Die Kanzlei möchte ich sehen, die nur auf das Gebiet einer Diss oder Diplomarbeit beschränkt arbeitet und dabei überlebt.
Ernsthaft: Es geht eher darum, ob Du zu einer Kanzlei gehst, in der alle oder einzelne Anwälte ihren Schwerpunkt auf einem Fachgebiet (z.B. Biotechnologie, Organische Chemie, Maschbau, Software) haben, oder zu einer Kanzlei, in der ein Anwalt vom singenden Surfbrett bis hin zum gentechnisch veränderten Bakterium alles macht (so er denn Mandaten auf diesem Gebiet bekommt). Letztere sind nicht selten Ein-Mann-Kanzleien mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Einzelerfindern.
Ausserdem wird erwartet, dass Du auch auf Gebieten ausgebildet wirst, die garatiert nicht in Deiner Abschlussarbeit vorkamen, wie z.B. Markenrecht oder Geschmacksmusterrecht.
Ich persönlich bevorzuge eine möglichst breit gefächerte Ausbildung.
Die Frage, welche Themen Du bereits wissenschaftlich bearbeitet hast, ist eher bei umgekehrter Fragestellung relevant: was kannst Du der ausbildenden Kanzlei an Fachwissen anbieten?
Zudem ist es angesichts der hohen Spezialisierung auf fast allen Fachgebieten, in denen Patente erteilt werden können, heutzutage kaum mehr möglich, verantwortungsvoll als Generalist zu arbeiten. Ich selbst bin Chemiker, und daher würde ich eine Anmeldung für Maschinen oder Software wenn möglich an einen Kollegen (in derselben Kanzlei) abgeben, der sich auf diesen Gebieten spezialisiert hat. Das A und O ist nämlich nach wie vor die präzise Beschreibung der Erfindung in der Anmeldung, und dazu braucht man eben doch immer entsprechendes Fachwissen. Dasselbe gilt für das Prüfungs- und Einspuchsverfahren.
Gruss, woops
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