Im EPA gibt es keine "Patentanwälte".
Es gibt Prüfer, die vor ihrem Eintritt ins EPA Patentanwalt in Deutschland oder in einem anderen Land waren. Es gibt Prüfer, die vor dem Eintritt ins EPA die EQE bestanden haben. Es gibt Prüfer, die während ihrer EPA-Zeit die EQE mitschreiben. Es gibt auch Prüfer, die nichts von alledem gemacht haben.
Für die Arbeit als Prüfer ist das, abgesehen vielleicht von einem gewissen Erfahrungsvorsprung und möglicherweise besserer Einsicht in die Reaktionen der Anmelder, belanglos. Man hat im Prinzip weder Vor- noch Nachteile dadurch. Ein Großteil der Arbeit besteht sowieso aus Recherche, was mit klassischer Anwaltstätigkeit nichts zu tun hat.
Dass viele v.a. jüngere Prüfer die EQE mitschreiben hat, abgesehen von persönlichem Interesse, auch damit zu tun, dass sie sich den Weg in die Industrie oder in Anwaltskanzleien (weniger DE/UK/FR, eher andere Länder) offenhalten wollen, falls ihnen nach einiger Zeit die Arbeit nicht mehr gefällt oder sie (bzw. meistens eher ihre Partner/Familien) es in München/Den Haag nicht mehr aushalten. Schaut Euch mal die Webseiten z. B. spanischer Anwaltskanzleien an, wie viele ehemalige EPA-Prüfer dort arbeiten. Auch in bekannten Schweizer Chemie- bzw. Pharmazieunternehmen sollen sich Patentreferenten mit derartigen Lebensläufen tummeln.
Uff, gerade noch die Kurve zum Ausgangsthema gekriegt ;-)