Abrechnung

S

Siggi

Guest
Hallo, mir ist nicht klar wie in Kanzleien normalerweise abgerechnet wird. Bei uns gibts einen festen Studensatz f(240 €)alle, aber ich kenne auch Kanzleien wo es verschiedene Sätze gibt (Junior, Senior, Partner) oder höhere Sätze für Verletzungsverfahren, oder höhere Sätze für amerikanische Kunden (und niedrigere für taiwanesische).
Wie sieht denn dans bei euch so auch ?
 
P

paule

Guest
Bei uns gibt es auch so einen Stundensatz. Wichtiger als der Stundensatz ist aber der gamma-Faktor, if you know what I mean. Der Senior kann die volle, d.h. die der biologischen Alterung entsprechende Zeit abrechnen, bei mir entsteht wir Zeitdilatation duch Unerfahrenheit, Nachlesen in Kommentaren und Internetsurfen, wodurch ich grundsätzlich nur etwa die Hälfte der tatsächlich gearbeiteten Zeit abrechnen kann....
soviel zur allgemeinen Relativitätstheorie von Patentanwaltsrechnungen.
 
D

Dänsi

Guest
Bei uns gibt es zwei Satz, einen für Dienstleistungen mit Grundgebühr (z.B. Anmeldungen, Bescheidserwiderungen, etc.) und einen etwas höheren für Solche ohne Grundgebühr, z.B. Recherchen etc.. Der Satz ohne Grundgebühr liegt in etwa bei dem, was hier so genannt wurde.

Schönen Sonntag!
 
C

Candydat

Guest
nur zum Verständnis, meinst Du Abrechnung zwischen Kanzlei und Mandanten, oder meinst Du auch die Abrechnung innerhalb, indem Du beispielsweise als Kandidat einen Stundensatz hast, mit dem Du Deine eigene Leistung intern und/oder extern verkaufst?
 
E

Elke

Guest
Wir unterscheiden nicht zwischen Tasks mit und ohne Grundgebühr. Die Stundensätze hängen wohl weitgehend von der Erfahrung und Reputation des PA ab : Kandidaten so um 200, fertige PAs (mit EPA) so um 240 - 260, Partner ab 300. Wie Partner genau abrechnen, weiss ich natürlich nicht, die lassen sich da nicht so in die Karten sehen, und in unseren Akten sind keine Kopien der Rechnungen enthalten.
Allerdings werden an Grosskunden Umsatzrabatte gewährt, und die niedrigeren Sätze für gewisse asiatische Länder kann ich auch bestätigen. Ich hatte auch mal einen Fall, wo nach einer Firmenpleite endlos komplizierte Registerangelegenheiten anfielen (wir kriegten drei Kartons mit Verträgen und anderen Dokumenten zur Auswertung, das war an meinem zweiten Tag in der Kanzlei, und danach habe ich mich für ein paar Tage gefragt, ob das wirklich ein interessaner Beruf für mich sei), da hat mein Ausbilder die Arbeitsstunde der Fachangestellten mit € 70 in Rechnung gestellt, weil der Aufwand von unserem Pauschalsatz für Registereintragungen bei weitem nicht gedeckt wurde.
 
S

Sabine

Guest
Diese Stundensätze von deutlich jenseits der 200 € dürfte Münchener Niveau (wahrscheinlich im Chemie-Bereich) sein, oder täusche ich mich da? Gibt es Informationen von außerhalb von M.?
 
U

Unwissender

Guest
@Sabine

Wieso vermutest Du, dass diese hohen Stundensätze im Chemiebereich anzusiedeln sind? Wird da in der Regel mehr verlangt?
 
S

Sabine

Guest
@Unwissender:

Habe ich mal als Pauschalaussage gehört. Ich bin aber diesbezüglich vergleichsweise unwissend, wahrscheinlich unwissender als Du :).
 
H

Hansi

Guest
Ne, diese Sätze sind auch im kalten Norden handelsüblich. Und im übrigen : keine Kanzlei macht nur Chemie !
 
U

Unwissender

Guest
@Hansi

Es könnte doch aber sein, dass in einer Kanzlei die Partner unterschiedlich abrechnen, so dass z.b. ein Chemiker einen höheren Stundensatz abrechnet als z.B. ein Physiker.
 
S

Sabine

Guest
Mal andersherum gefragt: Gibt es hier jemanden, für den Stundensätze unter 240 € üblich sind, und in welchem Großraum (Bundesland) sitzt er?
 
P

PAC-man

Guest
Sabine schrieb:
Mal andersherum gefragt: Gibt es hier jemanden, für den Stundensätze unter 240 € üblich sind, ...
Es gibt.
Bei uns sind es 220,-- €/h, dafür gibt es grundsätzlich keine Rabatte.
Für Kandidaten wird ein angepaßter Stundensatz angesetzt: das fängt mit 60,-- €/h im ersten halben Jahr an, wirde für das zweite halbe Jahr auf 120,-- €/h aufgestockt und liegt danach dann bei 180,-- €/h. So kommt für das Ganze - da sich der Ausbilder alles immer noch mal durchliest - im Schnitt ein genauso hoher Endbetrag raus wie bei einer Bearbeitung durch den SB alleine.

