Übersetzungen

P

Plempi

Guest
Wer hat im Rahmen seiner Kanzleitätigkeit und/oder sonstigen Übersetzertätigkeit Erfahrungen mit Spracherkennungsprogrammen wie z.B. Linguatec, und wenn ja, welche?

(claim harder)
 
M

MynonA

Guest
Vergiß es... da müßtest Du soo viele Spezialvokabeln antrainieren und dann hinterher noch mal alles derart massiv überarbeiten, daß Du zu Fuß immer schneller sein wirst. Ich laß da lieber die Finger von!

Aber für einen Lacher ist es immer gut (dafür reichen aber auch die Fähigkeiten von
http://www.google.com/language_tools?
oder
http://world.altavista.com/
Mein Favorit: sich irgendein schönes&bekanntes Gedicht aus dem Gutenberg-Projekt schnappen, es automatisch von DE-->FR übersetzen, das Ergebnis dann von FR-->EN und von EN-->DE übersetzen. Das Ergebnis ist immer ein Erlebnis...).

M.
 
E

Elke

Guest
Japanisch soll eine Sprache sein, aus der automatisches Übersetzen recht gut geht. Das erzählte mir einer, der japanisch kann (ich kann dazu aus eigener Kenntnis nichts sagen).
 
G

Gast2

Guest
Schon ein ganz simpler Satz ist auf google ein Erlebnis:

Satz:
An einem schönen Sommertag gingen wir in den Wald!

Deutsch -> Englisch:
On a beautiful summer day we went into the forest!

Englisch -> Deutsch:
An einem schönen Sommertag stiegen wir in den Wald ein!


Ich beginne zu verstehen, warum manche Übersetzungen von englischen Patentschriften so fürchterlich sind! Wir lassen es ausschließlich von Übersetzungsbüros machen.
 
V

VorDerArbeitReiter

Guest
Eine automatische Übersetzungsfunktion vom Japanischen ins Englische wird beispielsweise vom Japanischen Patentamt auf deren Homepage für die dort in der Datenbank befindlichen Patente verwendet. Die Übersetzung erfolgt dann quasi online.

Für eine nullte Näherung soll es wohl reichen, wenn man einfach wissen möchte, worum es im Patent überhaupt geht ...
 
M

MynonA

Guest
Gast2 schrieb:
Schon ein ganz simpler Satz ist auf google ein Erlebnis:
BTW: Die Translationsoperatoren sind nicht vertauschbar:

DE-->EN-->FR-->DE:
Ein schöner Tag Sommer sind wir in den Wald hineingegangen!

DE-->FR-->EN-->DE:
Ein schoener TAG Sommer gingen wir innen zum Wald!

M.
 
G

Gast2

Guest
Ich stimme meinem Vorredner zu:
Nach meiner Erfahrung reicht die Übersetzungsfunktion des japanischen Patentamtes, um in nullter Näherung etwas genauer beurteilen zu können, worum es in der Schrift eigentlich geht.

Falls eine japanische Schrift aber wirklich relevant zu sein scheint (bspw. als S.d.T. oder als Einspruchsmaterial) lasse ich die Schrift immer "von Hand" übersetzen, denn die Maschinenübersetzung ist dafür zu ungenau und zu fehlerhaft. Ich habe schon erlebt, dass die Übersetzung "von Hand" das glatte Gegenteil der Maschinenübersetzung ergab.
 
P

Plempi

Guest
Weil das Thema Übersetzungen in letzter Zeit wieder aufgekommen ist, würde ich gerne wissen, ob jemand von Ihnen nähere Informationen dazu hat, wie lange die Übersetzungstätigkeit in Verbindung mit europäischen Patenten noch erhalten bleibt.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Nach meiner Information (s. z.B. http://www.jenkins-ip.com/pi_news/spring2006/item_01.htm) hat das französische Parlament am 7. März 2006 die Ratifizierung des "London Agreement" (das die Übersetzung der Beschreibung in die jeweilige Landesprache des Landes, in dem validiert wird, großteils abschaffen würde), abgelehnt. Dementsprechend ist das London Agreement wohl erstmal vom Tisch, was uns auf weitere Übersetzertätigkeiten in den nächsten Jahren hoffen lässt...

Nach meiner persönlichen Meinung ist das auch gut so, denn wo bleibt die Rechtssicherheit, wenn jemand Patente in einer Sprache beachten muss, die er selber nicht versteht? Außerdem verdient man mit übersetzen gutes Geld...
 
F

Fronkreisch Fronkreisch

Guest
Gast schrieb:
Außerdem verdient man mit übersetzen gutes Geld...
Vor allem das wohl. Ich wusste gar nicht, dass die französische Patentanwaltslobby so stark ist. Sage mir doch keiner, dass man im schönen Frankreich nicht auch ein Patent auf Deutsch oder Englisch verstehen könnte, zumal die Ansprüche ja auch noch in der eigenen Sprache vorliegen. Da hat der Patriotismus mal wieder schön über die Stränge geschlagen.
 
Z

Zweifler

Guest
"... in Frankreich nicht auch ein Patent auf Deutsch oder Englisch verstehen könnte".

Wir haben unsere Briefe an eine französische Mandantin immer in englisch geschrieben. Die antworten in französisch. Bei einem Besuch dort stellte einer unserer Anwälte fest, dass jeder unserer Briefe zunächst ins Französische übersetzt wird, ebenso englischsprachige Entgegenhaltungen, sofern wichtig.

Mit der Lobby der französischen Patentanwälte hat das "Sprachenproblem" da wohl wenig zu tun.
 
