EQE Repititorium EQE

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Liebe Kollegen,

Delta Patents bietet Repititorien für die EQE an. Dies hilft mir nicht unbedingt weiter, da ich meine echten Klausuren in deutsch und nicht in englisch schreiben werde.

Wieso gibt es eigentlich keinen deutschsprachigen Repititor (von FORUM Kursen abgesehen)?

Insbesondere ein Klausurenkurs, welcher korrigiert und besprochen wird, wäre interessant. Gibt es nicht Korrektoren der Klausuren, welche ein solches Repititorium anbieten?

Gruß
Alex
 

Brad Pitt

BRONZE - Mitglied
Hi Alex,

zu deiner Frage "Wieso gibt es eigentlich keinen deutschsprachigen Repititor (von FORUM Kursen abgesehen)? Insbesondere ein Klausurenkurs, welcher korrigiert und besprochen wird, wäre interessant. Gibt es nicht Korrektoren der Klausuren, welche ein solches Repititorium anbieten?" möchte ich eine Gegenfrage stellen.

Warum sollte man überhaupt einen Vorbereitungskurs für die EQE brauchen, wenn man (a) eine Neuanmeldung schreiben soll, (b) einen Bescheid erwidern soll, (c) einen Einspruch schreiben soll und (d) fundierte Grundkenntnisse des EPÜ und der Rechtsprechung nachweisen soll... also alles Dinge die man im Rahmen einer Ausbildung zum Patentanwalt in einer Kanzlei sowieso lernen oder können muss.

Klar macht es Sinn, alte Klausuren zu üben da leider eine gewisse "Eigendynamik" in dem ein oder anderen Teil der EQE steckt... Dennoch finde ich es grundsätzlich sehr komisch, wenn man nach grösser oder gleich 3 Jahren Erfahrung in einer Kanzlei noch üben soll (a) wie man sich vom Stand der Technik abgrenzt, (b) warum ein Golfball im wesentlichen kugelförmig ist, was der problem solution apporach ist und so weiter...

persönlich muss ich zugeben auch einmal eingeknickt zu sein .... also führ ich nach Strasbourg und sass in einem CEIPI-Kurs bei dem ca 20 % der Besucher erzählten dass sie erst in einem Jahr die EQE schreiben würden und nur mal sehen wollten was auf sie zukommen wird.... ich kam mir vor wie in der Grundschule.... das war gruselig...

... nur meine Meinung!

Gruss Brad
 

Alex:jura

*** KT-HERO ***
Lieber Brad,

hier die einfache Antwort, weil die EQE nur scheinbar praxisnah ist. Beispiele:

Für den A- und B-Teil hat man nicht soviel Zeit wie in der echten Praxis bzw. setzt sich im B-Teil einer Schrift aus, die so nie eingereicht werden würde. Zudem geht im echten Leben das Verfahren weiter.

C-Teil ist eine Patentschrift, die nie erteilt werden würde. Zudem muss man sich an die Dogmen (aufgabe-lösungs-ansatz) des EPA anpassen, wobei ich als Anmelder gerne auch andere Ansichten vertrete.

Die Prüfung ist ein Spiel und dieses heißt es zu gewinnen! Also suche ich jemanden, der mir die Spielregeln erklärt.

Gruß
Alex
 

Horst

*** KT-HERO ***
Ab nächstem Jahr (also in Vorbereitung auf die EQE 2010) wird es einen neunmonatigen Kurs der Kammer über die FernUni Hagen (Hagen IV) geben, inklusive korrigierten Einsendearbeiten usw.

Momentan besteht der "Klausurenkurs" nur aus Examiner's Reports.
 

C42

Vielschreiber
Alex:jura schrieb:
Insbesondere ein Klausurenkurs, welcher korrigiert und besprochen wird, wäre interessant. Gibt es nicht Korrektoren der Klausuren, welche ein solches Repititorium anbieten?


