund

Guest
Es soll eine Pflicht des Staates bzw. einen Auftrag zur informationellen Grundversorgung geben. Daher die GEZ, um das nötige Geld zur Verfügung zu stellen. (Wozu dann jedoch Unsummen für Sportübertragungsrechte ausgegeben werden, bleibt offen).

Die informationellen Grundversorgung wird jedoch bereits durch terrestrisches Fernsehen und Radio gesichert. Der Auftrag ist daher erfüllt, die GEZ-Gebühr verfallen.

Wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten nunmehr meinen, einen (winzigen) Teil ihres Programmes ins Internet stelllen zu müssen, können sie das meinetwegen ruhig tun und dafür auch Geld fordern. Aber bitte nur für/von diejenigen die es wünschen.

Anders als beim Rundfunk besteht beim Internet ohne weiteres die Möglichkeit, die entsprechenden Programme nur gegen Eingabe eines - kostenpflichtigen - Passwortes o.ä. auszuliefern. Für eine allgemeine GebührenPFLICHT gibt es daher im Internet keinen Grund.
 
A

Andreas

Guest
GEZ_Freund schrieb:
Es soll eine Pflicht des Staates bzw. einen Auftrag zur informationellen Grundversorgung geben. Daher die GEZ, um das nötige Geld zur Verfügung zu stellen. (Wozu dann jedoch Unsummen für Sportübertragungsrechte ausgegeben werden, bleibt offen).
[...]
Die Sportübertragungsrechte sind übrigens aus folgendem Grund ein interessanter Aspekt bei der Diskussion:

Die Sportübertragungsrechte dürften im Internet die Kosten auch noch weiter nach oben treiben. Aufgrund der weltweiten Empfangbarkeit sollten ja wohl auch weltweite - und entsprechend teure - Übertragungsrechte nötig sein.

Die Übertragungsrechte hindern die ARD nämlich derzeit daran, z.B. die Tagesschau vollständig als Livestream über das Internet zu übertragen. Statt dessen wird bei einigen Sportberichten in der Tagesschau ein schwarzer Bildschirm dargestellt. Mit anderen Worten gibt es prinzipbedingt überhaupt gar kein Vollprogramm im Internet.
Bei Spielfilmen sieht es nicht anders aus.

Insofern sind die Gebühren für Internet-PC oder gar Mobiltelefone in mehrfacher Hinsicht als üble Abzocke zu qualifizieren.
 
B

Banane

Guest
§ ADBC schrieb:
Aber andere Frage: Warum GEZ-Gebühren für Computer mit Internet-Anschluss? Wie soll ich mit nem Rechner Radio hören, der keine Soundkarte hat, und wer die bei einem Kanzlei-Arbeitsrechner braucht, der soll auch GEZ-Gebühren zahlen.
Tja, leider kommen moderne PC mit Onboard Sound - aber davon hat § ADBC wohl nichts mitbekommen, weil er immer noch auf seiner IBM Kugelkopf oder einer Gabriele rumtippt
 
R

Robby

Guest
Nanana, immer langsam. Wenn man sich nicht den Dell von der Stange kauft, kann man durchaus Computer ohne Sound kaufen.
 
P

Plempi

Guest
"Auftrag zur informationellen Grundversorgung"

Ich frage mich, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist. In unserer heutigen Welt der modernen Informationstechnologie und der Konkurrenz am Markt ist doch jeder bemüht, Information an den Kunden zu bringen. Das umfasst aber auch sämtliche Grundinformationen. Interessanter wäre es, wenn der Staat darum bemüht wäre, dem Bürger näher zu bringen, was tatsächlich beim Staat am Laufen ist. Soweit mir bekannt ist, gibt es nur einen Sender, der Bundestagsdebatten oder so ähnlich sendet, nämlich Phoenix oder ebenfalls so ähnlich, und ich glaube nicht, dass dieser Sender in der GEZ-Gebühr enthalten ist.

Hinsichtlich des Widerstandes gegen das Ganze würde ich sagen, dass Nicht-Zahlen keine Lösung ist, zumindest nicht auf Dauer. Und es sind damit womöglich größere Nachteile verbunden als die alleinige Nachzahlung der Gebühren. Wenn es sich tatsächlich um einen Auftrag handelt, dann muss den auch jemand erteilt haben und genauso muss dieser Auftrag auch wieder entziehbar sein. Sprich das Volk muss dem Staat diesen Auftrag entziehen.

Würde mich nicht wundern, wenn das wieder mal so ein Hitler-Deutschland-Nazi-Relikt wäre.

Ferner denke ich, dass der Staat wesentlich wichtigere Aufträge zu erfüllen hat, für die der Bürger auch wesentlich mehr bezahlt als die GEZ-Gebühren. Allerdings steht der Staat weniger motiviert hinter diesen Aufträgen als hinter den GEZ-Gebühren.
 