A

Anja

Guest
Ich erwäge nach der Promotion PA zu werden und verfolge eure Diskussionen schon seit einiger Zeit. Viele Kandidaten machen wohl ziemlich viele Übersetzungen. Was wird eigentlich aus den Kandidaten (und aus den fertigen PAs) wenn europäische Patente nicht mehr übersetzt zu werden brauchen ? (Mir scheint, dieser Fall kann sehr bald eintreten).
Wie sieht es denn da in euren Kanzleien so aus ?
 
G

Gert

Guest
Gute Frage.... Frankreich hat gewählt, bald werden wir die Antwort kennen.

Eigentlich kennen wir sie jetzt schon: Es werden weniger Übersetzungen angefretigt werden.:) Das kann für Kandidaten mit weniger gefragten Fachbereichen (Bio an erster Stelle) eng werden nach der Prüfung. Allerdings ist da die Situation ohnehin zur Zeit nicht so toll. Für die Partner fällt halt das Geld-verdienen-durch-Unterschreiben weg. Das ist aber ohnehin auch ein normaler Trend: Auch die PA-Branche wird transparenter und es wird halt weniger fürs Unterschreiben als für echte Arbeit gezahlt werden.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Einige Kanzleien werden kaum was davon merken, da sie sowieso Übersetzungen auswärts anfertigen lassen. Andere wiederum werden durchaus gewisse Umsatzeinbussen akzeptieren müssen. Eventuell werden auch gewisse Arbeitskapazitäten frei, so daß es zumindest kurzfristig zu verstärktem Konkurrenkampf kommen kann. Alles in allem aber glaube ich, daß Übersetzungsarbeiten in den meisten Kanzleien kaum eine Rolle spielen.
 
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Fritz

Guest
Gast schrieb:
Alles in allem aber glaube ich, daß Übersetzungsarbeiten in den meisten Kanzleien kaum eine Rolle spielen.
Wenn ich mir anschaue, zu welchem Preis Übsersetzungen dem Mandanten in Rechnung gestellt werden, und welchen Preis die Kanzleien fur (Roh-)Übersetzungen zahlen, glaube ich schon, dass einigen Kanzleien da bis zu 20% vom Gesamtgewinn abhanden kommen werden !
 
G

Gert

Guest
@Gast: Völlig falsch, genau die, die Übersetzungen nach außen geben, bekommen das finanziell am stärksten zu spüren (bei denen sind das quasi Unternehmensgewinne). Bei den anderen wird erstmal weniger Arbeit mit weniger Geld da sein und auf lange Sicht vermutlich wieder gleich viel Arbeit mit gleich viel Geld.
 
T

Translator

Guest
Bei der Anfertigung von Übersetzungen lernt man evtl. Japanenglisch zu verstehen - wenn das überhaupt möglich ist. Das wars aber auch schon.
Ich würde mich noch vor Antritt der Ausbildung erkundigen, ob und wieviele Übersetzungen gemacht werden müssen. Ggf. würde ich mir eine andere Stelle suchen.

Im Zweifel sollte der Ausbildungsvertrag Übersetzungen ausschließen.
 
P

Plempi

Guest
"Im Zweifel sollte der Ausbildungsvertrag Übersetzungen ausschließen."

Da gibts ganz andere Sachen, die man keinesfalls unterschreiben sollte, z.B. die Bereitschaft, unbezahlte Mehrarbeit auch an Wochenenden zu leisten.

Übersetzungen bilden einen wichtigen Bestandteil der Arbeit. Wer kaum bis gar nicht übersetzt verschenkt eine gute Möglichkeit, Aspekte von z.B. Patenten kennenzulernen. Hieraus kann man für die spätere Tätigkeit als PA vieles lernen, z.B. wie man bestimmte Sachen nicht schreiben sollte. Außerdem helfen Übersetzungen bei der Erledigung der täglichen Arbeit. Ferner wird man später als ausbildender PA einem Kandidaten nicht wirklich zeigen können, wie man Patente übersetzt. Sicherlich gibts Kanzleien mit internem Übersetzungsbüro, wo man als Kandidat einblick hat. Das ist aber häufig nicht der Fall. Andererseits sollte man im Rahmen der Überstzungen auch nicht als "Übersetzungssklave" die Ausbildung durchlaufen.

Ich halte Übersetzungen für sinnvoll, allerdings in einem gewissen Rahmen, den man im Vertrag festlegen kann, wobei man bei Überschreitung des Festgelegten z.B. eine zusätzliche Vergütung vertraglich regeln sollte.
 
G

GAST_DELETE

Guest
Plempi schrieb:
... Außerdem helfen Übersetzungen bei der Erledigung der täglichen Arbeit ...
Ich würde sagen, dass man durch Übersetzungen erst lernt, seine Gedanken zu strukturieren und einen vernünftigen Satz in ein Diktiergerät zu sprechen, ohne dass man den Schriftsatz danach gleich nochmal selbst schreiben kann.
 
C

Cecil

Guest
Gast schrieb:
Plempi schrieb:
... Außerdem helfen Übersetzungen bei der Erledigung der täglichen Arbeit ...
Ich würde sagen, dass man durch Übersetzungen erst lernt, seine Gedanken zu strukturieren und einen vernünftigen Satz in ein Diktiergerät zu sprechen, ohne dass man den Schriftsatz danach gleich nochmal selbst schreiben kann.
Erfordert dies eine große Strukturierungsleistung? Letztlich kann man doch Satz für Satz übersetzen. Und genaugenommen übersetzt man auch nur die Gedanken anderer Leute.
 
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