Es gibt den VIPS/VESPA Kursus in dem die aktuelle Klausur (2008) unter Klausurbedingungen geschrieben (Modul2), korrigiert und besprochen wird (Modul3):

LINK 1 bzw. LINK 2.

Vielleicht kann man sich hier noch für Module 2 und 3 anmelden? Bei Modul 1 wird die Klausur vom Vorjahr in Heimarbeit durchgeführt. Des Weiteren gibt es seit 2008 den CEIPI Cramming Kurs:

LINK 3

In dem wird die Klausur unter Klausurbedingung geschrieben, korrigiert und am nächsten Tag besprochen. In 2008 waren hier zwei deutschsprachige Kurse angeboten worden.

Viele Grüße

C42 (Punkte in 2007)
 

rocca

Schreiber
@Brad Pitt: Sorry, daß ich nachfrage, aber hast du die EQE schon bestanden? Bei den Teilen A und B pflichte ich dir zum Teil noch bei, aber bei C und D benötigt man die richtige Technik. Insgesamt hat die EQE nur sehr, sehr wenig mit der Praxis zu tun.

@Alex: Ich fand den CEIPI D-Teil insbesondere für die DII Vorbereitung sehr gut. Zuhause habe ich für DI einige Aufgaben aus dem den CEIPI Kurs begleitenden Buch nochmals unter Zuhilfenahme des Kleys nachgearbeitet.
 

Dr. No

SILBER - Mitglied
@Brad Pitt: Sorry, daß ich nachfrage, aber hast du die EQE schon bestanden? Bei den Teilen A und B pflichte ich dir zum Teil noch bei, aber bei C und D benötigt man die richtige Technik. Insgesamt hat die EQE nur sehr, sehr wenig mit der Praxis zu tun.
Ich pflichte Brad Pitt bei, dass man kein Übermensch sein muss, um die EQE ohne Vorbereitungskurse auf Anhieb zu bestehen. Es gibt genügend Beispiele von Prüflingen, denen das gelungen ist (inkl. mir).

Es ist richtig, dass man für den C-Teil eine gewisse Methodik braucht. Diese ist jedoch problemlos aus dem C-Book erlernbar.

Für den D-Teil helfen meiner Meinung nach Kenntnisse, die man in der deutschen Ausbildung (inkl. Amtsjahr) und bei der Vorbereitung auf die deutsche Prüfung erlangt hat. Der Rest sind die richtigen Unterlagen und eine Portion Glück.

Ich denke, dass es einfach eine Frage des Lerntyps ist, ob man sich für oder gegen Vorbereitungskurse entscheidet.

Ich neige dazu mich nicht wirklich mit dem Thema zu beschäftigen, wenn ich einem Vortragenden lausche. Ich bevorzuge mich hinzusetzen und mir selber etwas beizubringen.

Andere bevorzugen hingegen Kurse, in denen eine gewisse Methodik erläutert wird, die dann trainiert werden muss.

Egal ob mit oder ohne Vorbereitungskurse kann man die EQE auf Anhieb bestehen. Genauso kann man aber auch in dem ein oder anderen Teil durchfallen.
 

Fip

*** KT-HERO ***
Ich pflichte "Alex:jura" zwar weitestgehend und grundsätzlich bei, habe aber leider auch die Erfahrung gemacht, dass die Repititorien nicht wirklich was taugen.

Bei der Prüfung (mit Ausnahme von Teil D I) muss man erstmal dahinterkommen, was die eigentlich von einem wollen bzw. wie diese Prüfungen aufgebaut sind. Sicherlich, wenn man ausreichend viele von den alten Prüfungen selber löst, dann fällt der Groschen irgendwann. Gute Repititorien könnten die Lernzeit allerdings erheblich verkürzen und erleichtern, weil der fallende Groschen nicht selbst erarbeitet werden muss, sondern er "wird gefallen". Dann geht man von vorne herein mit anderen Augen an die Übungsklausuren. Das "Aha"-Erlebnis hätte man sich vorher quasi mit dem Repititorium "erkauft", nur leider bieten die Repititorien, die ich kenne, dieses Erlebnis nicht.