G

GAST_DELETE

Guest
zum Thema Toleranz scheint hier wohl noch etwas Nachholbedarf:
ich empfehle hierzu:
Gerhard Polt: "Toleranz"!
Dann sollte jeder wissen, wie viel Toleranz man braucht.
 
P

Patato

Guest
Also, die Bemerkung mit der Toleranz verstehe ich nicht.

Über Plempis Position liesse sich sicher trefflich streiten. Ich meinerseits bin an und für sich ein Anhänger der Öff-Rechtlichen (und betrachte aus diesem Blickwinkel die ganze Entwicklung ähnlich kritisch wie Plempi aus seinem Blickwinkel).

Nur finde ich die ganze Gebührenerheberei einen Anachronismus sondergleichen. Das ist tatsächlich ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, zwar nicht ganz so vergangen wie Plempi meint, sondern aus einer Zeit, als noch kaum jemand Radio und Fernsehen hatte. Gut, damals konnte man für diesen Luxus ruhig auch zahlen. Aber heute? Jeder hat so ein Ding, die schwedischen Minister kippen reihenweise um, weil sie so clever waren, dafür nichts zu bezahlen, sprich: die Gebühren schaffen nur Ungerechtigkeit und unglaubliche Verwaltungskosten. Lasst uns meinetwegen weiter ARD & Co alimentieren, aber dann bitte per Steuern. Wenn schon Grundauftrag, dann sollen auch alle dafür zahlen. Nebeneffekt: Wenn Herrn S. mal wieder das Geld ausgeht, dann dürfen auch die Öff-Rechtlichen ein paar Millionen abknappsen und nicht nur die Forschungsinstitute und ähnliche Geldverschwender (Achtung: Ironie!)
 
A

Anti-GEZ

Guest
Hitler-Deutschland-Nazi-Stasi vs. Toleranz
Wusstet ihr, dass jetzt sogar Geldautomaten Fernseh-Zwangsgebühr zahlen müssen?

Wer's nicht glaubt, bitte hier ->

http://www.faz.net/s/Rub02DBAA63F9EB43CEB421272A670A685C/Doc~E2044A4E68A4C420B949276B148D1E69B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Es wäre komisch, wenn es nicht so traurig wäre. Damit ist klar, dass jede Diskussion ins Absurde führt. Nochmals: Es geht hier um reine Abzocke, niemand kann wohl ernsthaft behaupten, dass Geldautomaten ARD gucken.
 
P

Plempi

Guest
Scheint sich anhand der neuesten Nachrichten auf diesem Gebiet irgendwie zu einer "Fairnessgebühr" entwickeln zu wollen. Nicht, dass man mich aufgrund meiner vorherigen Aussagen falsch versteht. Ich habe nur was gegen die Art und Weise der Gebührenerhebung. Wenn jetzt allerdings die staatlichen Sender gezwungen werden, im Konkurrenzkampf mit den anderen Sendern mitzumischen, frage ich mich ob sie das wirklich können. Ich hoffe nicht, dass es in einer Welle von Arbeitsplatzeinsparungen endet.

Ich finde es sehr positiv und wirklich erstaunlich, dass die Reaktion auf unsere Diskussion nahezu spontan war. Ich danke allen, die an dieser Diskussion teilgenommen haben. Wir sollten das so weiter fortführen.
 
G

Goldfinger

Guest
@Patato

Mensch Patato, nun erheitern und bereichern Sie uns seit geraumer Zeit mit Ihren Beiträgen und wollen doch nicht wirklich bekunden, dass Gerhard Polts Toleranz kein Begriff ist? Als Urbayern sehe ich mich in der Pflicht stehend Ihnen in dieser Hinsicht einen Dienst zu erweisen, sozusagen als Revanche für all jenes was Sie uns schon vermitteln konnten.

Im Folgenden also m.E. einige der Highlights aus Gerhard Polts, Toleranz:

"Jeder redet heute von Toleranz,
des kennt mer scho, Toleranz da muss man tolerant sein,
aber einmal einen Standpunkt haben, in einer Sache - immer tolerant tolerant tolerant-
ich kanns nimmer hörn?.

Das Wort Toleranz ist kein deutsches Wort, des is a Fremdwort, gell, und tolerieren ja etwas tolerieren das bedeutet etwa soviel wie etwas aushalten. Gell, so schauts aus, also wenn früher einmal jemand gefoltert wurde, dann war der tolerant?..

Toleranz das geht bis zu die innere Organe, der Eine sagt er frist eine Schweinshaxe mit zwei Knödeln und frist danach ein Apfelstrudel, weil sein Magen toleriert es und der Andere säuft an Gesundheitstee und es wird ihm schlecht??.

Oder der Eine sagt ich kann die Ausländer nicht mehr sehn das Qschwerdl, dann sage ich das ist seine Meinung aber ich tolerier das was er sagt?.

Wissen Sie, Toleranz das ist für mich kein abstrakter Begriff, Toleranz das muss man praktizieren!"
 
