Zum Prügeln fehlt mir hier einfach die physische Möglichkeit, lieber Gast57...;-)
Aber dennoch bleiben manche Deiner Statements hier nicht unwidersprochen.
Auch ich habe im Amtsjahr eine Lücke nach der anderen entdeckt; einfach deswegen, weil ich vorher nur relativ wenige Fälle bearbeiten konnte, die mit ArbnErfG, GeschmMG, Patentnichtigkeitsklagen, Sortenschutz, Halbleiterschutz und anderen schönen Sonderfällen und "Nebengesetzen" zu tun hatten. (Bei Marken beispielsweise sah das schon anders aus.) Man macht eben in der Kanzlei "training on the job", und man weiß das normalerweise vorher. Wenn ich also keine Routine in den obengenannten Fällen hatte, lag das einfach daran, dass die im Arbeitsalltag nicht oft genug aufkamen, um alle Kandidaten zu versorgen. Das ist natürlich von Kanzlei zu Kanzlei verschieden, und wenn man mit Kollegen redet, ist man manchmal verwundert, welche "exotischen" Fälle die schon bearbeiten durften.
Als es dann aber an die EPA-Prüfung ging, habe ich sehr wohl gemerkt, dass meine Lücken hier deutlich geringer waren. War das, was ich bekommen habe, nun eine gute Ausbildung oder nicht? Du wirst nein sagen, weil Deiner Meinung nach die Ausbildung auf die deutsche Prüfung abzielen soll. Aber dann bedenke auch: Die Kanzlei ist nicht alles; es gibt Hagen, die Arbeitsgemeinschaften der Kandidaten, und last not least eben das Amtsjahr, wo man ausgleichen kann.
Wer erwartet, dass alle Kandidaten nur durch ihre Kanzleitätigkeit auf denselben Stand gebracht werden können (und darauf läuft Dein Statement hinaus), der verkennt den Charakter dieser Ausbildung. (Finde ich.)