Sabine schrieb:
... und in welchem Großraum sitzt er?
Er sitzt im Norden.

( '<
 
B

Billiger

Guest
Ich denke die genannten 300 Euro und mehr werden bei Münchner Großkanzleien abgerechnet (im Übrigen meine Lieblingsgegner ;) ). An eine Unterscheidung bzgl. des Stundensatzes zwischen Chemie und Mechanik bzw. Elektrotechnik glaube ich dabei nicht. Wenn überhaupt wird der Trend dahin gehen, dass die Chemie günstiger wird.

Bei uns sind als Maßstab für Kandidaten ca. 120 Euro angesetzt. Die Partner rechnen ungefähr mit 250 Euro pro Stunde. Wir zählen aber sicherlich nicht zu den teuersten Kanzleien in München sondern wir haben wohl eher durchschnittliche Stundensätze. Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen bedeutet größer und/oder teurer nur äußerst selten auch besser.

Allerdings kenne ich bei uns keinen Partner, der seine Stunden genau aufschreibt und abrechnet sondern vielmehr nach seinem Gefühl geht, was allerdings erstaunlich exakt funktioniert.

Wenn z.B. bei einer EP-Anmeldung schon tausende von Euro, z.b. auf Grund besonders vieler Ansprüche, ans Amt gehen wird schonmal ein Auge zugedrückt und etwas weniger abgerechnet als man abrechnen könnte.
 
M

Maggolino

Guest
Ein alter Hase sagte mal zu mir: "Die Kunst des Patentanwaltes ist es auch, richtige Rechnungen zu schreiben".
Soll heißen: Der Kunde sollte immer das Gefühl haben, dass das Preis-Leistungsverhältnis passt.
So sehe ich das auch und auch meine Chefs, wobei hier von etwa 240 ? als Stundensatz ausgegangen wird.

Gruß

Maggolino
 
P

Patsenga

Guest
Maggolino schrieb:
Ein alter Hase sagte mal zu mir: "Die Kunst des Patentanwaltes ist es auch, richtige Rechnungen zu schreiben".
Soll heißen: Der Kunde sollte immer das Gefühl haben, dass das Preis-Leistungsverhältnis passt.
So sehe ich das auch und auch meine Chefs, wobei hier von etwa 240 ? als Stundensatz ausgegangen wird.
interessanter Thread. der zweite Satz ist wohl schon essentiell.
Was soll man noch hinzufügen?

(Ich kann natürlich fragen: Was sind eigentlich "?" => £ ? :) )

aber im Ernst: ergänzend meine ich, dass alle Vergleiche der Stundensätze und auch der Kosten von Anmeldung X und Bescheid Y wegen unterschiedlichen Grundvoraussetzungen auseinanderlaufen können. Der Stundensatz alleine ist ein dehnbarer Begriff. Was aber unteilbar vorhanden ist, ist die Arbeitszeit. Auch wenn man da wieder in die Nähe des Thread zu den skrupellosen Ausbildern kommt :); so könnte man (bei fertigen PA's) eher fragen: Welche abgerechnete Jahresstundenleistung erwartet man in der Kanzlei?

Sind es 1000 Stunden? oder 1800 Stunden?

das wäre fast einen eigenen Thread wert. 1800 h sind nach meinen Erfahrungen ausschliesslich US-Niveau und das führt zu den entsprechenden Auswüchsen. 1000 h sind m.E. vernünftig, das macht ca. 5 abrechenbare Stunden am Tag. These: Wer die nicht hat, ist unterbeschäftigt (das gilt für PA's ohne zeitaufwendigere Nebenaufgaben wie Abteilungsleitung etc.). 1100 h? 1200 h?

Ich sehe konstruktiver und destruktiver Kritik gerne entgegen.
Schönen Nachmittag noch!
 
F

Fritz

Guest
Unsere PAs (leider nicht die Kandidaten), die noch keine Partner sind, kriegen ab 1300 abgerechneten Stunden einen Gehaltsaufschlag.
 
R

Robby

Guest
Wieviel abgerechnete Stunden schafft denn ein Kandidat so? Ich wär froh, wenn ich auch nur annährend an die 1000 komme...
 
F

Fritz

Guest
Ich lag im ersten Jahr bei 1050 Stunden, allerdings nicht bei einem Studensatz von 200 €, den hier jemand erwähnte, sondern bei 130 - 170 (ich hab nie so ganz kapiert, wie meine aufgeschriebenen Stunden von der Buchhaltung in Euro umgerechnet werden). Übersetzungen mache ich nicht, ich gehe mal davon aus, dass das nicht nach Stunden abgerechnet werden würde, sondern nach Wortzahl, wie extern üblich.
 
D

Dänsi

Guest
Abrechenbaren Kram mache ich zwischen 6 und 7 h/Tag, mithin etwa 1200h+/Jahr (Hagen und AG abgezogen).

Der Wirkungsgrad schwankt jedoch erheblich ;-) zwischen nahezu 1:1 und 3:1.

Gruß

Dänsi
 
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