A

Anti-GEZ

Guest
@Goldfinger

Was soll dieses ständige Gerede von "Toleranz" und was hat das mit der Rundfunkgebühr zu tun? Heißt das etwa, man soll staatliche Willkürakte tolerant ertragen?

Wenn wir dieser Logik folgen sollen, sagen wir dann morgen dem Mandanten bei einer Markenkollision oder Patentverletzung "Seien Sie doch tolerant"?

Mir will dieser Schwachsinn nicht einleuchten.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Goldfinger schrieb:
@Patato

Mensch Patato, nun erheitern und bereichern Sie uns seit geraumer Zeit mit Ihren Beiträgen und wollen doch nicht wirklich bekunden, dass Gerhard Polts Toleranz kein Begriff ist? Als Urbayern sehe ich mich in der Pflicht stehend Ihnen in dieser Hinsicht einen Dienst zu erweisen, sozusagen als Revanche für all jenes was Sie uns schon vermitteln konnten.
Als Fischkopp-Abkömmling (sprich: Ausländer-Qschwerdl in den Augen des Urbayern) danke ich für die Aufklärung!
 
P

Patato

Guest
Da war ich zu schnell auf dem "Absenden". Das war von mir.

Gast schrieb:
Goldfinger schrieb:
@Patato

Mensch Patato, nun erheitern und bereichern Sie uns seit geraumer Zeit mit Ihren Beiträgen und wollen doch nicht wirklich bekunden, dass Gerhard Polts Toleranz kein Begriff ist? Als Urbayern sehe ich mich in der Pflicht stehend Ihnen in dieser Hinsicht einen Dienst zu erweisen, sozusagen als Revanche für all jenes was Sie uns schon vermitteln konnten.
Als Fischkopp-Abkömmling (sprich: Ausländer-Qschwerdl in den Augen des Urbayern) danke ich für die Aufklärung!
 
W

Wombel

Guest
Ich möchte Frank zustimmen: Der entscheidende Punkt bei der Frage der GEZ-Gebühren für PC´s ist das Thema "Was kostet die Internet-Nutzung?".

Da das Web eine kostenlose Angelegenheit ist, kann eigentlich kein Geld für die (ggf. sogar bloß theoretische) Möglichkeit verlangt werden, das Web zum Fernsehen gucken zu nutzen. Unabhängig davon wie man ansonsten zu Fernsehgebühren steht, sollte ein Anspruch scheitern auf der Basis "du kannst ja vielleicht übers Internet 'heimlich' fernsehen".

Wenn ich nicht eh schon im Ausland wohnen würde, würde ich die Zahlung eiskalt verweigern. *g*

MfG




Frank schrieb:
@Patentix:

Das Argument der Solidarität möchte ich nicht weiter kommentieren.

Aber viel wichtiger ist m.E.:
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass die wohl allermeisten Patentanwälte mit ihrem Kanzlei-PC gar keinen Rundfunk via Internet empfangen wollen - und schon gar nicht während der Arbeitszeit. Niemand zwingt die öffentlich-rechtlichen Sender, ihr "wertvolles" Programm ins Internet einzuspeisen. Die Grundversorgung ist auch ohne Internet gewährleistet.

Die praktisch nicht vermeidbare Rundfunkgebühr für unverzichtbare Arbeitsgeräte kann man schon für eine arlistige Abzocke halten.

Im übrigen ist ein Sender, der sich Sendungen von Haribo, Krombacher und Konsorten sponsoren läßt sicherlich nicht unabhängig.
 
S

sichfragender

Guest
@Wombel

Seit wann ist das Internet kostenlos? Natürlich kostet die Internet-Infrastruktur und der Zugang etwas.
Es werden manche Inhalte kostenlos zur Verfügung gestellt - aber das ist bei Funk und Fernsehen genauso.

Von der Perspektive aus gesehen kann ich keinen Unterschied feststellen.

Die Frechheit an der "Internet-GEZ-Gebühr" ist m.E. die, dass

i) man technisch gar nicht vernünftig Radiohören bzw. Fernsehen kann, wenn man sich nicht den entsprechenden PC kauft. (mit einem Fernseher kann ich immer fernsehen - mit einem alten Rechner aber eben gerade nicht, weil vielleicht die Grafikkarte zu alt ist; oder der Internetzugang zu langsam ist, etc.)

ii) das Internet (noch) nicht in erster Linie dem Radiohören/Fernsehen dient.

Man soll also für Inhalte bezahlen, weil man ein Gerät besitzt, das eventuell geeignet sein könnte die Inhalte abzurufen.

Das wäre in etwas so, als ob man zwangsläufig eine GPS-Benutzungsgebühr bezahlen muss, weil man ein Auto besitzt - unabhängig davon, ob in dem Auto ein Navigationsgerät vorhanden ist.

Ich freue mich schon auf die ersten gerichtlichen Auseinandersetzungen! :)
 
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