Das Problem bei den Repititorien (z.B. CEIPI) ist meiner Meinung nach eher, dass dort an den entscheidenden Fragen vorbei unterrichtet wird. Es wird z.B. breit der Problem-Solution-Approach erklärt, also wie der formell richtig aussieht. Außerdem wurden rechtliche Probleme, die in den Klausuren vorkamen, breit ausgewalzt, als würde das Prio-Problem aus C-2007 oder der erwartete Disclaimer aus D-2006 im Jahr darauf wieder drankommen ... Dafür brauche ich keinen teuren CEIPI Kurs. Ich brauche den auch nicht, um mir die "Matrix/Claims/Attack/ich will unbedingt bestehen" Methode samt einer weiteren Alternative hierzu erklären zu lassen, wenn die Methode mir nicht hilft, die Prüfung zu verstehen, sondern nur eine rein schematische Herangehensweise darstellt.

Viel entscheidender sind meiner Meinung nach die Fragen, wie ich die Prüfungen "lesen" muss, also woran erkenne ich, was wichtig ist, wo der kennzeichnende Teil für den neuen Anspruch bei A und B steckt, wie erkenne ich unabhängig von meiner eigenen fachlichen Einschätzung, was die Prüfungskommission als nSdT sehen will ... Man muss sozusagen ein Gefühl dafür entwicklen, wie die Kommission tickt. Da bekam ich in Straßbourg leider nur wenig Hilfestellung.

Letztlich muss jeder natürlich selber wissen, wie er sich vorbereitet. Aber nach meinen Erfahrungen ist CEIPI Straßburg entbehrlich. Von Repititorien, die sich wirklich lohnen sollen, habe ich noch nicht gehört.
 

Kandidatenschwämme

SILBER - Mitglied
Fip schrieb:
Bei der Prüfung (mit Ausnahme von Teil D I) muss man erstmal dahinterkommen, was die eigentlich von einem wollen bzw. wie diese Prüfungen aufgebaut sind.
[...]
Das Problem bei den Repititorien (z.B. CEIPI) ist meiner Meinung nach eher, dass dort an den entscheidenden Fragen vorbei unterrichtet wird.
Das kann ich gerade für die Teile A, B und D so nicht bestätigen.
Es hängt aber (meine Erfahrung !) sehr stark von dem jeweiligen Tutor ab, ebenso ist es Glückssache, ob man in einer Gruppe mit lauter Ahnungslosen kommt, die sich nahezu unvorbereitet in die EQE stürzen oder aber erst in einem Jahr schreiben, oder ob man in eine Gruppe mit vielen gut vorbereiteten Leuten kommt, so dass man wirklich was lernt.

Fip schrieb:
Viel entscheidender sind meiner Meinung nach die Fragen, wie ich die Prüfungen "lesen" muss, also woran erkenne ich, was wichtig ist, wo der kennzeichnende Teil für den neuen Anspruch bei A und B steckt, wie erkenne ich unabhängig von meiner eigenen fachlichen Einschätzung, was die Prüfungskommission als nSdT sehen will ... Man muss sozusagen ein Gefühl dafür entwicklen, wie die Kommission tickt. Da bekam ich in Straßbourg leider nur wenig Hilfestellung.
Genau das habe ich dort gelernt, aber wie gesagt liegt das m.E. stark am Tutor.

Meine Empfehlung (ausser Strassburg):
Letztlich kommt man aber um das Üben und Korrigieren (lassen) von Arbeiten nicht herum.
Wer bei der Vorbereitung auch seine 8-10 Klausuren (pro Teil) geschrieben hat, der hat damit eine Chance von mehr als 80% die EQE zu bestehen.
Reines Pauken hilft nicht.
Und ja, man braucht die vorherige mindestens 3-jährige Arbeitszeit als Grundlage für die Vorbereitung.
 
Oben